10 Mangas, die wir uns in Deutschland wünschen (Teil 15)

Titel: Oblivion Battery
Bände: 20+
Genres: Sport, Komödie, Drama
Mangaka: Eko Mikawa
Jap. Verlag: Shueisha
Einst als das beeindruckendste Pitcher-Catcher-Duo im Baseball der Mittelschulzeit verschrien, tauchen Haruka Kiyomine und Kei Kaname an einer öffentlichen Highschool auf. Taro Yamada, der ihnen einst in einem Duell gegenüberstand und haushoch verlor, traut seinen Augen nicht. Doch nach einem kurzen Gespräch wird klar, dass es die echten sind. Außerdem, dass Kei unter Amnesie leidet. Er möchte nun nichts mehr mit Baseball zu tun haben, doch Haruka gibt nicht auf seinen Freund zurück zum Spiel zu bringen, wozu er kurzerhand auch Yamada einspannt. Allerdings ist das kein leichtes Unterfangen, denn Kei hat so gut wie alles vergessen, was mit dem Sport zu tun hat. Dabei war gerade er als schlauer General verschrien und jetzt reißt er einen dummen Witz nach dem anderen. Wird das legendäre Duo also irgendwann wieder vereint auf dem Platz stehen?
Oblivion Battery überzeugt durch eine andere Herangehensweise an den Sport. Einfach, weil die Hauptakteure schon einiges auf den Kasten haben, durch Keis Gedächtnisverlust aber hier und da doch wieder einiges auf Anfang steht. Neben Yamada gesellen sich noch zwei weitere ehemalige Gegner zu der Gruppe. Dadurch entsteht eine witzige, vor allem aber sehr dynamische Situation, da bis auf Haruka alle mit Baseball aufhören wollten. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, greifen aber Themen wie Mobbing, Selbstzweifel oder psychologischen Druck auf. Damit geht die Reihe einen sehr erwachsenen Weg. Was am Anfang noch nicht so erkennbar ist, da Kei doch sehr viele witzige Comedy-Einlagen an den Tag legt. Die Spiele sind in einer angenehmen Länge gehalten. Und wie nicht anders zu erwarten, drückt man schnell die Daumen, einfach weil das Team aus lauter sympathischen Charakteren besteht.

Titel: Ooku
Bände: 19
Genre: Historie, Drama
Mangaka: Fumi Yoshinaga
Jap. Verlag: Hakusensha
In der Edo-Zeit einer alternativen Historie Japans grassiert eine tödliche Variante von Pocken, die ausschließlich Männern, insbesondere im Jugendalter, das Leben raubt. Binnen gerade einmal 80 Jahren hat sich der männliche Anteil der Bevölkerung derart reduziert, dass die Gesellschaft gar nicht anders kann, als sich anzupassen: Das Reich schottet sich von der Außenwelt ab, damit niemand davon erfährt und bei einer Invasion leichte Beute findet. Männer werden als Samenquelle für Kinder möglichst behütet, damit sie nicht krank werden und Frauen ergreifen die traditionell männlichen Rollen vom Familienpatriarch bis hin zum Shogun – dem de facto Regenten des Inselreichs. Und diese Shogune aus der Tokugawa-Familie verfügen als einzige über das Ooku, die inneren Gemächer, in dem sorgfältig ausgewählter Männer den Shogunen bei Nacht zu Diensten stehen.
Man sollte sich von der Prämisse nicht täuschen lassen: Das ist keine einfache Geschichte mit einem Gender-Flip-Gimmick und auch wenn das Ooku tatsächlich ein Harem ist, so hat es herzlich wenig mit dem gleichnamigen Subgenre am Hut. Als wiederkehrender Ort spielt er zudem zwar eine nicht kleine Rolle, doch vielmehr ist die Reihe ein Historien-Epos die etliche Generationen an Shogunen über gut zwei Jahrhunderte umspannt. Doch dreht sich das Ganze weniger um die berühmten historischen Schlachten, sondern um das tägliche Leben dieser alternativen Edo-Zeit, von Landespolitik zu den Intrigen bei Hofe. Man kann mit der Serie sogar einiges an japanischer Geschichte dieser Epoche lernen: Selbst mit dem Gender-Flip werden die historischen Begebenheiten und Figuren aus den historischen Dokumenten unserer Welt ausgesprochen akkurat eingehalten. Die Edo-Zeit gilt als eine sehr lange Zeit des Friedens, doch floss auch in ihr nicht wenig Blut. Vornehmlich fokussiert sich die Reihe auf das Leben am Hof, mit den Shogunen, den Tokugawa-Familienmitgliedern und ihren Vasallen als Hauptfiguren, doch werden hier und da auch Einzelschicksale von praktisch namenlosen Figuren beleuchtet. Sei es eine Schauspielerin, die in einer Intrige unschuldig verurteilt wird, oder auch einfach nur eine Episode aus dem Leben eines Kochs bei Hof. Jeder versucht sein Leben zu leben, die einen mit, die anderen ohne große Ambitionen und manch einer scheitert dabei auch auf seinem Lebensweg.



