Drottning Katts Jahresrückblick 2022

Auch im Jahr 2022 ging es für mich quer durch die verschiedensten Welten. Ich besuchte Osten Ard, Elan und Mittelerde, bereiste mit der Strohhutbande die Grand Line und konnte mit Fairy Tail Magnolia unsicher machen. Es ging in den Weltraum und in das England des frühen 20. Jahrhunderts. Natürlich durften auch dieses Jahr der chinesische Kaiserhof ebenso wenig fehlen wie die obligatorischen Ausflüge nach Cyrodiil und Wesnoth. Wie immer ist es eine bunte Mischung.

1. Quartal (Januar bis März)

Das Jahr beginnt mit The Elder Scrolls IV: Oblivion. Ich würde dieses Game ohne zu zögern als mein absolutes Lieblingsspiel benennen. Auch nach Jahren wird es nicht langweilig und durch Mods lässt sich weiterer Content hinzufügen. Daher habe ich immer wieder Phasen, in denen es mich nach Cyrodiil zieht. Dieses Mal hält diese Phase sogar fast den gesamten Januar an. Lesetechnisch habe ich mir im Januar die Trilogie Das Buch der gelöschten Wörter vorgenommen. Die Grundidee ist klasse. Welche Leseratte stellt sich nicht gern vor, in die Buchwelten zu reisen, dort alles zu erkunden und mit den Figuren des Lieblingsbuches zu plaudern? Auch dass böswillig geschrieben Worte (etwa in E-Mails oder Nachrichten), die wieder gelöscht wurden, ein finsteres Eigenleben entwickeln, ist interessant. Doch irgendwie will der Funke nicht überspringen. Hope verrennt sich hoffnungslos in ihre Männergeschichten und auch Eifersuchtsdramen bleiben dabei leider nicht aus. Bei den Buchwelten präsentiert Mary E. Garner aber eine breite Auswahl. Aus rechtlichen Gründen bleibt sie bei Klassikern und Märchen, doch hier und da gibt es auch Andeutungen auf neuere Werke. Nach rund zwei Jahren beendete ich im Januar ebenfalls Bleach. Der letzte Arc startet sogar ganz gut, doch nach hinten raus wird es immer seltsamer und abstruser, sodass ich dann doch froh war, als ich die Geschichte abschließen konnte. Mit Edens Zero wurde ich zunächst nicht warm, doch nach hinten raus zog mich dieses Abenteuer mit seinen skurrilen Charakteren, bei denen so viel an Fairy Tail erinnert, doch noch in seinen Bann. Diese Serie hat durchaus ihren ganz eigenen Charme. Apropos Fairy Tail, mit Fairy Tail STale of Fairy Tail: Ice Trail und Fairy Tail: Blue Mistral habe ich mir einige der vielen Spin-offs vorgenommen. Die kurzen Geschichten in Fairy Tail S schwanken sehr in der Qualität. Einige machen Spaß, andere sind einfach nur peinlich. Bei den anderen beiden Manga mag das Fairy-Tail-Feeling nicht so recht aufkommen und die Abenteuer sind vergleichsweise langweilig.

Im Februar beendete ich die sechsbändige Reihe The First Empire. Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen (mit Ausnahme von Raithe) und auch wenn die Reihe ihre Schwächen hat, ist die Geschichte voller Wendungen und aufgedeckter Geheimnisse. Vor allem die Reise durch die Unterwelt in den letzten beiden Bänden hat es in sich. Natürlich folgte gleich darauf mit Nolyn das bis dahin letzte von Sullivans Büchern. Dieses ist allerdings eher enttäuschend. Die Charaktere kann ich gut leiden, aber die Handlung plätschert eher vor sich hin und das große Finale wirkt irgendwie herbeikonstruiert. Auf jeden Fall aber ist es interessant, einen weiteren Wendepunkt in Elans Geschichte mitzuerleben. Mit Cold Game kam im Februar auch ein neuer Manga hinzu. Dieser macht direkt Spaß, da die Geschichte mit ihren Intrigen genau meinem Beuteschema entspricht. Etwas schade bleibt aber, dass die Länder keine ordentliche Namen haben, sondern nur von Land E oder Land B die Rede ist. Nach einigen Jahren nahm ich mir endlich LEGO Der Hobbit vor. Ich mag die Lego-Spiele mit ihrem ganz eigenem Humor. Die Adaption des Hobbit sticht durch eine deutlich höhere Komplexität als andere Lego-Spiele hervor. Außerdem sind die Nebenquests deutlich abwechslungsreicher als in anderen Ablegern. Allerdings macht das Ressourcensammeln das Spiel auch sehr grindy und von den vielen Bugs will ich gar nicht erst anfangen. Nachdem mir 5 Seconds to Death als Serie gut genug gefiel, dass ich wissen wollte, wie es weitergeht, stürzte ich mich in die Manga-Vorlage. Die Fähigkeiten sind abwechslungsreich und die Kämpfe haben oft eine taktische Komponente. Interessant bleibt es damit auf jeden Fall. Weniger erfreulich ist dagegen Planet of the Beast King – Jyu-Oh-Sei. Die Idee ist eigentlich recht vielversprechend, aber die Umsetzung plätschert mehr vor sich hin und ich verstehe wirklich nicht, warum alle Charaktere Thor so toll finden.

