Wild Wild West

Top oder Flop? Wenn in der Actionkomödie Wild Wild West aus dem Jahre 1999 ein schwarzer Army Captain und ein weißer Marshal gemeinsam im Dienste der Regierung gegen einen abgefeimten Schurken kämpfen und dabei noch einer geheimnisvollen Schönheit zu Hilfe eilen, dann kann das doch eigentlich gar nicht schiefgehen. Eigentlich…

    

Amerika im Jahre 1869. Namhafte Wissenschaftler scheinen wie vom Erdboden verschwunden. US-Präsident Grant (Kevin Kline in einer Doppelrolle) setzt die beiden Regierungsbeamten James West (Will Smith, I, Robot) und Artemus Gordon (Kevin Kline, Die Lincoln Verschwörung) auf die Sache an. Im Zuge ihrer Ermittlungen stoßen der notorische Frauenheld und der schräge Erfinder auf die feurige Rita Escobar (Salma Hayek, Killer’s Bodyguard). Diese ist auf der Suche nach ihrem Vater, der sich unter den vermissten Wissenschaftlern befinden soll. Schnell wird klar, dass das ungleiche Gespann keinem leichtzunehmenden Gegner gegenübersteht: Dr. Loveless (Kenneth Branagh, Mord im Orient-Express) steht Artemus Gordon in Einfallsreichtum und Erfindergeist in keinster Weise nach, während sein schlagkräftiger Harem James West ziemlich blass aussehen lässt. Dabei hat der Gute nicht einmal Beine, von fehlenden inneren Organen ganz zu schweigen. Dafür hegt Loveless finstere Pläne, die die junge Nation in ernsthafte Schwierigkeiten bringen können.

Ist das Teil Ihres Plans, Gordon?

Originaltitel Wild Wild West
Jahr 1999
Land USA
Genre Action, Comedy
Regisseur Barry Sonnenfeld
Cast U.S. Army Captain James West: Will Smith
U.S. Marshal Artemus Gordon / US-Präsident Ulysses S. Grant: Kevin Kline
Rita Escobar: Salma Hayek
Dr. Arliss Loveless: Kenneth Branagh
Laufzeit 102 Minuten
FSK

Schön wäre es, wenn ein Plan zu erkennen wäre. Aber das Remake der amerikanischen Fernsehserie Verrückter wilder Westen aus den 1960er Jahren wartet mit einem Genremix auf, der nicht zueinander passen will. Was soll es denn nun sein, eine Geschichtseinheit zum Thema Amerikanischer Bürgerkrieg, eine Komödie um zwei völlig unterschiedliche Menschen, die gezwungenermaßen zusammenarbeiten, ein Appell an die Menschenrechte, die kritische Beleuchtung der technologischen Entwicklung, oder…? Alles wird aufgegriffen, nichts wird wirklich konsequent ausgeführt. Übrig bleibt die Frage, ob es nicht einfach darum ging, gewissen Schauspielern eine Bühne zu bieten.

Das ist der Kopf eines Toten!

Und dieser Kopf wirkte deutlich weniger gelangweilt als Kevin Kline, dem über weite Strecken das Feuer ausgegangen zu sein scheint. Will Smith dagegen dreht voll auf und scheint bei aller Coolness doch seinen Spaß am Dreh gehabt zu haben, ebenso wie Salma Hayek, die sich wahlweise mit weiblichen Reizen oder handfesten Argumenten durchsetzt. Und Kenneth Branaghs Darstellung des Schurken zeigt eindrucksvoll seine Qualitäten als wandelbarer Schauspieler.

Ich stampf so gern auf meinen Stützen durch die Mississippi Pfützen

Selten hat ein Film so eindrucksvoll wie Wild Wild West bewiesen, dass ein großes Budget, hochkarätige Schauspieler und visuell ansprechende Nonsense-Gadgets einen schwachen Plot nicht retten können. Die Vorschusslorbeeren, die Regisseur Barry Sonnenfeld (Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse) und Schauspieler Will Smith dank ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit in Men in Black geerntet haben, verwandelten sich schließlich in eine stattliche Anzahl Goldener Himbeeren. Für acht Kategorien nominiert errang Wild Wild West die unerwünschte Auszeichnung immerhin in fünf Kategorien, unter anderem für den schlechtesten Song (der allerdings auch positive Auszeichnungen bei anderen Verleihungen zu verbuchen hat, zum Beispiel beim Kids’ Choice Award).

Aller für mich nachvollziehbarer Kritik zum Trotz mag ich Wild Wild West. Die skurrilen Erfindungen, die Coolness von Will Smith, die teilweise echt grauenvollen Wortspielereien – für einen entspannten Fernsehabend ist das genau das Richtige. Und der Titelsong ist gar nicht mal so schlecht, finde ich. “1540 entwarf Da Vinci eine richtige Flugmaschine, aber er hat sie nie getestet…” Ahahahahaha.

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