Akis Jahresrückblick 2021
Seien wir ehrlich: Kaum einer wollte am letzten Tag des Jahres 2020 mit einem DeLorean zurück Anfang Januar reisen, um die Monate noch einmal zu erleben. Nicht nur wegen eines gewissen Virus, dessen Name nicht genannt werden will, sondern auch, weil so eine Zeitreise mit einem Auto bestimmt nicht klimaneutral ist. Fast zwölf weitere Monate mit, na ja, ihr wisst schon, aber auch mit dem einen oder anderen hoffentlich positiven Ereignis. Schließlich durften nach langer Durststrecke die Kinos wieder öffnen. Gott, James Bond auf der Kinoleinwand! Die Tore der Frankfurter Buchmesse öffneten sich! In Amerika zogen die Götter zum dritten und leider letzten Mal umher, Dämonen schmiedeten nicht nur Pläne, sondern auch Schlüssel und ein ganz besonderer verleitete zum Fingeressen! Ihr habt Lust auf eine kleine geekische Zeitreise? Kein Problem, der nachfolgenden Jahresrückblick lässt sich bequem von zu Hause aus genießen.
Januar mit Lyra Belacqua, Alina Starkov und dem Baseballteam der Seido High
Gut, ein wenig schummle ich, denn die erste Staffel His Dark Materials flimmerte zwischen den Jahren auf der Fernsehleinwand, nachdem unterm Weihnachtsbaum eine gewissen Blu-ray lag. Visuell lässt sich an der Produktion kein Tierhaar krümmen. Allerdings fehlt es an einigen Erklärungen, um als (Noch-)Nicht-Buchkennerin die Konflikte richtig zu verstehen, trotzdem ist die Neugier auf die Fortsetzung groß. Genauso die Vorfreude auf Leigh Bardugos Erstlingsreihe. Daher Goldene Flammen gekauft, gelesen und leider kein 3G, weil die Bewertung nur okay lautet. Die Motivation war immerhin noch so hoch, mir Eisige Wellen gleich danach zu schnappen. Doch sollten die wenigen Seiten sich als noch mehr durchwachsen herausstellen, denn da ging der eine oder andere Fluch über die Lippen, was das Liebes-Viereck angeht. Danach brauchte es dann wirklich etwas fürs Fan-Herz: Die letzten Kapitel Ace of Diamond mussten her. Und was soll ich sagen? Schon nach wenigen Panels war die Seele wieder in der Strikezone. Etwas, was der viel gehypte Anime-Film Weathering With You – Das Mädchen, das die Sonne berührte nicht schaffte. Zusammen mit zwei Freundinnen schauten wir ihn uns an und waren uns am Ende alle einige: Sieht schön aus, aber mehr auch nicht. Schlechtes Wetter also. Da hatten wir mehr Spaß mit der fantasievollen Welt von Burn the Witch. Sympathische Figuren und tolle Drachen – ich mag mehr! Was war sonst noch so? Mit Kuss um Mitternacht eine nette Manga-Reihe beendet und mit Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba eine neue begonnen. Schöner Ausgleich.
Februar mit Kapitänin Jang, Tatsuya Yuuki und süßen, kleinen Milchsäurebakterien
Im kalten Februar stampfte es durch den Fernseher, denn endlich kam ich dazu Godzilla 2: King of the Monsters anzuschauen. Endlich mehr von meiner Lieblingsechse, jedoch eher ein maues Abenteuer, dessen Inhalt ich schon fast komplett wieder vergaß. Anders als bei Space Sweepers, dem durchgedrehten Weltraumerlebnis. Ich erwartete wenig und bekam dann so viel Unterhaltung spendiert! Also das komplette Gegenteil zum Abschluss von Alinas Abenteuer, denn Lodernde Schwingen zog sich wie ein kalter russischer Winter. Danach brauchte ich schleunigst etwas, wo die Chancen höher standen, dass es mir gefällt, also ging der Griff im Regal zu einem Stephen King: Das Mädchen. Einer der wenigen dünnen Romane, welcher mir aber von der ersten Seite an gefiel. Die Szenerie ist einfach, aber packend, und obendrauf gibt es noch den Baseball-Bonus, daher rufe ich laut “Strike!” In genau diesem Punkt überraschte mich auch Gundam Build Fighters. Die Anime-Serie sieht nach einem Kindertitel aus, im Grunde ist sie auch für ein jüngeres Publikum, allerdings nimmt diese das Gundam-Franchise auf die Schippe, bietet ganz tolle Easter Eggs und fantastisch animierte Kämpfe. Da schlägt das Herz dermaßen hoch, dass ich den Titel wirklich jedem Fan der Reihe ans Herz legen möchte. Lasst nur die Finger von der Fortsetzung Gundam Build Fighters Try, denn die besitzt nicht mal ansatzweise den Charme der ersten. Zum Glück erging es mir mit der Fortsetzung von Cells at Work! nicht so. Diese bietet genauso viel Witz und Lehrreiches und diesmal sogar ein längeres Abenteuer um den Verdauungsbereich im Körper, dass ich die Folgen wirklich mit einem Lächeln im Gesicht genoss.
