Keepers – Die Leuchtturmwärter

Das Rätsel von Eilean Mòr (international bekannt als Flannan Island Mystery) dient nicht nur historisch betrachtet als ungelöst. Auch in der Popkultur sorgte der Vorfall, bei dem im Jahr 1900 drei Leuchtturmwärter vor der Küste Schottlands spurlos verschwanden, für Inspiration. Ein Genesis-Song, eine Oper, eine Doctor Who-Folge und jetzt das Spielfilmdebüt Keepers – Die Leuchtturmwärter des Dänen Kristoffer Nyholm (Mystery-Serie Taboo). Auch wenn die Kulisse den Rahmen für gespenstische Geschichten bietet, handelt es sich bei dem Fantasy Filmfest White Nights 2018-Titel um ein humanistisches Drama, welches im Januar 2018 in den Handel kam.

  

1938. Als Thomas, James und Donald auf der Insel vor der schottischen Küste ankommen, ist diese vollkommen unbewohnt. Einst verschwanden drei Leuchtturmwärer spurlos, ohne dass irgendwelche Ungewöhnlichkeiten verzeichnet wurden oder es eine mögliche Ursache dafür gab. Die drei Männer gehen schnell ihrer faden Alltagsroutine nach. Doch dann geschieht etwas, das die Männer aus der Bahn wirft. Denn sie sind nicht allein…

Ruhiges Drama vor eisiger See

Originaltitel The Vanishing
Jahr 2018
Land Großbritannien
Genre Drama, Mystery
Regisseur Kristoffer Nyholm
Cast James Ducat: Gerard Butler
Thomas Marshall: Peter Mullan
Donald McArthur: Connor Swindells
Laufzeit 101 Minuten
FSK

Anders als der schauplatztechnisch vergleichbare Film Cold Skin – Insel der Kreaturen wählt Nyholm einen ruhigeren Pfad für seinen Film. Keepers – Die Leuchtturmwärter setzt auf die Belastungen der Psyche seiner drei Hauptfiguren unter realistischen Bedingungen. Dafür wurde ein Schauspieltrio unter Vertrag genommen, das unterschiedlicher kaum sein könnte. Der versierte Gerard Butler (Criminal Squad), der Newcomer Connor Swindells und Peter Mullan (Children of Men) bewegen sich durch ein karges Szenario, das ohne Schnörkel oder großartige Fantasy-Einlagen daherkommt. Es geht um das Töten als Auslöser einer Kette furchtbarer Ereignisse und deren Konsequenzen. Das Aufblitzen der Gewalt stört die omnipräsente Ruhe und sorgt auch für Bewegung in der Wahrnehmung der Zuschauer.

Bonjour Tristesse

Was die Stärke des Films ist, ist auch gleichzeitig ihr Haken. Die unaufgeregte Erzählweise ist gewöhnungsbedürftig. Nicht jeder Zuschauer ist auf ein menschliches Drama eingestellt, welches schwer verdaulich ist. Das macht Keepers – Die Leuchtturmwärter zu keinen Film für zwischendurch. Die zentralen Themen Gier und Verrat werden hier genüsslich ausgelotet. Visuell wird das karge Bild durch Graufilter geprägt, die selbst den saftigen Wiesen der Insel das Leben entziehen und sie eins mit den kantigen Felsen werden lassen. Die Filmmusik von Benjamin Wallfisch (Batman v Superman: Dawn Of Justice) kommt nur spärlich zum Einsatz. Dafür dominieren Möwengeschrei, tosende Wellen und der nicht zu bändigende Wind.

Fazit

Keepers – Die Leuchtturmwärter machte es mir sehr schwer, Zugang zu dem Film zu finden. Eher im Bereich des Drama-Genres verortet als ein Mystery-Thriller wird unaufgeregt erzählt, wie selbst die vermeintliche Einöde eine zwischenmenschliche Entwicklung ins Rollen bringen kann. Man muss schon ein Freund intensiver Charakterdarstellungen sein, um das genießen zu können. Eine temporeiche Erzählung mit gruseligen oder actionreichen Einlagen wird man in diesem Film nicht bekommen, diese Ansprüche werden durch Cold Skin – Insel der Kreaturen wesentlich stärker abgedeckt. Realismus steht hier an vorderster Stelle. Wer Geduld mitbringt, wird in der zweiten Hälfte mit einem intensiven Film belohnt.

©Universum Film

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Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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