Gintama – Live-Action-Movie

Der dümmste Samurai aller Zeiten kehrt zurück und dieses Mal wechselt er die Dimension von 2D auf 3D. KSM Anime veröffentlichte im Dezember 2018 Gintama – Live-Action-Movie. In Japan war der Film ein derartiger Erfolg, dass neben zwei Mini-Webserien auch noch ein zweiter Kinofilm erschienen ist. Der erste Film setzt genauso wie der erste Animefilm Gintama – The Movie den “Benizakura”-Arc der Manga-Vorlage von Hideaki Sorachi um.

    

Kagura (Kanna Hashimotowill auf Hornkäferjagd gehen, aber Shinpachi (Masaki Sudaund Gintoki (Shun Ogiri) denken gar nicht daran, da mitzuspielen. Doch als ein Bericht im Fernsehen läuft, dass diese Viecher bares Geld wert sind, ist der silberhaarige Samurai plötzlich Feuer und Flamme. Im Wald finden sie allerdings keine Käfer, sondern den Kommandanten der Shinsengumi Isao Kondo (Nakamura Kankurō VI) mit Honig beschmiert. Vizekommandant Toshiro Hijikata (Yuya Yagira), der den armen Käfern seine Vorliebe für Mayonnaise aufdrängen will, ist auch nicht weit, während Sougo Okita (Ryo Yoshizawa) gänzlich zum Käfer wird. Natürlich macht die örtliche Polizei das nicht ohne triftigen Grund, denn das Haustier des Shoguns, ein goldener Hornkäfer, hat sich für die Freiheit entschieden. Daher soll die Shinsengumi ihn wieder einfangen und Gintoki sieht schon die Belohnung vor sich, weshalb er dem armen Tier genauso hinterherjagt. Dummerweise endet es für den Käfer im Maul eines riesigen, definitiv nicht auf der Erde heimischen Fisches.

Das Verschwinden von Kotaro Katsura

Originaltitel Gintama
Jahr Japan
Land 2017
Genre Action, Comedy, Science-Fiction
Regisseur Yūichi Fukuda
Cast Gintoki Sakata: Shun Oguri
Shinpachi Shimura: Masaki Suda
Kagura: Kanna Hashimoto
Kotaro Katsura: Masaki Okada
Shinsuke Takasugi: Tsuyoshi Dōmoto
Henpeita Takechi: Jiro Sato
Matako Kijima: Nanao
Nizo Okada: Hirofumi Arai
Toshiro Hijikata: Yūya Yagira
Sougo Okita: Ryo Yoshizawa
Laufzeit 138 Minuten
FSK

Nachdem Kotaro Katsura (Masaki Okada), auch Zura genannt, Gintoki eine Standpauke bezüglich der Käferjagd und Shinsengumi hält, trennen sich ihre Wege. Doch am nächsten Tag ist Kotaro verschwunden und sein Amanto-Haustier Elisabeth sitzt nun schweigend bei der Alles-Agentur, die von Gintoki, Kagura und Shinpachi geführt wird. Doch ein Anruf von den Schmiedgeschwistern Tetsuya (Ken Yasuda) und Tetsuko (Akari Hayami) Murata holt Gintoki aus dieser irritierenden Situation und er macht sich ausnahmsweise freudig an die Arbeit. Es gilt ein gestohlenes Schwert, auf dem ein Fluch liegt, zu suchen. Währenddessen machen sich Shinpachi und Kagura auf, Elisabeths Anliegen zu erfüllen. Also macht sich die junge Yato mit ihrem riesigen Hund Sadaharu auf die Suche nach Kotaro, während Shinpachi zusammen mit Elisabeth dem Straßenmörder auflauern wollen, der vielleicht etwas über den Verbleib von Kotaro weiß.

Gintoki vs. Benizakura

Es stellt sich heraus, dass der Diebstahl des Schwertes Benizakura letztendlich nur eine Falle war, die Nizo Okada und Tetsuya Murata Gintoki gestellt haben, um so für dieses mechanische und parasitäre Schwert mehr Daten zu bekommen. Dies führt gleichzeitig zu einem Konflikt mit Shinsuke Takasugi, einem ehemaligen Kameraden von Kotaro und Gintoki, der Benizakura in Auftrag gegeben hat und davon Massen produzieren lässt. Mit der Einmischung seiner früheren Freunde hat er nicht gerechnet, genauso wenig ist er darüber erfreut, dass die Shinsengumi durch Nizos Morde auf ihn aufmerksam wurde. Als auch noch Gintoki auf dem Schiff aufkreuzt, ist Chaos vorprogrammiert und er kann nach einem harten Kampf endlich Benizakura vernichten. Doch weder Nizo noch Tetsuya überleben diese Auseinandersetzung.

