Lady Oscar: Die Rose von Versailles

Die deutsche Erstveröffentlichung unter dem Titel Die Rosen von Versailles durch Carlsen Manga liegt mehr als 22 Jahre in der Vergangenheit. Mit Lady Oscar: Die Rose von Versailles kehrt Riyoko Ikeda endlich zurück. Es handelt sich dabei um einen der bekanntesten Shoujo-Klassiker, dessen Geschichte geprägt von Liebe, Intrigen und Drama ist, gepaart mit der Thematik der französischen Revolution. Panini Manga verlegt die neunbändigen Neuausgabe ab März 2025. Zudem strahlt Netflix seit Ende April die neue Film-Adaption aus.

   

Oscar Francois de Jarjayes ist die sechste Tochter der Familie und da es keinen männlichen Erben gibt, erklärt ihr Vater sie nach ihrer Geburt kurzerhand zu seinem Sohn. Denn sie soll seine Nachfolge als Anführer der königlichen Armee werden und da hat eine Frau ironischerweise keinen Platz. Zur selben Zeit wächst die junge Marie-Antoinette in Österreich auf, die junge Prinzessin hat ein behütetes Leben und ist ein richtiger Wildfang, der den Lehrern immer Streiche spielt und sie um den kleinen Finger wickelt. Sie ist erst elf Jahre alt als sie erfährt, dass sie die Kronprinzessin von Frankreich sein wird. Drei Jahre später, am 1. April 1770, macht sich Marie-Antoinette auf den Weg nach Frankreich. Dort angekommen, muss sie alles aus Österreich hinter sich lassen: Bedienstete, Kleider und Schmuck. Ihr wird klar, dass sie ihre Heimat nicht mehr wiedersehen wird, doch stattdessen wird sie die Kronprinzessin Frankreichs.

Ein neues Kapitel im Leben

Originaltitel Versailles no Bara
Jahr 1972
Band 1/9
Genre Drama, Tragödie, Historie
Mangaka Riyoko Ikeda
Verlag Panini Manga
Veröffentlichung: 25. März 2025

Die junge Prinzessin wirbelt das Leben aller auf. Am Hofe ist sie nun die ranghöchste Frau und niemand darf sich an sie das Wort richten, außer sie tut es zuerst. Dies führt bereits an den ersten Tagen zu Konflikten mit der Mätresse des Königs, Madame du Barry. Denn Marie-Antoinette will diese aufgrund ihrer Herkunft nicht ansprechen und ignoriert sie einfach. Oscar sieht dem ganzen Treiben eher amüsiert zu und sagt zu André, sie werde erst beobachten. Aber auch auf den Straßen von Paris freuen sich viele über die neue Prinzessin, obwohl viele ein hartes Leben führen. So wie Rosalie, Jeanne und die Mutter der beiden Mädchen, aber Jeanne träumt von einem anderen Leben. Niemand ahnte damals, dass sie in einen der größten Skandale des Landes verwickelt sein würde.

Ein Urgestein der Shoujo-Geschichte

Lady Oscar: Die Rose von Versailles ist ein Klassiker, der bis auf wenige Figuren geschichtlich relativ akkurat ist, aber natürlich auch an vielen Stellen sehr romantisiert wurde. Die ursprünglich in zehn Bänden veröffentlichte Reihe bekam von 2014 bis 2018 sogar noch vier weitere Bände hinzu, die Nebengeschichten und auch die Geschehnisse danach erzählen. Es ist auch kaum bekannt, dass es ein Sequel mit dem Titel „Eikou no Napoleon“ gibt. Die Mangaka Riyoko Ikeda gehört zur Gruppe der 24er, die Shoujo-Mangas damals in den 1970ern stark geprägt haben und deren Einfluss zum Teil noch bis heute anhält. Allein schon die Genres Gender Bender, Boys Love und Girls Love haben ihre Wurzeln aus dieser Zeit. Vor allem Riyoko Ikeda spielte sehr oft mit Geschlechterrollen. In der Geschichte Claudine gibt es die gleichnamige Protagonistin, die unter Geschlechtsdysphorie leidet und sich zudem zu Frauen hingezogen fühlt. Weitere Werke mit Frauen, die sich eher männlich geben, ob gewollt oder nicht, sind Orpheus no Mado und Onisama E.

Erster Eindruck

Endlich ist Lady Oscar: Die Rose von Versailles wieder auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Geschichte bietet einfach sehr viel: geschichtliches Wissen, Drama, Intrigen, Liebe, Action und Tragik. Zudem ist es einer der bedeutendsten Titel unter den Shoujo-Mangas, da er so viel Einfluss auf die nachfolgenden Generationen hatte. Unterstrichen wird das Ganze mit dem einzigartigen Stil von Riyoko Ikeda, der selbst noch nach über 50 Jahren einen gewissen Charme versprüht. Es ist einfach eine wundervolle Geschichte, die mich selbst heute noch in ihren Bann zieht. Jeder, der gerne Shoujo-Mangas liest, sollte sich Lady Oscar: Die Rose von Versailles definitiv einmal ansehen, selbst wenn man sonst nichts mit Klassikern anfangen kann. Es ist einfach ein Stück Geschichte. Auch für Leser, die gerne Mangas mit geschichtlichen Hintergründen lesen, ist es ein empfehlenswerter Titel.

© Panini Manga

Taria

Taria arbeitet seit einigen Jahren für einen großen Automobilzulieferer in der Produktion. Abseits von der Arbeit beschäftigt sie sich in ihrer Freizeit vor allem mit Manga, Animes und Videospielen, in diesen Bereichen hat sie genretechnisch einen sehr breiten Geschmack bewiesen. Weiterhin sammelt sie gerne Figuren und anderes Merchandise von den Serien Gintama und JoJo's Bizarre Adventures.

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