Obi-Wan Kenobi (Folge 1×02)

Nach dem ruhigen Einstieg von Folge 1 wartet Folge 2 mit spannenden Verfolgungsjagden in zwielichtigen Straßen des Planeten Daiyu auf. Revas List ist aufgegangen und Obi-Wan ging bei Leias Rettungsmission in die Falle. Für was entscheidet sich Kenobi? Lässt er seine Maskierung fallen und gibt sich als der Jedi zu erkennen, der er früher einmal war? Und schafft er es, Leia in dem dichten Planetengedränge nicht zu verlieren? Kleine Kinder können so ehrlich und dickköpfig sein – da musste der Jedi bestimmt nicht nur an eine explizite große Anführerin denken. Währenddessen prallen Revas Ehrgeiz Kenobi zu fassen mit den Befehlen des Großinquisitors aufeinander.

Inhaltsangabe

Obi-Wan landet auf dem Planeten Daiyu, um Prinzessin Leia zu finden. Dabei wird er mit dem Elend der Bevölkerung auf dem Planeten konfrontiert, was sichtlich an ihm nagt. In der Hoffnung an Informationen zu gelangen, wendet er sich an den Betrüger Haja Estree (Kumail Nanjiani; Eternals), der sich als Jedi für ein paar Credits ausgibt. Natürlich enttarnt ihn Kenobi und bringt Haja dazu, ihm zu verraten, in einer Gewürz-Fabrik nach der entführten Prinzessin zu suchen. Und so startet Kenobi die Infiltration. Nach einer Explosion und ein paar mehr und minder treffsicheren Faustschlägen schafft er es auch, die Prinzessin aus der Fabrik zu schmuggeln.

Währenddessen konfrontiert der Großinquisitor Reva mit ihren Alleingängen und zieht sie von ihrem Posten ab – ein Fakt, den sie nicht hinnimmt. Denn sie lässt ihre Beute Kenobi nun steckbrieflich suchen und schon bald sind sämtliche Kopfgeldjäger auf dem Planeten Daiyu hinter dem einstigen Jedi-Meister her. Das Netz zieht sich immer enger um Obi-Wan und seine kleine Begleiterin zu, die ihn mit ihrer scharfen und ehrlichen Zunge auf Trab hält. Verbissen, auf keinen Fall seine Machtfähigkeiten zu nutzen, um seine Tarnung aufliegen zu lassen, greift der Jedi auf Blaster und Fäuste zurück, bis er schlussendlich dazu gezwungen wird sich erkennen zu geben, um die Prinzessin vor dem Tod zu retten. Reva ist ihm dicht auf den Fersen und durchkämmt unerbittlich den Planeten, bis sie Obi-Wan gänzlich in die Enge getrieben hat. Mit Glück schafft es der Jedi zu entkommen und erfährt dabei auch noch, dass ausgerechnet Darth Vader aka Anakin Skywalker noch am Leben ist. 

Auch ein Jedi kann bluten

Auch wenn sich Obi-Wan bereit erklärt hat, Leia nach Hause zurückzubringen, so sind ihm trotzdem sein innerer Zwiespalt und der alte Kummer von längst Vergangenem anzumerken. Das Leid des Planeten Daiyu nimmt ihn sichtlich mit, genauso wie die zufällige Begegnung eines bettelnden Klonsoldaten-Veteranen. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, weiter nach der Prinzessin zu suchen. Er weigert sich aber dennoch verbissen, auf seine Macht-Tricks oder gar auf sein Lichtschwert zurückzugreifen. So teilt er nur mit Blaster und Faustschlägen aus, muss aber mindestens genauso viel einstecken – eine Tatsache, die einem noch einmal vor Augen führt, wie verletzt und am Boden der Jedi mental eigentlich ist. Es zeigt aber auch, wie integriert die Macht in Kenobis gewohnten Kampfstil ist und wie schwer es ihm fällt, sich ohne sie im Kampf zu behaupten. Dennoch: Obi-Wan Kenobi wäre nicht Obi-Wan Kenobi, wenn er sich nicht aus diesen Situationen mehr und weniger elegant befreien könnte.

