Death March to the Parallel World Rhapsody (Band 1)

Isekai-Geschichten, also solche, in denen der Protagonist in eine für ihn fremde Welt transportiert wird, erfreuen sich spätestens seit Sword Art Online einer Beliebtheit wie nie zuvor. Fast keine Anime-Season kommt mehr aus, ohne nicht zumindest eine Serie dieser Art zu zeigen. Für die Anime Winter-Season 2018 ist Death March to the Parallel World Rhapsody ein solcher Vertreter. Doch bevor am 11. Januar 2017 die erste Folge zu sehen sein wird, wollen wir sehen, was das Ursprungsmaterial, die Light Novel, von anderen bekannten Storys abhebt.

  

Was unterscheidet Death March to the Parallel World Rhapsody (ab hier Death March abgekürzt) von anderen Vertretern der Isekai-Geschichten? Dies sollte auf jeden Fall die erste Frage sein, die man sich stellen muss, bevor man zu lesen beginnt. Immerhin gibt es keinen Mangel an Geschichten, die unseren Protagonisten in eine andere Welt schicken und ihn dort mit speziellen Fähigkeiten ausstatten. Vielleicht sollte man schon damit beginnen, dass wir es dieses Mal nicht mit einem Teenager, sondern mit einem 29-jährigen Erwachsenen zu tun haben. Dieser wacht in einer anderen Welt aus nachdem er bei seiner Arbeit nach einem 30-stündigen Programmiermarathon ein kurzes Schläfchen machen will.

Alles nur ein Traum…

Originaltitel Death March kara Hajimaru Isekai Kyousoukyoku
Ursprungsland Japan
Jahr 2013
Typ Light Novel
Bände 1 / ?
Genre Abenteuer, Action, Fantasy
Autor Hiro Ainana
Verlag Yen Press (2017)

Dass unser Protagonist Ichiro Suzuki glaubt sich in einem Traum zu befinden liegt auch daran, dass Teile der Programme an denen er gerade noch gearbeitet hat plötzlich vor ihm auftauchen, wie zum Beispiel das Menü oder die übermächtigen Skills für Anfänger in einem Spiel, aber auch, dass sein Körper dem seines 15-jährigen Ichs gleicht. Und wer würde schon glauben, dass eine vor ihm erschienene Armee von Echsenmenschen und Drachen ihn umbringen will? Zum Glück für ihn hilft der Anfänger-Skill aus und löscht mal eben die Armee komplett aus. Ein netter Nebeneffekt diese etwas radikalen Methode war gleich einmal der Aufstieg zum maximalen Level und eine schöne Ansammlung von Drop-Items in seiner “Tasche” (eher eine Art unlimitierter Speicher). Nachdem er seine Gedanken geordnet und seine Kleidung gewechselt hat, macht er sich auf diese fremde Welt zu erforschen.

Rette das Mädchen

Wie es sich für einen ordentlichen Traum gehört rettet unser Held natürlich ein wunderschönes Mädchen vor dem Tod und hat dadurch auch dessen Zuneigung gewonnen. Was ihm aber relativ egal ist, da er nicht auf jüngere Frauen steht. Er stellt sich der Geretteten, der Ritterin Zena, als reisender Händler Satou vor und durch ihre Hilfe, und der ihrer Kameraden, gelangt er in die nächstgelegene Stadt. Durch seinen speziellen “Zustand” ist es ihm auch möglich lästige Fragen über seine Herkunft zu beantworten und auch die Wahrheit über seine Stärke zu verheimlichen.

Friedliche Stadt und Dämonenangriff

Als Dank für die Rettung führt Zena den neugierigen Satou durch die Stadt und dieser kann dadurch mehr über die Welt in der er sich befindet erfahren. Auch sein Verdacht sich in einem Traum zu befinden, scheint Satou mehr und mehr unwahrscheinlich und so beschließt er den Aufenthalt in dieser Welt zu genießen. Oder er versucht es zumindest, denn ein Dämonenangriff während der versuchten Steinigung einiger Halbmenschen-Sklaven sollte die friedliche Atmosphäre beträchtlich stören. Zusammen mit den drei Halbmenschen landet Satou in einem Labyrinth unterhalb der Stadt und kann dank seiner speziellen Fähigkeiten auch feststellen, dass sie nicht die einzigen sind. Die drei jungen Halbemenschen und Satou begeben sich schließlich gemeinsam auf den Weg in Richtung Zena und der anderen im Labyrinth Gefangenen. Natürlich sollte auch diese Reise nicht ganz reibungslos verlaufen, doch wie der erste Band abschließt, darf jeder selbst lesen oder sich in animierter Form ansehen.

Erster Eindruck:

Death March hat sich sehr schnell als eine meiner Lieblingsserien herausgestellt. Die etwas andere Herangehensweise an bekannte Geschichten dieser Art, führt vor allem durch den älteren Protagonisten zu einem überaus unterhaltsamen Abenteuer. Da er niemals wirklich in dieselben Verhaltensweisen vergleichbarer Charaktere fällt, wird dem Leser schnell gezeigt, dass Klischees hier genutzt werden, um aus der sonst immer gleichen Formel auszubrechen. Satous Status als überstarker Charakter, fast von Beginn an, sorgt auch dafür, dass die Serie mehr Wert auf das Abenteuer und die Erforschung der Welt legt. Zwar wird Satou immer wieder Mittelpunkt von Ereignissen, allerdings gibt es kein festgelegtes Ziel, keinen Endboss, der bekämpft werden will oder sonstige Ambitionen. Satou ist in dieser Welt gelandet und gemeinsam mit dem Leser lernt er sie kennen. Es sei übrigens erwähnt, dass die Art und Weise wie Satou Skills lernt fast schon lächerlich ist und er selbst findet das ebenso. Die Art und Weise, wie Satou genutzt wird, um alles um ihn herum zu kommentieren, hilft ebenfalls sich schnell, sich mit ihm zu identifizieren. Es macht einfach Spaß, diese fremde Welt und ihre Eigenheiten kennenzulernen und Satous Umgang mit ihren Bewohnern ist ebenfalls sehr erfrischend. Band 2 und 3 sind übrigens schon erhältlich und Band 4 wird am 27. Januar  2018 erscheinen. Wer also interessiert ist, und der englischen Sprache mächtig, darf gerne zuschlagen. Eine deutsche Umsetzung ist bislang leider nicht geplant.

Hero Kage

Hero Kage ist Test Engineer für einen der weltweit größten Chiphersteller und sorgt unter anderem dafür, dass die Elektronik in Autos richtig funktioniert. In seiner Freizeit erholt er sich mit jedem Medium, das eine Geschichte bieten kann, die ihm gefällt. Dabei unterscheidet er nicht zwischen einzelnen Medien. Es geht ihm nur darum, besonders gut unterhalten zu werden. Zudem ist er auch noch passionierter Brett- & Kartenspieler und immer für ein neues Spiel zu begeistern.

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