Grey’s Anatomy (Staffel 14)
Immer wieder neuer Stoff für Grey‘s Anatomy-Fans: In den USA bereits Ende September 2018 in die 15. Runde gestartet, flimmerte das Ende der 14. Staffel im Oktober 2018 über die deutschen Bildschirme. Nur einen Monat später hatten auch deutsche Fans die Möglichkeit, sich die neue Staffel ihrer Lieblingsdoktoren als DVD ins Regal zu stellen. In 24 frischen Episoden können wir die Halbgötter in Weiß weiter dabei verfolgen, wie sie versuchen, ihr Privatleben aber auch ihre Karriere zu bewältigen.
Trubel für Meredith: Owens seit einem Jahrzehnt verschwundene Schwester Meghan, die auch die Verlobte von Nathan Riggs ist, wurde lebend gefunden! Obwohl Meredith sich für ihre Freunde freut, stellt das auch Fragen im Bezug auf die Beziehung zwischen ihr und Nathan. Zunächst gibt es jedoch ein ganz anderes Problem, denn Meghan hat eine schwere Verletzung, die kreativere OP-Ideen fordert…
Alte Bekannte
Spannend an Staffel 14: Die in der achten Staffel zuletzt aufgetauchte Ärztin Teddy Altmann ist wieder mit an Bord – zumindest für eine Nebenrolle. Als Freundin von Owen und Meghan steigt natürlich auch sie in den Flieger von Deutschland nach Seattle. Die Geschichte um Meghan nimmt in den ersten Episoden den zentralen Plot ein und stellt Meredith fachlich vor eine Herausforderung, denn
Wieder stärker an die ältere Staffeln angelehnt
Originaltitel | Grey’s Anatomy |
Jahr | 2017 – 2018 |
Episoden | 24 (in Staffel 14) |
Genre | Drama |
Cast | Meredith Grey: Ellen Pompeo Alex Karev: Justin Chambers Miranda Bailey: Chandra Wilson Richard Webber: James Pickens Jr. Owen Hunt: Kevin McKidd Arizona Robbins: Jessica Capshaw April Kepner: Sarah Drew Jackson Avery: Jesse Williams Maggie Pierce: Kelly McCreary Amelia Shephard: Caterina Scorsone |
Staffel 14 bietet viel Abwechslung und innerhalb der Geschichte tut sich für nahezu jeden Charaktere etwas. Bereits in Episode 2 stellt sich heraus, dass Amelia einen großen Hirntumor hat, der bereits über ein Jahrzehnt wächst und somit die zum Teil schwer nachvollziehbaren Entscheidungen der Vergangenheit erklärt. Jo sieht sich hingegen mit ihrem gewalttätigen Mann Paul Stadler konfrontiert. Für Arizona steht der Trubel mit ihrer Tochter im Vordergrund und April macht gar eine Glaubenskrise durch. Die als fromme Christin präsentierte Ärztin zweifelt an ihrem Glauben und macht deshalb Sachen, die sie zuvor niemals getan hätte. Erfrischend ist, dass keiner dieser Handlungsstränge überstrapaziert wird. Auch die Patientengeschichten sind mit aktuellen Themen aufbereitet oder begleiten den Zuschauer hier zum Teil über mehrere Episoden, insbesondere der Fall der jungen Kimmie Park (Nayah Damasen, u. a. Modern Family), bei der zum wiederholten Male ein Hirntumor festgestellt wird, fesselt den Zuschauer. Alex kümmert sich rührend um das Mädchen und versucht alles, um ihren Tod zu verhindern.
Frischer Wind im Grey Sloan Memorial
Staffel 14 hält viele neue romantische Konstellationen bereit und versetzt auch außerhalb dessen so manchen Charakter in eine neue Situation. So bändelt Arizona mit der Italienerin Carina (Stefania Spampinato) an, die sich als Andrew DeLucas Schwester herausstellt. Der ist davon alles andere als begeistert, trifft aber selbst auf seine Ex-Freundin, die nun als Anfängerin im Grey Sloan Memorial arbeitet. Die neue Anfängergruppe ist dabei bunt gemischt, nimmt aber zunächst keine allzu große Rolle ein. Dadurch fällt es schwer, eine Bindung zu der neuen Gruppe aufzubauen, insbesondere da
Eine denkenswerte Staffel mit weiteren Ausstiegen
Mit der Einführung der neuen Anfängergruppe und den häufigen Auftritten von Nebencharakteren wie zum Beispiel Carina ist die Bandbreite an verschieden Figuren stark angestiegen. Leider verlassen zwei langjährige Ärztinnen die Serie nach dieser Staffel. Für April und Arizona ist das die letzte Staffel, bevor beide ihrer eigenen Wege gehen.