Kleines Kind vs. ehemaliger Jedi-Meister

Dass die kleine Leia nicht auf den Mund gefallen ist, weiß nun mit Folge 2 spätestens auch Obi-Wan Kenobi. Mit ihren ehrlichen Fragen, einer großen Portion gesundem Misstrauen und Dickköpfigkeit lockt die kleine Prinzessin den Jedi aus der Reserve. Dieser hat wohl sämtliche Pädagogik-Vorlesungen, die der Jedi-Tempel zu bieten hatte, besucht und kontert die Worte der Kleinen mit Geduld und Ruhe. Tatsächlich ist er jedoch von ihrem Scharfsinn in so jungen Jahren sichtlich beeindruckt und macht ihr eines der größten Komplimente, das ihn wohl auch sichtlich schmerzt: Er vergleicht Leia mit deren leiblichen Mutter Padmé Amidala (Natalie Portman, Thor).

Oh, Großinquisitor, was warst du für ein Großinquisitor?

Ein weiterer Fokus dieser Folge liegt auf der Beziehung zwischen der Dritten Schwester Reva und den anderen Inquisitoren, allen voran dem Großinquisitor. Dieser ist sichtlich genervt von Revas Alleingängen sowie ihrem Versagen und konfrontiert sie damit auf den offenen Straßen Daiyus. Dass Reva nicht begeistert von seinen Worten ist und seinen Befehlen nicht gehorcht, ist nicht gerade verwunderlich. Natürlich hört sie mit ihren Alleingängen nicht auf, drängt Kenobi in die Ecke und hätte ihn auch in die Finger bekommen, hätte der Großinquisitor nicht schon wieder rügen müssen. Nicht wirklich das perfekte Timing! Das denkt sich wohl auch Reva, der der Kragen nun endgültig platzt und ihren Vorgesetzten mit ihrem Lichtschwert durchbohrt. Da hätten statt den ganzen Ermahnungen wohl früher Taten folgen müssen, Herr Großinquisitor.

Fazit

Obi-Wan Kenobi Folge 2 hält einen mit einer spannenden Verfolgungsjagd in den Straßen Daiyus in Atem. Die Beziehung zwischen der kleinen Prinzessin und dem gealterten Jedi-Meister ist liebevoll ausgearbeitet und lässt einen mit Kenobi trauern, wenn er an seine alte Freundin Padmé denkt. Allerdings ist das auch ein gefundenes Fressen für Logiklöcher. Hallo, ihr seid auf der Flucht! Warum redet ihr so offen über Jedis und warum quatscht euch keiner an, um zu fragen, weshalb dieses Kind die bärtige Kapuzengestalt neben sich für einen Jedi hält? Revas Obsession mit Kenobi überwältigt sie ebenfalls. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet und ich bin daher gespannt, wie der Oberbefehlshaber der Inquisitoren Darth Vader diese Tatsache aufnimmt. Mit der Enthüllung, Anakin Skywalker sei noch am Leben, lässt Reva auch eine Bombe platzen und das macht Lust auf mehr. 

© Disney

Lady Narmora

Als Sinologin liebt Lady Narmora die asiatische und allen voran die chinesische Kultur sowie Literatur. Sie liebt Fantasy, Sci-Fi und spannende Historienromane, in denen fremde Orte und Philosophie hochgeschrieben werden. Daher ist Literatur mit einem interessanten und spannenden Worldbuilding für sie sehr wichtig; gerade, dann wenn es um Speisen, Feste, Geschichte und Politik geht.

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Totman Gehend
Mitglied
30. Mai 2022 20:12

1.) Daumen hoch dafür, dass wir nicht mehr auf Tatooine sind.
2.) Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Leia vorkommt geschweige denn dass sie so eine prominente Rolle einnimmt. Gut, dass die Serie via Obi-Wan Leias hochtrabend-erwachsenen Reden kommentiert. Gut, dass die Serie sich da also selber nicht so ernst nimmt.
3.) Clone-Counter: +1 … und was für ein +1! T_T

4.) Das mit dem Großinquisitor ist überraschend. In Rebels lebt er, und hier soll er tot sein? Ich weiß nicht, was schlimmer ist: Entweder er wird geklont wieder zurück ins Leben gerufen (der billige Palpatine-Move) oder er hat den tödlichen Stich von Reva einfach überlebt – so wie alle derzeit ihre Tode in Star Wars überleben >______>”””

edit: 5.) Diese Verfolgungsjagd auf den Dächern war echt mies anzugucken.

Last edited 1 Jahr her by Totman Gehend