Drottning Katts Jahresrückblick 2020

2020, das Jahr der großen Krise, das Jahr der Pandemie. Lockdown, Abstandsregeln, Hyigenekonzepte, bla bla bla. Alles wichtig, keine Frage, aber darum soll es hier nicht gehen. Dieser Jahresrückblick ist eine corona-freie Zone. In diesem Rückblick gibt es kein Virus. Nur gute und schlechte Geschichten, die in die unterschiedlichsten Welten entführen, in den Weltraum, in abgedrehte Anime-Welten, in Welten voller Magie, in die Vergangenheit, in die Gegenwart und in die Zukunft.

1. Quartal (Januar bis März)

Das Jahr 2020 begann mit Cat Quest. Dieses knuffige, kleine Spiel ist voller Wortspiele und Referenzen und es macht einfach Spaß. Der zweite Teil Cat Quest II fügt nicht nur mit dem benachbarten Lupus-Reich einen neuen von Hunden bewohnten Kontinent hinzu, sondern ermöglicht es auch, die Geschichte zu zweit zu spielen. Mit leichter Verspätung sah ich im Januar auch Star Wars Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers. Nun, was soll ich sagen … Stellenweise wirkt der Film schon so, als wäre die Story einfach drauf los geschrieben worden, ohne ein wirkliches Ziel vor Augen zu haben. Frei nach dem Motto „Wir schauen mal, wohin uns das führt.“ Aber immerhin gibt es beeindruckende Bilder und Landschaften. Der Weltraum beschäftigte mich aber auch weiterhin in der Literatur. Von Sergej Lukianenko kannte ich bis dato vor allem seine Fantasy-Werke wie die Wächter der Nacht. Doch im Februar wagte ich mich auch an Science-Fiction von ihm. Sternenspiel und Spektrum überzeugen vor allem mit den präsentierten Kulturen und Aliens. Letztere zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie so gar nicht humanoid in ihrer Erscheinung sind, was ja doch eher selten ist. Allerdings zeigen sich auch hier wieder gewisse Parallelen in Lukianenkos Büchern. So scheinen seine Protagonisten immer junge, alleinstehende Moskauer zu sein. Nach langem Warten erschien im Februar Magical Diary: Wolf Hall. Dieser zweite Ableger spielt parallel zu Magical Diary: Horse Hall. Wieder kann man seinen Charakter sehr frei gestalten, doch es gibt auch sehr viel mehr zu entdecken als im ersten Ableger. Neben diversen möglichen Love Interests und Freundschaften gibt es natürlich wieder viele Zauber zu lernen. Nachdem ich A Certain Magical Index abgeschlossen hatte, stand als nächstes das Spin-off A Certain Scientific Railgun auf dem Programm. Es konzentriert sich auf einen kleineren, übersichtlicheren Kreis von Charakteren. Misakas Abenteuer sind abwechslungsreich, manche lustig, manche richtig düster, und die größeren Arcs bauen sich langsam auf, indem erste Hinweise schon einige Folgen zuvor gestreut werden. Im Großen und Ganzen macht die Anime-Serie Spaß, auch wenn manche Charaktere wirklich besessen von Unterhosen sind. Im März nahm Crunchyroll One Piece in seinen Katalog auf. Das war für mich auch der Anlass, mir diese wirklich lange Serie mal vorzunehmen. Ruffys Abenteuer sind abgedreht und machen Spaß. Mit fast tausend Folgen habe ich auch erst mal noch mehr als genug zu schauen.
Die Anime Winter Season gestaltete sich für mich eher ernüchternd. Es blieb nicht wirklich viel im Gedächtnis. Obwohl die Titel ID:Invaded und In/Spectre einen sehr starken Start haben, bauen sie nach hinten raus ab. Der eine wird mir zu konfus, der andere zu langatmig. Sorcerous Stabber Orphen will ich aber dennoch wegen der eindrucksvollen Darstellung der Magie hervorheben. All die Zauberkreise sind wirklich schön anzuschauen.

