Solis

Aller guten Dinge sind drei. Nach Sigourney Weaver und Sandra Bullock bahnt sich ein weiterer einsamer (und nicht minder orientierungsloser) Mensch seinen Weg durch das All. Die Rede ist von Troy Holloway (gespielt von The Walking Dead-Bösewicht Steven Ogg), dem Protagonisten von Carl Strathies Langfilmdebüt. Geradlinige Science-Fiction, ein minimalistisches Set und überschaubarer Handlungsspielraum machen Solis zu einem Kammerspiel, dem man den sehnlichen Wunsch mehr sein zu wollen nur zu stark anmerkt.

Troy erwacht aus der Bewusstlosigkeit. Ein Meteorschauer hat seine Raumkapsel getroffen. Daraus resultierend sind die Anlagen zerstört und die Kapsel treibt orientierungslos durchs All. Doch nicht nur das: Außer Troy ist die gesamte Crew ums Leben gekommen. Ganz auf sich alleine gestellt ist er jedoch nicht. Via Funkverbindung kann er mit Commander Roberts (Alice Lowe, Black Mirror: Bandersnatch) kommunizieren. Während bereits Hilfe auf dem Weg zu ihm ist, erhält er durch Roberts Unterstützung. Doch die Zeit drängt ebenso wie die Ressourcen knapp werden. Denn der Weltraumschrott, in dem er sich befindet, rast auf die Sonne zu.

Nur dabei statt mittendrin

Originaltitel Solis
Jahr 2018
Land Großbritannien
Genre Science-Fiction
Regisseur Carl Strathie
Cast Troy Holloway: Steven Ogg
Commander Roberts: Alice Lowe
Laufzeit 92 Minuten
FSK

Solis besitzt einen entscheidenden Vorteil: die wenigsten Regisseure sind so mutig, sich auf eine One-Man-Show einzulassen. Dies bedarf eines starken Protagonisten, wie etwa Matt Damon in Der Marsianer – Rettet Mark Watney und ist auch nicht der Part, der Solis Sorgen bereiten muss. Rein inhaltlich kennt man das Eine oder Andere bereits aus Filmen wie Sunshine oder Gravity. Beide Blockbuster waren mit einem beachtlichen Budget ausgestattet, die für zahlreiche Schauwerte sorgen. Hier ist das allerdings ein wenig anders. Die wirklich großen Geschehnisse finden im Offscreen statt. Als Zuschauer muss man sich deswegen darauf einstellen, so manches Ereignis nur auf der Audiospur miterleben zu dürfen.

Kammerspiel

Die eingeschränkte Umgebung sorgt für ein wenig wohliges, klaustrophobisches Gefühl. Mit dem Zeitdruck im Nacken und den ohnehin begrenzten Möglichkeiten, wird der auf Troy lastende Druck spürbar. Blöd ist eben nur, dass er wenig machen kann. Entweder er verharrt in seiner Hilflosigkeit oder aber streitet mit Roberts herum. Diese entwickelt sich zum großen Nervfaktor des Films. Zwar hat sie jede Menge gut(gemeint)e Tipps auf Lager, doch die Lösung muss sich Troy dennoch selbst erarbeiten. Schließlich kann sie ihn auch nur darauf vertrösten, dass Hilfe unterwegs ist. Schnell wird offensichtlich, dass diese Figur nur existiert, um Solis auch ein paar Dialoge zu spendieren. Sonst wäre aus dem Trip entweder ein Stummfilm geworden oder aber Troy hätte den Zuschauer mit Monologen nerven müssen. Deshalb ist diese Entscheidung zwar nachvollziehbar, hilft aber in diesem Fall nicht. Keiner dieser Fakten trägt erfolgreich dazu bei, dass Tiefe oder gar Wucht vermittelt werden können. Das wiegt umso schwerer, da in Sachen Score alle Register gezogen werden. Die pathetischen Orchesterstücke treffen schlichtweg nicht den Ton der Erzählung auf Sparflamme.

Fazit

Obwohl sich Steven Ogg wahrlich bemüht, die Geschichte zusammenzuhalten, endet Solis in einem zähen Trott. Mehr als klaustrophobische Stimmung kommt hierbei nicht auf und die beiden Hauptfiguren bleiben auch durchweg uninteressant, sodass die Emotionalität des Stoffs vollkommen auf der Strecke bleibt. Das Covermotiv des Films erweckt den Eindruck, als sei Solis ein farbenfroher Hingucker, doch das Gegenteil ist der Fall. Besonders in den Außenaufnahmen wird spürbar, dass es sich um eine Low Budget-Produktion handelt.

[amazon_link asins=’B07J35G9V7,B07KZXX46Y’ template=’ProductCarousel’ store=’diginipp-21′ marketplace=’DE’ link_id=’1abc4979-10db-11e9-81e5-870f11574d71′]

Wir sind Teilnehmer des Amazon Partnerprogramms. Mit einem Kauf über diesen Link unterstützt du uns, denn ein Teil des Kaufpreises wird Geek Germany als Provision ausgezahlt. Diesen Beitrag stecken wir in Servermiete und die technische Weiterentwicklung der Seite. Für dich entstehen dadurch keinerlei Mehrkosten. Bitte stelle deinen Ad-Blocker für Geek Germany aus.

Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments