10 Mangas, die wir uns in Deutschland wünschen (Teil 11)
Der deutsche Manga-Markt wächst unaufhaltsam und immer mehr Verlage treten mit einem breiten Sortiment an Titeln auf. Doch da sind sie, diese bestimmten Titel, auf die man (noch) vergeblich wartet und bei denen man es kaum erwarten kann, sie eines Tages selbst in deutscher Sprache in den Händen zu halten. Auch in der Redaktion haben wir Empfehlungen, die noch in der heimischen Sammlung fehlen.
Weitere Artikel aus dieser Reihe:
Folgender Titel unserer Wunsch-Reihe wurden inzwischen für Deutschland lizenziert:
Die For Me, My Darling erscheint bei Tokyopop ab Oktober 2023
Titel: Ashi-Girl
Bände: 16
Genres: Komödie, Historie, Romanze
Mangaka: Kozueko Morimoto
Jap. Verlag: Shueisha
Yui Hayakawa ist weder sonderlich intelligent, noch achtet sie auf ihr Aussehen. Zudem kommt sie ständig zu spät zur Schule und schläft im Unterricht dann noch ein. Deshalb wird sie von ihren Freundinnen auch immer wieder aufgezogen. Yuis einziges Talent ist ihre Schnelligkeit beim Laufen. Ihr Bruder ist das komplette Gegenteil von ihr und hochintelligent. Er schafft es sogar, eine Zeitmaschine zu bauen, allerdings funktioniert diese nur bei Vollmond. Nichtsahnend betätigt Yui die Steuerung und landet so in der Sengoku-Ära, die während des Unterrichts behandelt wurde, allerdings hat sie zu diesem Zeitpunkt lieber ein Nickerchen gehalten. Deshalb besitzt sie kaum Wissen über diese Epoche, doch irgendwie muss sie sich zurechtfinden und dann trifft sie noch auf den schönen jungen Herr Tadakiyo Hagikuhachirou. Sie verliebt sich und reist von nun stets zwischen ihrer Zeit und der Vergangenheit hin und her, allerdings nur zum Vollmond.
Ashi-Girl ist eine unterhaltsame Geschichte, die ein wenig an Inu Yasha von der Zeitreise-Thematik erinnert, allerdings eben ohne Magie und Dämonen. Yui ist auch eine starke Protagonistin, immerhin muss sie sich als Mann ausgeben, um in der Sengoku-Ära zu überleben. Gleichzeitig entdeckt sie aber auch ihre weibliche Seite als sie sich Tadakiyo verliebt. Optisch ist der Zeichenstil von Kozueko Morimoto eher schlicht gehalten, aber dadurch sticht Ashi-Girl aus der Masse hervor. Zumal Yui auch wirklich passend unscheinbar aussieht und eben keine große Schönheit darstellt, sie wird auch oft mit einem Kappa verglichen. Der Manga ist interessant, witzig und bietet im späteren Verlauf durchaus Überraschungen mit denen man zu Beginn gar nicht rechnen würde
Titel: Ayakashi Triangle
Bände: 14+
Genre: Komödie, Fantasy, Ecchi
Mangaka: Kentaro Yabuki
Jap. Verlag: Shueisha
Matsuri Kazamaki hat als Exorzisten-Ninja einen besonderen Job: Er beschützt die Menschen vor Ayakashis, die für den Großteil der Bevölkerung unsichtbar scheinen. Besonderen Schutz genießt hierbei seine Kindheitsfreundn Suzu Kanade, die als Ayakashi-Medium diese Wesen nicht nur sehen kann, sondern oft auch Ziel von deren bösen Intentionen wird. So konnte Matsuri das Mädchen seit Jahren aus dem Schatten heraus beschützen, da sie selbst nicht versteht, dass nicht alle Ayakashis gute Absichten verfolgen. Doch alles ändert sich, als die beiden Shirogane, dem König der Ayakashis, begegnen. Denn der macht aus Matsuri kurzerhand ein Mädchen, als dieser ihn exorzieren möchte! Zusammen versuchen Matsuri und Suzu, einen Weg zu finden, ihm seinen männlichen Körper zurückzugeben, während sie selbst sich wachsenden romantischen Gefühlen und allerhand Ayakashi stellen müssen …