„Mach dir keine Sorgen. Solange du so lächeln kannst, wird Papa gesund bleiben und sein Bestes geben. Für mich ist das bei weitem die beste Medizin.“ Allein diese Worte, die Torakichi zu seinem Sohn sagt, treffen mitten ins Herz. Chichikogusa erzählt die Geschichte eines Apothekers und seines Sohnes sowie die Konflikte miteinander, nachdem sie einen geliebten Menschen verloren haben. Es handelt sich um eine bewegende Erzählung, die Themen wie Liebe und Verlust nicht vergessen lässt. Neben sauberen und detailreichen Zeichnungen strotzt besonders Shirous Aussehen vor Niedlichkeit. Der Aufbau und die Entwicklung der Vater-Sohn-Beziehung lassen sich angenehm verfolgen. Von Torakichis bewundernswerten Bemühungen über die ständig wachsende Liebe bis zu Prioritäten, die gesetzt werden müssen. Möchte er zu Beginn nur, dass sein Sohn aufhört zu weinen, will er später, dass er lacht. Und der Lerneffekt ist nicht außen vor, denn Torakichi gibt Einblicke in die Welt der Heilpflanzen.





JK Haru wa Isekai de Shoufu ni natta unterscheidet sich von den üblichen Isekai-Titeln, denn Haru hat nicht den Bonus neuer Kräfte oder sonstige Fähigkeiten bekommen, anders als Chiba, der für ihren Tod und somit ihr jetziges Schicksal mitverantwortlich ist. Der Leser bekommt neben einer guten Portion Erotik gleichzeitig ernstere Themen geboten. Etwas, was man viel zu wenig in dieser Kombination auf dem Markt findet und generell öfters vorkommen sollte. Die Manga-Serie basiert auf der gleichnamigen Light Novel, die mit einem Band abgeschlossen ist. Optisch ist das Werk leicht zugänglich für beide Geschlechter, auch wenn es sich hierbei um einen Borderline-H-Seinen handelt. Aber man verfolgt gerne Haru als Protagonistin und erhofft sich für sie ein besseres Leben, immerhin sprüht sie vor Ideen und Energie.


The Male Lead’s Little Lion Daughter ist eine tolle Fantasy-Geschichte, deren Hauptcharaktere erst lernen müssen, eine echte Familie zu werden. Herzo Voreoti lernt dabei langsam, was es heißt, Gefühle für andere Menschen oder zumindest für seine Familie zu entwickeln und Lionia bekommt die Möglichkeit, ihre physischen und psychischen Misshandlungen durch die Liebe, die ihr im Herzogtum von allen Seiten entgegenkommt, zu heilen. Dabei sind auch immer wieder Intrigen des Adels an der Tagesordnung. Wer den Familienaspekt von Spy x Family mag, dürfte auch hieran seinen Spaß haben. Tolle Geschichte mit wunderbaren Zeichnungen und manchmal schrägem Humor.
