2. Quartal (April bis Juni)

Das zweite Quartal begann für mich damit, Star Trek: Deep Space Nine zu beenden. Tatsächlich mauserte sich diese Serie zu meinem persönlichen Liebling, womit ich zu Beginn gar nicht gerechnet hätte. Das bunte Durcheinander auf der Raumstation und die fortlaufende Handlung rund um den Krieg gegen das Dominion machen Spaß. Weiter geht es nun mit Star Trek: Voyager. Die Reise von Captain Janeway und ihrer Crew durch den bis dato unbekannten Delta-Quadranten ist bisher unterhaltsam. Neben vielen neuen Zivilisationen werden hier auch die Borg sehr gründlich beleuchtet. Mit Epistory – The Typing Chronicles habe ich meinen Stapel ungespielter Games im April mal wieder in Angriff genommen. Es macht großen Spaß, Gegner zu besiegen, indem immer länger werdende Wörter getippt werden. Das ist mal was anderes. Außerdem präsentiert das Spiel eine wirklich schöne Welt und abwechslungsreiche Level. Mit My Roommate Is A Cat habe ich einen neuen Manga begonnen (das ist vergleichsweise selten geworden, seit ich nicht mehr regelmäßig bei einem gewissen Laden vorbeikomme). Ich liebe Katzen, daher ist dieser Titel für mich ein Muss. Der Manga ist wirklich goldig und mir gefällt besonders, wie Subaru und Katze Haru die Ereignisse vollkommen unterschiedlich sehen und interpretieren. Ich bleibe beim Thema Katzen. Nach Hidden Paws und Hidden Paws Mystery war natürlich auch der nächste Ableger der Reihe, Summer Paws ein Muss für mich. Sommer und Urlaub gehören nicht zu meinen favorisierten Themen, trotzdem ist auch Summer Paws spaßig. Wie bereits in den Vorgängern werden auf den einzelnen Inseln kleine Geschichten erzählt und es gibt viele Katzen zu finden. Doch ich gebe dann doch eher Hidden Paws Mystery den Vorzug. Seit März verfolge ich Marie Brennans Blog „New Worlds“. Hierin gibt sie Schreibern Tipps rund um das Thema Worldbuilding. Ich habe schon viel Wertvolles gelernt, daher interessierte mich, was für Welten Brennan selbst baut. Obwohl Drachen weniger mein Thema sind, wagte ich mich an die Memoiren der Lady Trent. Das Worldbuilding ist vielschichtig und durchdacht. Ich mag es, wie hier unterschiedliche Kulturen beleuchtet werden. Isabellas Wissensdurst ist ansteckend und es macht Spaß, sie auf ihren Forschungsreisen zu begleiten.
Die Anime Spring Season ist vor allem durch Verschiebungen und Ausfälle geprägt. Die Titel, die aber liefen, wissen größtenteils zu unterhalten. Tower of God etwa präsentiert ein interessantes Setting und abwechslungsreiche Charaktere, von denen viele ihre ganz eigene Motivation besitzen. Die zweite Staffel von Ascendance Of A Bookworm erweitert die Welt, in der Myne sich wiederfindet, ordentlich und ich hoffe sehr, dass es auch eine dritte Staffel geben wird. Daneben gibt es aber auch einige Totalausfälle wie The 8th Son? Are you kidding me? oder Shironeko Projekt: Zero Chronicle mit seinem furchtbaren Ende.

