Eden of the East - Der König von Eden

Eden of the East – Der König von Eden

Die Fortsetzung der Serie Eden of the East verlagerte sich in die Kinosäle und brachte so die Möglichkeit für den Zuschauer mit, zu erfahren, wie es nach dem offenen Ende weiter geht: Mit einem neuen Ziel vor Augen wünscht sich Akira Takizawa, König von Japan zu werden. Damit verliert er erneut sein Gedächtnis und das Spiel der Seleção um die Rettung des Landes geht in die nächste Runde. In Eden of the East – Der König von Eden werden die Weichen für das große Finale  gestellt, doch tuckert der Eden-Zug eher ruhigerer Natur dorthin.

      

Akira Takizawa verhinderte mit Hilfe von Juiz, dem “Eden of the East”-Programm und dem geballten Wissen von 20.000 NEETs eine Welle von Raketenangriffen. Nachdem Japan gerettet war, wünschte er sich von seiner Concierge, zum König des Landes aufzusteigen, und verschwand spurlos. Er hinterließ Saki sein Nobeless-Mobiltelefon und eine Nachricht. Sechs Monate später reist die junge Japanerin erneut nach Amerika in die Stadt New York, denn sie hofft dort ihren Freund wiederzufinden. Leider geht schon bei der Anreise einiges schief und sie wird von ihrem Koffer samt Handtasche getrennt. Sie weiß nicht, dass ein anderer Mitspieler beabsichtigt, dass sie Akira nicht wiederfindet. Doch so leicht gibt sie nicht auf und begibt sich auf die Suche, die schneller endet als erwartet…

Das Spiel geht in seine nächste Runde

Originaltitel Higashi no Eden Movie I: The King of Eden
Jahr 2009
Laufzeit 81 Minuten
Genre Mystery, Thriller
Regisseur Kenji Kamiyama
Studio Production I.G.

Wie bei vielen Fortsetzungen wird der Zuschauer auch hier vor einen Zeitsprung gestellt, bei dem kurz zusammengefasst wird, was direkt nach den Anschlägen passiert ist. Während bei vielen Handlungen solch eine Methode zum Geschichtenerzählen passend ist, hätte hier eine andere Wahl getroffen werden sollen. Besser wäre gewesen, Eden of the East weiterhin im normalen Erzählfluss zu lassen. Denn während nicht nur zusammengefasst wird, was Saki und ihre Freunde in der Zwischenzeit gemacht haben, werden auch die neueren Spielereignisse auf dem Silbertablett präsentiert. Richtig ärgerlich sind dabei die Fakten über die anderen unbekannten Spieler, deren Identitäten einfach offen frei gelegt werden. In der Serie ist es spannend, herauszufinden, wer sich hinter den einzelnen Spielernummern verbirgt. Dieser Spaß verfliegt hier. Die Zuschauer werden enttäuscht, denn die weiteren Spieler entpuppen sich alle als seltsame, harmlose Gesellen. Es bleibt daher bei den bekannten Figuren — wie Daiju Mononobe alias #1 —, die das Spiel mit brutalem Ernst spielen. Was vor allem #6 Taishi Naomoto hier zu suchen hat, fragt sich der Zuschauer mehrfach in diesem Film. Es ist bis dahin nicht gesagt worden, wie Mister Outside, der Spielleiter, seine Retter gewählt hat, jedoch wirkt diese Wahl sehr abstrus. Viel eher hat der Beobachter das Gefühl, dass diese Figur ihre Daseinsberechtigung nur besitzt, um für Lacher zu sorgen. Immerhin: die Streitereien mit Juiz, die hier Sarkasmus walten lässt, sind herrlich anzuschauen.

