Iron Man 3

Drei ist eine magische Zahl, wie es so schön heißt. Kein Wunder also, dass die meisten Solo-Auftritte der MCU-Helden auf drei Kinofilme begrenzt sind (erst Thor 4: Love & Thunder wird diese Tradition brechen). Auch für Tony Stark alias Iron Man, dessen erster Leinwand-Auftritt auch der Startschuss für das MCU war, ist nach drei Filmen Schluss. Iron Man 3 erschien 2013 als Startfilm von Phase 2 des MCU und spielt unmittelbar nach The Avengers. Im finalen Iron Man-Film von Regisseur Shane Black geht es jedoch um die unmittelbaren Folgen der Alien-Invasion für Hauptfigur Tony Stark.

 

Die Welt wird von Anschlägen des Terroristen Mandarin (Ben Kingsley, You Kill Me) erschüttert, der sich zu seinen Taten stets per Videobotschaften bekennt. Ausgerechnet jetzt steckt Tony Stark (Robert Downey Jr., Sherlock Holmes) in einer Krise, denn er leidet nach dem Vorfall in New York City unter Panikattacken und versucht, sich mit dem Tüfteln an den Iron Man-Anzügen abzulenken. Darunter leidet auch die Beziehung zu Pepper (Gwyneth Paltrow, Der talentierte Mr. Ripley), die bemerkt, dass Tony sich selbst verliert, denn am liebsten würde der geniale Erfinder seinen Iron Man-Anzug gar nicht mehr verlassen. Dann wird sein alter Freund Happy Hogan (Jon Favreau, Touchdown – Sein Ziel ist der Sieg) bei einem Angriff schwer verletzt, sodass Tony die Terroristen herausfordert, allerdings mit schlimmen Folgen …

Tony in einer neuen Krise

Originaltitel Iron Man 3
Jahr 2013
Land USA
Genre Action
Regie Shane Black
Cast Tony Stark/Iron Man: Robert Downey Jr.
Aldrich Killian: Guy Pearce
Maya Hansen: Rebecca Hall
Pepper Potts: Gwyneth Paltrow
Laufzeit 130 Minuten
FSK
Veröffentlichung: 4. Oktober 2013

Tony Stark hat bereits in Iron Man 2 mit sich zu kämpfen, allerdings sind es da körperliche Probleme, die ihm das Leben schwer machen. Jetzt quält ihn eine posttraumatische Belastungsstörung mit entsprechenden Panikattacken, sodass ihn selbst ein Autogramm an ein begeistertes Kind unter Druck setzt. Er zieht sich zurück, schläft wegen seiner Albträume kaum noch und arbeitet stattdessen nur noch an seinen Anzügen, die er so konfiguriert, dass er sie ganz einfach als Rüstung rufen kann. Nur geht dies durchaus auch schief, sodass Tony eines Nachts in seinen Albträumen den Iron Man-Anzug ruft, welcher die schlafende Pepper bedroht. Die konsequente Darstellung der psychischen Folgen für Tony nach der Alien-Invasion in New York ist definitiv ein Highlight des Filmes. Zudem trägt dies weiter dazu bei, Tony als Charakter auszubauen und ihn an seinen Problemen wachsen zu lassen. Auch ergibt Iron Man 3 so einen würdigen Abschluss der rein auf Tony fokussierten Filme, denn anhand seiner durchaus größeren Rollen in den später folgenden MCU-Filmen entwickelt er sich auch weiterhin.

Tony und Harley: ein Duo?

Nach seiner öffentlichen Herausforderung an den Mandarin landet Tony nach einem Angriff allein in einer fremden Stadt, lediglich mit einem kaputten Iron Man-Anzug und schweren Verletzungen. Er trifft auf den intelligenten Jungen Harley Keener (Ty Simpkins, Insidious), der sich für Technik begeistert und Tony bewundert. Dieser Abschnitt gestaltet sich als interessant, da dieser den dritten Teil doch noch einmal stark von den ersten beiden Iron Man-Filmen abhebt. Die Beziehung zwischen Tony und Harley wird allerdings nur bedingt ausgebaut, was einerseits schade ist, andererseits aber doch etwas realistischer, schließlich würde niemand Vernünftiges ein Kind direkt in das involvieren, was Tony mit seinen Gegnern mitmacht. Zu Beginn des Filmes wird Tonys Erlebnis auf einer Silvester-Party 1999 gezeigt, bei der er die aufstrebende Biologin Maya Hansen (Rebecca Hall, Professor Marston & The Wonder Women) kennenlernt, welche an einer Methode arbeitet, um Menschen regenerierende Fähigkeiten zu verleihen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Verfahren aber noch unausgereift, denn es führt zu einer Explosion. Erst im Laufe der Handlung wird die gesamte Verbindung zwischen dieser Begegnung und den aktuellen Ereignissen, insbesondere den Terror-Attacken, deutlich. Die Narrative ist so gestaltet, dass man sich als Zuschauer dieser Verbindung sehr früh bewusst ist, doch für die handelnden Figuren eröffnet sich dies erst später.

