Eden of the East – Das verlorene Paradies

Noch ist das Spiel um die Rettung Japans nicht beendet. Ein paar Mitstreiter sind noch im Rennen. Unter ihnen Akira Takizawa, der auf der Suche nach seinen Erinnerungen ist. Nach Eden of the East und Eden of the East – Der König von Eden geht die Geschichte in ihren spannenden Finalfilm Eden of the East – Das verlorene Königreich über. Erneut produziert von Studio Produktion I.G (Psycho-Pass) und hierzulandeande von Universum Anime lizenziert, erwartet den Zuschauer ein eher unerwartetes Ende, das einen vor eine Frage stellt: Ist das wirklich die Lösung?

    

Saki und Akira sitzen in einem Flugzeug zurück nach Japan. Sie wissen, dass sie dort einiges zu tun haben: Chigusa Iinuma, Ehefrau des kürzlich verstorbenen Premierministers, möchte Klärung in der Sache mit dem unehelichen Kind, aus dem Juiz Akira verwandelt hat, nachdem sich dieser gewünscht hat, zum König von Japan zu werden. Außerdem ist das Spiel noch nicht beendet. Im Gegenteil, es läuft auf seine Zielgerade zu, denn Daiju Mononobe, Seleção #1, hat dafür gesorgt, dass die Trucks mit den einzelnen Juiz-Hochleistungsrechnern dezimiert worden sind. Auch Eden of the East hat Probleme am Hals, denn Polizei und Geheimdienst rücken Sakis Freunden auf den Leib. Während Saki also versucht, Akiras Mutter zu finden, unternimmt Seleção #9 alles, um die Menschen des Landes zu beschützen. Auch wenn das heißt, zum Terrorist zu werden.

Die Suche nach der Vergangenheit

Schon in Eden of the East – Der König von Eden sammelten beide Hauptcharaktere Informationen über die Vergangenheit von Akira. Nun geht es darum, dessen Mutter in Japan ausfindig zu machen und dabei hat Saki schnell Erfolg. Jedenfalls glaubt sie das, doch so einfach wird es dem Zuschauer und ihr nicht gemacht, auch wenn die angeblich betroffene Person gefunden wurde. Wie denn auch: Würde eine Mutter so einfach zugeben, ihr Kind mit nur 500 Yen alleine stehen gelassen zu haben? Es bleibt daher bis kurz vor Ende spannend, ob es nicht doch sein könnte, dass Akira der uneheliche Sohn von Iinuma ist. Hilfe bekommt Saki hier wieder vermehrt durch ihre Freunde, die selbst in der Klemme stecken. Trotzdem hält die Gruppe zusammen und ist dabei eine Stütze für die beiden Helden. Gerade Mister Gedächtnisverlust findet hoffentlich einen Ausweg, das Spiel zu beenden, ohne dass jemand zu Schaden kommt. Doch wie rettet ein Einzelner Japan?

Spielende?

Originaltitel Higashi no Eden Movie II: Paradise Lost
Jahr 2010
Laufzeit 92 Minuten
Genre Mystery, Thriller
Regisseur Kenji Kamiyama
Studio Production I.G.

