Scarface

In Scarface spielt Al Pacino (Der Pate) eine weitere legendäre Gangster-Rolle, die schon längst Kultstatus erlangt hat. Denn der titelgebende Tony Montana steigt als Ex-Sträfling und kubanischer Flüchtling zum größten Mafia-Boss von Miami auf. Allerdings steigen ihm mit der Zeit, Geld, Macht und Drogen zu Kopf und auch die Angst wirft ihre Schatten. Der Regisseur Brian De Palma (The Untouchables – Die Unbestechlichen) erschuf aufgrund der Gewaltszenen des Films ein für damalige Verhältnisse umstrittenes Werk. Die Originalfassung des Films war in Deutschland bis 2011 indiziert. Mittlerweile ist es Fans möglich, den ungeschnittenen Film mit einer FSK 18-Freigabe zu erwerben. Scarface gilt auch heute noch als Vorreiter für moderne Gangsterfilme.

 

Im Jahr 1980 lässt Fidel Castro 125.000 Kubaner nach Amerika auswandern, darunter auch den Ex-Sträfling Antonio „Tony“ Montana, der als politischer Flüchtling ins Land einreist. Tony möchte in Amerika sein Glück versuchen und hat seinen Freund Manolo, den er Manny nennt, dabei. Beide fangen als Tellerwäscher an, aber schon bald wendet sich das Blatt und sie mischen im Drogenmilieu mit.

Der Weg zum Mafia-Boss

 Originaltitel Scarface
 Jahr  1983
 Land USA
 Genre  Action, Thriller, Drama
 Regisseur Brian De Palma
 Cast  Antonio „Tony“ Montana: Al Pacino
Manolo „Manny Ray“ Ribera: Steven Bauer
Elvira Hancock: Michelle Pfeiffer
Gina Montana: Mary Elizabeth Mastrantonio
Frank López: Robert Loggia
Mama Montana: Míriam Colón
 Laufzeit  170 Minuten
 FSK

Durch einen Mord an einem hochrangigen Kommunisten, kommen Tony und seine Freunde an die Green Card, die ihnen der Auftraggeber besorgt. Mit Manny arbeitet er dann als Tellerwäscher, was ihn allerdings nicht zufriedenstellt. Er möchte höher hinaus. Durch Omar Suárez bekommen die beiden den Auftrag, Kokain vom Drogendealer Hector zu erwerben. So mischen sie schließlich im Drogenmilieu mit. Neben Tony und Manny sind noch weitere Freunde dabei, die Chi Chi und Angel Fernandez heißen. Der Deal verläuft nicht so, wie sie ihn sich vorgestellt haben. So endet es für einen von ihnen sogar tödlich, denn Hector hat eine Kettensäge dabei, mit der er Menschen massakriert. Die drei Überlebenden fliehen mit dem Kokain und dem Geld. Sehr früh macht sich bemerkbar, in was für gefährliche Machenschaften sich Tony und seine Freunde verstrickt haben. Mit der Zeit wickelt Tony immer mehr Geschäfte ab und hat Erfolg dabei. Er macht sich einen Namen, aber auch Feinde. Besonders, als er es auf die schöne Elvira abgesehen hat, denn es handelt sich dabei um die Frau seines Auftraggebers Frank Lopez.

Zwischen Machogehabe, Schimpfwörtern und Gewalt

Tony bekommt mit der Zeit Probleme. Er schafft es nicht, Beziehungen aufrecht zu erhalten. Das fängt schon bei seiner Mutter an, bei der er kein gern gesehener Gast ist und das schon, bevor er überhaupt zur Kokainmafia kommt. Dann macht er sich seine eigene Schwester zum Feind, die immer zu ihm gehalten hat. Tony kann es nicht ertragen, wenn seine sich Schwester mit Männern trifft; da sieht er sofort rot. So kann spekuliert werden, ob es sich hierbei um einen Schwesterkomplex handelt.

