Star Wars: Andor (Folge 1×01)

2022 ist das Star Wars-Jahr der Serien. Nach einer großen Portion Melancholie und schwingender Lichtschwerter in Obi-Wan Kenobi setzt Disney  auf seine neue Entführung in eine weit weit entfernte Galaxis und greift die Vorgeschichte des beliebten Rogue One-Charakters Cassian Andor auf. Doch bereits die ersten Szenen zeigen, dass Andor anders als alle bisherigen Star Wars-Serien ist …

Inhaltsangabe

In einer regnerischen Nacht auf dem Planeten Morlana Eins betritt Cassian Andor (Diego Luna; Roge One) auf der Suche nach einer Kenarin ein Bordell in der Preox-Unternehmenszone. Es stellt sich heraus, dass die gesuchte Person seine Schwester ist. Doch mehr war nicht in Erfahrung zu bringen und so verlässt Cassian das Etablissement und streift durch die nassen Gassen. Dort überfallen ihn zwei Wachen der Pre-Mor Sicherheitskonzerns, die durch Cassian Andors Hand den Tod finden, woraufhin Cassian eilig davon läuft und auf den Planeten Ferrix zurückkehrt.

Nachdem die Kooperation von dem Tod der beiden Wachen erfährt, erteilt sich Deputy Inspektor Syril Carn (Kyle Soller; Brexit – Chronik eines Abschieds) selbst den Auftrag, den Mörder zu fassen und handelt damit gegen den Befehl seines Vorgesetzten Chefinspektor Hyde (Rupert Vansitartt, Game of Thrones). Währenddessen setzt Cassian seine Suche nach seiner Schwester fort. Dabei stellt sich heraus, dass er eine Menge Schulden bei einer Menge Leute hat und für seine Suche auch nicht davor zurückschreckt den einen oder anderen Deal einzugehen – in diesem Fall mit der Mechanikerin Bix Caleen (Adria Ajrona, Morbius). Syril Carn findet zudem endlich heraus, wer der Mörder seiner zwei Untergebenen ist. Die Jagd nach Cassian kann beginnen.

Ein etwas anderes Star Wars

Bereits in den ersten Sequenzen zeigt sich, dass Andor sich deutlich von den bisherigen Star Wars-Serien wie Obi-Wan Kenobi oder auch The Mandalorian unterscheidet. Die erste Folge lässt sich für den Aufbau des Charakters Cassian Andor nicht nur sehr viel Zeit und begleitet ihn mit einer sich langsam aufbauenden Musik, sondern entschleunigt mittels Kamerafahrten durch die Straßen von Ferrix, die ein Bild von der Härte sowie Einfachheit des Lebens unter der Herrschaft des Imperiums einfängt. Schnell wird klar: Die tragende, märchenhafte Vorstellung von „Hoffnung“, die in Star Wars, egal welche Episode, omnipräsent erscheint, wird in Andor schwierig zu finden sein. Dadurch reiht sich die Serie hinter ihr Original Rogue One ein. Das erscheint im Rahmen eines Prequels, das fünf Jahre vor der eigentlichen Handlung beginnt, aber auch sinnig um die düstere Stimmung einzufangen – ein Kreis schließt sich.

Cassian Andor – eine tragische Figur

Als Rogue One: A Star Wars Story 2016 in die Kinos kam, erfreute sich der Film großer Begeisterung. Es war etwas anderes. Und so das war auch der Fan-Liebling Cassian Andor: rebellisch, ein Mörder und Gesuchter des Imperiums. Cassian Andor ist kein Jedi mit sirrenden Lichtschwert in sauberer Robe – sondern eher das Gegenteil. Mit der Serie Andor soll nun versucht werden seine Vorgeschichte zu erzählen, um zu verstehen wie er zu dem Mann geworden ist, der am Ende von Rogue One auf aufopferische Weise sein Leben ließ. Durch Flashbacks erfahren wir zumindest schon mal ein wenig. Doch bis jetzt ist die Figur nach wie vor ein kleines ungelöstes Mysterium.

Fazit

Mit der Pilotfolge fängt Andor die drückende Stimmung, mit der man damals den Kinosaal nach Rogue One verlassen hat, gut ein – Melancholie ist damit vorprogrammiert. Das zeigt sich insbesondere an langen Musiksequenzen, in denen die Kamera Bilder des Alltags auf Ferrix einfängt. Gerade mit Musik und Bildern wird sehr viel auf Atmosphäre gesetzt, wodurch aber auch kaschiert wird, dass in der gesamten Folge eigentlich nicht wirklich viel passiert. Das ist etwas schade, weckt aber die Hoffnung, dass in der zweiten Folge Cassian mehr Hinweise über seine verlorene Schwester findet.

© Disney

Lady Narmora

Als Sinologin liebt Lady Narmora die asiatische und allen voran die chinesische Kultur sowie Literatur. Sie liebt Fantasy, Sci-Fi und spannende Historienromane, in denen fremde Orte und Philosophie hochgeschrieben werden. Daher ist Literatur mit einem interessanten und spannenden Worldbuilding für sie sehr wichtig; gerade, dann wenn es um Speisen, Feste, Geschichte und Politik geht.

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