Im März wandte ich mich nach langer Pause wieder Visual Novels zu. Den Anfang macht hier Reflections: Dream & Reality. Aber über „ganz nett“ schafft dieser Titel es nicht hinaus. Allein die Ausgangssituation ist sehr abenteuerlich. Reina lässt zu, dass mal eben eine Schar von Fremden sich rotzfrech in ihrem Haus einquartiert. Die Qualität der einzelnen Routen schwankt auch ziemlich. Positiv anmerken muss ich aber, dass es gleich zwei Sets an Charakter-Sprites, zwischen denen man wählen kann, gibt. Eine ganz andere Art von Geschichte erzählt CyberRebeat – The Fifth Domain of Warfare. Das Thema (Hacker und Internet) ist eigentlich recht interessant, doch die Handlung plätschert so furchtbar langsam vor sich hin. Allein der Prolog besteht aus zwei bis drei Stunden, in denen Hiro seltsame Kommentare von sich gibt und sonst nicht viel passiert. Die Hintergründe sind leider ziemlich langweilig bis hässlich, aber der Soundtrack hat zumindest Ohrwurmqualitäten. Noch im letzten Jahr habe ich mich sehr über Lost in Space aufgeregt. Auf eine katastrophale erste Staffel folgt allerdings eine ziemlich unterhaltsame zweite und eine immerhin passable dritte Staffel. Die dunklen Pfade der Magie präsentiert ungewöhnliches und interessantes Worldbuilding. Die Handlung spielt sich auf mehreren, miteinander verbundenen Welten ab. Leider kann der ganze Rest nicht mithalten. Die Geschichte ist langweilig, die Charaktere wissen auch nicht zu überzeugen und der Reiz, den Sethennai auf scheinbar alle Figuren ausübt, erschließt sich mir überhaupt nicht. Die Fortsetzung, The Thousand Eyes, nimmt dem Ganzen dann noch das einzige, was die Reihe einzigartig macht: Das Worldbuilding. Denn der zweite Band beschränkt sich nahezu vollkommen auf einen einzelnen (recht uninteressanten) Handlungsort. Einen nicht sehr einfallsreichen Namen hat die chinesische Serie The Legends. The Legends of what? Anscheinend of Zhao Yao, denn sie bildet den Mittelpunkt dieser Serie. Mir gefällt, wir wirklich jeder der handelnden Charaktere seine Vorgeschichte hat und dass sich somit zu Zhao Yaos Rache-Liebe-Geschichte noch weitere Nebenstränge dazu gesellen. Nervig sind allerdings die vielen tragischen Liebesgeschichten und dass Zhao Yao ständig auf der Stelle tritt. 20 Folgen weniger hätten dem sicher gut getan.

Die Anime-Season im Winter hat ihre Höhen und Tiefen. Ein echter Überraschungshit ist für mich The Genius Prince’s Guide to Raising a Nation Out of Debt. Dieser Titel wird mit How a Realist Hero Rebuild the Kingdom verglichen und oft sogar zugunsten des Realisten. Doch obwohl ich durchaus Parallelen sehe, gebe ich dennoch dem genialen Prinzen den Vorzug. Der unterhält mich nämlich wunderbar. Über den Realisten und seinen unrealistischen Weg kann ich mich nur aufregen. Sowohl Orient als auch In the Land of Leadale konnten mich unterhalten, der große Wurf sind sie aber beide nicht. Den Titel als Flop der Season trägt aber klar Fantasia Sango: Realm of Legends. Nach mehreren Monsters of the Week verlagert sich der Fokus auf den für mich uninteressantesten Charakter.

