Ein Geek backt eine Nightmare Before Christmas-Torte

Süßes, sonst gibt’s Saures! Auch wenn Halloween noch immer kein anerkannter Feiertag ist, so zelebrieren und verkleiden sich jedes Jahr immer mehr Leute. Wenn nicht um die Häuser gezogen wird, dann gibt es die eine oder andere Party in den eigenen vier Wänden. Für all diejenigen, die dafür noch eine Backidee suchen, findet sich hier vielleicht eine Inspiration, denn ein Geek wandelte auf den Spuren von Tim Burtons und Henry Selicks Nightmare before Christmas. Der folgende Artikel enthält eine genaue Backanleitung für eine schicke Motivtorte.

Wer kennt ihn nicht, den Stop-Motion-Kinofilm aus dem Jahre 1993? Natürlich ist die Rede von Nightmare before Christmas! Dank seines kultigen Designs und seiner liebenswert schrillen Figuren wird der Film auch heute noch gerne an Halloween oder Weihnachten in den heimischen Player geschoben. Bei solch einem kreativen Werk wundert es nicht, dass es im Netz bereits eine Vielzahl liebevoll gestalteter Backwaren gibt. Auch die Autorin dieser Zeilen wagte sich an das Thema und möchte mit dem nachfolgenden Artikel alle dazu einladen, die Torte nach zu backen. Um was es sich hier genau dreht: Eine Motivtorte aus dunklem Biskuitteig auf einem Mürbeteigboden, mit einer Smartiesfüllung, die von einer weißen Schokoladenganache ummantelt ist. Klingt auf den ersten Blick kompliziert, ist es aber nicht. Daher an die Schürze, fertig, los!

Zutaten:

Mürbeteigboden:
110 g Mehl
1 Tl Vanillezucker
1 Pr. Salz
½ Ei
40 g Zucker
40 g Butter

Schokoladenganache:
1,2 kg weiße Schokolade
400 g Sahne

Dunkler Biskuit:
5 Eier
145 g Zucker
1 Pk. Vanillezucker
35 g Mehl
25 g Kakaopulver
45 g Speisestärke
1 Tl Backpulver

Für die Deko:
1 Pk. schwarzer Fondant
1 Tüte Malteserkugeln
Smarties

Da die Torte viele Einzelteile hat, empfiehlt es sich, diese auf zwei Tage zu verteilen. Gerade die Schokoladenganache (eine für Torten geeignete Schokoladencreme) muss 3 bis 4 Stunden im Kühlschrank auskühlen, daher kann man diese und den Mürbeteigboden gut vorbereiten.

Schritt 1: In der Halloween-Bäckerei —Der Mürbeteigboden
(Zeit: ca. 15 Minuten Vorbereitung)

Grundregel beim Backen: Wir heizen den Ofen vor. Für diesen Boden brauchen wir ca. 175 Grad. Eine Springform mit 26 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen und den Rand einfetten. Die zimmerwarme Butter mit dem Ei, Salz, Zucker und Vanillezucker verrühren bis der Zucker sich aufgelöst hat. Dann das Mehl dazugeben und verkneten bis alles zu einem glatten leicht klebrigen Teig geworden ist. Den Mürbeteig gleichmäßig in die Springform verteilen. Dabei hilft Frischhaltefolie, die auf den Teig gelegt wird und so das Verstreichen erleichtert. Das Ganze für ca. 10 bis 15 Minuten backen. Achtet hierbei auf die Farbe! Der fertige Boden sollte nicht zu braun werden, denn dann wird er bröselig, was wir nicht wollen. Zum Abkühlen den Boden erst einmal außerhalb des Ofens stehen lassen und nach ca. 10 Minuten kann der Backrahmen entfernt werden. Ist er fertig abgekühlt, kann er zur Aufbewahrung in den Tortenbehälter, wo später die komplette Torte reinkommt. Freut euch, die erste Schicht für eure Nightmare before Christmas-Torte wäre damit schon fertig.

 

Schritt 2: Naschen erlaubt — Die Schokoladenganache
(Zeit: ca. 20 Minuten Vorbereitung)

Die Schokolade zerkleinern und in eine große Schüssel geben. Die Sahne dazu und das Ganze dann über dem Wasserbad schmelzen. Ganz wichtig: Der aufsteigende Dampf reicht aus, um die Schokolade zu schmelzen, daher darf die Schüssel dass kochende Wasser nicht berühren. Mit einem Schneebesen solange rühren bis eine glatte, glänzende, weiche Creme entstanden ist. Die Ganache darf dann abkühlen und für ca. 3 bis 4 Stunden in den Kühlschrank. Ihre Konsistenz sollte danach ähnlich wie eine Nuss-Nougat-Creme sein.

Kleiner Zwischenschritt

Bevor ihr euch an den Biskuit macht, schnappt euch eure Springform und zeichnet den Boden ungefähr auf ein Blatt Papier. Das soll euch später dabei helfen, das Fondantmotiv in die richtige Größe zu bekommen.

