Neues vom US-Comicmarkt (Dezember 2018 – Teil 3)
In diesem Format stellen wir euch ausgewählte aktuelle Comics des US-Markts vor, die wir monatlich begleiten.
Gabriel bringt Louise zu Edgar in Moonstone Castle, wo diese Unterschlupf vor Lady Albany finden soll. Regan und Cordelia warten bereits dort. Als hätte er eine böse Vorahnung, schreibt Regan seinem Freund eine Liebesnachricht, während Cordelia hingegen niemanden mehr außer Regan hat, der ihr nahe steht. Gemeinsam mit Gabriel überfallen beide Lady Albanys Fahrer, Angus. Als dieser sich weigert, Lady Albanys Aufenthaltsort Preis zu geben, zückt Gabriel ein Buch und alle vier landen an einem Strand. Sie befinden sich in Robinson Crusoe und nach mehreren vergangenen Seiten droht Angus das Schicksal, von der Sonne verbrannt zu verhungern. Um sein Leben und nach Hilfe bettelnd, lässt Gabriel ihn in die nächste Geschichte eintauchen: Die Insel des Dr. Moreau, wo sich Angus auf einem OP-Tisch gefesselt wiederfindet und schließlich Opfer des verrückten Arztes wird.
Der Eingang zu Lady Albanys Aufenthaltsort verbirgt sich hinter dem Eingang eines Kinos. Dort kommt es zu einer Wendung: Gabriel tötet Regan und es stellt sich heraus, dass er Lady Albany dient. Gleichzeitig kommt heraus, dass jene Louise, die sich in Moonstone Castle aufhält, ein Gestaltenwandler ist, der Edgar den Gar ausmachen möchte. Gabriel offenbart Cordelia, dass er all das macht, um seine tote Tochter zurückzuholen – und dafür muss Cordelia sterben.
Was für ein geniales Kapitel. Die Spannung baut sich langsam auf und man merkt bereits, dass mit Cordelia etwas nicht stimmt. Die letzte Botschaft Regans an seinen Freund teasert auch auf, dass der Tod auf leisen Sohlen unterwegs ist. Doch dass es SO kommen würde, ist wohl alles andere als vorhersehbar. Zumal die Situation für Cordelia gar nicht schlechter stehen könnte. Ihr einziger Verbündeter ist nicht nur tot, sie steht nun auch völlig allein da im Kampf gegen Lady Albany und Gabriel. Auch hervorzuheben ist Gabriels Magie, als es darum geht, Angus zu quälen. Hier werden in Sachen Ideenreichtum und visuelle Umsetzung wieder einmal alle Register gezogen.
Abel und sein Fuchs sind dem wütenden Vater entkommen, doch der Junge kam nicht ohne Verletzung davon. Ein Mal ist auf seiner Brust erschienen, das manchmal aufleuchtet. Nach und nach scheint sich ein Muster herauszukristallisieren, was auch Jeb erkennt. Dieser ist ein Zauberer, der Abel vor Banditen rettet und zu sich nach Hause holt. Dort will er dem Jungen helfen, muss aber schnell feststellen, dass er machtlos ist. Abel, ganz der Teenager, ist frustriert, dass dieser sogenannte Zauberer ihm nicht helfen kann und sucht selbst nach Antworten. Doch er unterschätzt die Weisheit eines Mannes, der schon lange lebt.
Wie bei solchen Geschichten üblich erkunden wir die Welt zusammen mit dem Protagonisten. Skottie Youngs Plan, eine Welt, die unserer fast vollständig ähnelt, aber man die Magie spürt, geht wunderbar auf. So normal eine Landschaft auch aussieht, immer wieder sind Tanks mit rosafarbener Flüssigkeit in ihr platziert. Man lernt, diese als selbstverständlich anzusehen und denkt sich, dass sie eine Art Energielieferant sind. Ich muss gestehen, dass der Fuchs weiterhin mein heimlicher Star ist und auch Jeb, der erste Zauberer, auf den Abel trifft, ist mit seinem Verhalten äußerst interessant. Ich hoffe sehr, dass wir ihn wiedersehen, denn er gibt Abel ohne dessen Wissen einen Hinweis für seinen kommenden Weg. Zum ersten Mal kann man einen Kampf beobachten und obwohl keine Magiefunken sprühen, sieht man den Bildern an, dass man sich in einer magischen Welt befindet. Ich finde es super, wie Skottie Young seine Idee umsetzt und folge Abels Weg gerne noch ein Stück!