Mystic Destinies: Serendipity of Aeons

Was wäre, wenn Fabelwesen und Magie wirklich existieren würden? Und was wäre wenn du dich plötzlich in einer solchen Welt wiederfinden würdest? Diesen Fragen geht Aeon Dream Studios’ Visual Novel Mystic Destines: Serendipity of Aeons auf den Grund. Wer schon immer einen Drachen, einen elfengleichen Fae oder einen Halbgott daten wollte, bekommt hier die Möglichkeit.

Nach vielen Jahren im Ausland kehrt Tsubasa nach Japan zurück um zu studieren. Doch schon am ersten Tag gerät ihre Welt aus den Fugen. Ihre Mutter überträgt einen Fluch auf sie. Fortan hat Tsubasa magische Kräfte, die sie kontrollieren lernen muss. Dafür taucht sie in die mystische magische Welt von Chouwa ein, wo sie nicht nur Vampire, Drachen und viele andere Fabelwesen kennenlernt, sondern auch ihre Liebe findet.

Eine magische Welt

Vampire, Drachen oder Fae sind nicht nur Stoff verschiedenster Legenden. In Mystic Destinies sind diese Sagenwesen Realität. Chouwa besitzt eine der größten magischen Communities. Unerkannt leben die Bewohner in ihrem eigenem Stadtviertel mit eigenen Lokalen und Einkaufsmeilen mit Läden, in denen so allerlei magisches Equipment gekauft werden kann. Zugang bekommt natürlich nur der, der bereits mit Chouwa vertraut ist und die geheimen magisch geschützten Zugänge kennt. Im Keller der städtischen Universität verbergen sich Hörsäle, in denen Magie gelehrt wird. Es ist diese Welt, in der sich Tsubasa nach den Taten ihrer Mutter wiederfindet. Sie besitzt nun sehr mächtige Magie und muss die Kontrolle lernen. Dabei helfen soll ihr einer der fünf Jungs, zwischen denen sie wählen muss. Mit jedem von ihnen wird ein anderer Teil der magischen Gesellschaft beleuchtet. So lernt Tsubasa Phönixe, Drachen, Fae, Vampire, Naturgottheiten und viele andere kennen.

Fünf Geschichten

Originaltitel Mystic Destinies: Serendipity of Aeons
Jahr 2016
Plattform PC
Genre Visual Novel
Entwickler Aeon Dream Studios
Publisher Aeon Dream Studios
Spieler 1

Mystic Destinies verspricht fünf vollkommen unterschiedliche Geschichten. Relativ früh kann sich der Spieler für eine der fünf Routen und damit einen der Jungs entscheiden. Ob nun die Familienfehde, in der Tatsuya steckt, oder die Ermittlungen von Takumi, jede Route präsentiert sich als eigenständige Erzählung. Das spiegelt sich auch in vielen Aspekten wieder. So wird etwa Tatsuyas Kampf um die Kontrolle seines mächtigen Drachenclans mit asiatisch anmutender Musik untermalt, Takumis Arbeit als privater Ermittler ist mit Jazz-Klängen unterlegt. Auch Tsubasa ändert ihr Outfit passend zum gewählten Love-Interest und die meisten wichtigen Charaktere sind nicht mit ihrer Kleidung verwachsen, sondern wechseln ihre Garderobe.

Reise durch Zeit und Raum

Die ersten vier Routen sind in sich abgeschlossen und lassen sich unabhängig voneinander lesen (auch wenn die Jungs miteinander befreundet sind und sie somit auch in den Routen der anderen auftreten). Erst die fünfte und letzte Route rund um Hikaru bildet ein Bindeglied. Denn jede Entscheidung, die Tsubasa getroffen hat, ist tatsächlich passiert, woraus sich fünf parallele Dimensionen ergeben. In Hikarus Route besucht Tsubasa jede davon und reist am Ende sogar in die Vergangenheit, nur um ihren Lehrer retten zu können. Hier lernt sie tatsächlich auch ihre Mutter Shizuka wirklich kennen. Diese blieb bis dahin eine eher schattenhafte Gestalt, die vollkommen aus Tsubasas Leben verschwunden ist, nachdem sie ihren Fluch auf ihre vermeintliche Tochter übertragen hatte. Tsubasa lernt sie während ihrer gemeinsamen Reise in der Vergangenheit wirklich kennen und verstehen.