März mit Shadow Moon, Ryhalt Galharrow und Yuji Itadori
Leider wieder keine Leipziger Buchmesse und noch immer geschlossene Kinos! Da hieß es anderweitig für geekische Höhepunkte sorgen. Mit Der Sturz des Raben erschien das große Finale einer meiner Lieblingsbuchreihen, das zum Glück das hohe Niveau der Vorbände halten kann. Am Ende möchte ich sogar noch mehr Abenteuer von meinem Raubein Ryhalt. Genauso wie von meinen amerikanischen Göttern, doch nach der dritten Staffel American Gods strich Starz das Benzin für die Weiterfahrt. Sehr zu meinem Leidwesen, denn die Staffel bot tolle Charakter-Momente, einige kreative Ideen und ein packendes, jetzt aber offenes Finale. Ich könnte immer noch heulen! Bei Space Force sehen die Zukunftsaussichten besser aus. Das freut mich, denn die erste Staffel, die ich gemeinsam mit meiner besten Freundin, die ebenfalls beruflich mit der Raumfahrt zu tun hat, schaute, ist sehr unterhaltsam. Nicht immer zündete jeder Gag, aber die Figuren sind angenehm schräg und uns erwartet eine recht aufeinander aufbauende Handlung. Und wenn wir schon aufeinander hockten, sowie das Wetter trist war, dann testeten wir einfach einmal den Disney+ Account ihres Bruders. Daher zog es uns von den Sternen ins ferne China zur Realverfilmung von Mulan. Leider kann ich an der kein gutes Reiskorn lassen, denn mir fehlte Mushu, hin und wieder mehr Mimik und die böse Dame ist so dünn wie Japanpapier. Viel mehr Spaß hatten wir dann mit Olaf in der Die Eiskönigin 2 und der Wundertüte Soul, bei dem nicht nur die Musik rockt, sondern auch die lebensnahen (hihi) Figuren und die irrwitzigen Ideen. Ganz viel Liebe für diese Animationsperle!
Ebenso weit vorne bei der Unterhaltung landete die erste Anime-Staffel von Jujutsu Kaisen. Tolle Kämpfe, mit Yuji eine sympathische Frohnatur und mit Sukuna ein unberechenbarer Faktor machen den Titel für mich sehenswert. Gleich pures doppeltes Vergnügen bereitete Kemono Jihen. Nach nur zwölf Folgen schloss ich die Figuren ins Herz, weswegen ich mir nach der letzten Folge die Manga-Bände kaufte. Obwohl ich mit Daily Butterfly null klarkam, gab ich dem Manga-Duo Suu Morishita noch einmal eine Chance und besorgte mir den ersten Band von Ein Zeichen der Zuneigung. Diese Tat sollte ich nicht bereuen, weil mir die stark auf die zwischenmenschliche Kommunikation festgelegte Handlung zusagt. Über den Unfall Pacific Rim: The Black oder dem vermurksten Ende von Wonder Egg Priority möchte ich lieber nicht reden.
April mit Mikazuki Munechika, Kaz Brekker und Galo Thymos
Immer noch kein Kino! Aber: Das Ausharren, zu den Göttern beten und Gummibärchen opfern hatte ein Ende, denn Touken Ranbu -ONLINE- ging in englischer Sprache weltweit an den Start. Seitdem vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht um meine zu Menschen gewordenen Schwerter kümmere, sie in die Schlacht schicke, ihre Brüder schmiede oder mich durch irrwitzige Events wie zum Beispiel die Wasserpistolen-Schlachten, das Mondhasenrennen oder die Hanafuda-Kartenspielrunden prügele.