So zerstört er alles um sich herum ohne es zu merken. Sogar Manny vertraut er nicht mehr, was auch hier zum Bruch führt. Sonst stellt sich Tony als ein ziemlicher Macho hervor und Schimpfwörter gehören zu ihm, wie der Kokain. Er ist ein Exempel dafür, dass Geld, Macht, Drogen und Frauen irgendwann zu Kopf steigen. Hinzu steigt die Angst und das Misstrauen gegenüber seinen eigenen Leuten. Was nicht verwunderlich ist, wenn Tony in solchen krumme Geschäfte verwickelt ist. Im Film stechen Tony und Manny am ehsten hervor, da die Freundschaft der beiden Männer eine nicht unwichtige Rolle spielt. Michelle Pfeiffer (Gefährliche Liebschaften), die damals noch eine unbekannte Schauspielerin war, durfte die schöne Elvira spielen. Allerdings fällt ihre Rolle eher schwach aus. Denn wirklich nennenswerte Funktionen, außer Tony die Meinung sagen, übernimmt sie nicht. Sie ist nur die Ehefrau, die Koks nimmt. Die Darstellung der Frau, an der Seite eines Mafiosi fällt in solcher Art von Filmen meist lasch aus. Letztendlich ist der Film ganz und gar auf Al Pacino zugeschnitten, der auch eine Glanzleistung abliefert. Durch den Soundtrack von Giorgio Moroder (12 Uhr nachts – Midnight Express), der auch für einen Golden Globe nominiert wurde, wurde der Film auch vollkommen.

Ich finde Al Pacino stehen die Filmrollen des Gangsters einfach ausgezeichnet, so dass ich mir niemand Besseren für die Rolle des Tony Montana in Scarface vorstellen könnte. Der Mann hat einfach Talent und auch das Aussehen dafür. Scarface habe ich zufällig im TV entdeckt, aber da lief nur die geschnittene Fassung. Nur ein paar Tage später habe ich mir schon die Blu-ray mit Uncut-Material besorgt. Es kommt nicht oft vor, dass ich einen Film so schnell kaufe, nachdem ich ihn erst gesehen habe. Ein Film muss schon einen ziemlich guten Eindruck bei mir hinterlassen haben, damit sowas passiert. Mit der Zeit habe ich eine Liebe für Gangsterfilme entwickelt und schaue immer mehr davon. Allerdings eher Filme, die nicht in der heutigen Zeit spielen, weil sie oft ein anderes Feeling haben. Wenn ich so an die Pate-Trilogy denke, wo der dritte Teil lieber nie entstanden wäre, weil ihm das Feeling der ersten zwei Filme, durch die moderne Zeit, abhanden gekommen ist. Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut (im negativen Sinne), wenn ich daran denke, dass Scarface 2019 ein Remake bekommen wird. Ein Remake von so einem bekannten Klassiker kann nur in die Hose gehen, daher kräht auch kein Hahn danach. Gerade, da man hier auch ohne Al Pacino auskommen muss, der den Film erst zu dem gemacht hat, was er ist. Ich bleibe von dem her bei der Version von 1983, die auch einen hervorragenden Soundtrack zu bieten hat. Als besondere Favoriten haben sich für mich die Tracks “Tony’s Theme” und “Gina’s and Elvira’s Theme” herausgestellt. Für mich ist Scarface einer der besten Gangsterfilm und ich muss ihn mir noch öfters anschauen. Gegen Ende hat mich der Film sogar noch emotional mitgenommen, was ich gar nicht erwartet hatte. Ich kann den Film daher ganz klar empfehlen.

Alva Sangai

Alva Sangai beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Medien verschiedenster Art. Egal, ob Serien, Filme, Anime oder Manga. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Produktionen stammen, denn Alva ist da sehr weltoffen. Des Weiteren hört sie gerne Musik, schreibt Geschichten und zeichnet ab und zu. Ein Tee oder ein Cappuccino darf dabei natürlich nicht fehlen. Nebenbei beschäftigt sich Alva mit den vielen Funktionen von Clip Studio Paint EX, denn sie möchte sich in der Zukunft an einem Web-Comic versuchen. Der Name Alva Sangai setzt sich aus dem Vornamen der Protagonistin ihrer ersten längeren Geschichte, sowie ”Sangai”, Hirschen die nur in Manipur (Indien) zu finden sind, zusammen. Sangai spielt also auf ihre Bollywood-Artikel an.

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
2 Comments
älteste
neuste beste Bewertung
Inline Feedbacks
View all comments
Atticus
Redakteur
22. März 2018 20:59

Auf das geplante Remake des Klassikers bin ich schon sehr gespannt. Wobei ich auch recht skeptisch bin, denn Al Pacino drückt dem Film schon eine ganz besondere Note auf. Allein wenn ich an das unvergessliche Finale denke, bekomme ich wieder Lust mir den Film anzuschauen. Aber auch die tragischen Momente können überzeugen, womit Scarface zwar ein recht brutaler, aber dennoch sehr ausgewogener Gangsterfilm ist,

Ayres
Redakteur
27. März 2018 19:27

Scarface bekommt eine Remake? Na gut, eigentlich bin ich nicht überrascht…