Zwei verschiedenen Ansichten treffen im Finale aufeinander: Akira, dessen Auffassung ist, dass jeder einzelne Bürger im Staat bedacht werden muss, wird mit der Realitätsvorstellung von Mononobe konfrontiert. Dieser sieht in erster Linie den Staat, der durch eine Vielzahl von Bürgern an seiner Stabilität und Flexibilität gehindert wird. Keiner von beiden hat Unrecht, doch ist es vor allem Mononobes Weg, der nicht mit dem Gesetz und den Werten eines Menschen vereinbar ist. Schließlich benutzte er Yuki dazu, die Rakete auf Japan abzufeuern, was viele Menschenleben gekostet hätte, wenn Akira nicht dazwischen gegangen wäre.  Wer als Zuschauer ein ähnlich spektakuläres Finale wie in der Serie erwartet, wird enttäuscht werden. Vielmehr haben die kreativen Köpfe hier einen Weg der Worte gewählt. Dabei kann Akira noch einmal damit überzeugen, dass er nicht auf den Kopf gefallen ist. Ob seine letzte Tat jedoch Früchte tragen wird, ist fraglich. Das weiß selbst Akira, weswegen er sich auf den Weg macht, einige unerledigte Dinge von seiner To-do-Liste zu streichen. So trennen sich die Wege von ihm und Saki erneut, was dem Fanherz doch sehr zusetzt. Immerhin unsere Heldin lässt sich nicht einfach abschütteln und küsst Akira mit der Bitte, zu ihr zurückzukehren. An dieser Szene sieht der Zuschauer, wie sehr sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat, denn so eine Tat wäre von der zurückhaltenden Saki vom Anfang nicht vorstellbar gewesen.  Abschließend wird noch erklärt, was nach Akiras letzten Tat passiert und dabei bleibt sich die Geschichte treu: Wie in der wirklichen Welt werden Veränderungen nicht von heute auf morgen stattfinden. Das wird dem einen oder anderen Zuschauer eine Ernüchterung ins Gesicht zaubern. Was übrigens Mister Outside angeht: Nach dem Abspann kommt noch eine Szene, die Fans erfreuen wird. Denn hier bekommt der Übeltäter noch seine Strafe von Akira, wie er es angekündigt hat. Fraglich ist nur, ob das genügt, denn der Gute hat in Kauf genommen, dass Menschenleben geopfert werden.

Alles beim Alten?

Auch beim Abschlussfilm wurde nichts am Personal verändert, sodass die Qualität auf demselben Niveau ist, wie die vorangegangenen Werke: detaillierte Hintergründe mit flüssig animierten Figuren. Nur der CGI-Einsatz fällt weiterhin negativ auf, hält sich aber in Grenzen, da er nur selten zum Einsatz kommt. Kenji Kamiyama (Ghost in the Shell: Stand Alone Complex) sitzt auch zum Abschuss auf dem Regiestuhl. Die dezente Musik stammt aus der Feder von Altmeister Kenji Kawai (Touken Ranbu: Hanamaru) und begleitet das Charakter-Design von Chika Umino, welche deutsche Mangafans durch ihr Werk Honey and Clover kennen. school food punishment, die das Ending des ersten Movies beisteuerten, liefern mit „Future Nova“ diesmal den Openingsong, aber auch das Ending, welches „After Laughter“ heißt. Beide Songs sind hörbar, aber nichts Besonderes, was im Gedächtnis bleibt.

Um ehrlich zu sein, ich habe mir das Ende ganz anders vorgestellt. Zum einen fehlen die letzten Mitspieler, weswegen ich dachte, dass diese am Ende zum Einsatz kommen, und wenn es nur darum geht, Geld zusammenzupacken. Was mir gefällt, ist das längere Gespräch zwischen Akira und Mononobe. Hier werden ein paar interessante Wortwechsel geführt, die einen letzten kreativen Akt von Akira auslösen. Mir bricht es nur fast das Herz, dass er wieder verschwindet und Saki zurücklässt. Dabei haben die beiden viel durchgestanden. Genauso wenig wissen wir, wer Akira genau ist. Er hat zwar die Papiere durchgesehen, aber er sagt nicht, wie er heißt. Schade, denn so bleibt er weiterhin Akira Takizawa.  Das Ende fühlt sich nicht wie ein Happy End an, obwohl einige noch ihr Fett wegbekommen, was ich mir jedoch anders gewünscht habe. Es wirkt sehr aufgesetzt, dass Yuki gerade zeitlich passend auf der Bildfläche erscheint, um damit eine Reaktionskette auszulösen, die ihn und Mononobe das Leben kosten.

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Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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