Ayakashi Triangle von Kentaro Yabuki (Love Trouble) setzt vor allem auf eines: Pure Unterhaltung! Neben viel Humor und einigen Ecchi-Einlagen, die man von dem Mangaka so auch erwartet, bietet die Reihe auch coole Action, sympathische Charaktere und ein spannendes Setting. Der Gender-Bender-Aspekt verleiht dem Titel dabei die gewisse Würze, um sich von anderen Vertretern abzuheben. Gerade Matsuri macht als Protagonist besonders viel Spaß: Er mag zwar nicht begeistert von seinem nun weiblichen Körper sein, macht aber auch kein großes Drama daraus. Das führt zu witzigen Situationen, denn seinem Rivalen fällt es natürlich deutlich schwerer, keine Veränderung wahrzunehmen. Schön ist auch, dass Matsuri durch Suzus Hilfe sogar Anschluss bei deren Freundinnen findet. Denn als Exorizisten-Ninja hat Matsuri eher einsam gelebt hat und sogar Suzu zuletzt deshalb auf Abstand gehalten. Insgesamt ist die Reihe perfekt für alle, die gerne humorvolle Titel mit Ecchi- und Action-Einlagen lesen.
Titel: Bocchi the Rock!
Bände: 5+
Genre: Komödie, Musik
Mangaka: Aki Hamaji
Jap. Verlag: Houbunsha
Die extrem schüchterne und unter sozialer Angst leidende Hitori Gotou träumt davon, eine coole Rock-Musikerin zu werden. Über ihre Zeit als Mittelschülerin hatte sie dafür sogar Gitarre gelernt. Doch nun bräuchte sie auch noch eine Band und Freunde! Eine unmögliche Aufgabe für das junge Mädchen. Deshalb lädt sie lediglich anonym ihre Musik hoch. Durch einen glücklichen Zufall trifft sie aber auf die Musikerin Nijika, die für ihre Kabelband noch eine Gitarristin sucht. Nach einigem Hin und Her spielt Hitori fortan gemeinsam mit Nijika und ihren Freundinnen, die sie nun liebevoll “Bocchi” nennen, in der Kabelband. Gemeinsam möchten sie eines Tages groß rauskommen, ein noch langer Weg …
Bocchi the Rock! dreht sich um eine angehende Band, bestehend aus vier Schülerinnen. Anders als in ähnlichen Titeln handelt es sich aber explizit nicht um eine Schulband (viel mehr gehen sie auch nicht alle auf die gleiche Schule), was dafür sorgt, dass sich die Geschichte dort nur selten abspielt. Eine große Stärke sind die abwechlungsreichen Charaktere und vor allem Protagonistin Bocchi, deren soziale Angst oft greifbar wirkt. Allerdings entwickelt sie sich auch weiter und neben den Hauptfiguren gibt es auch zahlreiche coole Nebencharaktere (vor allem die etwas ältere Schnapsnase Kikori, die aber Bocchi gekonnt ermutigen kann). Zudem macht es Spaß, zu lesen, wie sich die noch junge Kabelband immer weiter hocharbeitet, um eines Tages groß herauszukommen. Stilitisch passt das Yonkoma-Format sehr gut und die einfachen, aber oft trotzdem sehr hübschen Zeichnungen der Mangaka machen aus der Reihe einen echten Lesegenuss.
