Iron Man 2
1″Ich bin Iron Man”, so lautet der berühmte Satz, mit dem Tony Stark sich auf einer Pressekonferenz in den letzten Szenen von Iron Man als Superheld vorstellt. Nach dem großen finanziellen Erfolg des ersten Filmes war es kein Wunder, dass 2010 mit Iron Man 2 eine Fortsetzung erschien, die nicht nur Tony Stark erneut in den Fokus rückt, sondern auch das MCU hin zu dem ersten Avengers-Film, der zwei Jahre später erscheinen sollte, konsequent aufbaut. Für die zweite actionreiche Comic-Verfilmung rund um den selbstbewussten Iron Man wurde dabei erneut Regisseur Jon Favreau verpflichtet, während das Drehbuch diesmal von Justin Theroux stammt. Ob die Fortsetzung mit dem ersten Teil mithalten kann, erfahrt ihr in unserem Review.
Tony Stark (Robert Downey Jr., Sherlock Holmes) hat sich als Iron Man zu einem Superhelden gemausert, doch im Hintergrund arbeitet der russische Physiker Ivan Vanko (Mickey Rourke, Franziskus) daran, eine Technologie zu entwickeln, um den Ex-Waffenproduzenten zu erledigen. Zudem verursacht Tonys Nutzung seines High-Tech-Anzugs Probleme, denn die beeindruckende Technologie ruft Neid und Nachahmer auf den Plan …
Iron Man in Bedrängnis
Originaltitel | Iron Man 2 |
Jahr | 2010 |
Land | USA |
Genre | Action |
Regie | Jon Favreau |
Cast | Tony Stark/Iron Man: Robert Downey Jr. Ivan Vanko: Mickey Rourke James Rhodes: Don Cheadle Natalie Rushman/Natasha Romanoff: Scarlett Johansson Pepper Potts: Gwyneth Paltrow Justin Hammer: Sam Rockwell |
Laufzeit | 125 Minuten |
FSK | |
Veröffentlichung: 7. Oktober 2010 |
In Iron Man 2 werden die direkten Folge von Tonys Offenbarung, Iron Man zu sein, gezeigt. So schafft er es zwar, als Superheld den Frieden herzustellen und die Menschen zu beschützen, doch die US-Regierung ist kritisch: Sie fordert von ihm die Herausgabe des Iron Man-Anzugs, sodass die Technologie dem Militär nützen kann. Tony verweigert dies jedoch und muss sich noch dazu mit dem arroganten Justin Hammer (Sam Rockwell, Per Anhalter durch die Galaxis) rumschlagen, der mit seinem Unternehmen die neue Nummer 1 des Waffengeschäfts ist. Tonys größtes Problem ist aber eines, das er selbst Pepper (Gwyneth Paltrow, Der talentierte Mr. Ripley) nicht anvertraut, denn sein Gesundheitszustand verschlechtert sich rapide. Das Palladium des Mini-Arc-Reaktors in seiner Brust, das ihn am Leben erhält, vergiftet nämlich sein Blut und sorgt somit dafür, dass er langsam stirbt. Als Folge verfällt Tony in eine Krise: Auf das Unternehmen hat er keine Lust mehr, sodass er Pepper zur Geschäftsführerin von Stark Industries ernennt, einmal mehr ausufernde Partys mit zu hohem Alkoholkonsum feiert und sogar mit der Technologie seines Iron Man-Anzugs etwas achtlos umgeht.
Der erste Auftritt von Natasha Romanoff
Da Tony Pepper zur Geschäftsführerin ernennt, benötigt er eine neue Assistentin. Als solche hat er die angebliche Notarin Natalie Rushman (Scarlett Johansson, Ghost in the Shell) auserkoren, auch wenn Pepper von ihr nicht überzeugt ist. In Wirklichkeit heißt Natalie Rushman jedoch Natasha Romanoff und ist eine Agentin des Geheimdienstes S.H.I.E.L.D, die Tony beschatten soll. Dieser Handlungsstrang bleibt zwar eher im Hintergrund, baut aber schon konsequent den Zusammenschluss mehrerer Helden zu einem ikonischen Team in The Avengers auf. Im Gegensatz zum ersten Film arbeitet Iron Man 2 mehr denn je mit zwischenmenschlichen Konflikten: Tonys bester Freund James Rhodes (Don Cheadle, House of Lies) stellt sich als Angehöriger des US-Militärs gezwungenermaßen gegen ihn und entwendet ihm sogar einen seiner High-Tech-Anzüge, während der russische Physiker Ivan Vanko Rache für seinen Vater üben möchte, welcher einst mit Howard Stark arbeitete und von diesem fallengelassen wurde. Diese Konflikte werden aber nur eher oberflächlich angeschnitten, auch wenn gerade die zwar nur kurze, aber durchaus berührende Thematisierung der schwierigen Beziehung zwischen Tony und seinem Vater Howard Stark zu überzeugen weiß – ein Thema, das auch in späteren Filmen erneut aufgegriffen wird.
