Anime Summer Season 2025 / Woche #11
In diesem wöchentlichen Format begleiten wir Die Tagebücher der Apothekerin (Staffel 2) und Lord of Mysteries von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redaktionsmitglieds. Weitere Besprechungen diverser Anime-Serien befinden sich in unserem Episodenguide.
Titel: DAN DA DAN (Staffel 2)
Start: 4. Juli 2025
Genre: Action, Fantasy, Science-Fiction
Animationsstudio: Science Saru
Folge 11
Das mittlerweile riesige Kaiju greift wie in den Filmen die Stadt an und versucht, Okarun, Momo und die anderen zu zerquetschen. Selbst mit ihren besonderen Kräften scheinen sie dem Monster nicht gewachsen zu sein. Deswegen soll Jiji zunächst mit Kinta auf dem Rücken verschwinden, während Momo, Aira und Okarun sich dem Kaiju entgegenstellen. Zwar kann das Trio ein paar Schläge austeilen, doch stoppen kann es das Echsenwesen nicht. Jijis Flucht mit Kinta gelingt zwar, doch dann passiert etwas, das unausweichlich ist: Jiji verwandelt sich in Böser Blick, weil Kinta ihn mit Schweiß trifft. Kinta versteht die Welt nicht mehr, folgt Böser Blick aber trotzdem, weil er weiß, dass es sicherer ist. Die anderen drei ziehen sich währenddessen zurück und flüchten in der Hoffnung, dass die Barriere das Kaiju aufhält, zu den Ayases. Auch Böser Blick und Kinta treffen dort ein. Schließlich kommt Okarun die rettende Idee: Sie nutzen die Nanomaschinen, um das Haus in eine Waffe zu verwandeln. Dabei schlägt auch Kintas große Stunde, denn er ist derjenige, der genug Vorstellungsvermögen besitzt, um das zu tun. Das Haus wird zu einem riesigen Roboter, mit den fünf Personen als Piloten. Bleibt nur die Frage: Wie steuert man das Ding?
Ehrlich gesagt sind die Anspielungen dieser Folge mehr als eindeutig. Muss man wirklich erwähnen, dass die große Echse deutliche Ähnlichkeiten mit einem gewissen Godzilla hat? Wohl kaum. Auch viele der Szenen, in denen die Stadt zerstört wird, sind sicher als Hommage an die Godzilla-Filme gedacht. Dazu kommt das Haus, das sich am Ende in einen Riesenroboter verwandelt – gleich zwei Anspielungen, die durch Momos Buddha-Gedanken aber zumindest copyright-sicher sein dürften. Die Art und Weise, wie die fünf im Roboter landen, erinnert klar an klassische Sentai-Serien, hierzulande wohl eher an die Power Rangers. Auch Gundam-Elemente sind zu erkennen, die Hörner am Kopf sind mehr als eindeutig. Zwischen den Kämpfen sorgen die kleinen Kabbeleien zwischen Momo und Aira für Witz, auch wenn der Zeitpunkt mitten im Kampf etwas unpassend wirkt. Kinta bekommt ebenfalls seine Momente: einmal mit seinem Schweiß auf Jiji und dann als entscheidender Faktor, der die Nanomaschinen umbaut. Wenn man bedenkt, wie schwer es normalerweise ist, Nanomaschinen zu manipulieren, ist das eine beachtliche Leistung. Auch die Roboteranimation ist große Klasse – die Nostalgie kickt hier ordentlich rein. So kann der Kampf erst richtig beginnen.
