Secret Invasion (Folge 1×01)

Mit Secret Invasion kehrt Samuel L. Jackson als Nick Fury zurück ins Marvel Cinematic Universe. Als Nick Fury ist er auf der Erde zurück, nur um festzustellen, dass sie von einer militanten Gruppe von Skrulls unterwandert wurde. Lässt sich die Invasion der Gestaltwandler noch aufhalten?

Inhaltsangabe

Nick Fury (Samuel L. Jackson, Django Unchained) ist nach dem Blip nicht mehr derselbe. Das Schnipsen von Thanos, das die Welt zerstörte, hat einen anderen Menschen aus ihm gemacht. Ein Hilferuf von Talos (Ben Mendelsohn, Ready Player One) ruft ihn wieder zurück zur Erde.  Vor rund 30 Jahren hat er den friedlichen Skrulls rund um Talos versprochen, eine neue Heimatwelt für sie zu finden. Doch die Bemühungen haben keine Früchte getragen und Nick Furys Verschwinden verstimmt die Beziehungen mit einigen der Gestaltwandlern, von denen viele bereits versteckt unter den Menschen leben.

Mittlerweile hat sich auf der Erde eine Splittergruppe rund um Gravik (Kingsley Ben-Adir, Peaky Blinders) gebildet, welche den Planeten sukzessiv unterwandert hat, und das bis in die höchsten Positionen. In Russland bereitet Gravik eine Serie von Anschlägen vor, die für ein politisches Beben sorgen sollen. Dies hätte internationale Unruhen zwischen Russland und den USA zur Folge.

Fury und seine Verbündeten, darunter Talos und Maria Hill (Cobie Smulders, How I Met Your Mother) setzen alles in ihrer Macht Stehende ein, um die militanten Skrulls aufzuhalten. Dabei spielt auch Talos’ Tochter G’iah (Emilia Clarke, Game of Thrones) eine Rolle, doch ihre Beziehung zu ihrem Vater ist schon lange angespannt, wobei der Tod ihrer Mutter Soren (Sharon Blynn, Don’t Look Back) die beiden nun an einen Scheideweg führt.

Fury stolpert in eine feindliche Übernahme, bei der er in der stetigen Unkenntnis wandelt, wer nun Freund und wer Feind ist. Bei einem Anschlag in Russland kommen mehr als 2000 Menschen ums Leben. Darunter auch Maria Hill, die von einem Skrull in Nick Furys Gestalt erschossen wird und in Furys Armen stirbt …

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Die Geheiminvasion bringt düsteren Politstoff

Das Grundkonzept von Secret Invasion beruht auf einem Comic-Crossover-Event von Brian Michael Bendis und Leinil Francis Yu aus dem Jahr 2008. Dort unterwandern die Skrulls vordergründig allerdings die Welt der Superhelden, so dass einige prominente Namen ausgetauscht werden und viel Paranoia entsteht. Im Marvel Cinematic Universe nahm die Geschichte rund um die Skrulls 2019 in Captain Marvel ihren Lauf. Die Streaming-Serie, die zeitlich nach Ant-Man and the Wasp: Quantumania und Guardians of the Galaxy Vol. 3 spielt, verlagert ihre Rahmenhandlung ins Irdische, nämlich in die Spionageecke des MCUs, wo bereits Captain America: The Return of the First Avenger zu verorten ist. Überall könnten die Skrulls lauern, was dieser Thriller-Serie den Zusatz des Paranoia-Subgenres verabreicht. Eine Stimmung wie im Kalten Krieg, weshalb es nicht ganz unüberraschend ist, dass die erste Folge in Russland angesiedelt ist. Eine Serie für MCU-Newbies ist dies ebenfalls nicht, denn die dürften sich wundern, was es mit Everett Ross (Martin Freeman, Sherlock) auf sich hat, der hier als Skrull enttarnt wird, eigentlich aber wohl aktuell in Wakanda stecken dürfte. 

Nick Fury, die ewige Nebenfigur

Nick Fury ist eine Ikone des MCUs. Er ist der Gründer der Avengers und feierte seinen ersten Auftritt in Iron Man (2008). Obwohl er über alle Phasen mehr oder minder präsent war, ist über sein Privatleben nahezu nichts bekannt. Secret Invasion setzt nun dort an und kommt mit einigen interessanten Introspektiven um die Ecke. Der plötzliche Tod seiner langjährigen Partnerin Hill sollte in den kommenden Folgen in ihm einiges aufwirbeln. Ihr Tod kommt unerwartet, schließlich war sie in allen Avengers-Filmen zu sehen, aber seit dem ersten nicht mehr sonderlich prominent in Szene gesetzt. Wer also dachte, dass Secret Invasion ihr nun endlich eine Storyline verpassen würde … Pustekuchen! Marvel arbeitet hier erneut mit dem Trope “Women in Refrigerators”, was nichts mehr bedeutet, als dass eine weibliche Figur stirbt, um das Schicksal einer männlichen Figur in neue Bahnen zu lenken. Im MCU kennen wir das bereits aus Iron Man 3 (Maya Hansen), Thor: The Dark World (Frigga) oder Spider-Man: No Way Home (Tante May). Auf der anderen Seite wird Platz für neue und alte Bekannte gemacht: So kommt es zum Comeback von Don Cheadle als James „Rhodey“ Rhodes oder dem Debüt der neuen Figur Sonya Falsworth (Olivia Colman, The Favorite), die offenbar so etwas wie ein weiblicher Fury ist und es in manchen Belangen faustdick hinter den Ohren hat. Ihre Agenda wird jedoch nicht unmittelbar klar. Gravik ist ein Schurke, der wenig zimperlich vorgeht. Auf der einen Seite nimmt er zahlreiche Menschenleben in Kauf, auf der anderen scheut er aber auch nicht davor zurück, Fehler in den eigenen Reihen umgehend zu bestrafen.

Fazit

Trotz aller Schwere und Wucht der Grundstimmung eines Kalten Kriegs beginnt Secret Invasion als echter Slow Burner, um am Ende der ersten Folge mit einem kleinen Schocker aufzuwarten. Wer nur die Filme des MCUs sieht und auf die Serien verzichtet, wird Maria Hill also nicht mehr wiedersehen. Noch ist unklar, wie groß Secret Invasion eigentlich wird, auch wenn der Weltfrieden auf dem Spiel steht. Denn inhaltlich wird nur ein in Captain Marvel aufgegriffener Faden fortgeführt. Zusammenhänge zur Multiverse Saga? Unklar. Es bleibt zu hoffen, dass die Serie in punkto Spannung noch zulegt.

© Disney

Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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