ControNatura – Tierisch menschlich (Band 2)
Für Fans von ControNatura gab es auf der Manga-Comic-Con 2018 gleich zwei gute Dinge auf einmal: Zum einen war die Zeichnerin Mirka Andolfo persönlich an allen Messetagen da, um Signierstunden zu geben und zum anderen hatte der Panini Verlag den zweiten Band der Reihe in einer limitierten Sonderauflage dabei. Diese Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen und haben uns den Band sofort gekauft. Schließlich wollen wir wissen, ob Schweinedame Leslies Flucht mit dem unbekannten weißen Wolf geglückt ist!
Leslie kann es immer noch nicht glauben: Ihre beiden besten Freunde wurden umgebracht und sie selbst wird von einer geheimen Organisation gejagt. Nur mit der Hilfe eines unbekannten weißen Wolfes konnte sich aus der Wohnung von Derek fliehen. Neben dem Wolf bekommt sie noch die Hilfe einer Igeldame namens Saya. Diese beiden bringen sie zu Carol, die auf einige Fragen Antworten hat. So erfährt Leslie mehr über das Wesen, was versucht von ihr Besitz zu ergreifen oder ihrem Retter im weißen Pelz. Dieser heißt Khal und hat ebenfalls kein einfaches Leben hinter sich. Wegen des blauen Blutes, das durch seine Adern fließt, war er in seiner Heimat Tijoux ein Außenseiter. Er ist ein Nachfahre des Wolfes, der von Leslie Besitz ergreifen möchte. Während sich Leslie nach allem was passiert ist, endlich beruhigt, wird ihr Aufenthaltsort von ihren Feinden gefunden. Ihre Flucht geht daher in die nächste Runde.
Von Wölfen und Schweinen
Originaltitel | ControNatura #2 |
Jahr | 2017 |
Land | Italien |
Genre | Romanze, Thriller |
Zeichner | Mirka Andolfo |
Verlag | Panini Comics (2018) |
Nachdem der erste Band mit einem fiesen Cliffhanger aufhörte, geht es im zweiten Band spannend weiter. Bis Leslie zu Carol gelangt, ist es kein einfacher Weg für sie. Vor allem nicht, nachdem ihr bester Freund vor ihren Augen erschossen wurde und sie somit jeden Mut verloren hat. Da kommt es gerade recht, dass sie mit Khal jemanden trifft, dem es im Leben auch nicht einfach erging. Während sie ihm anfangs nicht vertraut, baut sich langsam etwas zwischen ihnen auf. Khal kann unter anderem den Wolf sehen, der versucht Leslie zu übernehmen — oder wie dieser immer sagt: Das sie beide eins werden. Als Leser freut man sich, dass Leslie nun nicht mehr alleine ist und Leute gefunden hat, die über ihre Situation Bescheid wissen. Leider währt die Ruhe nicht lange und der Feind taucht auf der Bildfläche wieder auf. Um seine Schweinedame zu beschützen, versucht der Wolfsgott Leslies Körper dazu zu benutzen, seine Feinde zu töten. Doch egal was passiert: Leslie will keine Mörderin werden.
Die bösen Buben
Die Geschichte springt immer wieder von der Schweinedame zu ihren Verfolgern. Der Schweinemann Jonas, mit dem Leslie im ersten Band das verhängnisvolle Date hat, ist nicht der Kopf der Bande, die hinter ihr her ist. Sein Vater ist Chef der UZA — Umerziehungszentrum für Abnormale Personen zur Reinhaltung der Arten — und zusammen mit dem „Auge“ versuchen diese über Leslie an Bes ranzukommen. Bes ist die Vorfahrin von unserer Schweinsdame und die Einzige, die dem Wolfsgott Einhalt geboten hat. Während also die bösen Buben hinter Leslie her sind, versucht diese zusammen mit ihren neuen Bekannten ebenfalls mehr über Bes herauszubekommen. So wandelt sich die Flucht in eine Suche um, bei der den Leser und Leslie Verrat, Erkenntnis und böse Überraschung erwarten.
Es ist verständlich, dass Leslie zu Beginn des Bandes all ihre Energie und Lebensfreude verloren hat. Alles, was sie liebt, wurde ihr genommen und dann sind da all die Probleme, die einfach nicht verschwinden wollen. Darum gefällt es mir gut, dass sie in Khal jemanden gefunden hat, der sie nicht mit Samthandschuhen anfasst. Er reden Tacheles mit ihr, aber gibt ihr auch neuen Mut, in dem er ihr zeigt, dass sie nicht mehr alleine ist. Mir ist der weiße Wolf daher schnell ans Herz gewachsen. Neben der Charakterentwicklung von Leslie geht die Story packend weiter. Bei all der Spannung verliert Mirka Andolfo die Handlung nie aus den Augen. So gibt es genug Erklärungen, aber auch noch offen Fragen, weswegen man am Ende des Bandes von ControNatura sehnsüchtig nach dem Dritten Ausschau hält.
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