2. Quartal (April bis Juni)

Im April konnte ich Star Trek Enterprise beenden. Damit kenne ich nun alle älteren Star-Trek-Serien (mit Ausnahme der animierten Serie rund um Kirks Enterprise). Star Trek Enterprise bietet solide Unterhaltung (zumindest nach einer anfänglichen Eingewöhnungsphase), doch ich gebe weiterhin Deep Space Nine, Voyager und The Next Generation den Vorzug. Ansonsten hat der April nicht wirklich viel zu bieten, da ich viel mit Real Life beschäftigt war. Zwei Mangas will ich aber noch erwähnen. Nachdem ich länger mit dem Gedanken gespielt hatte, habe ich das Manga-Urgestein One Piece begonnen. Abgeschreckt hatte mich da immer die hohe Zahl der Bände (über hundert mittlerweile), aber da schafft die App Manga Plus Abhilfe. Die Geschichte ist hier wesentlich flotter als in der Serie und seit ich auf aktuellem Stand bin, macht mir One Piece als Anime-Adaption leider auch weniger Spaß. Mit Mika’s Magic Market wurde ein sehr viel kürzerer Manga abgeschlossen. Das Ende ist etwas schräg, andererseits ist der ganze Manga irgendwie schräg aber auf seine ganz eigene Art auch liebenswürdig.

Im Mai tastete ich mich an ein Spiel heran, das schon sehr lange in meiner Steam-Bibliothek wartet: Titan Quest. Es dauerte ein Weilchen, doch dann hatte dieser Titel mich in seinen Bann gezogen und viele Stunden wurden im antiken Griechenland oder Ägypten mit Monster schnetzeln verbracht. Vor allem der Bezug auf unterschiedliche Mythologien gefällt mir sehr gut. Auch neue Mangas durften bei mir einziehen. Nach einem vielversprechenden Start baut Eliana – Prinzessin der Bücher leider schnell ab. Mit Eliana selbst kann ich mich als Leseratte zwar gut identifizieren, allerdings nervt ihre Passivität bisweilen und schon der zweite Arc langweilt mich extrem. Cat + Gamer verbindet zwei meiner Interessen: Katzen und Games (wie der Titel schon vermuten lässt). Es ist wirklich amüsant zu lesen, wie Riko mit ihrer Findelkatze warm wird und wie sie versucht sie „aufzuleveln“.

Im Juni kam es zum Rewatch der Der Herr der Ringe-Trilogie. Inspiriert dadurch begab ich mich auf die Suche nach einem passenden Game, das in Mittelerde spielt. Die Wahl fiel auf einen recht alten Titel, den ich bis dahin noch nicht kannte: Der Herr der Ringe: Die Eroberung. Es ist interessant, all die großen Kämpfe des Ringkrieges als einfacher Fußsoldat nachzuspielen. Doch die zusätzliche böse Kampagne rund um Sauron wirkt eher wie eine schlechte Fanfiction. Immerhin fügt sie aber auch Orte wie Bruchtal den möglichen Karten hinzu. Mit AER Memories of Old habe ich aber auch meinen Stapel ungespielter Games weiter abgearbeitet. Die Grafik mag sehr minimalistisch sein, doch irgendwie hat sie trotzdem ihren Charme und entführt in eine wundersame Welt voll schwebender Inseln. Die Inseln sind voller Details und Bruchstücke, die mehr oder weniger erzählen, wie es zu dieser zersplitterten Welt kam. Ebenfalls im Juni konnte ich nach über einem Jahr Legend of Mi Yue abschließen. Wie bei so vielen chinesischen Serien ist es auch hier eine großangelegte Geschichte, die Protagonistin Mi Yue durch ihr gesamtes Leben begleitet. Was sie als Kind schon alles erleben musste, ist erschreckend. Wie so viele ähnliche Serien baut aber auch diese am Ende deutlich ab. Den ganzen letzten Arc hätte man sich schenken können. Wie Mi Yue mit ihrer Rivalin fertig wird, hätte eigentlich einen guten Abschluss gebildet.

