Im Interview: Björn Sülter über die Phantastika 2018

Im Jahr 2017 fand zum ersten Mal die Phantastika, das Festival der Phantastik statt. Doch leider gab es Frühjahr 2018 schlechte Neuigkeiten, denn die Messe in Oberhausen für Trekkies, Hobbits und alle anderen, die aus weit, weit entfernten Galaxien kommen, wurde abgesagt. Doch Rettung nahte in Form der German Comic Con, die helfend ihre Heldenhand ausstreckte. So findet die Phantastika 2018 nun vom 20. bis 21. Oktober 2018 in der Bundeshauptstadt Berlin statt. Björn Sülter, Leiter des Verlags „in Farbe und Bunt“ sowie Organisationsleiter der Phantastika stellt sich bereitwillig unseren neugierigen Fragen zu diesem Thema.

Geek Germany: Im Frühjahr wurde die Phantastika in Oberhausen abgesagt. Jetzt findet sie unter dem Dach der German Comic Con in Berlin statt. Wie kam es dazu?

Offenbar hat ein paar Menschen im Organisationsteam der German Comic Con gefallen, was wir 2017 in Oberhausen veranstaltet haben. Auch hielt man es anscheinend für eine gute Gelegenheit, den Literaturbereich auf diese Weise erstmals in eine Comic Con zu integrieren. Eine tolle Idee, wie ich finde! Die Überschneidungen zwischen den verschiedenen Besuchergruppen sind in der Phantastik sicher groß genug. Da wir uns sehr schnell über den groben Rahmen einig waren, konnten wir die knappe Zeit dann auch effektiv nutzen. An dieser Stelle ein Dankeschön an Markus Borchert und sein Team.

Geek Germany: Was war angesichts dieser Chance die größte Herausforderung?

Björn Sülter: Definitiv der Zeitfaktor! Man muss sich überlegen, dass wir beispielsweise die Phantastika 2017 in Oberhausen seit Herbst 2016 in der Mache hatten. Nun war es – auch für uns überraschend – nötig, alles in nur wenigen Monaten zum Laufen zu bringen. Das fing mit Basisarbeit wie Örtlichkeiten, Standpreisen, Formularen und dem Konzept an, ging mit den Gästen und Ausstellern sowie der nötigen Pressearbeit weiter und wurde auf dem Weg immer wieder nachjustiert. Gerade weil wir so spät dran waren und die zeitliche Nähe zur Buchmesse und dem BuCon haben, sind wir richtig stolz auf das tolle Line-up mit wunderbaren Kolleginnen und Kollegen aus der Szene wie Julia Dippel, Claudia Kern, Sonja Rüther, Bernd Perplies, Laura Kneidl, Robert Corvus, Bernhard Hennen, Liza Grimm, Ju Honisch, David Mack oder Kai Meyer! Und das ist nicht einmal die Hälfte der vollständigen Liste. Ich bin überzeugt, dass wir eine tolle Veranstaltung aus dem Boden gestampft haben und freuen uns jetzt mit dem ganzen Team auf ein phantastisches Wochenende in Berlin.

Geek Germany: Worauf freust du dich am meisten?

Björn Sülter: Wie bei jeder Messe ganz eindeutig auf die Menschen! Auf die Kolleginnen und Kollegen, auf unser Team und die Besucher. Die Interaktion zu erleben sowie die Begeisterung und die Liebe zum Medium zu spüren, ist einfach immer wieder großartig. Für mich ist es ja sogar doppelt spannend, weil ich einerseits als Organisator und Verlagsleiter am Stand des Verlags in Farbe und Bunt dabei bin, aber auch noch meine beiden neuen Bücher Es lebe Star Trek und Ein Fall für die Patchwork Kids vorstellen darf.

Geek Germany:  Gibt es auch etwas, das du bereust?

Björn Sülter: Ach, grundsätzlich bin ich ein Mensch, der sich an dem erfreut, was ist und nicht das bedauert, was nicht ist. Dennoch gibt es etwas, was ich zumindest schade finde. Ich habe mir zu Beginn eine Wunschliste mit verschiedenen Namen erstellt. Erfreulich viele dieser Namen konnte ich dann auch für uns gewinnen. Doch gerade bei den Frauen der Phantastikszene musste ich für meinen Geschmack zu viele Absagen akzeptieren. Wir hatten diesmal wohl einfach mehr Glück bei den Männern. So habe ich zum Beispiel lange, aber letztlich erfolglos mit dem Management von Leigh Bardugo um einen Besuch gefeilscht, Nnedi Okorafor wäre gern gekommen, hatte aber leider keine Zeit mehr, die Star-Trek-Autorin Kirsten Beyer war zu sehr in die Arbeit an Star Trek: Discovery eingebunden und bei Namen wie Cornelia Funke oder Joanne K. Rowling waren wir diesmal einfach viel zu spät dran. Solche Fälle hatten wir bei den Männern jedoch auch. Auch meinen wunderbaren Kolleginnen Nika S. Daveron oder Stefanie Mühlsteph war es zeitlich unmöglich, die Messe zu besuchen. Daran kann man gut sehen, dass man es als Veranstalter nicht immer in der Hand hat. Umso mehr freut es mich, dass kurzfristig noch Claudia Kern und Sonja Rüther an Bord gekommen sind. Und wie ich eingangs sagte: Es bringt ohnehin nichts, etwas zu bedauern. Lieber freue ich mich jetzt, weil wir wirklich tolle weibliche wie männliche Gäste auf den Bühnen haben werden.

Geek Germany:  Was wünschst du dir für die Phantastika 2019?

Björn Sülter: Nach all der positiven Energie in der Organisation der letzten Monate wünsche ich mir jetzt nur noch eine für alle Beteiligten runde und erfolgreiche Veranstaltung. Den Besuchern soll es gefallen, die Gäste und Aussteller sollen zufrieden sein und die Teams Phantastika und German Comic Con im Idealfall auch noch. Ich gebe zu, das sind ein paar Wünsche auf einmal – aber eins steht eben fest: Nur der Himmel ist die Grenze!

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit der Phantastika 2018

Dieses Interview führte Aki von Geek Germany.

Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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