Tokyo Marble Chocolate
Während Weihnachten in Deutschland vor allem der Familie gewidmet ist, gilt es in Japan als Fest der Liebenden. Kein Wunder also, dass zwei Menschen sich für diese Tage etwas vorgenommen haben, das ihre Beziehung verändern soll. In Tokyo Marble Chocolate aus dem Hause Production I.G wird in zwei OVAs jeweils aus dem Blickwinkel des anderen eine Liebesgeschichte mit viel Herz und Esel erzählt. Deutsche Fans können sich dank der AV Visionen GmbH seit 2009 ein Bild davon machen und KAZÉ Anime spendierte 2016 dem kurzen Titel eine erneute Veröffentlichung auf DVD.
Für Chizuru und Yuudai steht fest: So wie ihre Beziehung gerade läuft, kann es nicht weiter gehen. Beide haben genug schlechte Erfahrungen hinter sich und wünschen sich nichts sehnlicher als endlich geliebt zu werden. Doch während Chizuru sich für Weihnachten vornimmt, mit ihrem Freund Yuudai Schluss zu machen, bevor sie wieder verletzt wird, hat sich Yuudai endlich ein Herz gefasst und möchte seiner Geliebten die magischen Worte „Ich liebe dich!“ sagen. Doch alles kommt anders als geplant. Als die beiden sich im Café “Marble” treffen, bekommt er einen Anruf aus dem Tierfachgeschäft, wo er einen Hasen für seine Freundin gekauft hat. Wie sich herausstellt, ist das niedliche weiße Langohr noch im Laden und etwas anderes hat sich in der Geschenkbox versteckt. Während Yuudai draußen seinen Anruft tätigt, erfährt Chizuru unsanft, was in dem großen Paket mit Schleife ist. Das Geschenk beginnt nämlich hin und her zu wackeln, ehe plötzlich der Deckel explosionsartig wegfliegt. Die überraschte junge Dame wagt einen Blick hinein und sieht darin einen Zwergesel, der sofort mit ihrer Handtasche die Flucht ergreift.
Zwei Seiten einer Medaille
Tokyo Marble Chocolate erzählt die Geschichte aus dem Blickwinkel beider Hauptcharaktere. So erleben wir in der Folge „Matta Aimashou“ wie Chizuru schweren Herzens beschließt, die Beziehung zu beenden, da sie sich unsicher ist, was ihr Freund für sie empfindet. Da sie aber im Café die unglaubliche Begegnung mit dem Zwergesel hat, der mit ihrer Handtasche wegrennt, kommt sie nicht dazu. Während sie sich aufmacht, ihre Sachen zurückzuerobern, passieren so einige Dinge, die ihre Gefühle schwer ins Wanken bringen. Immerhin liebt sie Yuudai von ganzem Herzen, aber sie hat schon viel zu viele einseitige Liebesgeschichten hinter sich. In der zweiten Folge „Zenryoku Shounen“ erleben wir dann die Geschichte aus Sicht von Yuudai, der natürlich nicht begeistert ist, dass seine Freundin aus dem Café gestürmt ist. Insbesondere, weil man ihm am Telefon gesagt hat, dass Zwergesel brutal und unvorhersehbar sind. Von Sorgen geplagt bricht Yuudai auf, um sie zu retten, denn immerhin konnte er ihr noch nicht sagen, was so schwer auf seinem Herzen lastet. Endlich einmal möchte er kein Weichei sein. Seine Feigheit hat schon oft genug im Wege gestanden und nicht nur einmal eine Beziehung zunichte gemacht. Während die Gefühle der beiden sehr sympathischen Figuren zwischen Unsicherheit und Klarheit hin und her wechseln, sorgt der freaky Zwergesel für eine gute Portion Humor. Zwar stellt sich der Zuschauer zurecht die Frage, warum das Tier eine Windel trägt, einen grünen Irokesenschnitt zur Schau stellt und geschminkt ist wie zur Faschingszeit, aber das Tier kümmert sich so liebenswert um die beiden Protagonisten, dass man als Zuschauer diese Bedenken schnell vergisst. Beide haben etwas Unterstützung auch bitter nötig, denn natürlich warten ein paar dumme Missverständnisse auf dem Weg zum Glück.
Erfahrene Hände waren am Werk
Originaltitel | Tokyo Marble Chocolate |
Jahr | 2007 |
Episoden | 2 |
Genre | Romance, Slice of Life |
Regisseur | Naoyoshi Shiotani |
Studio | Production I.G |
Beim zweölften Seoul International Cartoon & Animation Festival (SICAF) 2008 gewann der Anime den „Grand Prize“. Die Geschichte basiert auf dem Manga von Fumiko Tanikawa und wurde vom erfahrenen Studio Production I.G (Guardian of the Spirit), das die romantische Geschichte mit sanften Farben und Aquarellhintergründen erzählt, umgesetzt. Fans des Studios werden an die Animeumsetzung des Mangas Nah bei dir denken müssen, denn auch dort wurde ein ähnliches Bild präsentiert. Auf dem Regiestuhl durfte Naoyoshi Shiotani Platz nehmen, den man für seine Arbeit an Psycho-Pass kennen dürfte. Die Umsetzung des Charakterdesigns oblag Kyoji Asano, der ebenfalls am Psycho-Pass Projekt beteiligt war und hier Figuren aufs Papier zaubert, die den weiblichen Zuschauern sehr gefallen werden. Der Soundtrack stammt aus der Feder vom eher unbekannten Takeshi Yanagawa, der in seiner Schaffenschronik bislang nur noch den Anime Strait Jacket vorzuweisen hat. Die unterschiedlichen Endings der beiden Folgen sind wiederum von anderen Musikern. Der Abspann der Folge, in der wir Chizurus Blickwinkel einnehmen, wurde von SEAMO (Naruto: Shippuuden Ending 10) beigesteuert. Bei der anderen Episode bekommen wir die Klänge des Duos Sukima Switch (Haikyu!! Opening 2) präsentiert.
Japanisch zu Deutsch
Im Original übernimmt der bekannte Sprecher Takahiro Sakurai (Griffith in Berserk) die Rolle von Yuudai. Im Deutschen hat Till Völger, den Animefans als Kaito in Ajin hören können, den Job übernommen. Der weibliche Gegenpart Chizuru wird im Japanischen von Nana Mizuki (Hinata Hyuuga in Naruto) gesprochen. Für ihre deutsche Stimme hat man sich für Kaya Marie Möller entschieden, die Star Wars Fans als Rey in Das Erwachen der Macht kennen. Ebenfalls könnte sie dem einen oder anderen aus dem in 2017 angelaufenen Film Mord im Orient-Express bekannt vorkommen, da sie dort der Figur Mary Debenham ihre Stimme verleiht. Der Zwergesel spricht zwar nicht viel, sondern gibt im Grunde nur Geräusche von sich, aber im Deutschen gibt es einen witzigen Fakt, den wir euch nicht vorenthalten wollten: Bernhard Völger, Vater von Till Völger, den Black Butler Fans als deutsche Stimme von Sebastian Michaelis kennen, dürfen sich freuen, ihren Lieblingsbutler hier als Esel hören zu können.
Chizuru und Yuudai habe ich schnell ins Herz geschlossen. Daher habe ich den beiden von Anfang an meine Däumchen gedrückt. Immerhin lieben sie sich, nur sind die drei kleinen Worte einfach noch nicht so gesagt worden, wie die beiden Figuren es gerne hätten. Allerdings gefallen mir in der Geschichte nicht alle Missverständnisse.
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