3. Quartal (Juli bis September)

Im Sommer war es schließlich soweit und ich habe mir Netflix zugelegt. Auslöser dafür war der Film Um ein Schnurrhaar. Dieser ist nett zu schauen, vor allem die Katzenthematik spricht mich eigentlich an. Aber der große Wurf ist er nicht. Beim weiteren Stöbern auf Netflix stieß ich auf den Prinz der Drachen. Von der ersten Folge an zog mich diese Serie in den Bann. Gerade in der Stimmung und in den Dialogen erinnert sie mich an Avatar – Der Herr der Elemente. Das ist nicht sehr verwunderlich, denn einer der kreativen Köpfe von Avatar war auch am Prinz der Drachen beteiligt. Außerdem überzeugt mich die vielseitige Welt, von der gefühlt bisher nur ein Bruchteil beleuchtet wird. Ich hoffe also auf weitere tolle Staffeln, auch wenn mir einige Entwicklungen im Finale der dritten Staffel nicht unbedingt gefallen. Apropros Avatar. In diesem Jahr wurde (mal wieder) ein Rewatch fällig. Die Serie macht auch beim fünften Sehen noch Spaß. Ich liebe die Charaktere, die Welt, die Dialoge, einfach alles. Außerdem habe ich weiterhin versucht, meinen Stapel noch ungespielter Games ein wenig abzuarbeiten. The Frostrune ist zwar sehr knifflig und mehr als nur einmal musste ich einen Guide zu Rate ziehen, aber ich mag die Aufmachung. Passend zum nordischen Setting ist das Spiel auch auf Altnordisch vertont, was für eine mystische Atmosphäre sorgt. Evoland 2 verfolgt spielerisch die historische Entwicklung von RPGs. Hier werden Zeitreisen mit entsprechendem Gameplay verbunden, sodass nicht nur die Figuren durch die Zelt reisen, sondern auch der Spieler. Schicke Idee. Nach über vier Jahren habe ich im September schließlich Three Kingdoms beendet. Ich mag die Serie, weil sie allen Fraktionen gleich viel Aufmerksamkeit schenkt und es keinen „Bösen“ gibt. Aber man muss wirklich aufmerksam schauen, um den ganzen Strategien folgen und die vielen Charaktere unterscheiden zu können. Daher schaue ich hier ungern mehr als zwei Episoden am Stück. Bei 95 Folgen ist man da eine Weile beschäftigt. Nach vielen Jahren des Wartens erschienen 2020 sogar gleich zwei neue Bände von den Dunklen Fällen des Harry Dresden (bisher nur auf Englisch). Genau genommen handelt es sich eher um einen besonders langen Band, der auf zwei einzelne verteilt wurde. Hier wäre weniger mehr gewesen, denn gerade die zweite Hälfte ist unnötig in die Länge gezogen und eigentlich wird von Anfang bis Ende nur gekämpft. Im Sommer wagte ich mich außerdem an Fairy Tail. Ich schaue mit Naruto ShippudenBleach und One Piece ja noch nicht genug Endlos-Fighting-Shounen. Aber Fairy Tail macht Spaß und die Charaktere sind so herrlich abgedreht.
Die Anime Summer Season war größtenteils eine Enttäuschung. So wirklich kann mich kein Titel überzeugen, auch wenn ein paar dabei sind, die sich ganz gut schauen lassen. Appare Ranman! etwa startet ganz gut, legt dann aber im späteren Verlauf den Fokus auf die falschen Aspekte. Daneben gibt es aber auch einige Vollkatastrophen wie The God of Highschool, was sehr vielversprechend anfängt, dann aber vollkommen konfus wird und nichts ordentlich erklärt. Das gleichen auch die guten Kämpfe nicht aus. Auch die von anderen heiß erwarteten Fortsetzungen von Sword Art Online und Re:Zero -Starting Life in another World reißen mich überhaupt nicht mit, sondern langweilen mich eher.