Ansonsten war es ein Monat des ständigen Aufs und Abs. Dabei hatte das Grauen einen Namen: The Promised Neverland (Staffel 2). So lieblos. So dumm an einigen Stellen, was die Figuren da tun und Spannung sucht man vergeblich. Nicht besser gestaltet sich The Terror für mich. Ein echt toller Start, doch mit Folge um Folge läuft dieses Schiff für mich auf Grund und über das Ende möchte ich nicht einmal schreiben. Zum Glück hielt die zweite Staffel von The Umbrella Academy das hohe Niveau der ersten und die Serien-Umsetzung von Shadow and Bone – Legenden der Grisha überrascht mehr als ein wenig positiv. Kaum zu glauben, wie gut hier die Vermischung von Alinas Abenteuer mit dem der Krähen funktioniert, noch mehr Begeisterung lösten bei mir die passend gewählten Schauspielenden aus. Also „No Mourners, no Funerals!“, was dieses Projekt angeht.
Dass ein Stephen King nicht immer unterhält, das weiß ich, allerdings entpuppt sich sein Roman Später als fast kompletter Reinfall. Ideenlos, überraschungsarm und spannungslos sind die Wörter, die mir bei diesem Titel sofort einfallen. Lesetechnisch rettet Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly den Monat. Besonders die Geschichte „A Dedicated Follower of Fashion“ ist herrlich von Handlung, Worten und Figuren her. Ebenso viel Spaß hatte ich mit dem Film Die Mitchells gegen die Maschinen, den ich irgendwann noch einmal schauen muss, denn die vielen visuellen Eindrücke konnte ich beim ersten Schauen gar nicht alle verarbeiten, mein Arbeitsspeicher war schlicht überlastet. Die Anime-Serie Yakuza goes Hausmann sah ich zeitnah gleich zweimal an. Gut, nicht wegen der Animationen, die sind wohl mit Betonschuhen im Fluss versenkt, aber wegen den lustigen Geschichten und der tollen deutschen Sprachfassung. Die zweite Runde mit Tatsu erfolgte mit Freunden, was für noch mehr Fun sorgte. Wobei beim gemeinsamen Treffen des Anime-Watch-Clubs Promare den Vogel abschoss. Wir lachten so viel, dass wir Pause drücken mussten, denn die deutsche Vertonung ist so herrlich voller Oneliner gespickt! Der Anime-Film wandert definitiv irgendwann noch in meine Sammlung und dann darf es wieder heißen: „Wird das Feuer zur Gefahr…“ Ansonsten gab es noch die beiden Anime-Serien Horimiya und SK8 the Infinity, mit denen ich ein paar unterhaltsame Stunden verbrachte.
Mai mit Toshiro Shishiku und Mildred Hayes
Bis auf zwei Ausnahmen war der Mai eher mau. Mit dem Manga Voice Rush begann ich eine neue Reihe, bei der wir einen Einblick in die Welt des Synchronsprechens in Japan bekommen. Also ein Thema, das mich schon lange interessiert. Mit Toshiro folgen wir einem knuffigen Energiebündel und die Zeichnungen sind genau nach meinem Geschmack, nur die Warterei auf die nächsten Bände wird eine harte Geduldsprobe. Das zweite Highlight in diesem Monat lautet Three Billboards Outside Ebbing, Missouri. Wie bitterböse hier die Dialoge sind! Wie unerwartet einige Wendungen sind und wie klasse die Schauspieler hier ihre Rollen verkörpern, da bleibt mir nur zu sagen: Genial! Von der Anime-Serie Yasuke möchte ich hingegen nur abraten. Unfall ist das erste Wort, das mir dazu einfällt. Ebenso keine Leseempfehlung bekommt die Reihe Die Saga von Rostigan und Tarzi. Eine durchdachte, ausgearbeitete Handlung sucht man bei den zwei Bänden vergeblich. Die Manga-Reihe Biorg Trinity fand hingegen endlich ihr verdientes Mindfuck-Ende. Ob ich da alles verstanden habe?!
