Neues vom US-Comicmarkt (August 2019)

In diesem Format stellen wir euch ausgewählte aktuelle Comics des US-Markts vor, die wir monatlich begleiten.

Fairlady #5 ©Image Comics

Erinnert ihr euch an das allererste Kapitel von Fairlady? In Jenners erstem Fall musste sie sich auf die Suche nach einer jungen Frau machen, die gestohlen hat. Samanda taucht in diesem Kapitel wieder auf. Angeblich soll sie zwei andere Gäste und einen Constable in der Zuflucht getötet haben, in der sie von Jenner gesteckt wurde. Jenner soll mit einem anderen Fairman zusammenarbeiten, um den Fall zu lösen. Und dann ist da noch ein Wesen, das in vielen Zwischeneinblendungen Jenner jagt und aussieht, als wäre es aus Stranger Things entflohen.

Nach dem grandiosen vierten Kapitel schwächelt die neueste Episode von Fairlady in meinen Augen wieder ein ganzes Stück. Natürlich bin ich etwas voreingenommen, da ein Fall über Bücher kaum zu schlagen ist. Aber auch rein objektiv fehlen mir hier sie irrwitzigen Ideen, die man in dieser Fantasy-Welt einbauen kann. Außerdem wurde ich erneut daran erinnert, dass Jenners Partner, der an einen streifenlosen Tiger auf zwei Beinen erinnert, eigentlich ziemlich überflüssig zu sein scheint. Den Nutzen seiner Existenz suche ich mittlerweile immer wieder mal. Der Comic könnte so klasse sein, kommt aber für mich nicht über ein paar Highlights hinaus. Es ist schade, dass das Thema so verschwendet wird.


DCEASED #4 ©DC

Amanda Waller ist als Frau bekannt, die keine Skrupel hat, wenn es darum geht die Welt zu retten. Als Ray Palmer, der Held bekannt als Atom, also nicht aus einem der Infizierten zurückkommt, schickt sie Captain Atom los. Dieser soll seine Kräfte als stärkste Waffe der Menschheit nutzen, um diese „Pandemie“ auszurotten. Auch wenn es ihm keinen Spaß macht, weiß er, dass es notwendig ist. Doch durch eine Fügung des Schicksals wird selbst er infiziert, was dafür sorgt, dass seine Fähigkeiten Amok laufen. Während Captain Atom zu einer Art Superbombe wird, sammeln sich die verstreuten Reste der Justice League. Supermans Versuche keinen der Infizierten zu töten stößt dabei auf wenig Gegenliebe und der ungewollte Patient Null, Cyborg, macht es Superman auch noch einmal ganz klar: Die Infizierten wollen das Leben nur zerstören. Doch viel Zeit zum Zögern bleibt nicht, denn Captain Atom ist kurz davor zu explodieren. Superman und Wonder Woman eilen also nach Washington und versuchen die Explosion noch zu verhindern. Allerdings sind sie nicht schnell genug und Washington und sogar Metropolis werden von einer hellen Explosion verschluckt.

Tom Taylor hat mit DCEASED eine Serie geschaffen, die zeigt wie selbst die stärksten Helden fallen können. Kreativ umgeht er dabei die Kräfte und schafft es sogar Captain Atom, er gilt immerhin als einer der mächtigsten DC-Helden, zu einem der Opfer werden zu lassen. Fast nebenbei zeigt er uns dabei wie auch die Birds of Prey schon längst infiziert sind. Ihr endgültiger Tod durch das Liebespaar Harley Quinn und Poison Ivy, ist eine weiterer Beweis dafür, wie gut Taylor es versteht mit einer Schar von Charakteren zu arbeiten. Auch das Wiedersehen von Alfred und Damian ist emotional und ich frage mich, ob Damian den Mantel von Batman in den letzten zwei Ausgaben noch akzeptieren wird. Falls es überhaupt noch geht, denn der Cliffhanger ist wahrlich nicht von schlechten Eltern. Washington ist schon ausgelöscht und Panel für Panel, Stadt für Stadt, arbeitet sich die Explosion fort und verschluckt schließlich auch Metropolis wo sich die Reste der Justice League befinden. DCEASED ist weiterhin höchst unterhaltsam, hat keine Längen und der Spaß den Autor mit der Serie hat merkt man deutlich. Ich bin sehr gespannt auf die Auflösung.


Middlewest #10 ©Image Comics

Abel stellt sich in den Winterwäldern seiner Vergangenheit. Seine Überraschung ist groß, als er von dem dort wohnenden Ungetüm mit seinem Namen anspricht. Aus den Schneeberg, der wie ein kantiges Michelin-Männchen aussieht, schält sich Abels Großvater hervor. Gemeinsam gehen sie in dessen Hütte und tasten sich vorsichtig im Gespräch ab. Es scheint, als würde Abels Großvater ihm die guten Seiten seines Vaters näher bringen wollen. Das zehnte Kapitel von Middlewest konzentriert sich allein auf den Jungen, weshalb wir nicht herausfinden, wie es den anderen Figuren geht.

Durch die Erzählung des Großvaters bekommt Abels Vater neue Schichten. Nie hätte der Junge gedacht, dass sein Vater sich für Musik interessieren könne. Doch nachdem ihm das Gute-Nacht-Lied vorgespielt wird, erinnert sich Abel daran, dass auch er dieses Lied schon zum Einschlafen gehört hat. Es scheint als können die Narben, die das Verhalten des Vaters verursacht haben, doch noch heilen, denn heilende Tränen fließen. Umso überraschter bin auch ich, dass die Intention des Großvaters eine ganz andere ist. Toll finde ich, dass Abel aber langsam lernt, was er will und was er nicht will … Und auch bereit ist, dafür einzustehen einzustehen!

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