Vielfältige Magie

Zwar sind die fünf Routen vollkommen unterschiedlich, doch einige Aspekte bleiben konstant. So spielt das Café Veritas immer eine Rolle und in den meisten Routen nimmt Tsubasa dort auch einen Nebenjob an.  Ein Wunder ist das vermutlich aber nicht, schließlich ist Galinn, der Besitzer, gleichzeitig auch der mysteriöse Gott des Chaos und hat generell überall seine Finger mit drin. Auch Magie in all ihren Facetten und Formen nimmt eine wichtige Rolle ein. Da Tsubasa sich in jeder Route auf eine andere Art von Magie fokussiert, bleibt es in diesem Punkt nicht nur abwechslungsreich, es ergibt sich auch ein vielseitiges Bild davon. Hierzu zählen klassische Möglichkeiten, Magie einzusetzen wie etwa Feuer oder Eis, aber auch gefährliche und riskante Seelenmagie wird praktiziert. Magie nimmt generell eine wichtige Rolle in Mystic Destinies ein. Viele Szenen drehen sich darum, wie Tsubasa damit experimentiert oder übt. Allerdings ist das nie ein Info-Dump sondern wird sinnvoll in die Geschichte eingebettet. In Shous Route sind diese Übungen sogar ein essentieller Bestandteil, denn er hat auch selbst Probleme mit seiner Magie und wächst mit Tsubasas Hilfe über sich hinaus.

Chouwa

Es ist eine durchdachte und detaillierte Welt, die in Mystic Destinies präsentiert wird. Unzählige Hintergrundbilder zeigen die Stadt in all ihren Facetten. Straßen, Gassen, Plätze, bewegt Tsubasa sich von A nach B, fühlt sich das wirklich an, als würde ein Weg zurückgelegt werden.
Nahezu jeder Charakter, auch viele Nebencharaktere, sind mit eigenen Bildern ausgestattet. Da ist es gerade schade, dass Shous Eltern keine bekommen haben. Der Zeichenstil ist weniger ein Anime-Stil, wie man ihn von vielen Visual Novels kennt. Er wirkt eher gemalt als gezeichnet.

Streit mit der Fangemeinde

Ursprünglich wurde Mystic Destinies auf Steam vertrieben. Hierbei wurde eine eher unglückliche Methode gewählt, bei der die ersten drei Kapitel kostenfrei sind, jede Route und sogar jeder Epilog einzeln als DLCs gekauft werden müssen. Schon das sorgte in der Vergangenheit für Unmut. Mittlerweile aber wirdMystic Destinies überhaupt nicht mehr über Steam verkauft. In der Vergangenheit entwickelte sich ein regelrechter Shitstorm gegen Aeon Dream Studios, da das versprochene, auf Kickstarter finanzierte Sequel auf sich warten ließ und selbst auf Nachfrage keine Zwischenstände oder Update präsentiert wurden. Stattdessen wird nur ein vollkommen anderes Projekt beworben.

Fazit

Es hat lange gedauert, ehe ich mich an Mystic Destinies gewagt habe, da ich mich nicht damit anfreunden wollte, dass jede Route als einzelner DLC verkauft wird. Das ist schade, denn hier wird eine unglaublich detaillierte und fantasievolle Welt präsentiert. Jeder Charakter hat eine Vorgeschichte und damit auch ein Motiv für seine Handlungen. Besonders gefällt mir hierbei, dass jede Route andere Facetten von Chouwa beleuchtet. Auch die vielen kleinen Details, auf die geachtet wurde, um jede Route einzigartig zu gestalten, wissen zu überzeugen.

© Aeon Dream Studios

Drottning Katt

Als Studentin der Linguistik hat Drottning Katt ein Faible für Sprachen aller Art – reale oder fiktive. Sie ist ein großer Fantasy-Fan und kann in diesem Bereich immer mit detaillierten Worldbuilding, einem durchdachten Magiesystem oder vielschichtigen Charas geködert werden. Dabei ist es nebensächlich, in welcher Form die Geschichte erzählt wird, Hauptsache interessant. Zudem gehören zu ihren Hobbies das Schreiben eigener Geschichten, zeichnen und an eigenen fiktiven Sprachen basteln.

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