Änderungen gegenüber der Vorlage

Wie die meisten Adaptionen unterscheidet sich auch dieser Film von seiner Vorlage. Schon einmal angefangen damit, dass am Anfang die Jagd nach den Hornkäfern stattgefunden hat. Allerdings wird geschickt ein Zusammenhang zu Gintokis und Kotaros Kindheit hergestellt. Eine weitere Abweichung ist das frühe Ausscheiden von Elisabeth, womit auch die Differenzen unter den einzelnen Joui-Fraktionen wegfallen. Stattdessen bekommt die Shinsengumi einen viel größeren Auftritt und greift dafür das Schiff von Shinsuke im späteren Verlauf an. Was allerdings die Zerstörungskraft von Benizakura etwas herunterspielt, da in der Vorlage mehrere dieser Schiffe zerlegt werden. Auch der Erfinder Gengai (Tsuyoshi Muro) findet hier Platz für einen Auftritt, der jedoch als Vorlage für ein paar Parodien herhalten muss. Allerdings wurde das Kiheitai-Mitglied Bansai Kawakami komplett aus dem Film gestrichen. Die größte Veränderung ist aber der Kampf zwischen Gintoki und Shinsuke, denn eigentlich findet diese Auseinandersetzung gar nicht statt. Hinzu kommen noch ein paar kleinere Abweichungen, wie beispielsweise das Shamisen-Spiel von Shinsuke am Bug des Schiffes. Deutsche Zuschauer müssen sich nicht so sehr an neue Stimmen umgewöhnen, da der Großteil der deutschen Sprecher des Animes beibehalten wurde. Anders ergeht es jenen, die die japanische Synchronisation der Serie bevorzugen und die Stimmen mit den Charakteren assoziieren.

Fazit

Ich kann mit Live-Action-Movie-Umsetzungen nicht sonderlich viel anfangen, denn meistens sind sie nur ein müder Abklatsch ihres Originals. Daher war ich bei Gintama – Live-Action-Movie doch recht skeptisch, denn der Stoff ist nicht leicht umzusetzen. Weshalb ich dennoch positiv überrascht bin, da der Film kein Desaster ist. Ich kann sogar an einigen Stellen lachen, manches ist aber auch eher unfreiwillig komisch, da vieles recht billig gemacht wirkt. Besonders die besessene Form von Nizo kann man sich kaum angucken. Was mir zudem gar nicht gefällt, ist Tsuyoshi Dōmoto als Shinsuke. Er ist in seiner Rolle weder wirklich überzeugend, noch wirkt er auf irgendeine Weise bedrohlich. Eher erscheint er als desinteressiert und apathisch und nicht wie jemand, in dem eine schwarze Bestie wütet oder sich köstlich amüsiert. Auch den Kampf gegen Gintoki finde ich nur wenig überzeugend, gerade wenn man als Fan weiß, dass beide gleich stark sind. Hier ist Gintoki aber verletzt und nach dem Kampf mit Nizo wohl auch erschöpft, daher keine gute Show von Shinsuke. Jiro Sato als Henpeita gefällt mir ebenso wenig, er stammelt manchmal unverständliches Zeug, dass es einen wundert, dass es verständlich in den Untertiteln steht. Aber die restlichen Charaktere finde ich recht gut getroffen. Wobei auch Kotaro in eventuellen späteren Filmen etwas lockerer werden müsste, denn er ist eigentlich ein Idiot. Insgesamt dürfte es für Fans eine nette Ergänzung der Sammlung sein. Neulingen rate ich, eher zu Gintama – The Movie zu greifen, wenn es unbedingt einer der Filme sein soll.

©Warner Bros. Pictures, KSM Anime

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Taria

Taria arbeitet seit einigen Jahren für einen großen Automobilzulieferer in der Produktion. Abseits von der Arbeit beschäftigt sie sich in ihrer Freizeit vor allem mit Manga, Animes und Videospielen, in diesen Bereichen hat sie genretechnisch einen sehr breiten Geschmack bewiesen. Weiterhin sammelt sie gerne Figuren und anderes Merchandise von den Serien Gintama und JoJo's Bizarre Adventures.

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Ayres
Redakteur
29. Januar 2019 17:50

Frage mich bei solchen Produktionen immer, wer die Zielgruppe sein soll. Als Fan würde ich sowas vermutlich scheiße finden, vor allem in Hinblick auf fehlende Kontinuität. Also auch wenn es einen zweiten Movie gibt, so ist es eben doch ein Ausschnitt des großen Ganzen. Und als Nicht-Fan wird man wahrscheinlich auch einen Bogen darum machen. Aber als Hardcore-Fan (wie die Japaner es eben sind) nimmt man ja alles auf, was einem vor die Füße fällt. Ich glaube, es gibt keine Serie, von der ich eine Live Action wirklich gut finden könnte und je stärker die Schauspieler nach Cosplayern aussehen, umso schlimmer. Die Cutie Honey Live Actions sind dahingehend auch ganz übel.

Aki
Aki
Redakteur
Antwort an  Ayres
30. Januar 2019 10:45

Das frag ich mich auch oft aber es gibt Ausnahmen! Die Filmumsetzung von Ace Attorney ist gelungen, vor allem weil der Zuschauer keine Vorkenntnisse brauch und die Geschichte im realen auch funktioniert. Ansonsten sind die drei Kenshin-Filme mein Highlight im Live Action Bereich. Anstatt auf komme was wolle den Manga darzustellen, wurde die Geschichte etwas umgeändert und wirkt angepasst an das Medium. Auch hier ist kein Vorwissen nötig und daher gut für Neulinge gedacht. Selbst Leute die nichts mit Anime und Manga zu tun haben, können mit den drei Filmen was anfangen. Da hat man echt das Gefühl die Produzenten wollten eine neue Zielgruppe erreichen. Fans werden aber auch bedient, da auf gewissen Dinge nicht verzichtet wurde und die Schauspieler die geliebten Figuren glaubhaft rüberbringen.

Panthera
Panthera
12. Februar 2019 9:07

“I am a Hero” ist als Live Action-Umsetzung ebenso überaus gelungen, vor allem auch was die Szenerie und Computereffekte angeht.