Anime Spring Season 2020 / Woche #4
In diesem wöchentlichen Format begleiten wir die Serien Fruits Basket (Staffel 2), Plunderer, Tower of God, Appare-Ranman!, Sing “Yesterday” for me und Kaguya-sama: Love is War (Staffel 2) von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redakteurs. Spoiler werden nicht separat gekennzeichnet!
Appare-Ranman!: Episode 3
Start: 12.04.2020 • Abenteuer, Historie, Komödie • P.A. Works |
Der Indianerjunge Hototo wird in einer Seitengasse verprügelt. Kosame, der eigentlich helfen wollte, gerät wegen seines Zögerns selbst in Gefahr, doch der plötzlich auftauchende Dylan G. Ordin schießt die Gauner in die Flucht. Appare erkennt in dem bekannten Schützen den Rennfahrer vom Nachmittag und fordert ihn heraus. Doch der große Mann winkt nur ab und geht mit seiner Whiskyflasche davon. Die Verletzungen von Hototo zwingen ihn in die Knie, daher nehmen ihn die zwei Japaner mit in ihre Lagerhalle. Dort baut Appare nicht nur an seinem Boot herum, das er zum Auto umfunktionieren will, sondern auch als Wohnquartier muss die Halle herhalten. Mit der Ankunft eines weiteren Teilnehmers müssen sie am nächsten Tag jedoch diese räumen. Das geht für Appare absolut nicht. Daher macht er sich auf dem Weg, um mit Al Lyon, Sohn einer reichen ausländischen Familie und Teilnehmer am Rennen für die Firma BNW, zu sprechen. Der junge blonde Mann sieht es aber gar nicht ein, auf seine Halle zu verzichten. Daher fordert ihn Appare zu einem kleinen Rennen heraus. Wetteinsatz sind die Schwerter von Kosame, der natürlich alles andere als begeistert ist. Gerade weil sein kleiner Partner noch nicht einmal ein fertiges Auto hat!
Unterhaltung pur! Jedenfalls so könnte ich die dritte Folge von Appare-Ranman! ganz einfach beschreiben. In dem kurzen Auftritt von Ordin sind schon genug Hinweise gestreut, sodass klar ist, dass auch er ein paar Laster besitzt. Der Alkohol scheint wohl sein bester Freund zu sein, denn er läuft schon mit einer vollen Flasche durch die Stadt. Außerdem scheint er für seine Schießkünste mehr als gefürchtet zu sein. Ich bin daher gespannt, wann diese Informationen der Handlung vertieft werden. Was Hototo angeht, so fühlt es sich recht natürlich an, wie er zum Team von Appare und Kosame kommt. Sie helfen ihm und er hilft ihnen. Auch wenn der Kleine nicht begeistert ist, dass der Samurai ihn wie ein Kind behandelt. Ich denke, da wird es auch noch Reibungen geben, denn Hototo muss einsehen, dass er wirklich noch nicht erwachsen ist und Kosame, dass er den Indianer nicht unterschätzen sollte. Ansonsten finde ich es interessant, dass auch auf das Thema der Indianervertreibung eingegangen wird, was beim amerikanischen Publikum vielleicht nicht gut ankommt. Schließlich ist es ein dunkler Teil der Vergangenheit Amerikas, der bei dem zeitlichen Rahmen nicht fehlen sollte. Was Al Lyon angeht: Blonder Ausländer, der für die Firma BNW antritt. Für das M im Firmennamen hat es zwar nicht gereicht, aber muss es für mich auch nicht. Auch diese Figur kommt nicht ohne eigene private Probleme aus, weswegen es interessant bleibt, ob das Rennen ihn in diesem Sinne helfen wird. Das Highlight der Folge ist aber auf jeden Fall der Wettkampf. Endlich lacht der Appare mal aus vollem Hals und dann auch noch dieses unerwartete Finale. Gerne mehr davon! Appares Segway darf aber auch nicht unerwähnt bleiben.