Titel: Gamaran
Bände: 22
Genres: Action, Historie, Martial Arts
Mangaka: Yousuke Nakamaru
Jap. Verlag: Kodansha
Mitten in der Edo-Zeit beschließt Lord Naosata Washitzu, seinen Nachfolger durch ein Martial Arts-Turnier festzulegen, denn nur Kraft ist alles, was zählt. Seine 31 Nachkommen ziehen daher los, um sich starke Gefolgsleute zu sichern. Unter ihnen Naoyoshi Washizu, dessen Mutter nur eine Bürgerliche ist und der deswegen nie auf der gleichen Stufe wie seine Geschwister stand. Um zu gewinnen, sucht er das Dojo von Jinsuke Kurogane auf, der in die Geschichte als 1000-Mann-Töter einging, um mit dem Stärksten ins Feld zu ziehen. Vor Ort glänzt eben jener durch Abwesenheit, aber nicht dessen starker Sohn Gama. Deshalb nimmt Naoyoshi diesen als seinen Untergebenen und tritt so dem Turnier bei, welches sich schnell als blutiger Krieg entpuppt. Für Gama genau richtig, denn er muss um jeden Preis stärker werden.
Bei Gamaran krachen alle Waffen und Techniken aufeinander, die es zur damaligen Zeit gab. Dabei gibt es keinen Fantasy-Einschlag, wodurch das Ganze einen angenehmen realistischen Ton annimmt und die Kämpfe überzeugen von der ersten Seite an. Gama ist ein richtig cooler Kerl. Vor allem auch Naoyoshis grausame Familiensituation sorgt dafür, dass wir dem Duo von Anfang an die Daumen drücken und da noch eine Vielzahl weiterer interessanter Kämpfer auftaucht, findet sich für alle ein Liebling. Schließlich wird nach und nach auch klar, welche Motivation die Teilnehmer antreibt. Natürlich steckt auch bei Gama eine traurige Geschichte hinter seinem Wunsch nach Stärke, welche wir im Laufe der Geschichte erfahren. Der Turniercharakter der Geschichte ist zwar recht einfach, jedoch folgen auch da einige unerwartete Wendungen, weswegen es spannend bleibt. Fans von Shonen-Geschichten sollten ein Blick riskieren.
Titel: Gunka no Baltzar
Bände: 15+
Genres: Historie, Action
Mangaka: Michitsune Nakajima
Jap. Verlag: Kodansha
Im 19. Jahrhundert erringt der noch junge Major Bernd Baltzar für sein Land Weißen einige Siege. Doch anstatt im Rang weiter aufzusteigen, wird er als Lehrer an die Militärakademie ins alliierte Nachbarland Baselland entsendet, um dort die Kadetten auf das Schlimmste vorzubereiten. Kaum dort angekommen, eckt er jedoch mit seinen futuristischen Ideen und taktischen Verständnis an. Er muss daher alles nutzen, um seiner Aufgabe gerecht zu werden. Dabei ist ihm gefühlt jede Strategie recht! Schließlich könnte schon bald ein neuer Krieg ausbrechen und das Blut der jungen Soldaten fordern, ohne dass diese eine Chance erhalten könnten, richtig ausgebildet zu werden. Außerdem ist da auch noch Baltzars Ehrgeiz, sich nicht geschlagen zu geben!
Auch wenn uns Gunka no Baltzar in ein fiktives Land entführt, so wandeln wir doch auf den Straßen Europas und vor allem Deutschlands. Dabei folgen wir dem charismatischen Strategen Bernd Baltzar, dem seine Ideen gerne einmal Ärger einhandeln, vor allem weil er sich nicht jeden Kommentar verkneifen kann. Vor ihm liegen aber auch einige große, packende Herausforderungen und dabei ist ein verärgerter Prinz noch das kleinste Problem. Wer es gerne realistisch mag, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Nicht nur Kleidung oder Schauplätze, vor allem im Bereich der Kriegsdarstellung werden wir in die damalige faszinierende Zeit zurückversetzt. Dabei stehen auch politische und soziale Probleme auf der Tagesordnung. Und da schnell einige der Kadetten ans Herz wachsen, sind wir schnell mit Daumen drücken beschäftigt. Detaillierte Hintergründe, Waffen, Uniformen – alles lädt zum Staunen ein. Wer Spaß an Tanya the Evil oder Golden Kamuy hat, dürfte hier sich ebenfalls unterhalten fühlen.
