Neues vom US-Comicmarkt (Januar 2019 – Teil 2)

In diesem Format stellen wir euch ausgewählte aktuelle Comics des US-Markts vor, die wir monatlich begleiten. 

Middlewest #3 © Image Comics

Es zeichnet sich ein beliebtes Motiv ab: Abel, der von einem Ort flieht. Im ersten Kapitel sein Zuhause, dass aufgrund seines in ein Sturmmonster verwandelten Vaters nicht mehr sicher war. Am Ende des zweiten flieht er aus dem Haus des Zauberers Jeb, weil dieser ihm nicht schnell genug Antworten liefert. Jetzt befindet er sich auf dem Weg nach Sparland, wo er “The Marvelous Mystique Mind of Magdalena” aufsuchen möchte. Auf dem Weg muss er gegen einen Troll kämpfen, der sich mit dem Brückenhäuschen kein originelles Versteck gesucht hat. Aber was ist eigentlich mit Abels Vater Dale? In diesem Kapitel erfahren wir es.

 

Ich mag es, wie direkt zu Beginn die Geschehnisse aus Kapitel 1 angesprochen werden. Der Fuchs versucht, Abel seine Schuldgefühle zu nehmen. Herausragend ist dabei die Aussage, dass Abel sich so schlecht fühlt, weil er ein guter Junge ist und egal, wie sehr seinen Vater zu hassen scheint … es ist immer noch sein Vater. Mit diesen Worten können sich wahrscheinlich viele Menschen identifizieren. Interessant ist auch, wie Dales Vorgehen gezeigt wird. Er stolpert nackt durch eine zerstörte Stadt und will scheinbar seine Nachbarn vor sich schützen. Dabei sieht man deutlich, wie auch Dale von Markierungen gezeichnet ist. Unweigerlich frage ich mich, ob Abels Vater vielleicht einst verflucht wurde und sich dieser auf Abel übertrug. Aber auch die Frage, wie bekannt das Konzept der Magie den Menschen ist, stellt sich. Denn die Ärztin versucht herauszufinden, an welcher Infektion Dale leidet. Im dritten Kapitel von Middlewest wird eine gute Grundlage für die weitere Handlung gelegt, vor allem das letzte Bild verspricht ein buntes und aufregendes Setting.

 

Black Bird #4 © Image Comics

Nina trifft auf ihre Mutter. Zumindest denkt sie das, doch diese lässt sie links liegen und beginnt einen Streit mit Clints Vater, welcher ebenfalls plötzlich zugegen ist. Beide weisen einander die Schuld zu, wessen Kind nun wen zu was hingerissen hat. Doch ehe Nina sich versieht, löst sich die Situation wieder auf und sie befindet sich in der Jugend ihrer Mutter wird. Doch Gloria verhält sich nicht wie ihre Mutter. Schweißgebadet erwacht Nina auf dem Sofa und wird vor dem Haus von einem weiblichen Cop namens Freddie Alexis abgepasst. Dieser versucht Nina alles zu erklären, was sie herausgefunden hat und wird noch gewarnt, dass die Paragons gefährlich seien. Doch weiter kommt sie nicht und der Aufenthalt ihrer Mutter und ihrer Schwester bleiben ungeklärt. Es bleibt ihr nur noch die Recherche auf eigene Faust und so begibt sich Nina auf den Friedhof, um Glorias Grab freizuschaufeln. Dieses ist leer. Doch wie lange überhaupt? Bei dem Versuch in die magische Welt einzudringen, wird sie aufgehalten…

Ganz schön viel für so eine kurze Zeit. Leider ist die Handlung völlig überhastet erzählt. Wir erleben nun also Gloriana und Clints Vater, die miteinander im Clinch zu sein scheinen, aber Antworten auf diese Szene gibt es nicht. Auch dass Nina die Karten gegenüber Freddie so offen legt, wirkt furchtbar überhastet. Und dann der gescheiterte Versuch, in die magische Welt einzudringen… Dieses Kapitel erzählt vieles, aber nichts so wirklich und stellt leider den bisherigen Tiefpunkt der Geschichte dar. Es würde der Story gut tun, einmal durchzuatmen und die Dinge langsamer anzugehen.

 

 

 

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