Kein weiteres Maschinen-Gefecht

Anstatt lediglich einem weiteren Gegner mit technischen Gadgets zu begegnen, gibt es diesmal Superkräfte, die Menschen per experimenteller Eingriffe verliehen werden (die Freiwilligen sind vor allem Verletzte, die Gliedmaßen verloren haben und diese durch die Behandlung nachwachsen lassen können). Dadurch werden sie nicht nur extrem stark, sondern auch brennend heißt – ein Spiel mit dem Feuer. Denn diese Kräfte haben ihren Preis, da das Verfahren nicht ausgereift ist, sodass manche von ihnen explodieren. Hinter diesen Kräften steckt Aldrich Killian (Guy Pearce, Lockout), ein Wissenschaftler, dessen Idee Tony 1999 nicht beachtet hatte. Er arbeitet mit der Biologin zusammen, die Tony einst kennenlernte. Die Effekte, mit denen die Superkräfte dargestellt werden, können sich dabei absolut sehen lassen und wirken keinesfalls aufgesetzt. Besonders gelungen an Iron Man 3 ist zudem tatsächlich der Bösewicht, denn hier gibt es endlich auch Wendungen, die man als Zuschauer nicht sofort erkennt. Da der Mandarin in den Comics Tonys berüchtigter Erzfeind darstellt, dürften jedoch einige Comic-Fans enttäuscht werden, denn die Möglichkeit, den Mandarin als Gegner weiter auszubauen, wird mehr oder weniger verworfen.

Neuer Regisseur, altbekannte Prämisse

Jon Favreau saß für die ersten beiden Iron Man-Filme auf dem Regiestuhl, in Iron Man 3 übernimmt diesen Posten hingegen Shane Black. Favreau ist jedoch weiter in seiner kleinen Rolle als Tonys Vertrauter Happy Hogan zu sehen. Shane Black rückt ähnlich wie sein Vorgänger einmal mehr die Figur Tony Stark in den Fokus, entfernt sich dafür aber weiter von technischen Spielereien, obwohl es natürlich weiter viele entsprechende Action-Szenen gibt. Der Bruch zwischen den beiden Regisseuren ist aber tatsächlich nur geringfügig bemerkbar und Black legt offensichtlich Wert darauf, dass die Film-Trilogie eine gewisse Kontinuität ausstrahlt. Denn auch Teil 3 ist gespickt von witzigen Dialogen und eignet sich perfekt als Superhelden-Film, der in erster Linie einen großen Unterhaltungswert besitzt. Dennoch hebt sich der dritte Ableger von seinen Vorgängern ab, was jedoch vorrangig an der Handlung selbst und der Ausarbeitung der Bösewichte liegt. Als kleines Highlight erweist sich ein actionreicher Auftritt von Pepper, die bis dahin ihre Schlagfertigkeit lediglich durch ihre Dialoge unter Beweis stellen konnte. Robert Downey Jr. weiß in seiner Rolle als exzentrischer Tony Stark erneut zu glänzen und auch die restlichen Schauspielerinnen und Schauspieler leisten sehr gute Arbeit. Besonders hervorzuheben ist hierbei die authentische Leistung des Kinder-Darstellers Ty Simpkins als junger Harley, der jedoch für sein Alter bereits damals viele Erfahrungen als Schauspieler aufwies.

Fazit

Iron Man 3 schlägt im Vergleich zu seinen Vorgängern storytechnisch eine etwas andere Richtung ein, was im Sinne der Abwechslung aber keinesfalls schlecht ist. Auch die Weiterentwicklung von Tonys Charakter und insbesondere der Bezug zur Handlung von The Avengers ist wirklich gut gelungen. Insgesamt ist der Film erneut gute Unterhaltung für alle Superhelden-Fans, auch wenn die Qualität des ersten Iron Man erneut nicht erreicht wird. Persönlich ist Teil 3 der Iron Man-Trilogie dennoch der schwächste Teil in den Filmen um den Titelhelden Tony Stark, insbesondere da die Handlung zwar interessant ist, aber dann doch nicht so zu packen weiß, wie es in den ersten beiden Teilen der Fall ist.

© Concorde


Veröffentlichung: 4. Oktober 2013

Ayla

Ayla ist Schülerin und beschäftigt sich hobbymäßig mit allen möglichen Medien, ohne dabei Beschränkungen zu kennen. Dennoch ist sie vor allem ein Serien- & Game-Junkie und liebt besonders actionreiche und dramatische Inhalte, wobei sie gleichzeitig für viele kindliche Themen zu haben ist, weshalb sie weiterhin großer Disney-Fan ist. Abseits ihrer Leidenschaft des Sammelns ihrer Lieblingsmedien schreibt Ayla gerne selbst Geschichten oder zeichnet Bilder, um sich so zu entspannen.

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