 

Schritt 3: Die hohe Kunst des Biskuitbackens
(Zeit: ca. 25 Minuten Vorbereitung)

Im Gegensatz zum Rührkuchen, der wirklich fast alles verträgt und trotzdem gelingt, ist der Biskuit eine kleine Mimose. Daher bitte hier genau lesen und strikt ans Rezept halten. Es kann sonst passieren, dass der Biskuit nicht seine gewünschte fluffige Form bekommt. Wie immer zuerst den Backofen auf 180 Grad vorheizen und die Springform (26 cm Durchmesser), wie schon beim Mürbeteig, vorbereiten: Boden mit Backpapier auslegen, den Rand einfetten. Mehl, Speisestärke, Kakaopulver und Backpulver abmessen und gerne in einem Messbecher aufbewahren. Die Eier werden dann aufgeschlagen und getrennt. Zu dem Eigelb kommen 45g Zucker und der Vanillezucker, während das Eiklar 100g Zucker erhält. Beide Sachen werden aufgeschlagen. Hierbei sollte beachtet werden, dass das Eiklar ziemlich zickig ist. Es mag nämlich nur Zucker bei sich haben, um aufgeschlagen zu werden. Wenn auch nur etwas vom Eigelb hineingelangt ist, klappt es nicht mehr. Daher gilt auch: Erst das Eiklar und dann das Eigelb schaumig schlagen, was bei beidem Zeit dauert. Daher Geduld mitbringen, denn es wird sich lohnen. Haben beide genug Luft bekommen, darf das Eigelb langsam und vorsichtig unter das Eiklar gegeben werden. Auch dieser Schritt sollte gut beachtet werden, denn wir wollen die Luft, die wir reingeschlagen haben, nicht wieder zerstören. Zum Schluss werden die festen Bestandteile (das Mehl und Co.) in die Masse hineingesiebt, dies verhindert, dass sich Klumpen bilden und sorgt für eine feinere Struktur. Alles zügig zu einer glatten Masse verrühren und in die Springform geben. Dabei beachten, dass alles gleichmäßig verteilt ist. Im Backofen auf einer mittleren Höhe ca. 40 bis 50 Minuten backen. Zum Testen, ob alles durchgebacken ist, eine Stäbchenprobe durchführen.

 

Schritt 4: Wir nutzen Backzeit für die Deko
(Zeit: ca. 10 Minuten)
Während unser dunkler Freund backt, haben wir Zeit neben dem Aufräumen und (nervigen) Abwaschen auch einen Teil der Deko vorzubereiten. Hierfür schnappen wir uns unser Blatt Papier. Ich habe mich von all den Figuren aus Nightmare before Christmas für den Schurken Oogie Boogie entschieden, denn der gute Jack Skellington ziert schon so manches Gebäck. Damit der Kopf des Lumpenungeheuers auf die Torte passt, zeichne ich mir mein Bild in den abgezeichneten Springformring. Danach schneide ich das Motiv aus, denn es soll mir später als Vorlage dienen.

 

Schritt 5: Wir stapeln hoch und decken ein
(Zeit: ca. 30 Min)

Wenn der Biskuit fertig ist, diesen erst einmal ca. 20 Minuten außerhalb des Backofen auskühlen lassen. Danach kann er aus der Form gelöst und zugeschnitten werden. Für die Torte brauchen wir ihn nur einmal durchschneiden. Hierfür gibt es alle möglichen Hilfsmittel und Techniken. Die der Autorin ist es, den Rand gleichmäßig mit einem scharfen Messer einzuschneiden und dann mit einem Bindfaden durchzugehen. Klappt in der Regel immer sehr gut. Nach all der Zeit sollte die Schokoladenganache fester sein, daher holen wir sie aus dem Kühlschrank. Kleiner Trick: Ist die Creme zu fest geworden, lasst sie einfach eine Weile bei Zimmertemperatur ruhen, erwärmt sie über einem Wasserbad oder stellt sie in die Mikrowelle. Jetzt schnappen wir uns unseren Mürbeteigboden. Damit die erste Biskuitschicht darauf kleben bleibt, streichen wir den Keksboden mit einer Marmelade, einem Gelee oder einer Nougatcreme (z.B. Nutella) ein. Danach kommt die erste Biskuitscheibe auf den Boden und siehe da, sie bleibt daran kleben. Für die Füllung schichten wir eine dünne Schicht von der Schokoladenganache auf den Biskuit und verteilen dann die Smarties darauf. Wichtig, die Schokolinsen dürfen nicht bis ganz zum Rand, denn sonst laufen sie Gefahr beim weiteren Zusammensetzten herauszurutschen. Die Smarties ruhig ein wenig in die Creme drücken und dann mit einer weiteren dünnen Schicht komplett verstecken. Die Linsen sollen später neben all dem Weichen etwas zum Kauen bieten. Außerdem ist es ein netter Überraschungseffekt beim Anschneiden. Nach der Füllung kommt die obere Biskuitschicht darauf, damit wären wir mit dem Hochstapeln fertig. Danach wird die komplette Torte mit der Ganache eingedeckt; dabei darauf achten, dass alles möglichst gleichmäßig eingestrichen wird. Die fertige Torte dann erst einmal in den Kühlschrank stellen, damit die Schokocreme wieder fester wird.