Fruits Basket (Staffel 2): Episode 4 Start: 07.04.2020 • Slice of Life • TMS Entertainment |
Haru besucht seine Freundin Rin im Krankenhaus, wird von ihr aber fortgeschickt. Am nächsten Tag verwandelt er sich in der Schule in Black Haru, zerlegt sein Klassenzimmer und legt sich mit Yuki und Kyo an. Erst Tohrus Klassenlehrerin Mayuko Shiraki kann die Situation beruhigen. In einem Gespräch unter vier Augen verrät Haru Yuki, dass Rin und er ein Paar waren, es aber niemandem gesagt hätten, und dass Rin mit ihm Schluss gemacht habe. Als Folge seines Verhaltens wird Haru für ein paar Tage vom Unterricht ausgeschlossen. Yuki macht sich Sorgen um ihn. Trotz der furchtbaren Erinnerungen an seine Kindheit dort, die er tief in sich verschlossen hat, besucht er Haru in der Residenz der Soma. Rin ist unterdessen aus dem Krankenhaus geflüchtet.
In Fruits Basket erwachen die Schatten der Vergangenheit zm Leben. Was Yuki als Kind erlebt haben muss, hat ihn nachhaltig derart traumatisiert, dass es ihm sogar körperlich zusetzt, sich seinem Heim zu nähern. Dass er sich dennoch überwindet und Haru besucht, spricht dafür, dass er vor seinen Erinnerungen nicht länger die Augen verschließen will. Auch Haru und Rin haben keine einfache Zeit hinter sich, sie haben ihre Beziehung vor allen, besonders vor Akito, geheim gehalten. Und Kyo wird durch sein Perlenarmband immer daran erinnert, wer er ist, woher er kommt und welche Zukunft ihm zugedacht ist. Doch allein dadurch, dass Yuki sich überwindet und Haru sich öffnet, gerät das scheinbar starre Gefüge, das durch die Hausverwalterin so deutlich präsentiert wird, in Bewegung. Yuki widersetzt sich ihr zwar nicht direkt, lässt sich aber auch nicht maßregeln. Eine Rebellion ist im Anmarsch.
Kaguya-sama: Love is War (Staffel 2): Episode 3 Start: 11.04.2020 • Komödie, Romanze • A-1 Pictures |
Miyuki Shirogane liebt Sternbilder und interessiert sich sehr für Astronomie. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Schülerrats begibt er sich auf das Dach der Schule, um dort den Nachthimmel zu betrachten. Sie planen, gemeinsam zu essen und einen schönen Abend zu haben. Kaguya Shinomiya hat allerdings andere Hintergedanken. Sie bringt die anderen beiden dazu, sich von ihr und Miyuki abzusetzen und verfasst den perfekten Plan, wie sie den Präsidenten dazu bringt, ihr seine Liebe zu gestehen. Als sie sagen möchte, dass es kalt an der frischen Luft ist, ist Miyuki schon einen Schritt weiter und legt ihr seine Jacke über die Schulter. Völlig geblendet von der Schönheit der Sterne, Kometen und Sternbilder vergisst Miyuki alles um sich herum. Er erklärt Kaguya alles, nimmt sie sogar in den Arm, nur um ihr die Schönheit zu zeigen, was die Vizepräsidentin total fertigmacht. Am nächsten Tag beginnen die vier Mitglieder des Schülerrats damit, ihre Koffer zu packen. Ihre Amtsperiode ist vorbei, also räumen sie das Büro und bedanken sich für die vergangene Zeit. Das alles muss beim Essen gefeiert werden. Auf dem Heimweg hält es Kaguya nicht mehr aus und gesteht Miyuki, dass sie ihn weiter als Präsidenten haben möchte. Nun stehen die neuen Präsidentschaftswahlen an, eventuell mit harter Konkurrenz.
Die dritte Episode von Kaguya-sama: Love is War unterscheidet sich ein bisschen von den vorherigen Folgen. Was die Gefühlswelt betrifft, vor allem die zweite Hälfte. Im ersten Teil geht es sehr lustig zu, denn Kaguya kann nicht fassen, dass Miyuki sie auf einmal in den Arm nimmt, mit ihr gemeinsam eng umschlungen auf dem Dach der Schule liegt und davon selbst nichts mitbekommt, da er so geblendet vom Nachthimmel ist. Dass ihr Kreislauf daraufhin zusammenbricht, ist völlig verständlich. Ich hatte Tränen in den Augen vor lachen. Die beiden sind doch irgendwie ein schönes Paar. Der zweite Teil ist eher traurig. Ich wollte nicht glauben, dass sowohl Miyuki als auch Kaguya nicht mehr im Schülerrat sein werden. Nach dem Ende ist aber klar, dass Miyuki wieder kandidieren wird, allerdings lassen Szenen auch erahnen, dass er Konkurrenz bekommt. Es ist traurig, wie die vier sich vom Büro und voneinander verabschieden. Wenn man es genau nimmt, hat Kaguya ihrem Präsidenten schon etwas ihre Gefühle offenbart, als sie ihn am Arm packt und sagt, er solle den Schülerrat weiter anführen. Ich bin gespannt, ob diese Szene noch einmal aufgenommen und weiter behandelt wird.
