Vom Yakuza zur Villainess: Wiedergeboren in einem Otome-Game
Das Leben als Enkelin eines Yakuza-Bosses ist nicht einfach. Blöd aber vor allem, wenn es mit dem Tod endet. Noch mieser ist es, wenn das neue Leben in einer Mafia-Dating-Sim stattfindet und man es erneut mit der Unterwelt und deren Gefahren zutun hat. Die Manga-Serie Vom Yakuza zur Villainess: Wiedergeboren in einem Otome-Game ist erneut eine Light Novel-Adaption von Touko Amekawa, die durch die Werke 7th Time Loop: The Villainess Enjoys a Carefree Life Married to Her Worst Enemy! und Die legendäre Hexe wird als unterdrückte Prinzessin wiedergeboren bereits bekannt ist. Der Titel wird ebenfalls wie die anderen von Dokico verlegt und der erste Band erschien im März 2025 zur Leipziger Buchmesse.
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Francesca war in ihrem früheren Leben die Enkelin eines Yakuza-Bosses, die aufgrund dessen ohne Freunde aufwuchs. Dennoch war sie glücklich, da alle Mitglieder und ihr Großvater sie mit Liebe überschütteten. Doch dann tauchte eines Tages ein Eindringling auf und erstach sie, als sie sich vor ihrem Opa warf. Sie erwachte im Mafia-Otome-Game, welches sie vor ihrem Tod gespielt hat, als die fünfjährige Protagonistin Francesca Calvino. Heute, zwölf Jahre später, beginnt mit ihrem Eintritt in die Akademie die eigentliche Geschichte der Dating-Sim. Da sie ein normales Leben möchte, will sie sämtliche Routen umgehen und somit keinen der männlichen Protagonisten aus den anderen Familien auswählen. Vorher muss sie aber noch die Verlobung mit Leonardo Aldini auflösen, denn er ist der Antagonist und somit die Wurzel aller Probleme. Doch er reagiert gänzlich anders als erhofft und hegt eher ein größeres Interesse.
Eine geheime Route?
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Originaltitel | Akutou Ikka no Mana Musume, Tensei Saki mo Otome Game no Gokudou Reijou deshita. – Saijoukyuu Rank no Akuyaku-sama, Sono Dekiai wa Fuyou desu! |
Jahr | 2022 |
Band | 1/? |
Genre | Fantasy, Romanze |
Autorin | Touko Amekawa |
Mangaka | Sora Goto |
Verlag | Dokico (2025) |
Veröffentlichung: März 2025 |
Francesca ändert alles, weil sie sich nicht von Leonardos Handlangern entführen lassen hat. Deshalb schreitet der Antagonist selbst zur Tat, doch diese Aktion hat sein Interesse an seiner Verlobten eher geweckt. Deshalb denkt er gar nicht daran, die Verlobung aufzulösen, egal was Francesca auch vorbringt. Gleichzeitig ändert sich auch ihre Schulklasse. Hätte sie sich normal nach Skript entführen lassen, wäre sie in jene gekommen, in der ihr Retter auch geht. Doch nun steckt sie in derselben Klasse fest wie Leonardo, da ist an ein normales Leben nicht zu denken, besonders weil er nun wegen ihr auch noch regelmäßig zur Schule kommt. Es ist allerdings seltsam, da er als Antagonist eigentlich im Otome Game gar nicht eroberbar war, allerdings war die Veröffentlichung auch noch nicht vollständig. Daher könnte Francesca ungewollt eine geheime Route für Leonardo freigeschalten haben.
Das Otome Game
Die fünf Familien bilden eine zentrale Rolle im Königreich und kontrollieren die Unterwelt. Es soll sogar eine sechste Familie gegeben haben, die aber von Leonardo Aldini ausgelöscht wurde. Es wird gemunkelt, dass er auch hinter der Ermordung seines Vaters und Bruders steckt. Aber in der Aldini-Familie wird auch viel Wert auf Stärke gelegt, daher ist es nicht unbedingt verwunderlich. Doch es könnte sich auch mehr hinter dieser Geschichte verbergen. Die Calvino haben zum Königshaus die engste Verbindung und sie schätzen Loyalität über alles. Die anderen Häuser werden im ersten Band schmerzlich vernachlässigt, es fallen auch keine Namen und auch die anderen männlichen Protagonisten werden nicht einmal gezeigt, außer Graziano, der zur Calvino-Familie gehört. Weiterhin gibt es Skills, die in erster Linie nur Adelige besitzen. Je nach Seltenheitsstufe unterscheidet sich die Anzahl der möglichen Fähigkeiten, maximal können es aber nur drei sein und das nur auf dem höchsten Rang.
Erster Eindruck
Mein größter Kritikpunkt betrifft den deutschen Titel an sich, denn Francesca war weder in ihrem früheren Leben eine Yakuza, noch ist sie in ihrem aktuellen Leben eine Schurkin. Sie möchte ein normales Leben führen und sonst nichts und im Otome Game selbst wäre sie sogar die Heldin der Geschichte, also nicht mal da passt das Villainess. Man erwartet einfach etwas gänzlich anderes vom Titel. Die Geschichte an sich ist unterhaltsam und wer schon mal Otome Games gezockt hat, kann erahnen, dass Francesca wohl eine versteckte Route gefunden hat. Die Welt bleibt im ersten Band allerdings etwas farblos, da sich nur auf Leonardo und Francesca konzentriert wird. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, wird sich in den kommenden Bänden herausstellen. Der Zeichenstil gefällt mir recht gut, auch wenn er jetzt nichts Besonderes ist. Wer Shoujo-Isekai-Serien generell mag, der sollte sich Vom Yakuza zur Villainess: Wiedergeboren in einem Otome-Game ruhig mal näher ansehen.
© Dokico