Titel: Lord of Mysteries
Start: 28. Juni 2025
Genre: Mystery
Animationsstudio: B.CMAY Pictures
Folge 13
Megose mutiert zu einem grauenhaften Wesen und die Geburt der Inkarnation des wahren Schöpfers scheint kurz bevorzustehen. Klein, Leonard und Dunn nehmen den Kampf auf, scheinen jedoch chancenlos zu sein. Mithilfe eines Artefakts will der Hauptmann Megose festhalten. Er bittet Leonard und Klein, ihm zehn Sekunden zu geben, erst dann dürfen die beiden eingreifen. Dunn schafft es nur teilweise, sie bewegungsunfähig zu machen. Kaum ist die Sekunde 1 erreicht, greifen die anderen ins Geschehen ein. Was zunächst scheint, als sei sie besiegt, erweist sich als Irrtum und Klein wird getroffen, ist jedoch weiterhin in der Lage zu kämpfen. Dabei setzt er all seine Fähigkeiten ein, ebenso Leonards. Hauptmann Dunn geht den letzten Schritt. Er entreißt sich sein Herz, opfert es dem Artefakt, das er trägt, und erschafft eine blau leuchtende Blumenwiese. Mithilfe der Geister aller verstorbenen Nachtfalken und Klein kann er das Monster eliminieren, was jedoch seinen Tod bedeutet. Klein kann nichts tun. Seine Trauer wird unterbrochen, als ihm von Ince Zangwill sein Herz entrissen wird. Es ist der Mann, der im Chanis-Tor eingeschlossen war und befreit wurde. Nach einer Weissagung hat Klein Moretti unter dem Einfluss des Antigonus-Notizbuchs, es in eine Wohnung gebracht und sich hinterher erschossen. Doch er starb nicht. Durch Kleins Eingreifen ist Tingen der Katastrophe entronnen. Leonard ist derjenige, der der Familie Kleins Ableben überbringt. Klein manifestiert sich im grauen Nebel und fragt sich, was er nun ist. Ein Rachegeist, der aus der Hölle gekrochen ist, um Vergeltung zu üben? Er besucht Dunns Grab und das Haus seiner Geschwister. Doch er kann ihnen nicht gegenübertreten. Als Clown verkleidet übergibt er seiner Schwester einen Strauß Chrysanthemen.
Wie lange zehn Sekunden sein können, zeigt Lord of Mysteries eindrucksvoll. Die Grenzen zwischen Alptraum und Wirklichkeit verschwimmen immer mehr und es ist schwierig zu erkennen, ob sich das Abgespielte gerade wirklich ereignet, also ob Klein tatsächlich von den Ranken des Monsters durchbohrt wurde, oder ob das alles durch Dunns Sequenzfähigkeit hervorgerufen wird. Blinzeln ist definitiv nicht erlaubt. Die melancholische Musik, als sich Dunn langsam erhebt und seine Zigarre ansteckt, lässt Schreckliches erahnen. Solch eine Handlung lässt absehen, dass es ohne Verluste kein Ende geben wird. Doch nach dem Tod von Neil ist der des Hauptmanns ebenso schwer zu verkraften. Alle Charaktere bekommen noch einmal einen Auftritt, indem sie Dunn als Geister zur Seite stehen. Eine schöne Geste. Der Supergau kommt jedoch hinterher mit dem erneuten Tod Kleins. Danach beginnt ein Wiederholungsteil, was gar nicht schlecht ist, denn so setzen sich noch mehr Puzzleteile zusammen. Die Tatsache, dass Klein zu Beginn nicht gestorben ist, als er sich erschossen hat, ist der ausschlaggebende Punkt für alle Ereignisse. Ince Zangwill hatte alles bis zur Auferstehung von „Es“ durchgeplant, doch Klein Moretti war derjenige, der seine Pläne immer wieder aufs neue durchkreuzte. Sehr, sehr viele Geheimnisse ranken sich nach wie vor um den grauen Nebel. Immerhin lebt Klein durch ihn wieder, aber der Tarot-Klub und auch sein neuestes Mitglied bleiben auf der Strecke. Ein bisschen mehr war von dieser mystischen Welt zu erwarten. Für Fans der Kriminalliteratur sorgt das Ende für ein Lächeln, als Klein, der seinen Namen aufgrund des Todes ablegen muss, sich mit den Namen eines Gegenspielerduos aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle vorstellt.