Sing “Yesterday” for me: Episode 4 Start: 04.04.2020 • Slice of Life, Drama, Coming of Age • Doga Kobo |
Eine Folge über Rou, dem kleinen Bruder von Shinakos jung verstorbenem ersten Freund. Rou ist von Kanazawa nach Tokyo gezogen, um eine Youbikou zu besuchen, eine Schule, die auf die Eingangsprüfungen der Universitäten vorbereitet. Rou will auf eine Kunsthochschule, denn schon als Kind konnte er gut zeichnen. Aber in der Vorbereitungs-Klasse ist er nicht mehr der Einzige mit Zeichentalent, alle können das und alle sind schon weiter als er. Das lässt ihn an seiner Begabung zweifeln. Und überhaupt hat er als Kind vor allem deshalb gezeichnet, weil er nur so etwas Aufmerksamkeit erringen konnte, wenn alle Aufmerksamkeit in der Familie stets dem großen Bruder mit dem Herzfehler galt. Ob das für ein Kunststudium reicht? Und dann ist da Shinako, in die er verliebt ist. Aber die kann sich von dem toten Bruder nicht lösen, kocht zwar gern für Rou, sieht in ihm aber nur den kleinen Bruder. Nun liegt Rous Schule aber um die Ecke von Rikuos Supermarkt und Harus Café, sodass Rou seinen Rivalen um Shinakos Gunst täglich sieht und Haru, die Rikuo nicht dazu überreden kann, sie abends nach Hause zu begleiten, den Weg mit Rou macht. Nur um festzustellen, dass auch dieser junge Mann nur Augen für Shinako hat.
Episode 4 ergänzt das Dreieck der unerwiderten Liebe zum Quartett. Rou ist ganz im Gegensatz zu seinem überzogenen Eifersuchtsauftritt zuvor ein nachdenklicher Kerl, der eigentlich die Kernpunkte der emotionalen Verwirrungen gut erkennen kann. Sein Drang zu zeichnen. Shinakos Unfähigkeit, sich von dem verstorbenen Jungen zu lösen. Nein, sie ist nicht nach Tokyo gegangen, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen, sondern im Gegenteil, um der Tatsache auszuweichen, dass die anderen nach Yuus Tod allmählich wieder zur Normalität zurückkehren. Aber obwohl er die Dinge so differenziert sehen kann, muss er sich doch wieder mit Rikuo auf einen kleinen, albernen Hahnenkampf einlassen. Eine Wendung, die ich mag. Schön auch, wie die Welt von Sing “Yesterday” for me klein und eng verwoben ist. Haru liefert Kaffee an ein Büro, die jungen Männer an den Schreibtischen kennen ihre Chefin, denn die hat dem einen zu Schulzeiten einen Korb gegeben. Herein stolpert Rou, denn das Büro ist so etwas wie das Sekretariat seiner Vorbereitungsschule. Und dann trifft er das Kaffee-Mädchen just in dem Supermarkt, in dem sein vermeintlicher Rivale arbeitet. Hat diese merkwürdige Person etwa was mit ihm? Nein, Glück in der Liebe ist bisher noch für keinen der Protagonisten in Sicht.