Nach der sehr mäßigen Staffel 13 habe ich mich diesmal wieder bestens unterhalten gefühlt. Mit der neuen Anfängergruppe kann ich zwar kaum noch etwas anfangen (was bei der Gruppe um Jo und Stephanie einfach anders war), aber die sonstigen Charaktere glänzen wirklich. Insbesondere der Fall um die kleine Kimmie hat mich wirklich bewegt und wieder hervorgehoben, wie positiv sich Alex innerhalb der vielen Staffeln entwickelt hat. Die persönlichen Probleme der Charaktere sind nachvollziehbar und menschlich. Schade ist nur, dass Arizona und April nach dieser Staffel nicht mehr dabei sein werden, da ich beide sehr lieb gewonnen habe.
Staffel 13 ist für mich ein Tiefpunkt und so vieles hat mir direkt beim Ansehen nicht gefallen, da war ich beim Anfang von Staffel 14 zunächst recht gleichgültig. Aber wow, dann wird das Ruder rumgerissen und alles, was so vor sich hintrottete kriegt Schwung. Wunderbar! Die Rückkehr von Krista Vernoff als Produzentin und Schreiberin macht sich an allen Ecken und Enden bemerkbar. Der Humor setzt sich wieder in den Ritzen fest und die Balance zwischen Drama und Comedy findet sich wieder!
In S13 fühlt es sich so furchtbar falsch an, wie Amelia und Jo eigentlich prominente Storylines haben, aber dann an den Rand gedrängt wurden (Schwangerschaft, ich weiß, aber da ist Grey’s sonst besser drin drumherum zu schreiben). Und hier kriegen beide endlich die Aufmerksamkeit, die ihnen zusteht. Ist vielleicht ein wenig albern, wie das mit der Trennung von Amelia und Owen geklärt wird, aber ich musste dann doch ein wenig drüber lachen und bin mit ihr als Charakter versöhnt (stressige Beziehung, da ich in Private Practice irgendwann alle außer Charlotte unausstehlich fand).
Und endlich, endlich, endlich kommt Jos Vergangenheit mal ganz raus. Seit dem Ende von S9 habe ich drauf gewartet mehr zu erfahren und der Auftritt von Paul ist grandios.
Ich muss zustimmen, dass ich das Ende als zu hopplahopp empfinde.
Bailey läuft dafür zu Höchstform auf. Grade die Episode rund um ihren Herzinfarkt ist ein grandioser Fernsehmoment. Die Fakten sprechen leider eine deutliche Sprache wenn es um Herzanfälle von Frauen geht und dass diese oft zu spät behandelt werden. Die Symptome, die Männer und Frauen an den Tag legen sind auch extrem unterschiedlich. Und hinzu kommt, dass es speziell in den USA Studien darüber gibt, wie wenig speziell schwarzen Frauen geglaubt wird, die medizinische Probleme haben. Chandra Wilson liefert da eine wunderbare Leistung ab.
Grade in der ersten Hälfte der Staffel werden mit häuslicher Gewalt, Rassismus und der unterschiedlichen Behandlung von Patienten einige heiße Eisen angefasst. Aber man kennt diese Figuren nun auch schon so lange und kann in jeder Lage mitfühlen. Es bleibt zudem immer im Rahmen eines (dramatischen) Unterhaltungsprogramms und fühlt sich nicht an, als würde etwas für eine Sondermeldung unterbrochen.
Die Frischlinge finde ich schon einen netten Haufen, aber sie sind wirklich nicht so zugänglich wie der Jahrgang aus Staffel 9. Vielleicht aber auch gut so, dass man sie nicht zu sehr in den Vordergrund gespielt hat. (In S15 sind für mich jetzt auch die besten 4 übrig und die blassesten 2 weg, alles okay.) Richtig merkwürdig finde ich, dass man ganz kurz Leah Murphy wiederholt. Fand ich erst cool, dass die anderswo eben doch was gelernt hat, was nochmal zeigt, dass im Grey+Sloan einiges damals schief lief. Aber dann ist sie auch sofort wieder weg. Arbeitet die da noch? Soll ich mir denken, dass sie jetzt zu den namenlosen Ärzten im Hintergrund gehört?!
Das Ende der Staffel an sich ist ja mal ungewöhnlich entspannt. Welch ungewöhnliches Gefühl.