Ein Sprung in der Charakterentwicklung

Während der Wettstreit um die Rettung Japans kaum im Film vorangetrieben wird, geht es vornehmlich um Akiras letztes Wunsch und seinem damit verbundenen erneuten Gedächtnisverlust. Saki, die in der Serie anfing sich weiterzuentwickeln und vor allem selbstständiger wurde, nimmt hier eine sehr aktive Rolle ein. Schade ist nur, dass ihre Suche mit den damit verbundenen Sehnsüchten auch nur im Schnelldurchlauf zu Beginn heruntergerattert wird. Viel zu einfach findet sie Akira in New York und unser Held glaubt den Erklärungen von ihr über seine Rolle bei der Rettungsaktionen beim Raketenangriff auf Japan schnell. Das liegt daran, dass er selbst in Amerika ständig mit einem Mann verwechselt wird, den sie “Air King” nennen. Das ist der Medientitel, den die japanische Presse Akira gegeben hat, nachdem Bilder ins Netz gingen, wie er die Raketen mit nur einer Hand gefühlt aus der Luft schießt. Interessant wird es, als nach und nach klar wird, welche Aktionen Juiz in die Wege geleitet hat, um Akira zum König von Japan zu machen. Hier schafft es die Geschichte aus den Vollen zu schöpfen, da weder dem Zuschauer noch dem Helden selbst klar ist, wer er wirklich ist. Sakis Freunde hatten in der Serie versucht, herauszubekommen, wer hinter Akira Takizawa steckt und sind kläglich gescheitert. Juiz nutzte daher ihre Beziehungen und machte aus unserem Helden den unehelichen Sohn des kürzlich verstorbenen Premierministers. Der Medienrummel, der daher um Akira herrscht, ist in Amerika nicht groß spürbar, aber weckt die Neugier beim Zuschauer, was wohl passiert, wenn er nach Japan zurückkehrt. Doch mit der Reise zurück schließt der Film ab, ohne eine großen Mehrwert zu bieten. Ein großes Finale erwartet einen hier leider nicht, dafür aber die ersten Hinweise auf die richtige, wahre Identität von Akira Takizawa. Es bleibt daher abzuwarten, ob der Abschlussfilm Eden of the East – Das Verlorene Paradies das Spiel um die Rettung Japans zufriedenstellend zu Ende erzählt.

Alles beim Alten

Obwohl es sich bei Eden of the East – Der König von Eden um einen Kinofilm handelt, wurde optisch nicht weiter aufpoliert. Das heißt nichts Schlechtes, denn die Serie aus dem Jahre 2009 befindet sich schon auf einem hohen Niveau. Detaillierte Hintergründe und flüssig animierte Figuren sind hier erneut gegeben. Leider aber auch die CGI-Personen im Hintergrund, die sich nicht recht ins Bild einfügen. An der Liste der Beteiligten von Produktion I.G. (Psycho-Pass) hat sich nichts geändert: Kenji Kamiyama (Ghost in the Shell: Stand Alone Complex) sitzt auf dem Regiestuhl, die unauffällige Musik stammt von Kenji Kawai (Touken Ranbu: Hanamaru) und das gefällige Charakter-Design von Chika Umino (Honey and Clover). Die Sängerin LEAH singt das komplett in Englisch gehaltene Opening mit dem Namen „Invisible“. Der Song kommt zwar nicht an Oasis’ „Falling Down“ heran, klingt aber allemal besser als „Michael Ka Belial“, dem Ersatzsong der Serie. „Light Prayer” heißt das Ending der Band school food punishment. Er hebt sich leider nicht aus der Masse hervor und passt auch nicht so recht zum ernsten Ende des Films. Die Ausgabe von Universum Anime kommt im Pappschuber mit Stickern und einem japanischen Reisepass von Akira daher.

Mir gefällt die Serie, doch bin ich vom ersten Film leicht enttäuscht. Die Rettung Japans als Rahmenhandlung wird kaum vorangetrieben, was schade ist, denn dadurch geht Spannung verloren. Es freut mich zwar, dass Saki Akira schnell findet, aber ich hätte viel lieber gesehen, wie sie beschließt, Geld und Zeit in die Suche zu investieren. Das wäre für die Darstellung ihres weiterentwickelten Charakters besser gewesen. Einziger Trost ist, dass es langsam verstärkt um die wahre Identität von Akira geht. Die Serie hatte diesbezüglich nur ein bis zwei Hinweise zu bieten. Besonders hervorheben möchte ich hier noch den Fakt, dass Seleção #11 Kuroha Shiratori ein paar tolle Aktionen durchführt, die Saki und Akira helfen. Daher ist es umso schlimmer, dass sie ihre Juiz opfert, womit sie raus aus dem Spiel ist, um Akira zu helfen.

 

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Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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