Titel: Sakamoto Days
Start: 15. Juli 2025 (Teil 2)
Genre: Action, Komödie
Animationsstudio: TMS Entertainment
Folge 21
Shinaya, oder besser gesagt Gaku, hat keinerlei Probleme, sich mit allen dreien gleichzeitig anzulegen: Shin, Mafuyu und Toramaru. Gaku kann den Kampf fast nicht ernst nehmen und trinkt Limonade oder redet mit Kashima, während er die Angriffe abwehrt. Shin ist verwirrt, weil er keine Gedanken von Shinaya hören kann. Wer das Rätsel löst, ist schließlich Kaji. Der zeigt nämlich, weshalb er eine Empfehlung für die Prüfung bekommen hat: Sein Gehör ist unglaublich gut. So gut sogar, dass er hört, wie Shinaya eigentlich schläft. Er nimmt sogar die Geräusche der Übertragung wahr und versteht somit, dass Shinaya eigentlich nur von jemandem gesteuert wird. Shin kann diese Gedanken hören und gemeinsam stellen sie sich Shinaya. Gaku macht das richtig Spaß, weswegen er ernst macht. Das beschädigt zwar Shinayas Körper, aber selbst Shins Vorhersehung mit Kajis Gehör kann dadurch nicht mithalten. Zum Glück taucht Taro auf und kann die beiden retten. Nun ist es an ihm, ernst zu machen, und Gaku erkennt neidlos an, dass Slur Taro als ein gefährliches Individuum anerkennt. Taro lässt Gaku keine Chance und schlägt ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, durch die Luft, bis die elektronischen Geräte zerstört sind und Shinaya endgültig k.o. ist.
Kaji ist der stille Held dieser Folge. Eigentlich will er schon die ganze Zeit helfen, doch seine Introvertiertheit lässt ihn nicht mit den anderen reden. Was für ein Glück, dass Shin seine Gedanken direkt hören kann, und so entsteht dieses improvisierte Team sehr schnell. Die beiden ergänzen sich gut, aber Kaji kann nicht so schnell denken wie Taro, weshalb Shin zuerst noch ordentlich einstecken muss. Mit seiner Vorhersehung kann Shin es zwar trotzdem schaffen, aber Gaku ist der deutlich stärkere Kämpfer. Kaji kann sogar Gakus Angriffe kopieren, nur durchs Zuhören. Doch selbst das reicht nicht und Gaku verletzt Kaji schwer, während Shin an seine körperlichen Grenzen gelangt. Wie so oft kann Taro als Retter in der Not agieren. Sein Vertrauen in Shin macht er ebenfalls deutlich. Taro prügelt sich mit Gaku/Shinaya durch Flüsse, Berge und abschließend sogar durch die Luft. Das sieht nicht nur cool aus, sondern ist auch witzig. Man kann nicht anders beschreiben, wie Taro mit frechen Sprüchen arbeitet oder sogar die Räder eines Flugzeugs per Hand beschleunigt und dadurch eine Art Highspeed-Roller erschafft, mit dem er sogar in die Luft fliegt. Taro gewinnt den Kampf deutlich und nach all dem bleibt die Frage, wie die Prüfung nun abgeschlossen wird.
Titel: To be Hero X
Start: 6. April 2025
Genre: Action, Supernatural
Animationsstudio: Pb Animation Co. Ltd., LAN Studio, Paper Plane Animation Studio
Folge 24
Durch seinen Agenturchef Zac erfährt Ahu, dass X eine Bedrohung für die Welt ist. Daher beschattet der Hund den Verdächtigen und erfährt so, wo er wohnt, allerdings geht das auch für die andere Seite. Kaum hat X Ahu ins Zimmer transportiert, werden die beiden auch schon angegriffen. Während X sich dann verteidigt, flieht und dabei allen eine Nummer voraus ist, erzählt er dem Hund, was wirklich Sache ist. So erfährt Ahu von Schicksal des ersten Helden. Zur selben Zeit werden auch alle Agenturchefs über die Identität von X aufgeklärt. Doch egal, wen sie in den Kampf gegen den weiß Haarigen entsenden, dieser entkommt. Der Tag des Turnierstarts ist gekommen! Die Vereinigung gibt das Helden-Ranking heraus. Dabei gibt es ein paar Überraschungen: E-Soul ist nicht dabei, dafür steht ein ramponierter Nice in der Arena. Fehlt jedoch noch einer und das ist X. Doch bevor der Countdown komplett abläuft, schnippt sich die Nummer 1 in die Arena. Doch er steht in seiner Nicht-Heldenform im Ring, denn wie er sagt: Gott macht pünktlich Feierabend.