Juni mit Yume Minami, Rin Shima und Assane Diop
Es ist immer wieder schön, wenn ein Titel die an ihn gestellten Erwartungen übertrifft. SSSS.Gridman war 2018 eine dieser Serien, die ich schon recht gerne schaute, welche aber ihr Potenzial nicht komplett ausschöpfte. Etwas Ähnliches dachte ich mir über die 2021 laufende Fortsetzung SSSS.Dynazenon, denn die belehrte mich eines Besseren. Vor allem die Figuren handeln wunderbar realistisch, sodass im Gegenzug zu den überdrehten, trashigen, irrwitzigen Kämpfen eine angenehme Balance entsteht.
Von der Dokumentation Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan könnte ich mir gut noch weitere Ableger über andere Epochen vorstellen. Ich selbst kannte mich zwar vorher schon recht ordentlich in der Sengoku-Ära aus, lernte aber noch einiges dazu und die Folgen boten auch etwas fürs Auge. Ebenfalls zu Ende geschaut: Those Snow White Notes, bei dem ich sehr auf eine zweite Staffel hoffe und Record of Ragnarok. Letzteres sollte einem bei einem solchen Zweikampfthema auf Leben und Tod (?!) mit fulminanten Kampfchoreografien vom Stadionhocker hauen, hingegen folgen Animationen auf Sparflamme, dass selbst Hades nur den Kopf schüttelt. Doch mit dem zweiten Wettkampf Adam gegen Zeus stieg die Dramaturgie-Kurve heldenhaft. Schließlich ist es unausweichlich, dem leicht bekleideten Götterjungen, der für die Menschheit kämpft, die Daumen zu drücken! Beim Anime-Watch-Club-Treffen ging es ebenfalls geschichtlich zu, denn wir schauten uns die beiden Staffeln von Touken Ranbu: Hanmaru an, weil ich schlicht seit April im Schwerter-Wahn war. Die anderen Mitglieder mussten ein wenig darunter leiden. Und eine witzige Geschichte ereignete sich auch noch in diesem Monat: Als ich mir auf der Arbeit einen Manga aus dem Magazin bestellt hatte, vergriff sich der Kollege und so hielt ich plötzlich das chillige Camper-Abenteuer Laid-Back Camp in den Händen, das ich einfach einmal anlas Ich gestehe: Aus dem ein bisschen Anlesen wurde ein süchtiges Verschlingen der weiteren Bände. Doch wie kann ich mich als Mensch, der ebenfalls freudig im Winter die Natur genießt, warmes Essen und ein heißes Bad, nicht sofort mit den Damen in der Geschichte identifizieren? Über diesen Fehlgriff des Kollegen bin ich immer noch sehr dankbar. Ach und, fast vergessen: Endlich die Auflösung im Fall Lupin. Wie wird wohl die nächste Staffel aussehen, da der zweite Teil die Geschichten passend zu Ende bringt? Ich lasse mich überraschen …
Juli mit Igor Grom, Deku und Hathaway Noa
Die heiligen Hallen öffneten! Eine ausgehungerte Aki schnappte sich freiwillige Opfer und zerrte sie in die mit Atmos-Soundsystem, Recliner-Sessel und LED-Leinwand ausgestatteten Kinosäle. Die Auswahl der Titel war dabei nebensächlich, denn Hauptsache Kinoluft atmen und Popcorn unter den Schuhen haben. Deswegen hüpfte sie mit Bugs Bunny in Space Jam – A New Legacy, zog mit dem angehenden Ritter Gawain in The Green Knight auf mystische Reise und konnte endlich nach Monaten des Verschiebens ihr Helden-Cap umhängen für My Hero Academia: Heroes:Rising. Im Grunde bewegen sich alle drei Filme im Mittelmaß. Ich bereue es dennoch nicht, denn nach dem Ritterabenteuer verbrachte ich noch Stunden damit, über die Symbolik nachzudenken und Dekus zweites Kinoabenteuer macht trotz des für mich zu überdrehten Finales Spaß. Richtige Begeisterung löst bei mir die düstere Kurzgeschichtensammlung Nachtmeer: Dunkle Folklore aus, sogar Andy Weirs Der Astronaut konnte nach anfänglichen Problemen noch in der zweiten Hälfte punkten und die Novellensammlung Frühling, Sommer, Herbst und Tod. schloss endlich eine King-ische Leselücke.
