One Piece – 12. Film: Gold

Die Strohhutpiraten im Goldrausch! In One Piece: Gold von Hiroaki Miyamoto verschlägt es Ruffy und seine Bande ins größte Entertainment-Paradies der Welt, dem Gran Tesoro. Dieses besteht komplett aus Gold, sodass wohl selbst Dagobert Duck neidisch werden würde. Doch jeder Spaß hat seinen Preis und das müssen auch die Strohhüte feststellen. Das zwölfte Film-Abenteuer der von Eiichiro Oda geschaffenen Manga-Reihe wurde wie die Anime-Serie von Toei Animation produziert und erschien in Japan bereits 2016. Hierzulande war der Film im Rahmen der Kazé Anime Night 2017 auch auf der großen Leinwand zu sehen. Am 7. April 2017 folgte die Veröffentlichung auf Blu-ray und DVD.

   

Die Strohhüte besuchen das Gran Tesoro, eine oppulente Entertainment-Stadt, die mitten im Meer liegt und aus Gold besteht. Dort angekommen werden sie herzlich von Gildo Tesoro, dem Leiter der Stadt, begrüßt und dürfen direkt mit einer netten Summe an Wettrennen und Casino-Spielen teilnehmen. Zunächst scheint auch alles wunderbar zu laufen, denn Ruffy und seine Freunde haben eine echte Glückssträhne, die ihnen eine Menge Geld einbringt. Doch die spaßige Fassade bröckelt, denn in Wahrheit ist das Gran Tesoro eine einzige Falle und die vielen Menschen dort sind schwerverschuldet und müssen deshalb wie Sklaven arbeiten. Auch die Strohhüte werden betrogen und Zorro gefangen genommen, denn Gildo Tesoro ist durch die Macht einer Teufelsfrucht, die ihn alles in Gold verwandeln und kontrollieren lässt, extrem mächtig. Ruffy lässt das aber natürlich nicht auf sich sitzen und setzt mit seinen Verbündeten alles daran, Zorro zu retten und das strenge Regime von Tesoro zu stürzen …

Carina und Nami: Zwei Figuren mit einer Vergangenheit

Originaltitel One Piece Gold
Jahr 2016
Laufzeit 120 Minuten
Genre Action, Fantasy, Abenteuer
Regie Hiroaki Miyamoto
Studio Toei Animation
Veröffentlichung: 7. April 2017

Die Handlung kommt ohne Umschweife zum Punkt, denn direkt zu Beginn wird gezeigt, wie die Thousand Sunny in Gran Tesoro ankommt und der prunkvolle Spaß losgeht. So absolvieren die Strohhüte ein spannendes Auto-Rennen und spielen um absurd hohe Summen. Besonders Nami, die dem Geld schon immer sehr zugetan war, gefällt das. Doch tatsächlich spielt in One Piece: Gold mit Carina auch ein Charakter mit, der mit ihrer Vergangenheit verknüpft ist. Denn die beiden begingen einst gemeinsam Diebstähle, doch als Carina Nami im Stich ließ, trennten sich ihre Wege. In Gran Tesoro treffen sich die beiden wieder, denn Carina ist nun die Assistentin von Gildo Tesoro. Dieser Umstand macht den Film besonders interessant und verleiht Nami einmal etwas mehr Tiefe, da Zuschauer*innen so noch einmal etwas mehr von ihrer Zeit als Diebin erfahren, bevor sie ein Mitglied der Strohhüte wurde. Außerdem schafft es Carina, ausgesprochen charismatisch zu sein.

Wendungsreiches Piraten-Abenteuer

Die grundsätzliche Handlung ist nicht gerade innovativ, schließlich folgt sie dem üblichen Schema, dass die Strohhüte einen neuen Ort bzw. neue Figuren kennenlernen und letzten Endes gegen einen besonders mächtigen Charakter kämpfen müssen (meistens ein Teufelsfrucht-Nutzer). Dieser Umstand fällt nicht wirklich ins Gewicht, schließlich bekommen Fans so genau das, was sie erwarten. Was den Film jedoch ungemein aufwertet, sind die gut gemachten Wendungen und die Tatsache, dass der Plot mehrschichtig gestaltet ist. Am Ende ist nichts so, wie es zunächst schien und auch das Publikum wird (teilweise mehrfach) an der Nase herumgeführt. Nicht jede Wendung kommt überraschend, schließlich ist bekannt, dass die Strohhüte immer noch ein Ass im Ärmel haben, aber trotzdem gibt es die einen oder anderen Überraschungsmomente. Zudem bietet One Piece: Gold gewohnt humorvolle und verrückte Szenen, die aus ihm ein typisch spaßiges Piraten-Abenteuer machen.