4. Quartal (Oktober bis Dezember)

Wie bereits erwähnt haben mich die neuen Bände dazu bewogen, die gesamte Reihe rund um Harry Dresden zu rereaden. Es macht Spaß, zu den Anfängen zurückzukehren, aber gerade die ersten drei Bände haben dann doch deutliche Schwächen, die mir viel mehr auffallen als noch beim ersten Lesen. Außerdem habe ich die Buchvorlage zu Legend of the Galactic Heroes begonnen. Ich hatte die Befürchtung, es würde sich mit den ganzen Strategien und Besprechungen eher trocken lesen, aber weit gefehlt. Die Romane lesen sich sehr angenehm und flott. In Sachen Visual Novels ging es in der zweiten Jahreshälfte eher wenig voran, da ich mit Hakuoki: Edo Blossoms und Amnesia: Memories mit zwei sehr langen Titel beschäftigt war. Eine neue Visual Novel kam mit Caffeine: Victoria’s Legacy dennoch dazu. Der Name ist hier Programm. In dieser Geschichte dreht sich alles um Kaffee und Koffein ermöglicht sogar magische Fähigkeiten. Aber es wird auch eine spannende Geschichte erzählt und die Visual Novel macht auch Spaß, wenn man – so wie ich – gar kein Kaffeetrinker ist. Im Oktober erschien mit Kingdoms of Amalur: Re-Reckoning ein Remake zu Kingdoms of Amalur: Reckoning. Als Besitzer des Originalspiels konnte ich mir dieses mit einem guten Rabatt sichern. Sonst hätte ich es mir wohl nicht geholt, denn viel anders ist das Remake nicht. So hatte ich aber einen Anlass, dieses tolle Spiel endlich komplett durchzuspielen. Es wird eine schöne und vielschichtige Welt präsentiert. Jedes Gebiet hat sein eigenes Gesicht und Amalur besitzt eine detaillierte und facettenreiche Hintergrundgeschichte. Im Oktober erfüllte ich mir außerdem einen lang gehegten Wunsch und begann einen Japanischkurs. Durch die vielen Anime beschäftige ich mich schon lange mit dieser Sprache und habe auch so manche Floskel und viele, viele Wörter aufgeschnappt. Unterstützend zu diesem Kurs wurde auch Learn Japanese to Survive: Hiragana Battle gespielt. Die Story ist hier eher zweckmäßig und sicher nicht der große Wurf, aber um die einzelnen Hiragana zu lernen ist dieses kleine Game perfekt. Nach einer langen Pause habe ich im November auch wieder begonnen, vermehrt Crime im Fernsehen zu schauen. Ob nun Navy CISCriminal Minds oder wie sie alle heißen, sie können gut im Hintergrund laufen, während ich an meinen eigenen Stories schreibe. Mit Bull habe ich sogar eine neue Serie entdeckt. Diese legt den Fokus auf Gerichtsverhandlungen statt auf polizeiliche Ermittlungen.
Die Anime Fall Season weiß definitiv mehr zu überzeugen als die Summer Season. Schließlich gehen hier Fire Force und Golden Kamuy in die nächste Runde. Auch das Inuyasha-Sequel Yashahime: Princess Half-Demon ist unterhaltsam und macht Spaß. Daneben gibt es einige Titel, die eher durchschnittlich sind, aber kein Totalausfall.

Alles in allem bin ich recht zufrieden. Ich hätte nur gern noch mehr gelesen. Durch Homeoffice fielen die täglichen Bahnfahrten weg und damit eben auch Lesezeit. Ein wenig stolz bin ich auf mich, weil ich den Stapel ungespielter Games gut abarbeiten konnte. Das möchte ich im nächsten Jahr fortsetzen. Im Großen und Ganzen war es ein abwechslungsreiches Jahr, in dem ich einige neue Welten kennen und schätzen gelernt habe. Wie immer war auch viel Blödsinn dabei. Jetzt bin ich erstmal gespannt, was das nächste Jahr bringen wird.

Drottning Katt

Als Studentin der Linguistik hat Drottning Katt ein Faible für Sprachen aller Art – reale oder fiktive. Sie ist ein großer Fantasy-Fan und kann in diesem Bereich immer mit detaillierten Worldbuilding, einem durchdachten Magiesystem oder vielschichtigen Charas geködert werden. Dabei ist es nebensächlich, in welcher Form die Geschichte erzählt wird, Hauptsache interessant. Zudem gehören zu ihren Hobbies das Schreiben eigener Geschichten, zeichnen und an eigenen fiktiven Sprachen basteln.

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2 Comments
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Totman Gehend
Mitglied
25. Dezember 2020 16:27

“2. Quartal: Die Reise von Captain Janeway und ihrer Crew durch den bis dato unbekannten Delta-Quadranten ist bisher unterhaltsam.”

-> Bisher? Bist du immer noch nicht durch? :> War immer ein großer Fan von der Voyager, und nur von der Voyager. Wenn mich jemand fragt “Kirk oder Picard?” sag ich “Janeway” *__*