What If…? (Folge 1×03)

Was wäre, wenn … wenn es die Avengers niemals gegeben hätte? Folge 3 macht diesen Gedanken mit ihrem Titel bereits explizit: “Was wäre, wenn die Welt ihre wichtigsten Helden verloren hätte?” Sie erzählt vom Untergang der Avengers-Helden in Phase 1 des MCU, inklusive Whodunit-Krimi

Inhaltsangabe

Natasha Romanoff wird in einem Laster abtransportiert und unter der Anweisung von Brock Rumelow abgeführt, kann jedoch dank Nick Furys Hilfe entkommen. Sie soll die Schuld an Tony Starks Tod tragen, nachdem sie ihm Lithiumdioxid gespritzt hat.

Thors Hammer Mjölnir ist auf der Erde gelandet und wird von Agent Coulson entdeckt, der darum herum eine Basis errichten lässt. Beim Versuch, den Hammer zu stehlen, wird Thor mit einem Pfeil ins Herz erschossen. Dieser stammt von Clint Barton, der eigentlich erst auf Befehl schießen sollte, jedoch löste sich der Pfeil zu früh und verfehlte sein Ziel nicht. Clint wird daraufhin eingesperrt, kurz darauf allerdings tot in seiner Zelle aufgefunden. 

Loki kehrt mit der Armee von Asgard, darunter auch Lady Sif, zur Erde zurück. Mit sich trägt er die Schatulle des ewigen Winters. Er will sich für den Tod seines Bruders rächen und die Erde beherrschen. Nick Fury schlägt ihm eine Zusammenarbeit vor. 

Virginia: An der Culver-Universität trifft Natasha auf die Biologin Betty Ross und schließlich auf Bruce Banner. Zeitgleich erfährt sie von Clints Tod und ahnt somit, dass auch Bruce und ihr der Tod droht. General Ross taucht mit seiner Armee auf und es kommt zum Kampf am Universitätsgelände, bei dem der in den Hulk verwandelte Bruce wie aus dem Nichts aufquillt und platzt. 

Virginia: Natasha telefoniert in einer Bibliothek nachts mit Agent Coulson, als sie von einer unsichtbaren Macht angegriffen wird. Sie kann noch den Namen von Hope an Nick Fury durchgeben, über die sie etwas herausgefunden hat, doch dann unterliegt sie ihrem Angreifer.

Nick Fury betätigt in letzter Verzweiflung einen Pager, der den Kontakt zu Captain Marvel herstellt. In San Francisco trifft am Grab von Hope von Dyke auf Hank Pym, der Nick für den Tod Hopes verantwortlich macht. Es stellt sich heraus, dass er die Avengers nach und nach ermordet hat und dies mithilfe des Yellow Jacket-Anzugs unbeobachtet verrichten konnte. Es kommt zum Kampf, den Hank verliert, denn hinter Nick Fury steckt Loki, der ihn mittels Zauber täuscht.

In New York triumphiert Loki schließlich: Er hat die Erde mit seiner Armee eingenommen. Somit fielen die Avengers ehe sie zusammenfinden konnten. Doch Nick Fury konnte im Verborgenen Captain Marvel aktivieren und sieht nun die Rückholung von Captain America vor.

Voraussetzung für diese Folge

Es ist ganz simpel: Kennen sollte man die komplette Phase 1 des MCU, beginnend mit Iron Man und endend mit The Avengers. Folge 3 stellt Bezüge zu jedem einzelnen der Filme dazwischen her. Sogar zu dem oftmals übersehenen und meist bewusst verdrängten Der Unglaubliche Hulk. Da die drei Hauptfiguren der Episode Natasha Romanoff, Nick Fury und Agent Phil Coulson sind, kommt man nicht dabei herum, alle Filme gesehen zu haben, da die drei Figuren während Phase 1 eingeführt und entwickelt werden. Auch Kenntnisse von Ant-Man sind für das volle Verständnis notwendig.