Interessanter Antagonist garniert mit vielen Gastauftritten

Der Antagonist Gildo Tesoro wirkt zunächst ungemein flach. Klar, ein mächtiger, von Geld besessener Typ, der Menschen ausbeutet, ist absolutes Antagonisten-Material. Doch später gibt es noch einige kurze Flashbacks, die erzählen, warum er so ist wie er ist und unerwartet emotional sind. Es wird zwar keinesfalls die emotionale Tragweite von One Piece Z erreicht, aber seine traurige Vergangenheit sorgt dafür, dass die Motivation etwas besser nachzuvollziehen ist. Die anderen Antagonisten um Gildo Tesoro bekommen keine solche Motivation, sondern bleiben ungemein flach, was wohl auch dem Umstand geschuldet ist, dass der Film nun einmal nur eine begrenzte Laufzeit aufweist. Als kleinen Fanservice gibt es abermals Gastauftritte von etwa Rob Lucci oder Sabo, die sich in wenigen Minuten und außerhalb des eigentlichen Plots die Ehre geben. So wirklich etwas zur Handlung beitragen tun sie somit nicht und es ist klar, dass sie vor allem als Schmankerl für die Fans Screentime bekommen. Das kann zwar kritisiert werden, aber letzten Endes erfreut es das Fan-Herz.

Ein Animationskracher zum Staunen

Kinofilme tendieren dazu, deutlich besser animiert zu sein, als es etwa Anime-Serien sind. Schließlich steht ein größeres Budget zur Verfügung und anstatt mehrerer Episoden (im Falle von One Piece mehr als 1.000) muss nur ein Film produziert werden. Die bessere Animationsqualität zeigt sich auch hier, denn die actionreichen Szenen bzw. Kämpfe sind unglaublich dynamisch und ein wahrer Genuss. Doch ein besonderes Highlight ist die Gran Tesoro, die extrem beeindruckend aussieht und aus verschiedenen Perspektiven immer wieder gezeigt wird. Hier kann nur gestaunt werden, mit wie vielen Details die Entertainment-Stadt auf dem Wasser inszeniert wurde. Auch die Musik darf sich hören lassen, obwohl Hits wie etwa Avril Lavignes “Bad Reputation” in One Piece Z fehlen. Der Titelsong “Ikari o Kure yo” von Glim Spanky ist jedoch sehr gelungen und auch der Soundtrack von Yuki Hayashi unterstreicht die Geschehnisse im Film stets perfekt.

Fazit

One Piece: Gold ist ein echtes Fest für Fans. Mit einer spannenden, wendungsreichen Handlung, coolen Figuren und dem typischen Humor stellt der Film ein rundum gelungenes One Piece-Abenteuer dar. Ein besonderes Highlight ist dabei natürlich, dass mit Carina eine Figur dabei ist, die eine gemeinsame Vorgeschichte mit Nami hat. Auch kleine emotionale Momente bleiben nicht aus und wissen zu überzeugen. Der Film mag zwar nicht die epischen Ausmaße seines Vorgängers One Piece Z erreichen, macht aber sehr viel Spaß und bietet genau das, was man sich als Fan wünscht. Gerade dass der Plot einige Überraschungen bereithält, sorgt dafür, dass es sich auch lohnt, den Film mehrfach zu schauen. Für alle, die mit One Piece etwas anfangen können, ein Muss!

© Kazé Anime


Veröffentlichung: 7. April 2017

Ayla

Ayla ist Schülerin und beschäftigt sich hobbymäßig mit allen möglichen Medien, ohne dabei Beschränkungen zu kennen. Dennoch ist sie vor allem ein Serien- & Game-Junkie und liebt besonders actionreiche und dramatische Inhalte, wobei sie gleichzeitig für viele kindliche Themen zu haben ist, weshalb sie weiterhin großer Disney-Fan ist. Abseits ihrer Leidenschaft des Sammelns ihrer Lieblingsmedien schreibt Ayla gerne selbst Geschichten oder zeichnet Bilder, um sich so zu entspannen.

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