Zwei große Handlungsstränge in einem Film
Die beiden zentralen Handlungsstränge von Iron Man 2 sind der Konflikt zwischen Tony und seinen beiden Widersachern Ivan Vanko und Justin Hammer sowie die Problematik um seine schwindende Gesundheit, die ihn in ihrer scheinbaren Hoffnungslosigkeit zu seinem selbstzerstörerischen Verhalten verleitet. Zudem stößt Tony auch Pepper von sich, indem er ihr seine Probleme verschweigt und mit seinem Verhalten alles andere als Sympathiepunkte bei ihr sammelt. Doch trotz des so von Konflikten gebeutelten Helden enthält auch Iron Man 2 gelungene Szenen, in denen Tonys eigentlicher Charakter – ein selbstbewusster Egozentriker, der mit seinem Sarkasmus und Charme die Massen begeistert – wunderbar zur Geltung kommt. So bietet er dem Senat gekonnt die Stirn, als es darum geht, seine Technologie für sich zu behalten und eben nicht dem Staat zur Verfügung zu stellen. Ebenso ist es positiv zu betrachten, dass die Handlung nicht zu überfrachtet wird und die einzelnen Handlungsstränge gut ineinander übergehen. Schade ist hingegen, dass die Bösewichte auch hier nicht wirklich zu überzeugen wissen, sondern sich sogar eher Stereotypen bedienen (der russische Feind Ivan Vanko, der reiche und machthungrige Justin Hammer als Möchtegern-Tony). Insbesondere Ivan Vanko hätte man nach seinem ersten spektakulären Angriff auf Tony genauso gut einfach herausschreiben und durch eine x-beliebige Figur ersetzen können, da er nicht mehr wirklich aktiv auftritt und auch sein Motiv kaum weiter Beachtung findet.
Warum James Rhodes aufeinmal anders aussieht
Eine Umbesetzung gibt es zu beklagen, denn anstatt Terrence Howard wird James Rhodes im zweiten Teil von Don Cheadle gespielt. Grund dafür ist ein Streit um die Gage von Terrence Howard. Don Cheadle schafft es, der Figur James Rhodes, die hier wichtiger als noch im ersten Teil ist, Leben einzuhauchen. Ärgerlich ist die Umbesetzung natürlich dennoch, insbesondere da sich die äußerlichen Ähnlichkeiten beider Schauspieler eher in Grenzen halten, das lässt sich durch das schauspielerische Talent aber vernachlässigen. Auf dem Regiestuhl nahm erneut Jon Favreau Platz, der für Iron Man 2 verschiedene Handlungen und Charakterisierungen der Comic-Vorlage übernahm, auch wenn Tony Stark im Gegensatz zu seinem ursprünglichen Comic-Ich nie explizit als Alkoholiker dargestellt oder beschrieben wird. Die Figur des Bösewicht Ivan Vanko ist hingegen eine Fusion zweier Antagonisten: Sein Auftritt mit Plasmapeitschen basiert auf der Figur Whiplash (als welcher Ivan zwar im Film selbst nie bezeichnet wird, in offiziellem Material zum Film hingegen schon), sein Name und seine zweite Rüstung hingegen auf einen Gegner namens Crimson Dynamo. Die Action-Szenen sind wie schon im ersten Teil besonders von kämpferischen Drohnen und Maschinen geprägt, die allesamt gelungen sind und für den Science-Fiction-Einschlag sorgen.
Fazit
Iron Man 2 ist im Vergleich zu seinem Vorgänger etwas schwächer – die Antagonisten wissen noch weniger zu überzeugen als der des ersten Films und manche kleineren Handlungsstränge präsentieren sich als eher anstrengend (was besonders für den Konflikt zwischen Tony und Rhodes gilt). Dennoch bietet auch dieser Film eine packende Geschichte, die mit gelungenen Action-Szenen und dem weiteren Aufbau der tragenden Figuren punkten kann. Persönlich mag ich vor allem die actionreichen Momente mit Natasha Romanoff und die gelungen ausgearbeitete Handlung um Tonys Gesundheitszustand. Iron Man 2 ist für Fans des exzentrischen Tonys Starks Pflichtprogramm und als wichtiger Teil des MCUs auch für alle anderen Superhelden-Fans zumindest einen Blick wert.
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