Der König der Löwen

2019 ist das Jahr der Disney Neuverfilmungen. Was mit Dumbo anfing und mit Aladdin fortgeführt wurde, geht mit Der König der Löwen weiter. Als 1994 der Zeichentricktitel Der König der Löwen über die Leinwände lief, wollte keiner an einen Erfolg glauben. Doch begeisterte die Geschichte des kleinen Simba die Menschen so sehr, dass die Produktion mit einem Einspielergebnis von 987,5 Millionen Dollar zum einst erfolgreichsten Zeichentrick aller Zeiten wurde. Am 17. Juli 2019 kam die von Regisseur Jon Favreau (Iron Man) inzenierte Neuverfilmung mit real anmutenden Tieren und altbekannten Soundtrack auf die Leinwände. Schon bei Disneys The Jungle Book durfte sich Jon Favreau an einem Remake mit Tieren in CGI-Grafik üben, wie er von sich aus sagt. Nun will er mit seiner Version von Der König der Löwen versuchen, an den einstigen Erfolg des mit zwei Oscars prämierten Meisterwerks anzuknüpfen.

   

Die Tiere der Savanne sind in voller Aufregung. Denn der König der Löwen Mufasa (James Earl Jones) und seine Königin Sarabi (Alfre Woodard) haben ein Junges bekommen. Dieses junge Löwenkind heißt Simba (JD McCrary) und soll in die Fußstapfen seines Vaters treten. Das heißt das nicht jeder für gut. Scar (Chiwetel Ejiofor), der Bruder Mufasas, setzt alles daran, um an den Thron zu kommen und schreckt vor nichts zurück. Simba wird nach den Tod seines Vaters verjagt und lernt auf seiner Flucht das Gespann Timon (Billy Eichner) und Pumba (Seth Rogen) kennen. Doch als Simba (Donald Glover) seine Vergangenheit zu vergessen scheint, ruft ihn die Pflicht, seinen rechtmäßigen Platz als König einzunehmen.

Der Kampf um den Platz als König

Originaltitel The Lion King
Jahr 2019
Land USA
Genre Familie, Abenteuer, Animation
Regisseur Jon Favreau
Cast Junger Simba: JD McCrary / Ludwig Niesner
Erwachsener Simba: Donald Glover / Leonard Hohm
Erwachsene Nala: Beyoncé Knowles / Magdalena Turba
Mufasa: James Earl Jones / Matti Klemm
Scar: Chiwetel Ejiofor / Torsten Michaelis
Timon: Billy Eichner / Marius Clarén
Pumba: Seth Rogen / Daniel Zillmann
Zazu: John Oliver / Axel Malzacher
Rafiki: John Kani / Lawrence Sihlabeni
Shenzi: Florence Kasumba
Laufzeit 118 Minuten
FSK

Mufasa wird als umsorgter, vorsichtiger und weiser Vater eingeführt. Er zeigt Simba das gesamte Königreich und beschützt ihn, egal, was kommt. Jene Vater-und-Sohn-Szenen sind das, was den Film ausmacht. In einer der prägendsten Szenen des Films erklärt der Vater dem Sohn die Sterne anhand verstorbener Könige, die auf ihn aufpassen. So lernt Simba von früh auf, was es mit dem Tod auf sich hat. Was dann kommt, ist entweder bekannt oder liegt auf der Hand: Mufasa verliert sein Leben. Einer der berührendsten Momente des Films. Doch der Film verliert sich nicht in Trauer, sondern führt mit dem Erdmännchen Timon und dem Warzenschwein Pumba zwei Figuren ein, die für viel Heiterkeit sorgen. Eine Freundschaft zwischen den dreien entsteht, welche Simbas Entwicklung prägen und die Handlung in Richtung Coming-of-Age treiben. Dass das nicht ewig so bleibt, ist auch selbsterklärend. Denn Simba wird wieder auf den richtigen Weg gebracht, um seinen Platz als König einzunehmen und ein dramatischer Showdown wirft seine Schatten voraus.