Ansonsten gab es da ja noch Netflix und nach der großen Werbeaktion schaute ich mir dann Blood Red Sky an. Mein Fazit: Neugierig machender Start, noch guter Mittelteil, der dann leider nervig zäh wird. Da stockte die Gerinnung. Etwas Ähnliches erwartete ich von Major Grom: Der Pestdoktor, bei dem ich zuvor immer an Titelbild hängen blieb, doch der Film weiß zu unterhalten.
Ziemlich geflasht hat mich Mobile Suit Gundam: Hathaway’s Flash. Der erste Teil ist ein Meisterwerk der Animationskunst, der es wirklich schaffte, die Kämpfe so sehr in der Realität zu verankern, dass ich aus dem Bauklötzestaunen nicht mehr herauskam. Noch dazu vermischt der Titel das Spionage-Thema mit den bekannten Elementen, sodass es sich wie eine interessante Mischung aus Gundam und James Bond anfühlt. Shadows House, 86: Eighty Six und die zweite Staffel von Moriarty the Patriot gingen in diesem Monat auch zu Ende. Gerade den ersten Titel in der Aufzählung möchte ich noch besonders erwähnen, denn nach einem schwachen Start nimmt die Geschichte noch ordentlich an Fahrt auf und bietet einige tolle Geheimnisse, die es zu lüften gilt.
August mit Lily Houghton, Billy Summers und Daoma
Sommer, Sonne und Mechas – denn mit Evangelion: 3.0+1.0 Thrice Upon a Time konnte ich nun endlich mit diesem Kapitel abschließen. Vorher schaute ich mir extra noch einmal alle Teile an, um dann das Finale richtig genießen zu können und was ist: Ich finde den Film einfach schrecklich langweilig. Die übertriebenen Kampfszenen zogen sich in die Länge und die Figuren ließen mich kalt wie ein Griff ins Tiefkühlfach. Im Gegenzug fiel mir der Abschied von Fruits Basket wirklich schwer. So viele Tränen vergossen, so viele schöne Momente erlebt, da mag Frau einfach nicht Ade sagen.
Von Anime wechseln wir einmal schnell in die Lese-Gefilde, denn mit Die Klingen der Wächter entdeckte ich eine tolle Reihe aus China. Die ausdrucksstarken Zeichnungen sind der Hammer und die Geschichte nimmt ab Band 2 ordentlich Schwung auf, dass die weiteren Bände schnell mein Eigen waren. Ich hoffe sehr, dass die angekündigte Serie diese dynamischen Kämpfe einfangen wird! An den Manga Ein Gefühl namens Liebe verlor ich ebenfalls mein Herz. Die zwei sympathischen Hauptfiguren möchte ich einfach in den Arm nehmen, so liebenswert wie die sich verhalten.
Sehr dankbar bin ich, dass der Festa Verlag sich den Kurzgeschichtensammlungen von Joe Hill annahm, denn so konnte ich Strange Weather lesen, bei dem vor allem die Geschichte „Geladen“ eine ziemlich starke Botschaft vermittelt. In Billy Summers zeigte Stephen King auch ein ganz anderes Amerika und damit eine Message an einen gewissen ehemaligen Präsidenten, wodurch das Buch eine besondere Stimmung besitzt. Und ja, ich hatte wie immer in diesem Monat Geburtstag. Mich zog es an diesem Tag ins Kino, denn durch Glück ergatterte ich den letzten freien Platz in einer Vorstellung von Godzilla vs. Kong. Abwechslungsreiche Kämpfe, zwei tolle Monster, aber eine lasche Handlung erwarteten mich. Trotzdem kann ich sagen, dass mich der Film für ein paar Stunden aus der Realität holte. Viel Spaß hatte ich dann noch bei Jungle Cruise, in dem sich zwei Figuren dauerhaft liebenswert zanken (Ich sag nur Skippi und Buchse!), so dass ich viel lachen konnte. Selbst das Bootsthema flochte Regisseur Collet-Serra einfallsreich in die Handlung ein, weswegen ich zu einer weiteren Spritztour nicht nein sage.
