Extra Ordinary – Geisterjagd für Anfänger

Die irische Anderswelt ist bekannt für Legenden und mythologische Gestalten. Nach ihrem Ableben werden Menschen traditionell zu Geistern, die entweder an einem Ort gefangen sind oder ihre Liebsten noch immer umgeben. In Extra Ordinary inszeniert das Duo Mike Ahern und Edna Loughman eine leichtfüßige Komödie, welche offenlegt, wie charmant das Zusammenleben zwischen Mensch und Geist aussehen kann. Mit schwarzem Humor sowie schrulligen Figuren entstand ein Crowdpleaser, der auf Festivals scharenweise die Lachmuskeln stimuliert. Nach der Deutschlandpremiere auf dem Fantasy Filmfest 2019 erscheint der Film am 25. Oktober 2019 auf DVD und Blu-ray.

 

Als ihr Vater noch lebte, war Rose (Maeve Higgins) ein bekanntes Medium. Bereits mit besonderen Fähigkeiten geboren, unterstützte sie ihren Vater. Doch es kam zu einer Tragödie und seither will Rose mit Geistern nichts mehr zu tun haben. Sie fristet ihren Berufsalltag nun als Fahrlehrerin und verbringt die Zeit zu Hause am liebsten in der Küche mit essen. In Unterhose. Auf einem Medizinball sitzend Die Dinge ändern sich, als sie auf den attraktiven Martin (Barry Ward, The End of the F***ing World) trifft, der ihr erzählt, dass seine verstorbene Frau sich noch immer viel zu stark in sein Leben einmischt. Rose sieht ihre Chance darin, dem Witwer zu gefallen und bietet ihre Hilfe als Medium an. Nichtsahnend, dass sich demnächst die Wege des Duos mit dem ehemaligen Rockstar Christian Winter (Will Forte, MacGruber) und dessen Frau Claudia (Claudia O’Doherty, Trainwreck) kreuzen werden, denn das Ehepaar besitzt teuflische Pläne mit Martins Tochter …

Mit zwei Comedians geht nichts schief

Originaltitel Extra Ordinary
Jahr 2019
Land Irland
Genre Comedy, Horror, Romanze
Regisseur Mike Ahern, Enda Loughman
Cast Rose Dooley: Maeve Higgins
Martin Martin: Barry Ward
Christian Winter: Will Forte
Claudia Winter: Claudia O’Doherty
Sailor Dooley: Terri Chandler
Sarah Martin: Emma Coleman
Laufzeit 94 Minuten
FSK

Die Geschichte um eine junge Geisterjägerin, die ihre Talente wiederentdeckt und dabei einfach nur ein normales Leben führen muss, ist dank der tollpatschigen Rose eigentlich schon eine eigene TV-Serie wert. Ihre unbeholfene Art, die aber immer einen Macher-Drang besitzt, treibt sie nach vorne und macht sie zu einer Antiheldin, die sich eigentlich ja nur verlieben möchte. Für die irische Komikerin Maeve Higgins ist dies auch gleichzeitig die erste große Filmrolle. Ihr Gegenspieler Christian Winter ist ebenfalls Komiker und wurde 2002 Ensemblemitglied von Saturday Night Live, wobei er hier zudem als Autor tätig war. Seine Figur Christian ist die Verkörperung jenes Stereotypen, welche wir heute durch Realityshwos tingeln sehen: Gescheiterte One-Hit-Wonder mit exzessivem Leben, welche nie wieder an einstige Erfolge anknüpfen konnten. Das Trash-Paar Winter nimmt sich gegenseitig auch nichts in Sachen Exzentrik.

Schwarze Magie bringt schwarzen Humor hervor

Ganz viel Charme entspringt dem 90er Flair, das immer mitschwingt. Gefühlt ist Rose in den 90ern hängen geblieben, schaut noch immer VHS und entsprechend sehen einige Szenen wie zerspulte VHS-Tapes aus. Die Qualität der Gags schwankt zwischen ziemlich treffsicher bis hin zu repetitiv, zündet in den meisten Fällen allerdings. Schwarzer Humor und Geister, das passt zusammen und liefert einige pointierte Gags. Da erscheint es schon ziemlich unnötig, dass Extra Ordinary haufenweise Ekel-Witzchen mit Schleim und Kotze verwendet, da der Humor sonst eher intelligenterer Natur ist und einige starke Oneliner besitzt. Die Geschichte dümpelt dagegen etwas vor sich hin: Das Ziel ist gegeben, jetzt muss nur noch das Team um Rose komplettiert und eine Aufgabe (Die Beschaffung von Ektoplasma von sieben Geistern ) gemeistert werden. Einfache Erzählstruktur, einfacher Handlungsverlauf. Ahern und Loughman konzentrieren sich mehr auf die Charaktere als auf die Geschichte. Denn irgendwo steckt in der Figur Rose auch eine Menge Tragik, während hingegen in Verbindung mit Martin sogar viel romantisches Potenzial steckt. Mit diesen Eckpfeilern bewegt sich Extra Ordinary gelegentlich sogar stärker im Bereich einer romantischen Komödie.

Fazit

Extra Ordinary ist ein drolliger Wohlfühl-Film mit liebenswerten Figuren in einem kleinstädtischen Umfeld. Obwohl die Geschichte simpler nicht sein könnte, birgt sie zahlreiche Gags und weiß aus ihrem Geisterumfeld eine Menge herauszuholen. Der humorvolle Zugang sollte somit viele Zuschauer erreichen, die offen für Horrorkomödien sind, wobei Horror hier maximal die Existenz von Geistern bedeutet. Viel wichtiger ist, dass der pechschwarze Humor funktioniert und die Handlung ohne Längen zum Ende hin tragen kann.

© Universum Film

Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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