Eine Frage mit Relevanz

Während Folge 1 und 2 von What If…? mit eher träumerischen Spekulationen daherkommen, stellt sich in der dritten Folge eine ernsthafte Frage, die ein spannendes Szenario aufwirft. Spoiler vorweg: Die Avengers hätte es so oder so gegeben, so die Antwort auf die simple Frage. Denn natürlich hat ein Nick Fury ein Ass im Ärmel, welches sich allerdings erst zum Ende der Episode hin zeigt, als Captain Marvel seinem Ruf folgt und Captain America ebenfalls eine Option bildet. Diese hätten dann wohl andere Recken um sich herum formiert, denn schlussendlich ist “Avengers” eine Initiative und nicht an einzelne Personen gebunden.

Was verläuft anders?

Das Rekrutierungsgespräch zwischen Nick und Tony aus Iron Man 2 findet in dieser Folge einen anderen Ausgang, denn Tony stirbt durch die Spritze, die Natasha ihm verabreicht. Brock Rumelow, der Natasha daraufhin abführen lässt, wird ausnahmsweise mal nicht in einem Fahrstuhl verkloppt, sondern in einem Lastwagen. Mit Thors Tod kippen die Ereignisse endgültig und auch Clint, der in Thor eingeführt wird, bekommt keine weitere Gelegenheit, sich zu beweisen. Ähnlich ergeht es Hulk, der die Schlacht am Universitätsgelände nicht überlebt. Dabei wählt Hank einen besonders fiesen Tod: Hulks Herz wächst einfach immer weiter bis der Körper platzt. Soviel Brutalität im MCU? Ungewohnt! 
Damit ist die gesamte erste Phase des MCU binnen 20 Minuten komplett anders verlaufen. Was im Deutschen nicht ganz so gut funktioniert wie in der Originalsprache, ist Natashas letzte Botschaft an Nick Fury: Durch die Übersetzung ist klar, dass Hope nur Hope van Dyne sein kann und damit nicht einfach nur Hoffnung gemeint ist. Hank Pyms Schicksal ist ebenfalls ein anderes als bekannt, denn er trägt die Yellow Jacket-Rüstung und wendet sich gegen Nick Fury. Offenbar hat er also nicht nur seine Frau und seine Tochter verloren, sondern auch Scott Lang niemals kennengelernt. 

Fazit

Eine tolle Folge! Während die anderen Episoden fast belangloser Natur sind, geht die Serie hier sehr hart mit dem Verlauf der ursprünglichen Geschichte um und schreibt das Schicksal der Heldentruppe neu. Der Ausgang ist ein negativer und wieder einmal triumphiert Loki. Doch genau diese Tonalität ist spannend, denn am Ende hatten die Avengers in Phase 1 einfach auch sehr viel Glück. Hank Pym hatte wohl absolut niemand auf dem Schirm, weshalb seine düstere Geschichte seiner Figur nochmal eine ganz neue düstere Facette hinzufügen kann. 

© Disney

Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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Ayla
Redakteur
25. August 2021 20:47

Bisher definitiv meine Lieblingsfolge der Serie! Unglaublich spannend, wie doch alles anders hätte verlaufen können, wenn auch etwas hart, die Helden so einer nach dem anderen sterben zu sehen. Bin fast verwundert, wie gut das Prinzip klappt, alle Ereignisse quasi im Schnelldurchlauf durchzuspielen, weil es gar nicht gehetzt, sondern einfach nur super dicht und straff erzählt wirkt (wie praktisch, dass ich Phase 1 des MCU gerade erst nochmal geschaut hab). Mit Hank Pym als Verantwortlichen hätte ich zu Beginn auch nicht gerechnet, was es eben sehr interessant gemacht hat.

Mich würde ja interessieren, welches Avengers-Team wohl in diesem Universum entsteht und ob/wie sie Loki hier bezwingen können. Das Captain-Duo aus Steve und Carol als erste Avenger finde ich in der Theorie ja schon irgendwie cool.

Taria
Redakteur
Antwort an  Ayla
27. August 2021 20:46

DIe Folge ist nicht schlecht, es gibt aber ein paar Dinge, die nicht so richtig passen. Die Schatulle des ewigen Winters hätte Loki in seine Frostriesen-Form versetzen müssen. Generell ist sein Mindset nicht von Thor, sondern von Avengers. Was wird Odin sagen, sollte der noch leben? Zudem ist Loki ja ohne Thor der Kronprinz von Asgard, der dürfte sich also noch nicht mal für das öde Midgard interessieren.