September mit Paul Atreides, Ophelia und Vanitas
Wie fast jedes Jahr stand im September mein langer Sommerurlaub an. Neben Wandern, Sauna und gemütlichen Abenteuern im Allgäu hieß es auch gemeinsames Filmeschauen mit Freundinnen. Dabei lachten wir viel bei Palm Springs, nerven heute noch eine Mitschauende mit einem Lied aus Vivo – Voller Leben und fieberten bei Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings – die tolle Action im Bus noch einmal extra erwähnt – im Kino mit. Mein persönliches Kino-Highlight des Jahres erlebte ich in diesem Monat auch. Denn für einige Stunden zog mich Dune in eine andere komplexe Welt, in der ich eine Wüste bestaunen und fremde Völker kennenlernen konnte. Voller Faszination blieb ich nach dieser neuen Verfilmung im Kinosaal zurück, begleitet von dem Wunsch, gleich den nächsten Teil schauen zu wollen.
Autorin Christelle Dabos schaffte es genauso, mich nach nur wenige Seiten in ihr Werk zu ziehen, denn Die Verlobten des Winters bietet eine sympathische Heldin und vor allem eine packende Welt zu bereisen. Ich konnte kaum aufhören zu lesen, nur saß ich im Urlaub ohne den schon gekauften zweiten Band da. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich so schnell durchkomme!
Bei einer erneuten Tagung des Anime-Watch-Clubs beendeten wir Vivy: Fluorite Eye’s Song, das mich nie so ganz packen konnte, denn die Handlung verläuft in zu vorhersehbaren Bahnen. Von der Anime-Adaption The Case Study of Vanitas bin ich hingegen sehr „impressionné“, um es einmal im Französischen auszudrücken. Studio Bones wiederbelebte das alte Paris sowie die einzelnen Abenteuer der Figuren zauberhaft, sodass ich die zweite Staffel kaum erwarten kann. Nach langem Warten war es auch endlich Zeit, James Bond 007: Keine Zeit zu sterben im Kino zu erleben. Für mich bleibt Skyfall unerreicht, jedoch stehe ich dem finalen Kapitel nicht so negativ gegenüber wie viele anderen. Alleine für Christoph Waltz’ epische Momente lohnt sich der Film.
Oktober mit Guang Lu, Abigail Kamara und der Familie Locke
Ophelia hielt mich weiterhin fest mit ihrem Schal-Golem im Griff, denn ich verschlang die Fortsetzungsbände von Die Spiegelreisende, weil ich mich vor lauter noch zu lüftende Geheimnissen in sie und ihren Verlobten Thron verliebte. Die beiden sind einfach herrlich und das auf ihre ungelenke, charmante Art, dass ich jede Szene mit ihnen gemeinsam genieße. Die Füchse von Hampstead Heath ist auch so ein kleines feines Büchlein, das ich nicht nur wegen der Füchse mag. In puncto Serien erschien endlich die zweite Staffel von Locke & Key, welche die Geschichte fantasievoll und packend weitererzählt, ein einzige Manko aber besitzt, weil Edens Verhalten mich kopfschüttelnd zurückließ.
Ein weiteres Highlight war im Oktober die chinesische Anime-Serie Link Click, die das Zeitreisethema mit der Fotografie verbindet, also zwei meiner Lieblingsthemen. Das Finale ist nur richtig fies, weswegen ich hoffe, dass die Fortsetzung keine Jahre auf sich warten lässt. Der Anime-Watch-Club traf sich auch wieder, diesmal dann um die nächsten lustigen Folgen von Yakuza goes Hausmann zu schauen, sowie mit einem Rewatch der Staffeln von My Hero Academia zu starten. Dabei sprangen wir direkt in die zweite Staffel, um mit dem verrückten Sportfestival-Abschnitt starten zu können, der uns bestens unterhielt. Bei einem Tommy Morgenstern als Sprecher von Sukuna konnte ich nicht mehr widerstehen und startete einen zweiten Exorzismus auf Deutsch von Jujutsu Kaisen. Wobei ich diesmal meine beste Freundin (ohne machtvolle Finger) köderte, den Titel mit mir anzuschauen, was mir übrigens gelang, denn nach der ersten Folge schlüpfte sie schon in die Uniform. Als großes Erlebnis stand die Buchmesse in Frankfurt auf dem Plan. Zum Glück fiel sie einem gewissen Virus nicht wieder zum Opfer, allerdings stellte die Messe ein gemischtes Gefühlschaos dar, denn endlich gab es Platz, dafür aber wenige Bücher zum Anfassen.