Titel: Museru kurai no Ai wo Ageru
Bände: 2+
Genre: Romanze
Mangaka: Keiko Iwashita
Jap. Verlag: Kodansha
Kunststudentin Hibari Akanishi versucht einen Mittelweg zwischen Studium und Arbeit zu finden. Neben ihrem Teilzeitjob arbeitet sie an einem Projekt, bei dem sie ein trendiges Modedesign entwerfen und vor unzähligen Menschen präsentieren soll. Doch eine richtig zündende Idee fehlt. Beim Job wird ihr Laptop beschädigt, soweit dass ihre ganze Arbeit umsonst war. Am Ende ihrer Schicht entschuldigt sich der Kunde, dessen Wasserglas schuld an der Beschädigung war und stellt sich als Gaku Sausei, Mitglied einer Rockband und Kunststudent vor. Er leiht ihr seinen Laptop, um die Abgabefrist einzuhalten. Obwohl sein freigeistiges Wesen mit Hibaris Ernsthaftigkeit kollidiert, ermutigt seine lockere Art Hibari im Design zu experimentieren, was sie bisher nie gewagt hätte. Je näherer sie Gaku kommt, desto mehr wird ihre Welt auf den Kopf gestellt.
Bei Museru kurai no Ai wo Ageru handelt es sich um eine Geschichte, die vom Schulalltag der Protagonisten weggeht. Eine junge Studentin voller Ehrgeiz und dem Druck, etwas Perfektes auf die Beine zu stellen, trifft auf einen chilligen Mann, der das Leben nimmt, wie es kommt. Die beiden verbindet das Kunststudium, jedoch auch ein gewisses Interesse aneinander. Keiko Iwashita schafft es, die Neugier, die die beiden füreinander aufbringen, auf die Lesenden zu übertragen, indem nicht alle Geheimnisse direkt verraten werden. Die Mangaka ist in Deutschland keine Unbekannte. Von 2019 bis 2022 erschien bei Egmont Manga die elfbändige Reihe Living with Matsunaga. Die jeweiligen Hauptfiguren weisen optische Ähnlichkeiten auf. Eine weitere Verbindung ist, dass Gaku für ein Gemälde mit dem Matsunaga-Preis ausgezeichnet wird. Wer eine romantische Geschichte voller Kunst gemischt mit Rockmusik möchte, sollte hier einen Blick hineinwerfen.
Titel: Rainbow: Nisha Rokubou no Shichinin
Bände: 22
Genre: Drama, Historie, Psychological
Autor: George Abe
Mangaka: Masasumi Kakizaki
Jap. Verlag: Shogakukan
Es sind zehn Jahre seit dem zweiten Weltkrieg vergangen und die Geschichte nimmt Juli 1955 ihren Lauf, als sechs jugendliche Straftäter in ein Art Jugendgefängnis geschickt werden. Es handelt sich dabei um die Jungen Mario, Noboru, Tadayoshi, Ryuuji, Jou und Mansaku, die alle unterschiedliche Persönlichkeiten und tragische Vergangenheiten mitbringen. Sie treffen den Insassen Rokurouta Sakuragi, der sich mit ihnen anfreundet und sowas wie ihr großer Bruder wird. Alle von ihnen müssen unmenschliche Bedingungen in der Erziehungsanstalt ertragen, denn der Aufseher Ishihara denkt sich immer wieder neue Schikanen für sie aus. Insbesondere auf Rokurouta hat er es abgesehen, denn dieser fürchtet sich nicht vor ihm. Doch Rokurouta schafft es, den sechs Jugendlichen Freundschaft und Zusammenhalt zu vermitteln, um die Hölle in der Erziehungsanstalt zu überstehen …
Rainbow: Nisha Rokubou no Shichinin ist hierzulande besser als Rainbow – Die Sieben von Zelle Sechs bekannt, denn die Anime-Adaption fand erstmalig 2019 ihren Weg in die hiesigen Verkaufsregale. Der Manga, der im Gegensatz zur Anime-Serie die vollständige Geschichte erzählt, wurde bisher nicht lizenziert. Dies sollte sich ändern, denn Rainbow ist ein einzigartiger Titel, der mehr Aufmerksamkeit verdient. Dabei geht es hierin nicht nur um Gewalt und die schlimmen Zustände eines Jugendgefängnisses, sondern viel mehr um Freundschaft und die Entwicklung der jungen Charaktere. Die Story wird so packend und emotional an die Leserschaft herübergebracht, dass man nur mit den Figuren mitfühlen kann. Der Titel ist sicherlich keine leichte Kost, denn es passieren grausame Dinge, die einen einfach fassungslos machen und zum Nachdenken bringen. Doch insgesamt schafft es der Manga, einen tief im Herzen zu berühren und das ist somit auch seine größte Stärke. Wer etwas härtere und aufwühlende Geschichten mag, sollte sich Rainbow nicht entgehen lassen.