Die Anime-Frühlingsseason bietet Unterhaltung, der große Wurf bleibt allerdings aus. Ascendance of a Bookworm geht in die nächste Runde und erreicht einen großen Wendepunkt. Mein Interesse ist genügend geweckt, um mich der Light Novel anzunehmen, die mir tatsächlich noch besser als die Adaption gefällt. Es gibt mehr Details über Charaktere und Welt, außerdem kommen in den Extras auch die Nebencharaktere zu Wort, sodass man noch mehr über sie erfährt. Spy x Family weiß zu unterhalten, aber das Meisterwerk, als das es von einigen angepriesen wird, ist es nicht. Der Flop der Season ist für mich RPG Real Estate. Wobei das eher ein Versuch war, über den Tellerrand hinauszuschauen. Solange die Mädels tatsächlich Häuser und Wohnungen vermitteln, macht die Anime-Serie durchaus Spaß. Nur leider ist das nur die halbe Miete. Die übrigen Szenen langweilen mich größtenteils (ich bin kein Fan von reinem Slice of Life) und das dramatische Ende passt überhaupt nicht zum Ton der Serie.

3. Quartal (Juli bis September)

Meine Coronainfektion im Juli verbrachte ich hauptsächlich mit Cells at Work. Auf gewisse Art war das die passende Serie, denn der Kampf der Immunzellen gegen diverse Viren und Bakterien nimmt viel Raum ein. Es ist sehr unterhaltsam, wie unterschiedliche Zellen und Mechanismen dargestellt werden (allein die Pollenallergie, genial). Natürlich durfte auch die Manga-Vorlage nicht fehlen. Auch das Spin-off Cells at Work: An die Arbeit Blutplättchen wurde gelesen. Nur leider reicht dieses nicht einmal ansatzweise ans Original heran. Der Manga setzt leider viel zu sehr auf Niedlichkeit und weniger auf Wissenschaft. Niedlichen Mädchen beim Herumdusseln zuzusehen ist halt zu wenig. Grundsätzlich kaufe ich nur wenige Spiele bei Release. Stray zählt zu den Ausnahmen. Aber hey, man spielt eine knuffige kleine rote Katze, damit kann man mich ködern. Da kann ich sogar über das für mich sonst eher uninteressante dystopische Setting hinwegsehen. Besagte Katze ist auch super detailliert animiert und bewegt sich wie eine richtige Katze. Wunderbar. Ich mag Science-Fiction und ich mag Elfen. Daher ist es wohl kein Wunder, dass Crest of the Stars sowie Banner of the Stars mein Interesse weckten. Immerhin gibt es hier Space-Elfen, wenn man so will. Das Worldbuilding ist auch interessant, doch die Geschichte ist einfach so langatmig, langsam und damit leider auch langweilig. Pluspunkt gibt es aber für die Verwendung der Abh-Sprache in sämtlichen Beschriftungen sowie im eingesprochenem Intro.

Spieletechnisch war es wohl ein gutes Jahr, denn nicht nur Stray wanderte bei Release in meine Steam-Bibliothek, sondern auch Catizens. Ansonsten haben beide Spiele aber wohl nur den Fokus auf Katzen gemeinsam. In Catizens geht es darum, die „Katzbürger“ (Catizens im Original) dabei anzuleiten, ihre Katzensiedlung aufzubauen. Es ist putzig, den einzelnen Katzen bei ihren Tätigkeiten zuzusehen, aber manche sind wirklich schwierig zufriedenzustellen oder haben ihren eigenen Dickkopf. Um es kurz zu sagen: It is like herding cats! Weniger zu gefallen weiß Psychedelica of the Ashen Hawk. Die Aufmachung ist wunderschön mit den Charakter-Sprites und den Hintergründen. Doch wie so viele größere Otome-Titel verläuft sich die Handlung in vielen belanglosen Slice-of-Life-Episoden (vor allem wenn man alle Special Episoden mitnimmt, die nötig sind, um die Routen freizuschalten). Dann wird es für ein, zwei Kapitel interessant, bis es zu einem akzeptablen Finale kommt, nur um dann je nach Route langgezogene Epiloge zu präsentieren. Uff. Aber hey, Protagonistin Jed ist eine Frau, die sich als Mann ausgibt, um nicht als Hexe erkannt zu werden, der sich als Frau verkleidet, um unerkannt Nachforschungen anzustellen. Das ist auf jeden Fall mal was anderes. Zwei Mangas muss ich für den Monat August noch nennen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Mashle: Magic und Muscles gehört klar zur Kategorie „so bescheuert, dass es wieder gut ist“. Wie Mash gänzlich ohne Magie dafür aber mit unglaublicher Muskelkraft durchs Leben geht und es sogar auf eine Magieschule schafft, ist einfach nur absurd. Genauso absurd sind seine Mitschüler, einer schräger als der andere. Aber gerade deswegen macht es auch Spaß. Eine Geschichte von sieben Leben sieht auf den ersten Blick wie eine niedliche Katzengeschichte aus. Doch dieser Manga entpuppt sich als ergreifende Geschichte über Verlust und Trauer. So manche Szene rührt sogar zu Tränen (was bei mir einiges heißen will).