November mit Yoichi Isagi, Kenshin Himura und den Ghostbusters
Fußball und ich – eine Geschichte kürzer als die meisten Nachspielminuten, denn ich finde den Sport langweilig. Trotzdem lockte mich das Konzept des neu erschienenen Mangas Blue Lock zusätzlich zu den ausdrucksstarken Zeichnungen so sehr, dass ich den ersten Band kaufte. Der Mix aus Sport und Spiel-oder-Stirb-Komponenten geht total auf. Das Potenzial wäre da, einer meiner Lieblingstitel zu werden, wenn die nächsten Kapitel keine roten Karten von mir bekommen. Ebenfalls überzeugen konnte mich der erste Band der Manga-Reihe Die Tagebücher der Apothekerin – Geheimnisse am Kaiserhof. Heldin Maomao überrascht mit ihrer unverblümten, experimentellen Art und ihren lustigen Gesichtern, dass ich mich schon sehr auf weitere Abenteuer freue.
Ein bisschen makaber war es hingegen in Zeiten einer Pandemie, eine Serie darüber zu schauen, doch bei der Neuumsetzung von The Stand – Das letzte Gefecht wollte ich wissen, wie sie den langen Roman in die wenigen Folgen bekommen. Gelungen ist nicht alles, jedoch liefern einige Schauspielende eine tolle Leistung ab. Mit der dritten Staffel My Hero Academia und dem Abschlussfilm zu Violet Evergarden ging es im Anime-Watch-Club weiter. Bei Letzteren weiß ich, dass viele das Ende mögen. Ich allerdings nicht. Vielleicht bin ich schlicht zu alt mittlerweile, denn ich wünsche mir einen realistischen und weniger kitschigen Abschluss.
Mit dem Ende der Die Spiegelreisende-Reihe bin ich ebenfalls nicht zu 100% zufrieden, trotzdem stelle ich mir alle Bände gerne ins Buchregal, denn mit Ophelia gehe ich gerne irgendwann noch einmal auf Archentour. Recht spontan bin ich in meinem Urlaub mit meinen Eltern ins Kino gegangen. Wir schnallten uns dafür die Protronenrucksäcke um, denn es ging in Ghostbusters: Legacy, der überraschenderweise einen würdigen Nachfolger für mich darstellt. Viel Zeit geht für die Vorstellung und Vertiefung der neuen Charaktere drauf, doch gerade deswegen funktioniert die Geschichte für mich. Außerdem: Selbstmörderische Marshmallow-Männchen. Wie niedlich ist diese Idee denn bitte? Allgemein habe ich auch schon lange nicht mehr so viel im Kino gelacht wie mit Phoebe und Podcast.
Insgesamt fünf mal zog es mich ins alte Japan, denn dank ein paar freier Tage knüpfte ich mir die Live Action-Filme von Rurouni Kenshin vor. Ich finde keinen der Teile wirklich perfekt, Takeru Satou erweckt meine Lieblingsmangafigur dennoch so genial zum Leben, dass ich ihm meine Schwerter darlege. Viele der Kämpfe sind sehr sehenswert, nur hätten sie hier und da für mich etwas realistischer sein dürfen. Doch gerade der finale Kampf gegen Enishi lässt mich schmachtend zurück.
Zum Abschluss des Monats ging es auch noch auf die zum Glück nicht abgesagte Stuttgarter Comic Con. Freunde getroffen, nette neue Leute in ein Gespräch verwickelt, ein bisschen Geld für tolle Sachen ausgegeben und einfach eine schöne Zeit verbracht.
Dezember mit Kei Nagai, Emma und Tobio Kageyama
Mit den immer kürzeren Tagen und dem Blick auf Silvester verabschieden wir uns schon langsam vom Jahr. Ich durfte in diesem Monat zu gleich drei langen Manga-Reihen Adieu sagen. Zuerst hieß es mit Emma, Norman und Ray das Niemalsland verlassen, denn The Promised Neverland ging zu Ende. Dabei blieben leider viele der Charaktere auf nur wenige Eigenschaften reduziert, die Handlung zog mich hingegen aber oft weiter, möchte aber vor allem das Katz- und Mausspiel des ersten Abschnittes noch einmal loben, da dieser unerreicht bleibt. Ajin: Demi-Human konnte hingegen von der ersten bis zur letzten Seite eine Fingernägel-abkauende-Spannung aufrechterhalten, was man sich bei 17 Bänden kaum vorstellen kann. Da ich außerdem noch Schlaufuchs Kei verfallen bin sowie die Zeichnungen klasse finde, muss ich wirklich nach diesem Ausklang für Gamon Sakurai einen Ehrensalut absolvieren. Den größten Abschied diesen Monats, bzw. dieses Jahres, erlebte ich mit dem letzten Band von Haikyu!!. Da ich die Reihe auf Englisch sammelte, musste ich mich um eines der Exemplare des letzten Bandes gefühlt prügeln, denn die Papierknappheit macht sich auch in anderen Ländern bemerkbar. Kaum verschlungen, vermisste ich meine Krähen auch sofort. Einige Jahre konnte ich mich schließlich immer wieder über packende Spiele, liebenswerte Charaktermomente und passende Witze freuen und nun heißt es: Ende.
