Media Monday #736
Seit dem 18. Dezember 2017 nimmt Geek Germany am Media Monday teil, der jede Woche vom Medienjournal ausgerichtet wird. Dabei wird ein Lückentext zur Verfügung gestellt, den wöchentlich ein anderes Redaktionsmitglied von Geek Germany beantwortet.
Media Monday #736 wird präsentiert von artyschocke
1. Mein Liebling-unter-den-deutschen-Büchern bleibt weiterhin Die Stadt der träumenden Bücher (auch wenn Rumo aus verschiedenen (blutigen) Gründen in meinem Herzen lebt) und das völlig zurecht. Es kommt gelegentlich vor, dass ich mir überlege, ob nicht inzwischen ein anderes Buch seinen Platz eingenommen hat, aber es bleibt weiterhin in meinen Augen das beste Buch von Walter Moers. Es stimmt alles daran, der Ort, die Erzählweise und es gibt keine unausgearbeiteten zwischenkreaturlichen Beziehungen. Die Dreiecksbeziehing zwischen Hildegunst von Mythenmetz und zwei anderen Charakteren, deren Namen ich aus Spoilergründen nicht nennen werde, perlt wie Champagner.
2. Ein Führer durch das lasterhafte Berlin von Curt Moreck begeistert mich als historisches Zeugnis, aber auch als Buch. Zunächst ist mir der auf viele Anspielungen zurückgreifende Schreibstil auf die Nerven gegangen, aber es ist wirklich erstaunlich mit welcher Bildkraft er das Berlin der Weimarer Republik vor dem inneren Auge ins Leben holt. Es ist, als wäre es noch irgendwo da draußen… .
3. Es ist genial, wie frisch Nosferatu bleibt, trotzdessen, dass er nun schon mehr als hundert Jahre zählt. Erst heute ist mir erneut aufgefallen, wie selbstbestimmt alle Charaktere handeln.
4. Der letzte Punkt aber lässt tief blicken, denn dass er mir auffällt zeigt, dass das auch heutzutage – und das ist durchaus nicht als Kritik gemeint, sondern lediglich als Feststellung – durchaus selten ist. Ich finde das interessant, denn es bedeutet den Charakteren eigene Gedanken und Absichten zuzugestehen.
5. Heftig, dass es tatsächlich so einen Unterschied macht, wann man Horrorbücher liest. Ich verspürte bei Dracula allerhöchstens keine nennenswerte Angst, bis ich auf die Idee kam den Roman nachts vor dem Schlafengehen zu lesen, was dazu führte, dass ich die Jalusie komplett herunterlassen musste. (Das Haus in dem ich dies tat war ebenerdig.).
6. Vergessene Kinder hat es nicht verdient, dass ich es in diesem Media Monday nicht erwähne, denn ich denke nachwievor darüber nach und außerdem habe ich inzwischen eine Freundin erfolgreich davon überzeugt es zu lesen. Was mich fasziniert ist es, wie sehr es dem Buch gelingt einem das Gefühl zu geben die Charaktere im Buch seien echte Menschen, was mir die besagte Freundin auch noch einmal bestätigt hat. Ich lese dieses Buch und es fühlt sich echt an und ich wünsche mir dabei Teil dieser Freundesgruppe zu sein. Das hatte ich noch bei keinem anderen Buch.
7. Zuletzt habe ich ein Buch über Geschichte gegeben bekommen und das war Tracht, Wehr und Waffen im Dreißigjährigen Krieg , weil ich mich dafür interessiert habe. Ich bin gespannt darauf und habe schon das Vorwort gelesen.