Ein Klassiker im neuen Gewand

Wenn die Verfilmung eines Klassikers anspruchsvoll ist, dann gehört Der König der Löwen definitiv dazu. Hoch waren die Erwartungen der Fans, als erste Trailer erschienen. Schließlich wurden nie zuvor Tiere mittels CGI-Animation derart realitätsnah nachempfunden. Hinzu kommt, dass das Original ein beliebter Klassiker ist, was für umso kritischere Zuschauer sorgt. Um möglichst originalgetreu zu bleiben, lege Regisseur Favreau besonderen Wert darauf, die Schauplätze des Zeichentricktitels nahe an der Vorlage umzusetzen. Deutlich wird das bereits zu Beginn des Films während des Lieds “Der ewige Kreis”. Jene Szene wurde beinahe eins zu eins übernommen. Damit Kennern des Originals nicht langweilig wird, wurden allerlei neue Tiere hinzugeschrieben, wie etwa ein Gnu in der Heimat von Timon und Pumba. Auch das Verhalten der Tiere wurde unter die Lupe genommen und mit mehr Realismus bedacht, sodass beispielsweise Umarmungen zwischen Affen und Löwen entfallen. Dieser Fokus auf Authentizität spiegelt sich im Äußeren der Figuren wieder, denn bis auf die hin und wieder unecht wirkenden Hyänen sind alle Tiere realitätsgetreu gestaltet. Die 3D-Technik trägt ihr Übrigens zu dem positiven Gesamteindruck bei, was sich am besten anhand einer Verfolgungsjagd auf dem Elefantenfriedhof belegen lässt.

Ein Soundtrack mehrerer Generationen

Wie schon beim Original waren auch bei der Neuverfilmung Hans Zimmer, Lebo M und Elton John (Der Weg nach Eldorado) für den Soundtrack verantwortlich. Diesmal aber auch mit dabei Beyoncé (Dreamgirls) und Pharrell Williams (Ich – Einfach unverbesserlich 2). Im Prinzip wurde der komplette Soundtrack von 1994 verwendet. Sogar ein neues Lied hat Hans Zimmer geschrieben. ”Trau dich” ertönt als Simba zum Königsfelsen zurückkehrt. Es ist ein Popsong der sich eher schlecht in die Szene einfügt. Beim deutschen Soundtrack wurde wahrscheinlich viel mit Autotune gesungen, aber im Gegensatz zur CD klingen die Lieder im Film viel angenehmer. Disney konnte sogar zwei Synchronsprecherinnen die schon im Original mitwirkten verpflichten. Im Original sprach Alexandra Wilcke (Pocahontas) die erwachsene Nala, in der Neuverfilmung spricht sie Simbas Mutter Sarabi. Auch die Sprecherin der jungen Nala aus dem Original Magdalena Turba (Mamma Mia! Here We Go Again) ist wieder zu hören, nur diesmal als erwachsene Nala. Beide leisten eine gute Arbeit. Sozusagen ein ewiger Kreis. Allgemein ist die deutsche Synchronisation sehr gelungen. Besonders hevorzuheben sind hierbei Matti Klemm (Aquaman) als Mufasa und Torsten Michaelis (Batman: The Killing Joke) als Scar. Beide verschmelzen vollkommen mit ihren Rollen.

Fazit

Der König der Löwen ist der Film, auf den ich mich im Kinojahr 2019 am meisten gefreut habe. Denn ich hatte sehr hohe Erwartungen, welche sich glücklicherweise erfüllt haben. Klar glänzt der Film nicht immer, aber ich rechne es hoch an, wie man mit viel Liebe versuchte, möglichst originalgetreu zu bleiben. Auch dass die deutschen Liedtexte nahezu gleichgeblieben sind, ist für mich ein Pluspunkt. Dadurch kann man sich ein Mitsingen nicht verkneifen, sofern man das Original kennt. Womit ich lange brauchte um mich daran zu gewöhnen, ist die deutsche Stimme des jungen Simba; Ludwig Niesner, was sich jedoch schnell legte. Auch Rafikis Bruce Lee-Einlage fehlt mir sehr. Dennoch ist das Remake von Der König der Löwen richtig gelungen.

Historia Christa

Bedingt durch ihre Arbeit hat Historia Christa kaum Zeit für Privates. Dennoch liebt sie ihre Arbeit und dortigen Menschen sehr. Bei der Musik-Richtung ist sie völlig offen, da können es Klassik, Schlager, Pop, Rap und Rock sein. Gerne geht sie ins Kino, mindestens 1x im Monat. Und Nervennahrung darf in ihren Leben nicht fehlen.

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