Titel: The Remarried Empress
Bände: 8+
Genres: Romanze, Fantasy, Drama
Autorin: Alphatart, HereLee
Mangaka: Sumpul
Kor. Verlag: Naver
Navier Ellie Trovi ist wahrlich die perfekte Kaiserin, denn sie ist intelligent, mutig und mitfühlend. Sie ist stets freundlich zu ihren Untertanen und ihrem Mann Sovieshu treu, weshalb sie glaubt, sie würde für den Rest ihres Lebens als weise Kaiserin des östlichen Reiches regieren. Eines Tages bringt ihr werter Gatte seine neue Mätresse Rashta mit. Navier akzeptiert sie zwar, doch sie fällt aus allen Wolken, als ihr Mann die Scheidung von ihr will. Denn Rashta ist schwanger und soll die neue Kaiserin werden. Navier stimmt zwar zu, aber nur unter einer Bedingung: Sie darf wieder heiraten. Dabei hat sie einen jungen Mann im Sinn, der sie über alles liebt, und auch sie ist seinem Charme inzwischen verfallen. Heinrey ist der neue König des westlichen Reiches und will Navier zur Frau nehmen. Sovieshu ist entsetzt, denn hinter der Scheidung steckt ein Plan seinerseits und der geht nun nicht mehr auf.
The Remarried Empress von Alphatart, HereLee und Sumpul ist eine sehr interessante Geschichte, die auch leichte übernatürliche Züge hat. Denn Heinrey gehört einem ganz besonderen Volk an, wovon Navier erst einmal nichts davon weiß. Die beiden sind auch eindeutig die Sympathieträger in der Serie, währenddessen machen sich Sovieshu und Rashta wenig bis gar nicht beliebt mit ihren Handlungen. Visuell sticht The Remarried Empress vor allem durch den schönen, filigranen Zeichenstil hervor. Zudem unterscheidet sich die Webtoon-Reihe von anderen, die bisher hierzulande erschienen sind, da hier weder Wiedergeburt noch Isekai thematisiert werden. Der Manhwa wird zudem unter dem deutschen Titel “Die neuvermählte Kaiserin” digital bei Webtoon veröffentlicht.
Titel: Suenagaku Yoroshiku Onegaishimasu
Bände: 9+
Genre: Romanze
Mangaka: Junko Ike
Jap. Verlag: Hakusensha
Die 16-jährige Hikaru Takatsukasa ist seit dem Tod ihres Vaters verwaist. Sie wird von einem entfernten Verwandten, Kiyomizu Kuzukiri adoptiert, der sieben Jahre älter ist. Er fühlt sich verpflichtet, nach ihr zu sehen, denn seinen beruflichen Erfolg mit der Kalligrafie verdankt er zum Großteil Hikarus Vater. Sie besitzt ein eher kaltes und exzentrisches Wesen, versteht jedoch bald, das sie Gefühle für ihren Vormund hegt. Das offenbart sie auch ohne Scheu und ist fest entschlossen, solange auf ihn einzureden, bis er die Gefühle akzeptiert. Trotz seiner vernünftigen Ablehnung mit der Begründung, dass er ihr Vormund sei und er nicht so für sie empfindet, lässt Hikaru sich nicht unterkriegen. Kann es Kiyomizu schaffen, den normalen Alltag mit einer Oberschülerin und seine berufliche Passion durch die Kalligraphie in den Griff zu bekommen?