Der September sieht eher mau aus. Spontan fällt mir hier nur der Donghua (= chinesischer Anime) No Doubt in Us ein. Kaiser und Kaiserin haben ein eher schwieriges Verhältnis. Als wäre das nicht genug, finden sie sich plötzlich im Körper des jeweils anderen wieder. Auf diese Weise erleben sie die Probleme des anderen am eigenen Leib, was für ein besseres Verständnis zwischen den beiden sorgt. Was habe ich über die teilweise zu absurden Situationen und Missverständnisse gelacht.

Auf dem Papier wirkt die Anime-Sommerseason eher dürftig. Nicht viele laufende Titel weckten mein Interesse. Doch jene, die es taten, sind mit einer Ausnahme eigentlich alle durchweg unterhaltsam. Lycoris Recoil, Parallel World Pharmacy und Shine on! Bakumatsu Bad Boys muss ich hier als meine Favoriten nennen – was ich bei allen dreien nicht so erwartet habe. Allerdings baut Parallel World Pharmacy zum Ende hin deutlich ab, sonst hätte dieser Titel wirklich großartig sein können. Smile of the Arsnotoria the Animation hingegen ist eine Mogelpackung. Natürlich ist auf den ersten Blick klar, dass dieser Anime dem Genre „cute girls doing cute things“ zuzuordnen ist, doch die Magieschule als Setting und Andeutungen auf einen deutlich düstereren und bedrohlicheren weiteren Handlungsstrang wirken auf den ersten Blick interessant. Tja. Beide Handlungsstränge finden nie zusammen und bis zur letzten Folge verbringen die Mädels ihre Zeit nur mit Tee trinken. Magie spielt auch kaum eine Rolle.

4. Quartal (Oktober bis Dezember)

Nach rund zwei Jahren konnte ich im Oktober Fairy Tail abschließen. Zum Ende hin kommt es zu einem alles entscheidenden Krieg und alle Rätsel und Fragen rund um Zeref werden gelöst. Doch ich muss dennoch sagen, dass die erste Staffel die beste bleibt. Zum Abschluss durften natürlich auch die beiden Filme nicht fehlen. Phoenix Priestess kann mich nicht überzeugen, aber Dragon Cry macht Spaß. Jetzt bin ich bereit für Fairy Tail 100 Year Quest. Battle for Wesnoth beschäftigte mich im Oktober wieder intensiv. Ich spiele immer noch an der langen gemoddeten Kampagne Legend of the Invincibles. Es ist super, wie es zahlreiche Querverbindungen zu den Vanilla-Kampagnen und somit zur Lore von Wesnoth gibt.

Lesetechnisch wirkt das Jahr etwas mau, doch das liegt vor allem daran, dass ich vor allem sehr langwierige Reihen gelesen habe, die eben ihre Zeit brauchen. Eigentlich mag ich das Worldbuilding, das Tad Williams in seinen Büchern präsentiert. Doch seine Trilogie Das Geheimnis der Großen Schwerter macht es mir wirklich schwer, sie zu mögen. Das Worldbuilding ist zwar interessant, doch gerade im finalen Band rückt es sehr in den Hintergrund. Stattdessen stehen Charaktere (vor allem das Hauptduo Simon und Miriamele) sich permanent selbst im Weg, sodass über Hunderte von Seiten wirklich wenig passiert. Die vorigen Bände können immerhin noch abwechslungsreiche Handlungsorte bieten. Mit der Saga Das Rad der Zeit habe ich ähnliche Probleme. Das Worldbuilding ist toll. Ich mag es, wie viele unterschiedliche Fraktionen und Gruppierungen es gibt und wie groß die Welt durch die vielen Länder ist, doch gerade im Mittelteil, wo ich gerade feststecke, passiert so unglaublich wenig. Band 6 (originale englische Zählung) etwa erzählt auf seinen 1000 Seiten so wenig, dass es einfach nur frustrierend ist. Aber ich bleibe am Ball. Ein Überraschungsfavorit des Jahres ist die Serie Downton Abbey. Ich liebe die spitzfindigen Dialoge (vor allem Lady Violet ist ein Quell schlagfertiger Kommentare), die Charaktere sowie die wunderschönen Sets und Kostüme. In seiner Art ist diese Serie auch recht einzigartig, zumindest kenne ich nichts Vergleichbares.