Tower of God: Episode 4 Start: 02.04.2020 • Fantasy, Action, Drama • Telecom Animation Film |
Das Spiel um die Krone wird von Anak dominiert. Im Alleingang kümmert sie sich um alle Gegner. Hatz und Ibisu müssen nicht viel dafür tun und auch die anderen Anwärter müssen anerkennen, dass sie einer der gefährlichsten Gegner in diesem Test ist. Auch ihre Waffe, die wie das Schwarzmärz von Bam eine der 13 stärksten Waffen ist, und die beiden reagieren aufeinander. Das veranlasst Anak dazu, die Regel zu brechen und bricht in die Zelle von Bams Team ein. Sie verlangt sogar, dass Bam ihr das Schwarzmärz übergibt, was Bam natürlich nicht will. Selbst als sie droht, ihn umzubringen und das Schwert seinem toten Körper zu entreißen, lässt Bam nicht nach. Lero Ro geht aber dazwischen und disqualifiziert Anaks Team. Damit beginnt das Spiel um die Krone erneut und Bam, Aguero und Rak nehmen diesmal auch Teil. Ob sie bis zum Schluss durchhalten und den Bonus-Test bestehen?
Der Tower of God Anime muss sich keinesfalls hinter “konventionellen” Animes verstecken. Crunchyrolls Schachzug auf Webtoons zurückzugreifen und mit Tower of God das Aushängeschild als erstes zu animieren, wird diese Folge wirklich belohnt. Tolle Animationen, Musik und die Geschichte der Vorlage lassen diese Folge fast perfekt erscheinen. Und weiterhin wird man als Zuschauer nur mit kleinen Informationsbrocken beworfen. Dazwischen diese richtig tolle Kampfszene mit Anak, mit einer Flüssigkeit der Choreographie, die man sich bei manch anderem Franchise gewünscht hätte. Für Zuschauer, die sehen wollen, wie sich eine Geschichte Folge für Folge, Kapitel für Kapitel und Charakter für Charakter entfalten und dabei noch tolle Bilder sehen will sollte wirklich einen Blick riskieren. Tower of God ist nicht nur so gut wie erhofft, sondern sogar besser und diese Folge war die erste große Prüfung, die mit Leichtigkeit bestanden wurde.
Plunderer: Episode 15
Start: 07.01.2020 • Action, Fantasy • GEEKTOYS |
Jail und Alan liefern sich vor dem Fahrstuhl einen Kampf, bei dem Jail eindeutig unterlegen ist. Doch als er erkennt, gegen wen er gerade kämpft, gibt Jail seine Tarnung auf. Mit dem Befehl, sich zusammen mit den anderen Zeitreisenden bei Alan zu melden, wird Jail entlassen. Am nächsten Tag nimmt Alan die vier mit in die Stadt, um ihnen den Zustand der Welt vorzuführen. Anscheinend kann Nanas Wunsch nach einer veränderten Vergangenheit nicht entsprochen werden. Alan unterzieht die Klasse A, die zukünftige Armee, die nicht tötet, einem rigorosen Training. Von Shumerman erhalten sie die zu ihnen passenden Waffen, wobei Hina die Aufgabe als Medizinerin zugedacht ist. Im Gespräch mit Firenda erklärt Shumerman, dass seine Schüler trotz des kommenden Krieges nicht für Experimente zur Verfügung stehen, doch Firenda scheint das anders zu sehen. Ein Schulausflug an den Strand mündet in einem Wettkampf zwischen den Klassen, in dem Klasse A zeigen kann, dass sie auch ohne Waffen siegreich sein kann, und Licht wird zum Anführer der Klasse A gewählt. Unterdessen erfahren Shumerman und Alan, dass ihr Spion getötet wurde, und Firenda drängt darauf, mit den Experimenten an den Kindern zu beginnen. Licht ist der aussichtsreichste Kandidat für ein erfolgreiches Ergebnis. Um seine Kameraden zu beschützen, willigt er ein.
Diese Episode von Plunderer besteht aus Momentaufnahmen, die ein allgemeines Stimmungsbiild abgeben. Jail und Alan, das Training, der Zusammenhalt der Klasse A, Lichts Qualitäten als Anführer, der drohende Krieg, die Experimente. Für eine einzige Folge ist das eine Menge Material. Spannend finde ich persönlich das Bild, was von Shumerman gezeichnet wird. Anfänglich habe ich ihn für den Bösewicht gehalten, was aus Lichts Verhalten, dem gruseligen Märchen und seiner unkontrollierten Mordlust herrührt. Doch nun sehen wir ihn als einen Menschen, der seine Schüler, seine “Kinder”, als wertvoll erachtet und sie auf jeden Fall beschützen will. Allerdings halte ich seine Idee von einer Armee, die nicht tötet, für zu blauäugig.