Geschichten, die eine Beziehung zwischen Erwachsenen und Schüler:innen beinhalten, sind keine Seltenheit. So ist auch das Grundgerüst von Suenagaku Yoroshiku Onegaishimasu. Da die beiden nicht direkt verwandt sind, spricht auch nichts gegen die Liebe. Ansprechend ist die Tatsache, dass das jüngere Mädchen die Strippenzieherin ist und der ältere Mann resistent gegen ihre Versuche scheint, gleichzeitig aber auch unglaublich aufgeregt ist, wenn sie ihm so viel Aufmerksamkeit schenkt. Das eine oder andere Mal wirkt Kiyomizu leicht verlegen. Das Thema Schuldgefühle ist immer präsent. Sowie die Kalligrafie und die Technik dahinter wird näher beschrieben. Suenagaku Yoroshiku Onegaishimasu macht auch vor Klischees keinen Halt. Ein verwaistes Mädchen und ein gut aussehender Mann sind keine Seltenheit, jedoch schafft es Junko Ike die bekannten Konzepte zwar mitzunehmen, sie jedoch in eine eher untypische Richtung laufen zu lassen.
Titel: Toward the Terra
Bände: 5
Genre: Abenteuer, Drama, Mystery
Mangaka: Keiko Takemiya
Jap. Verlag: Asahi Sonorama
Seitdem die Erde durch massive Umweltzerstörung nicht mehr bewohnbar ist, lassen sich die Menschen auf kolonisierten Planeten nieder. Auf ihrer neuen Heimat leben sie als eine von Computern überwachte Gesellschaft, die einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Im Zuge dessen steht auch die Geburtenrate der Population unter Beobachtung. Die Evolution bringt eine neue Spezies mit sich. Sie wird ”Mu” genannt und besitzt besondere Fähigkeiten. Diese Rasse wird von den Menschen gefürchtet, gnadenlos verfolgt und heimlich eliminiert. Ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und Mu scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Der Junge Jomy Marquis Shin steht kurz vor seiner Erwachsenenaltersprüfung. Noch ahnt er nicht, dass er ein Mu ist und auf die Abschussliste der SD-Regierung gerät …
Toward the Terra mag zwar schon in den 70ern das Licht der Welt erblickt haben, aber an der fesselnden Geschichte ändert dieser Fakt nichts. Denn auch heutzutage lässt sich mit der Thematik der Serie etwas anfangen. So haben wir hierin die Verfolgung einer Spezies, die anders ist, was durchaus für die Leserschaft eine beliebte Grundlage ist. Zudem eine Gesellschaft, die von Computern überwacht wird, was gar nicht mehr so weit entfernt in unserer Gegenwart klingt, denn gerade die Künstliche Intelligenz wird immer mehr zu einer Gefahr. Positiv hervorzuheben sind hierbei die Figuren des Manga, denn Jomy Marquis Shin und Keith Anyan stellen beide Seiten dar. Jomy repräsentiert somit die Mu und Keith die Menschen. Es ist daher interessant zu verfolgen, wie diese gegensätzlichen Figuren sich in ihrer Welt zurechtfinden. Doch generell sind deren Charakterentwicklungen innerhalb der Story bemerkenswert. Insgesamt ist Toward the Terra ein sehr interessanter Vertreter der Weltraum-Mangas und seit der Anime-Adaption aus dem Jahr 2007 einem größeren Publikum bekannt. Mangaka Keiko Takemiya hat mit der Serie einen wahren Klassiker geschaffen, der hierzulande schlichtweg nicht fehlen sollte.