 

Schritt 6: Alles hat einmal ein Ende
(Zeit: ca. 10 Min)

Während die Torte wieder abkühlt, machen wir uns an unseren Freund Oogie Boogie. Dafür den Fondant wie Knete erst einmal bearbeiten, damit er weicher wird. Da ich kein Fan von Fondant bin und die Torte schon eine Zuckerbombe ist, rolle ich das Material so dünn wie möglich aus. Dabei schaue ich, dass ich den Kopf später aber noch gut vom Brettchen lösen kann. Die Papiervorlage lege ich dann oben drauf und übertrage sie mit einem Messer. Ich schneide die Augen aus und die Naht weiter oben am Kopf. Danach hole ich die Torte aus dem Kühlschrank und lege Oogie Boogie oben drauf. Im Grunde wäre die Torte so schon fertig, da ich aber gerne beim Kauen noch einen letzten Kniff wollte, drücke ich an den Rand noch Malteserkugeln. Zum einen schmecken sie extrem lecker und zum anderen vertuschen sie Unebenheiten beim Rand sehr gut. Mit einem Zuckerstift darf man gerne noch am Rand das Gesicht von Jack Skellington hinzumalen und ihm so trotzdem einen Platz auf der Torte zu sichern. Damit wären wir dann komplett fertig.

 

Für mich gehört Tim Burtons Nightmare before Christmas einfach zu Halloween dazu. Deswegen habe ich mich für ein Motiv aus diesem Film entschieden. Zuerst hatte ich überlegt, den Friedhof mit dem treuen Zero nachzubauen. Jedoch kam mir dann der Einfall, mich am Bösewicht Oogie Boogie zu probieren und mich damit an eine Motivtorte zu wagen. Ich habe zwar schon ein paar Torten gebacken, aber in dem Bereich bin ich wirklich noch Anfänger. Für mich war es daher eine kleine Premiere, denn ich habe zum ersten Mal Schokoladenganache gemacht. So ganz bin ich nicht zufrieden damit. Ich glaube die Konsistenz stimmt noch nicht zu 100 Prozent, aber immerhin schmeckt sie sehr gut und ließ sich angenehm verarbeiten. Insgesamt ist mir die Torte etwas zu süß, weswegen mir ein Stück reicht. Bei meinen Testessern ist sie gut angekommen, was jeden Bäcker natürlich freut. Viel Spaß an all diejenigen, die die Torte nachbacken möchten. Wer dazu noch Fragen hat, kann sie hier im Artikel natürlich gerne stellen.

Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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Iruka
Iruka
29. Oktober 2018 17:05

Mein erster Gedanke beim Anblick der Torte war: Donnerwetter! Da hat sich jemand viel Arbeit gemacht.
Ich backe zwar auch gerne, aber an solche Exemplare wagen ich mich normalerweise nicht; ich bin eher die Muffin-Fraktion. 😉 Na dann, ran an die Torte. Und es war: Lecker! Nicht zu süß und auch von den Konsistenzen her interessant auf der Zunge. Besonderes Highlight waren natürlich die Smartis und Malteserkugeln, die für einen schönen Biss sorgten. Ich bin nun wirklich keine kleine Naschkatze und vor mir ist nichts Süßes sicher, aber hier war ich nach zwei Stücken pappsatt. Da ging nichts mehr rein. Immerhin, zwei weitere Stücke konnten mit zu mir nach Hause, wo sie beim Frühstück auf meinen Teller landeten. Sollte die Bäckerin noch einmal diese oder eine ähnliche Torte backen, lade ich mich schon einmal zum Essen ein. 😛

Sapamo
Redakteur
19. November 2018 15:31

Schon allein von der Optik her war die Torte der Wahnsinn und echt beeindruckend. Wenn man liest oder hört, was es für eine Torte ist klingt es schon kompliziert aber wenn man sich die Backanleitung anschaut kann man es gut verstehen und es lädt zum probieren ein. Ich habe noch nicht oft etwas mit Fondant gemacht, mich würde es jetzt allerdings reizen es auszuprobieren, das schöne ist ja das man alle möglichen Motive machen kann. Für mich war die ganze Torte ein Highlight und als einer der Testesser kann ich wirklich sagen das sich dein Aufwand gelohnt hat. Die Smarties waren eine richtige Überraschung schon alleine als Farbklecks in der Mitte und man rechnet einfach nicht damit. Ich liebe Malteser Kugeln und auch von der Farbe und dem Geschmack hat es super gepasst. Die Torte war wirklich sehr süß, ein Stück hat mir auch gereicht aber am nächsten Tag war sie immer noch sehr lecker. Auf jedenfall Danke das du dich auch kreativ so ausgetobt hast und probieren tue ich immer gerne.