Die Eiskönigin: Olaf taut auf
Mit Die Eiskönigin – Völlig unverfroren konnte Disney 2013 einen sensationellen Erfolg feiern (1,3 Milliarden Dollar Einspielergebnis weltweit). Somit ist es alles andere als verwunderlich, dass eine Fortsetzung mit Startdatum im November 2019 auf die Agenda gesetzt wurde. Um die Fanscharen bei Laune zu halten, wurde 2015 das siebenminütige Special Die Eiskönigin: Party-Fieber veröffentlicht. Um den 2017er Weihnachtshit Coco – Lebendiger als das Leben! entsprechend anzukurbeln, wurde ein weiterer Kurzfilm zu den beliebten Figuren aus Die Eiskönigin produziert. Dieses Mal mit ganzen 22 Minuten. Besonders auffällig: Die Moral des Kurzfilms steht im völligen Widerspruch zur Aussage des Hauptfilms. Da die Gemüter bei allem, was den Namen Disney trägt, besonders schnell erhitzbar sind, fiel der Rummel um den Kurzfilm besonders groß aus.
Die Schwestern Elsa und Anna mussten ihre Jugend über getrennt voneinander verbringen. Nach der Wiedervereinigung beider steht das allererste gemeinsame Weihnachtsfest vor der Türe und das Königreich Arendelle bereitet seine Weihnachtsbräuche vor. Da beide Mädchen ohne Eltern groß wurden und keinerlei Festtagstraditionen bestehen, begibt sich Schneemann Olaf kurzentschlossen mit Rentier Sven auf die Suche nach Weihnachtstraditionen.
Olaf sorgt für Dauerhumor
Originaltitel | Olaf’s Frozen Adventure |
Jahr | 2017 |
Land | USA |
Genre | Comedy |
Regisseur | Stevie Wermers-Skelton, Kevin Deters |
Cast | Olaf: Josh Gad / Hape Kerkeling Elsa: Idina Menzel / Dina Kürten Anna: Kristen Bell / Yvonne Greitzke Kristoff: Jonathan Groff / Leonhard Mahlich |
Laufzeit | 22 Minuten |
FSK |
Bereits die Szenerie des Königreiches Arendelle ist wie geschaffen für eine Weihnachtsgeschichte. Im dauerzugeschneiten Norwegen kann eine Figur wie Olaf überleben. Dessen Herzensgüte und einnehmendes Wesen werden ergänzt um die Tollpatschigkeit Svens, womit die beiden zu einem richtigen Dreamteam geworden sind. In seinem Kurzabenteuer hat Olaf immer einen Lacher auf seiner Seite. Sei es, weil seine Körperteile für allerlei Situationskomik herhalten müssen oder aber, weil Disney auch erstmals auf Ekelhumor setzt: Olaf hüllt sich in das nassgeschwitzte Handtuch, welches ein bärtiger Saunabesucher kurze Zeit zuvor noch um die Hüfte gewickelt trug. Damit wird die bislang eher situative und absurde Humorschiene um eine weitere Facette bereichert. Untermalt wird das nicht nur von verschneiter Natur sondern vor allem von dem weihnachtlich geschmückten Königreich.
Bewährte Disney-Formel
Die Struktur des Films folgt der klassischen Disney-Formel: Ausgangssituation – Konflikt – Harmonie. Der Konflikt ist dieses Mal, nicht zuletzt aufgrund der kurzen Spielzeit, wenig dramatisch ausgefallen und eher ein Anlass, um Olaf und Sven in Action zu sehen. Elsa und Anna hingegen erfreuen sich eher an ihrer Zusammenkunft und schwelgen in Erinnerungen, haben sonst aber wenig zu melden. Kristoff hingegen wird nur die Rolle des Statisten zugesprochen, dem zumindest ein witziger Moment angehaftet wird: die Kommunikationsprobleme mit Sven, welche offenbar nur für Sven eine Hürde darstellen. Auch wenig Überraschung bietet die Auflösung des Konflikts:
Fazit
Die Eiskönigin: Olaf taut auf ist kurz und schmerzlos. Eiskönigin-Fans, deren Nerven noch nicht von Olaf überstrapaziert wurden, finden bestimmt viel Freude an dem Kurzfilm, der die Wartezeit bis zum zweiten abendfüllenden Film verkürzen wird. Manch einer wird sich sicherlich an der Moral der Geschichte stören, dass Traditionen zwingend bewahrt werden wollen, während andere einfach den Film als nette Beigabe vor Coco – Lebendiger als das Leben! genießen werden.
22 Minuten Vorfilm! Wenn man dann noch 30 Min Werbung rechnet, dann kommt der Hauptfilm erst nach fast 50 Minuten! Echt mal, dass da die Eltern auf der ganzen Welt anfangen zu meckern, weil ihr Kinder im Kino ungeduldig werden, ist kein Wunder. Finde es daher klasse von Mexiko, dass sie den Vorfilm schon lange gestrichen haben und somit ein Statement gesetzt haben. Nichts gegen Vorfilme aber es sollten nette kurze Geschichten sein.
Kann ich bestätigen. Der Saal war voller Kinder und es war laut. Den Zuschauern wird da einiges an Sitzfleisch abverlangt, auch wenn es natürlich toller Fanservice von Disney ist. Ich habe mich übrigens nach dem Vorfilm schon wieder aufbruchbereit gefühlt. Der Gedanke, dass da noch etwas kommt, war sehr befremdlich.
Hab den Kurzfilm auf RTL gesehen und finde ihn insgesamt ganz süß. Ich hab nichts gegen Olaf und die Story ist schon recht unterhaltsam gewesen. Mir wäre ein Kurzfilm mit Elsa und/oder Anna zwar lieber gewesen, aber ich will mich nicht beschweren. Um die Wartezeit auf Teil 2 zu verkürzen ist der Film wunderbar und ich hab doch einige Male zumindest schmunzeln müssen. Vor allem die Stelle, als sich Olaf in die Sauna begibt und als Pfütze wieder herauskommt, hat mich wirklich lachen lassen.
Ich habe den Kurzfilm ebenfalls auf RTL gesehen und fand ihn ganz unterhaltsam. Hape Kerkeling passt wunderbar zu Olaf. Ins Kino wäre ich dafür aber nicht gegangen.