Hell’s Paradise

Unsterblichkeit mag für manche ein erstrebenswertes Ziel sein, doch der Shinobi Gabimaru möchte eigentlich nur sterben, allerdings will das einfach nicht gelingen. Da ist eine Insel, von der nur wenige lebend zurückkommen, die aber danach dennoch den Tod finden, genau der richtige Ort. Er weiß allerdings nichts von den Schrecken, die ihn dort erwarten werden. Der Manga Hell’s Paradise von Yuji Kaku (Fantasma) erscheint seit April 2020 auch in Deutschland und wird von Kazé Manga veröffentlicht.

   

Gabimaru und Hinrichtungen sind keine gute Kombination, denn egal ob Enthauptung, Zweiteilung, Kochen in Öl oder das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen, nichts will den Shinobi töten. Doch die Scharfrichterin Sagiri Yamada Asaemon erkennt, dass der Shinobi im Grunde leben will, obwohl er stets das Gegenteil behauptet. Denn Gabimaru sieht sich als seelenlos an, aber er liebt seine Ehefrau über alles und will mit ihr ein neues Leben anfangen. Sagiri unterbreitet ihm daher das Angebot des Shogun auf Straffreiheit, wenn Gabimaru das Elixier der Unsterblichkeit auf einer bestimmten Insel findet. Es gibt nur zwei Haken an der Sache. Erstens dieses Angebot haben auch noch andere Schwerverbrecher bekommen und zweitens ist die Insel absolut tödliches Terrain. Überlebenschancen sehen daher nicht so gut aus. Jene, die es doch zurück ans Festland schaffen, sind ein wandelndes Blumenbeet oder eben Dünger für die Pflanzen.

Im Bauch der paradiesischen Hölle

Originaltitel Jigokuraku
Jahr 2018
Band 1 / 13
Genre Action, Abenteuer, Horror
Mangaka Yuji Kaku
Verlag Kazé Manga

Nach dem strengen Auswahlverfahren der gegenseitigen Tötung werden insgesamt zehn Schwerverbrecher und Scharfrichter, darunter befinden sich auch Gabimaru und Sagiri, auf diese Insel geschickt. Zugleich beginnt der Prozess der Ausdünnung der Konkurrenz, da viele es einfacher finden, die Insel alleine nach dem Elixier der Unsterblichkeit abzusuchen. Doch ob das wirklich so sinnvoll ist bei einer ungewöhnlichen Vegetation und den noch merkwürdigeren Kreaturen, wird sich herausstellen. Gabimaru wird auch in einen Kampf mit dem Kampfmönch Keiun verwickelt, der schlichtweg seine Waffen am ehemaligen Shinobi testen möchte. Doch Gabimaru tötet seinen Gegner relativ schnell, denn er ist fest entschlossen seine Frau wiederzusehen. Währenddessen begegnen Gantetsusai Tamiya und sein Scharfrichter Fuchi einen der heimischen Schmetterlinge, die allerdings ein menschliches Gesicht besitzen und stechen, an dieser Stelle wachsen dann Blumen. Aber das ist noch nicht die seltsamste Begegnung.

Ansammlung von emotionalen Problemen

Es gibt bereits im ersten Band viele emotionale Konflikte bei Sagiri und Gabimaru. Die eine hadert mit dem Töten, wodurch ihre Hinrichtungen für die Betroffenen schmerzhafter sind als nötig. Deshalb muss sie sich auch sehr oft Kritik von den anderen Mitgliedern der Yamada Asaemon anhören, dass sie eine Frau ist, erschwert das Ganze noch zusätzlich. Doch sie lernt durch Gabimaru, warum sie solche Angst hat, andere zu töten. Es ist der Groll der Verstorbenen, den sie fürchtet. Gabimaru hingegen redet sich ein, dass er seelenlos und ohne jegliche Gefühle sei. Doch bei den Rückblenden, die ihn und seine Frau zeigen, wird deutlich, dass er sehr wohl Emotionen besitzt. Allerdings steht ihm seine Ausbildung als Shinobi manchmal doch etwas im Weg, auch wenn ihm diese immer wieder das Leben rettet. Denn ihm wurde das Töten gelehrt und dies steht im Konflikt mit dem friedlichen Leben, welches er und seine Frau sich eigentlich wünschen.

Fazit

Die Cover machten mich neugierig, da sie ein wenig an Tokyo Ghoul erinnern, weshalb ich schon lange vor dem Deutschlandstart in der Manga+-App in die Geschichte hineingelesen habe. Allerdings ist der Manga in gedruckter Version einfach besser und deshalb bin ich froh, dass Kazé Manga Hell’s Paradise nun veröffentlicht. Die Insel ist eine spannende Kulisse, da sie echt bizarr ist mit den ganzen Pflanzen und Kreaturen. Gabimaru ist bislang ein sympathischer Kerl, was aber auch an seiner Hintergrundgeschichte liegt. Generell finde ich es interessant, dass man gleich zu Beginn so viel über ihn erfährt. Dasselbe gilt auch für Sagiri, ihre Motivationen und Probleme werden gleich im ersten Band abgehakt. Dann kann man sich in den nächsten Bänden also mit der Erkundung der Insel beschäftigen und auch auf die drohenden Gefahren, die noch anstehen werden. Denn es wird ebenso angedeutet, dass das Shogunat bereits mit Iwagakure in Kontakt getreten ist und Gabimarus Reaktion zeigt deutlich, dass dies kein gutes Zeichen ist. Alles gute Voraussetzungen für einen spannenden Manga.

© Shueisha, Kazé Manga

Taria

Taria arbeitet seit einigen Jahren für einen großen Automobilzulieferer in der Produktion. Abseits von der Arbeit beschäftigt sie sich in ihrer Freizeit vor allem mit Manga, Animes und Videospielen, in diesen Bereichen hat sie genretechnisch einen sehr breiten Geschmack bewiesen. Weiterhin sammelt sie gerne Figuren und anderes Merchandise von den Serien Gintama und JoJo's Bizarre Adventures.

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Aki
Aki
Redakteur
2. Mai 2020 14:32

Ich habe mir den ersten Band spontan gekauft, denn die Handlung klang nicht schlecht und die Zeichnungen waren okay, die ich hier und da schon in einer Programmvorschau gesehen hatte. Doch so recht wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Gabimaru ist an sich ein interessanter Charakter, dessen Zwickmühle ich verstehen und vor allem auch nachvollziehen kann. Mit ihm hatte ich daher keine Probleme. Sagiri ist jetzt auch nicht unbedingt mein Problem. Im Gegenteil. Sie ist stark aber zweifelt am Töten, weswegen die Herren sagen, dass sie ihren Job an den Nagel hängen soll. Die Kombi der beiden, also Gabimaru und Sagiri ist deswegen angenehm, weil hier keine obligatorische Love Story kommt, denn Gabimaru liebt seine Frau und Sagiri sieht in ihrem Schwerverbrecher eine drohende Gefahr, die aber ein Herz besitzt.

Trotzdem verläuft die Handlung im ersten Band für mich etwas zu schleppend und irgendwie sind es gerade die Kämpfe, die mich enttäuscht haben. Diese sind immer viel zu abrupt beendet, so das keine Spannung aufkommt. Die anderen Schwerverbrecher, die zu sehen waren, haben mich auch nicht sonderlich angesprochen.

Ich bin daher stark am überlegen, ob ich mir den zweiten Band noch kaufe werde.