Was für ein Hammer-Staffelfinale, das To Be Hero X da abliefert. X war von Anfang an das Gesicht der Serie, doch mussten wir uns bis zum Ende gedulden, um ihn endlich mehr kennenzulernen. Wobei die wichtigsten Dinge immer noch ein Geheimnis sind. Schließlich verrät uns die Story noch nicht, wie er zum Helden wurde und vor allem wie er zu dieser extrem kreativen Kraft kam. Das Ending zeigt diesbezüglich schon Auszüge, welche aber gemischt sind mit Szenen, die mehr Sinn ergeben, wenn sie in der Zukunft stattfinden, weil die anderen Helden zu sehen sind. Die Verfolgungsjagd ist kreativ, witzig, spannend und ein Fest für die Augen. Süß, dass Ahu dabei auf die Seite von X wechselt, weil er versteht, dass dieser ein Guter ist. Und X? Der ist ein sympathischer Charakter. Alleine wie er alleine noch einmal auf seinen verstorbenen Freund anstößt, lässt tief blicken. Seine letzte Tat wirft dabei Fragen auf. Steht er in der Arena als er selbst, weil er so das System aufdecken möchte? Viel mehr schockte aber vorher, das Auftauchen von Nice. Einige Fäden bleiben am Ende der Folge noch lose, deshalb bleibt die große Hoffnung, dass eine zweite Staffel diese verweben wird.
Titel: With You and the Rain
Start: 6. Juli 2025
Genre: Slice of Life
Animationsstudio: Lesprit
Folge 11
Fuji hat das Anime-Drehbuch rechtzeitig fertig bekommen und besucht Hiuras Anime-Studio, wo alle eifrig bei der Arbeit sind. Nur Hiura selbst hat sich versteckt, der Druck ist ihm zu viel geworden. Dann ist der Anime endlich fertig. Fuji besucht die Voraufführung, doch zur After-Show-Party möchte sie nicht bleiben. Stattdessen geht sie mit ihren Freundinnen Mimi und Ren essen und Getränke für ein Picknick einkaufen, denn die drei möchten die Kirschblüte gemeinsam genießen. Ein paar Tage später findet bei Fuji ein Frühjahrsputz statt. Sie sortiert Kleidung und Bücher aus, die sie nicht mehr benötigt. Ren macht sich gleich ans Upcycling von ein paar Kleidungsstücken, während die lesefaule Mimi beginnt, sich in ein Buch über Bienen zu vertiefen. You kann sich von einem bestimmten T-Shirt nicht trennen und Fuji bemerkt, dass sie dieses T-Shirt an dem Tag getragen hat, an dem die beiden sich kennengelernt haben. Als You nachts schläft, näht sie ihm aus dem alten T-Shirt ein Kuscheltier. Morgens findet You das Kuscheltier, weckt Fuji und bemerkt Pflaster an ihren Fingern.
Fuji ist nicht auf Ruhm aus und Starallüren sucht man bei ihr vergebens. Stattdessen fragt sie sich, ob sie einen wertvollen Beitrag leistet, wenn sie schreibt. Das ist auch der Grund, warum sie nicht möchte, dass Mimi und Ren ihre Bücher lesen, oder weshalb sie nach der Voraufführung des Animes, dessen Drehbuch sie geschrieben hat, noch zur After-Show-Party bleibt. Stolz auf das zu sein, was sie erschaffen hat, muss sie erst noch lernen. Beim Frühjahrsputz ist es mal wieder Ren, die Fuji einen Gedanken nahebringt. Was für den einen Müll ist und entsorgt werden soll, das ist dem anderen vielleicht noch wichtig. So geht es You mit ihrem alten, fleckigen T-Shirt, das sie getragen hat, als sie You kennengelernt hat. Als Ren aus den abgelegten Klamotten neue Kleidungsstücke zaubert, kommt die Idee auf, den Sachen einen neuen Zweck als Kissen oder Kuscheltier zu geben. Und obwohl Fuji mit Nadel und Faden nicht gut umgehen kann, näht sie heimlich für You ein Kuscheltier aus dem T-Shirt, von dem er sich nicht trennen will.