Nicht ganz so wie erhofft, setzte Studio Bones die fünfte Staffel von My Hero Academia um. Während einige Stellen ziemlich gestreckt sind, ging vor allem der Villian-Arc mir zu schnell über die Bühne. Ich mag diesen Teil, denn es gibt einige tolle Charakterentwicklungen, insbesondere bei Tomura, den ich als eine vielschichtige Figur ansehe. Hoffentlich nimmt sich das Produktionsteam die Kommentare der Fans zu Herzen, was Staffel 6 angeht.
Ein Zugticket durfte es in diesem Monat auch noch sein: Die sieben Folgen von Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Mugen Train Arc, die für mich einen wirklich starken Abschnitt umsetzen. Nicht nur weil Rengoku ein charmanter, lustiger, herzensguter, freundlicher . Ach, sein wir ehrlich: Er alleine ist schon Grund genug Feuer und Flamme für diese Folgen zu sein. Und dann kam …
… der Abgabetermin und damit schließe ich hiermit meinen Rückblick ab. Natürlich verstecken sich in diesem Text nicht alle Medien, die das Jahr 2021 für mich bereithielt, es sind hingegen alle, die einen gewissen Eindruck – positiv oder negativ – bei mir hinterließen. Was unerwähnt bleibt, sind vor allem die viele laufenden tollen Manga-Reihen, mit denen ich meinen Spaß hatte, wie zum Beispiel My Hero Academia oder Vinland Saga. Doch würde ich die noch alle erwähnen, könnte ich den Rückblick gleich als Novelle vermarkten. Vieles verlief wieder nicht wie erwartet, aber Club-Treffen, der eine oder andere Ausflug, und vor allem die geplanten oder spontanen Zusammenkünfte mit Freunden mit oder ohne Medien im Schlepptau, brachten Lichtblicke in den trüben Alltagstrott. Freuen darf ich mich 2022 schon einmal auf die eine oder andere Fortsetzung, denn in Golden Kamuy Staffel 4 geht es wieder auf Goldsuche, Vinland Saga Staffel 2 sticht in See, Jurassic World: Ein neues Zeitalter stampft über die Kinoleinwände und genau dort wird hoffentlich auch in Tod auf dem Nil ermittelt. Ich hoffe auch wir lesen uns wieder. Bis dahin: Lächeln und winken, wir können nicht alles umbringen, was uns nervt!
Nicht wahr?
Okay, die erste Hälfte fand ich auch schon gut. Aber ich hätte niemals mit Rocky (dem Boxer, gell) gerechnet. Als der aufgetaucht ist, kamen viele neue interessante Aspekte dazu und die Story kriegte nen völlig neuen Dreh.
Jetzt nicht lachen, aber mein Problem mit dem Anfang ist, dass es zu wenig Probleme gibt. Klar, wir haben da diese Sonnenfresserchen und diese Mumien aber dann geht es doch recht chillig weiter. Selbst als Rocky (ne, Eye of the Tiger!) auftaucht, bleibt es für mich zwar weiterhin interessant, weil ich ein neugieriger Mensch bin, allerdings klappt alles. Erst im späteren drittel geht so richtig die Post ab und da konnte ich das Buch wirklich nicht mehr weglegen. Soll jetzt aber nicht hießen, dass ich den Anfang schlecht finde. Das Buch liest sich von Anfang an gut, unser Main Chara ist zwar Mister Marsianer 2, aber damit kann ich leben, nur wie gesagt, mir fehlten da ein paar Spannungsspitzen. Eines muss ich dem Autor aber lassen, es gibt wirklich Überraschungen. Auf die Verfilmung bin ich sehr gespannt!