Star Trek: Discovery (Staffel 1)
Die erste Staffel von Star Trek: Discovery startete 2017 unter einigen Kontroversen. Während Kritiker von der Neuausrichtung angetan waren, vermissten Trekkies geschätzte Kernwerte ihrer altbekannten Serien. Nach der Weihnachtspause ist Discovery dann mit einem Oldie des Star Trek-Franchises zurückgekehrt: Einem lang angelegten Handlungsbogen im Spiegeluniversum, die aus Raumschiff Enterprise und Deep Space Nine bekannte alternative Realität, in der alle Figuren ihre böseren, bärtigeren und bisexuelleren Gegenstücke haben.
Es sah wie die Wende im Krieg zwischen Föderation und Klingonischen Reich aus: Durch eine gewagte Taktik, in der Stamets und der Spore-Drive an ihre Belastungsgrenzen gebracht wurden, entwickelte die Crew um Captain Lorca und Michael Burnham nicht nur einen Algorithmus, mit dem die Föderation den Vorteil der Tarnvorrichtungen der klingonischen Schiffe endlich überwinden sollte, sondern sie schalteten auch deren symbolträchtiges Flaggschiff zusammen mit Kol dem Anführer der Klingonen aus. Doch der Siegestaumel hielt nur kurz. Ein letzter Sprung sollte die Discovery zusammen mit dem wertvollen Algorithmus zur nächsten Sternenflottenbasis befördern, doch stattdessen landete das Schiff in einem Trümmerfeld einer vor längeren geschlagenen Weltraumschlacht und Stamets in einem Koma. Ein geborgener Datenkern offenbart die ungewöhnliche Lage der Crew: Statt in ein anderes Sternensystem ist die Discovery in ein alternatives Universum gesprungen, in dem das Terranische Reich der Menschen unter ihrem Imperator eine gewaltsame und rassistische Schreckensherrschaft über den gesamten Alpha-Quadranten etabliert hat. In einem riskanten Spiel aus Doppelgängern und Täuschungen muss die Crew tief in das Herz des Terranischen Reichs vordringen, um im Wettlauf gegen die Zeit in ihr eigenes Universum zurückzukehren, bevor der Krieg gegen die Klingonen gänzlich verloren geht. Doch eben jener Krieg ist selbst in der alternativen Realität näher als man denken mag…+
„You guys, this is so fucking cool!”
Originaltitel | Star Trek Discovery |
Episoden | 15 (1 Staffel) |
Genre | Science-Fiction, Action, Drama |
Cast | Michael Burnham: Sonequa Martin-Green Captain Lorca: Jason Isaacs Commander Saru: Doug Jones Lieutenant Stamets: Anthony Rapp Lieutenant Tyler: Shazad Latif Kadettin Tilly: Mary Wiseman Dr. Culber: Wilson Cruz L’Rell: Mary Chieffo Admiral Cornwell: Jayne Brook Philippa Georgiou: Michelle Yeoh |
Sind die ersten neun Folgen durch die Rahmenhandlung des Krieges – für Star Trek-Verhältnisse – zwar recht eng miteinander verknüpft, ist ihnen doch das episodische Wochenformat der ursprünglichen Serien eigen. Mit den letzten sechs Folgen ziehen die Serienmacher die Fäden noch etwas enger und zeigen, dass auch die für sich stehenden Folgen kleine Puzzlestücke beisteuern, die sich letztlich zu einem überraschenden Ganzen zusammenfügen. Herausgekommen ist ein extrem stimmungsvoller und spannender Handlungsbogen, der – wie es das Doppelgänger-Motiv fast schon unausweichlich fordert – einige schockierende Wendungen und spektakuläre Auseinandersetzungen bereithält, die auch einige Todesopfer fordern. Der Staffelabschluss ist dagegen fast schon seltsam still und unspektakulär, schließt aber sehr gut den Kreis zum Staffelanfang und hält in der letzten Szene noch eine kleine Belohnung für Fans bereit.
Wahrscheinlich die beste erste Staffel, die eine Star Trek-Serie je hatte
Die erste Staffel kann sich durchaus sehen lassen und durch einige interessante Wendungen sogar ein zweites Mal. Nicht nur um sich erneut gut unterhalten zu lassen, sondern auch um die Augen für diverse Vorausdeutungen und Zusammenhänge der vielen Wendungen offen zu halten. Auch hat man als Zuschauer mit dem Fortschreiten der Serie mehr und mehr das Gefühl bekommen, dass auf der Discovery eine Mannschaft als eingeschworene Gemeinde zusammenwächst. Der Fokus liegt nach wie vor auf einem engen Kreis an Figuren und deren Beziehungen untereinander, die sich auch bisher toll entwickelt haben, aber man sieht einige Gesichter sehr regelmäßig und hört sie auch öfters sprechen, weiß aber irgendwie immer noch nicht viel von ihnen. Gerade darauf wäre ich in der kommenden zweiten Staffel neugierig, dass man neben Burnham, Saru und Tilly auch mal die Geschichten von Detmer, Rhys, Owosekun, Airam und Bryce hört.
Ich finde es schon ziemlich spektakulär, was Star Trek: Discovery im Spiegeluniversum veranstaltet hat, sehr hohe Dichte an Twists und dramatische Höhepunkten, die fesselnd inszeniert werden.