Tytania stammt aus der Feder des Legend of the Galactic Heroes-Schöpfer Yoshiki Tanaka und das merkt man dem Titel irgendwie auch an. Obwohl die Anime-Serie durchaus seine Momente hat und zu unterhalten weiß, erreicht er dennoch nie den großen Bruder Legend of the Galactic Heroes. In diesem Jahr, vor allem in den letzten paar Monaten, tauchte ich auch in die Welt der Webtoons ein. Den Anfang macht hier Tower of God. Die Geschichte wird wirklich komplex und unübersichtlich, je weiter sie fortschreitet. Irgendwie hat es mehr Spaß gemacht, als es noch darum ging, die Prüfungen der einzelnen Etagen zu bestehen. Aber ich mag, wie jeder Charakter seine Geschichte und seine eigenen Ziele hat. Weitere entdeckte Webtoons sind Your Throne, The Remarried Empress, From a Knight to a Lady und His Majesty’s Proposal. Vor allem Your Throne weiß zu gefallen. Die Geschichte ist voller unerwarteter Wendungen, Geheimnisse und Intrigen und der Zeichenstil ist einfach phänomenal. An chinesischen Serien werden im Moment Song of Phoenix und The Long Ballad geschaut. Interessanterweise sind große Teile der Community der Meinung, dass Song of Phoenix bereits nach rund 25 Folgen abbaut. Das sehe ich (bisher) nämlich ganz anders. Da das Hauptpärchen nun getrennt ist, geht es nicht mehr fast durchgängig nur um Missverständnisse oder Hürden, die die beiden am Zusammensein hindern. Die politischen Verwicklungen zwischen den einzelnen Ländern und die Intrigen am Königshof sind so viel interessanter.

In der Anime-Herbst-Season wurde wieder mehr geschaut. So geht Welcome to Demon School! Iruma-kun endlich in die dritte Runde, Golden Kamuy (zumindest kurzzeitig) in die vierte, Reinhard von Logengramm treibt in Legend of the Galactic – Heroes Die neue These seine Eroberung der Galaxie weiter voran und sogar Bleach wird nach vielen Jahren endlich weitererzählt. Auf der Seite der Flops sehe ich I’m the Villainess, So I’m Taming the Final Boss (die Anime-Adaption galoppiert einfach viel zu schnell durch die Vorlage) und Emminence in Shadow (das seltsame Getue von Cid ist einfach nicht mein Fall). Der ganze Rest sortiert sich irgendwo dazwischen ein.

2022 war also wieder ordentlich voll gepackt. Aber wenn ich es so Revue passieren lasse, merke ich, dass vor allem Visual Novels etwas kurz kamen. Ich hätte auch gern mehr Bücher gelesen. Die absolute Lesezeit hat zwar noch nicht mal gelitten, aber die vielen leider etwas zähen Schinken mit 1000 Seiten brauchen ihre Zeit. Dafür wurden aber umso mehr Mangas gelesen und mit Webtoons kam sogar ein (für mich) ganz neues Medium hinzu. 2022 habe ich es sogar mal wieder ein paarmal ins Kino geschafft, was sich die Jahre zuvor irgendwie überhaupt nicht ergeben hatte. Im Großen und Ganzen kann ich mich eigentlich nicht beschweren.

Weitere Jahresrückblicke von Drottning Katt

2021
2020
2019
2018
2017

Drottning Katt

Als Studentin der Linguistik hat Drottning Katt ein Faible für Sprachen aller Art – reale oder fiktive. Sie ist ein großer Fantasy-Fan und kann in diesem Bereich immer mit detaillierten Worldbuilding, einem durchdachten Magiesystem oder vielschichtigen Charas geködert werden. Dabei ist es nebensächlich, in welcher Form die Geschichte erzählt wird, Hauptsache interessant. Zudem gehören zu ihren Hobbies das Schreiben eigener Geschichten, zeichnen und an eigenen fiktiven Sprachen basteln.

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