Cells at Work! (Staffel 2)

In einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist. Heute wissen wir mehr denn je, wie wichtig diese Weisheit ist. Kein Wunder also, dass die erste Staffel der Serie Cells at Work! 2018 nicht nur in Japan die Zuschauer begeisterte, denn darin geht es nicht nur spaßig, sondern durch die Funktionen des Körpers auch lehrreich zu. Die anthropomorphen Zellen erklärten uns mitunter blutig – hey, hier sind schließlich rote Blutkörperchen am Werk! – was bei einer Grippe, einem Vireneinfall oder gar einer allergischen Reaktion passiert. 2021 war es dann endlich soweit und eine zweite Staffel aus dem OP-Saal David Production (Fire Force), die auf dem Manga von Akane Shimizu basiert, ging an den Start. Dank des Streaming-Dienstes Wakanim liegt diese seit dem 25. Februar 2021 vollständig vor. Zeit, dass wir unsere Reise durch den Körper daher prüfend fortsetzen!

Für die Erythrozyt AE3803 geht es immer noch fröhlich daran, Sauerstoff durch den Körper zu transportieren. Dabei muss sie wie immer aber gut aufpassen, denn schon eine Beule reicht aus, um den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ihr Kumpel U-1146, seines Zeichens blasses Leukozyt, muss sich hingegen etwas um sein Image Sorgen machen, denn es gibt Blutblättchen, die Angst vor ihm haben. Das natürlich nicht ohne Grund. Als Killer patrouilliert er durch den Körper, um Viren und Bakterien den Garaus zu machen. Schlecht nur, wenn eine Zelle gerade vier niedliche kleine Bakterien findet und diese unter Einsatz seines Lebens versteckt. Schließlich können diese süßen Kerlchen doch unmöglich etwas Böses vorhaben?

Back in (Body-)Town

Originaltitel Hataraku Saibou!!
Jahr 2021
Episoden 8 (in Staffel 2)
Genre Komödie, Drama
Regie Hirofumi Ogura
Studio David Production
Seit dem 25. Februar 2021 vollständig auf Wakanim

Mit einer Beule ist nicht zu spaßen! Jedenfalls nicht, wenn es nach der ersten Folge von Cells at Work!! (so der Titel von Staffel 2) geht, da sich der menschliche Körper eine solche zuzieht und wir dessen Folgen live miterleben dürfen. Im Grunde also alles beim Alten. Episodenhaft geht es nämlich auch hier los mit verschiedenen Problemen, denen sich die unterschiedlichen sympathischen Zellen stellen müssen. Es herrscht daher ein fröhliches Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, die sich zum Glück in der Zwischenzeit nicht groß veränderten und weiter treu ihrer Arbeit nachgehen. Einige von ihnen begleiten wir diesmal auch etwas genauer. So zum Beispiel lernen wir die ungewöhnlichen Baumaßnahmen der Thrombozyten kennen. Natürlich geht es auch in unbekannte Gebiete, weswegen sich uns ganz neue faszinierende Arbeiter vorstellen. Zipfelmützentragende Haarmatrixzellen, im Taucheranzug arbeitende Darmepithelzellen und mysteriöse probiotische Winzlinge kreuzen unseren Weg.

Die heimlichen Helden der Staffel

Anders als im ersten animierten Streich folgen wir jedoch ab der vierten bis zur achten Folge einer Zelle, die es sich zur Aufgabe machte, ihre kleinen Bakterien zu retten. Die stellen sich nämlich als gutmütige probiotische Bakterien heraus. Unters Messer sollten diese daher nicht geraten und lieber zurück in ihren Lebensraum, was zu einem wunderbar humorvollen und lehrreichen Abenteuer wird. Beginnend beim Rachen wandern wir bis in die Tiefen des Dickdarms. Dass wir uns dabei in die vier Tic-Tac-ähnlichen Milchis (so der nette Spitzname für die Kleinen) verlieben, sollte kein Wunder darstellen. Schließlich sehen sie nicht nur niedlich aus, reden nur über einen Laut, sondern retten sogar unsere hilfsbereite Zelle nicht nur einmal. Im Verlauf der abwechslungsreichen Wanderung kommt es sogar zu einem packenden Wiedersehen mit der bösen Krebszelle. Deren Vernichtung stellt dann das fulminante Finale dar, bei dem es sogar emotional zur Sache geht.

Gesundheitscheck der Animationen

Optisch sieht Cells at Work!! wie sein Vorgänger aus, nur mit dem kleinen Unterschied, dass alles noch ein bisschen mehr aufpolierter ist. Es dürfte nicht verwundern, da mittlerweile schon zwei Jahre ins Land zogen und sich beim Produktionsteam nichts groß veränderte. Noch immer zeichnet sich Studio David Production verantwortlich, das zuletzt Strike Witches: Road to Berlin veröffentlichte. Auf dem Regiestuhl nahm wieder Hirofumi Ogura (Black Butler II) Platz, das Drehbuch stammt von Yuuko Kakihara (Tsuki Ga Kirei) und der passende, wenn auch eher unscheinbare, Soundtrack von MAYUKO (How to Keep a Mummy). Selbst beim Opening und Ending wagte niemand etwas Neues, da wieder die Sprecher ans Mikro für den Song „GO! Saibou Fiesta“ und das Duo ClariS für „Fight!!” gingen. Wenigstens hier hätte es ruhig etwas Abwechslung geben dürfen, denn gerade der Ending-Song klingt wie ein zweiter Aufguss des ersten Endings aus der ersten Staffel. Genauso ist der zweite Streich mit gerade einmal acht Folgen auch schon wieder vorbei, wobei die Reise durch den Verdauungstrakt den Inhalt des Cells at Work!!-Films widergibt.

Fazit

Es ist immer wieder schön, wenn sich bei einer zweiten Staffel nicht zu viel ändert. Cells at Work!! überzeugt daher mit seinem bekannten Konzept, uns die Abläufe im Körper durch viel Humor beizubringen. Dabei begleiten wir die sympathischen Zellen bei ihren täglichen Aufgaben. Highlight dürfte nur diesmal das längere Abenteuer mit den süßen Milchsäurebakterien sein, welches uns quer durch den Verdauungstrakt führt, bis hin zum spannungsgeladenen Wiedersehen mit der Krebszelle. Neben all dem Humor hält sich aber auch die Waage im Gleichgewicht was den Lerninhalt angeht. Dieser ist wieder sehr kreativ verpackt, so dass wir uns die neuen Weisheiten nicht nur einfach, sondern auch schnell merken können. Faszinierend gestaltet sich das Vordringen in neue Gebiete. Schade nur, dass sich die Figuren nicht groß weiterentwickeln. Jedoch werde ich nach dieser Staffel meinen Joghurt noch mit viel mehr Freude essen, wenn so süße Bakterien darin stecken!

© Wakanim

Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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