Grimoire – Heilkunde magischer Wesen

Die Magie verschwindet und mit ihr die magischen Wesen – doch es gibt sie trotzdem und sie brauchen immer noch Hilfe. Die junge Ziska möchte ihnen allen helfen und versucht die Magie aufrecht zu erhalten. Dabei bringt sie den Arzt Nico als dessen Lehrling ganz schön in Schwierigkeiten. In Grimoire – Heilkunde magischer Wesen erzählt Mangaka Kaziya die Geschichte von Ziska und ihren Begegnungen mit den magischen Wesen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Manga ist bei Tokoyopop erhältlich und seit dem 2. Januar 2020 ist der vierte Band im Handel erhältlich.

 

Das junge Mädchen Ziska lebt in einer Welt, in welcher die Magie langsam verblasst. Die Menschen glauben immer weniger daran, denn die Technik bringt Fortschritt und erleichtert das Leben. Deshalb verschwindet das alte Wissen um die Magie immer mehr. Ziska möchte das nicht wahrhaben, denn schon ihre Mutter war eine Magierin, und deshalb versucht sie ihr magisches Wissen mit neuen medizinischen Kenntnissen zu verbinden. Um ihr Erbe zu bewahren, geht sie bei dem Arzt Nico in die Lehre. Dieser steht der Magie zwar skeptisch gegenüber, aber je mehr er von Ziska und ihren Fähigkeiten kennenlernt, desto nachdenklicher wird er, denn Ziska scheint besondere Fähigkeiten im Umgang mit magischen Tieren zu haben.

 

Ein verlorener Kampf gegen den Fortschritt?

Originaltitel Watashi to Sensei no Genjuu Shinryouroku
Jahr 2017
Band 1 / ?
Genre Fantasy
Autor Kaziya
Verlag Tokyopop

Die Welt, die in Grimoire gezeichnet wird, befindet sich im Umschwung. Es ist die Zeit, in welcher die Technik die Menschen immer mehr und mehr bestimmt. Eine Zeit der Industrialisierung und es wird dargestellt, wie sich die Menschen immer mehr von ihrem alten Glauben, dem Glauben an die Magie, abwenden. Es regiert eigentlich nur noch der Aberglaube und Betrüger versuchen viel Geld zu verdienen, indem sie falsche Amulette verkaufen. In dieser Zeit verlieren die Menschen die Fähigkeit, Magie auszuüben und magische Tiere zu sehen. Nur Ziska hat diese Fähigkeiten noch, weil sie immer noch an die Zauberei glaubt, denn schließlich stammt sie aus einem Geschlecht von Magiern. Im Umgang mit anderen Menschen muss sie dabei jedoch immer wieder Enttäuschungen erleben, weil sich kaum jemand für Magie interessiert. Trotzdem gibt Ziska nicht auf und kämpft für deren Erhaltung.

Ziska und die magischen Tiere

Die im Mittelpunkt der Handlung stehende Ziska wird zu Beginn der Geschichte damit konfrontiert, dass Magie keinen Platz mehr in der Welt hat. Deutlich wird hier vor allem, dass dies Ziska sehr nahe geht und sie mitnimmt. Während ihrer Lehre bei dem Arzt Nico blüht sie immer mehr auf und ihre fröhliche Seite zeigt sich. Es wird aber auch deutlich, dass Ziska sehr stur sein kann – vor allem, wenn es darum geht, magische Tiere zu retten. Sie vertritt eine feste Meinung, wie Menschen respektvoll mit Tieren umzugehen haben und setzt diese Meinung auch durch. Auf dieser Seite ist Ziska also eine sehr starke Person, aber auch ihre Schwächen werden nach und nach deutlich, denn sie besitzt kaum Selbstbewusstsein und Angst, Fehler in der Verwendung von Magie zu machen. Hier unterstützt Nico sie und versucht sie aufzubauen, denn auch er erkennt, warum es wichtig ist, die magischen Tiere zu retten. Und so entfaltet sich langsam eine zarte Beziehung zwischen Nico und Ziska.

Große Bilder und wenig Worte

Die Stimmung von Grimoire ist melancholisch und Kaziya fängt diese Stimmung auch in den Bildern ein. Es werden oft großflächige Bilder benutzt, die mit wenigen Worten auskommen. Entweder werden Gesichtsausdrücke aus der Nähe gezeigt, sodass den Figuren eine große Nähe gegeben wird, oder in einem großen seitenfüllenden Panel werden viele kleine Details dargestellt. Die Bilder sind oft weich gezeichnet und zählen zu den Stärken des Mangas. Leider springt die Geschichte an manchen Stellen einfach weiter, sodass manchmal der Zusammenhang fehlt. So bleibt die Frage offen, wie Ziska zu ihrer Ausbildungsstelle bei Nico gekommen ist und was beispielsweise aus ihrer Familie, vor allem ihrer Mutter, wurde. Hier ist die Irritation groß und es bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Fragen  in den weiteren Bänden noch aufklären werden.

Erster Eindruck

Insgesamt gefällt mir der erste Band von Grimoire sehr gut, denn diese Thematik von verschwindender Magie fasziniert mich immer wieder. Die ruhige Stimmung und der sanfte Zeichenstil von Kaziya ziehen in ihren Bann. Ziska ist ein sehr starkes Mädchen, von welchem ich gerne noch mehr erfahren möchte. Auch die magischen Tiere sind sehr putzig und besitzen alle ihre eigene Persönlichkeit. Sehr gut finde ich auch, dass immer wieder betont wird, dass sich jeder auch Tieren gegenüber gut verhalten sollte, da diese nicht gefühllose Dinge sind, sondern einen eigenen Charakter haben. Damit wird eine wichtige Moralebene in die Geschichte gebracht, die aber nicht zu dick aufgetragen ist. Auch die verschiedenen medizinischen Fakten sind mir versteckt nähergebracht worden, sodass es nicht zu langweilig wurde. Die Konzeption der Magie ist auch anders als bekannt, weil Ziska vor allem durch Heilkräuter Wirkung erzeugt. Leider irritieren die plötzlichen Wechsel in der Geschichte ein wenig. Teilweise habe ich nachgesehen, ob ich eine Seite überblättert habe, weil nicht in der Geschichte mitkam. Ich hoffe, dass sich meine vielen offenen Fragen noch klären werden und ich bin gespannt auf die weiteren Bände.

© Tokyopop

Ivy

Wenn Ivy nicht gerade ihre Zeit in der Hochschule verbringt, wo sie lernt sich im Informationsdschungel zurecht zu finden, verbringt sie ihre Zeit mit dem Horten von Büchern. Innerlich weiß sie, dass ihr in nächster Zeit der Platz für all ihre Neuerwerbungen ausgehen wird – trotzdem kann sie es nicht lassen, neue Funde mitzubringen. Sonst sind auch keine Mangas oder Comics vor ihr sicher, da doch alles irgendwo noch einen Platz finden wird. Sonst hat sie eine große Schwäche für gute und besondere Geschichten, Eulen und Schildkröten in jeder Form und Merchandise von "Gintama". Wenn sie mal keine Bücher kauft und liest, schreibt sie selbst.

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