Adou

”Das Leben ist voller Dinge, die nicht rundlaufen. Es wäre schön, wenn sie einfach wie Rauch verschwinden würden”. So lauten die nachdenklichen Worte der Protagonistin Riko an einen mysteriösen Jungen namens Eight. Doch Eight ist kein normales Kind, sondern ein Versuchsobjekt auf der Flucht. Schnell findet sich Riko in einem Kugelhagel der Armee wieder. Die Idee zur Geschichte von Adou stammt aus der Zeichenfeder von Jaku Amano, die gleichzeitig dessen Debütwerk darstellt. Der Manga-Verlag Altraverse entdeckte zügig das Potenzial des Titels und feierte die Veröffentlichung im Dezember 2020 mit einer limitierten Collector’s Edition des ersten Bandes.

 

Lärm, Hektik und ganz viele verschiedene Nationalitäten – das Japan der Zukunft. Mittendrin im alltäglichen Getümmel steckt Riko Saeki, die erneut verspätet auf dem Weg zur Arbeit ist, als sie einen Jungen davor bewahrt von einem Lastwagen erfasst zu werden. Diese Begegnung stellt ihr Leben ziemlich auf den Kopf, denn der Junge ist auf der Flucht und das Resultat eines fragwürdigen Geheimprojekts …

Riko begibt sich in Gefahr

Originaltitel Adou
Jahr 2019
Band 1 / ?
Genre Action, Supernatural, Science-Fiction
Mangaka Jaku Amano
Verlag Altraverse
Veröffentlichung: 11. Dezember 2020

Am Anfang der Geschichte werden erst mal die zwei Hauptcharaktere eingeführt. Riko Saeki stellt eine 19-jährige Japanerin dar, die mit ihren blonden Haaren durchaus in Japan aus dem Raster fällt. Sie hat einen etwas chaotischen Charakter, aber wenn jemand Hilfe braucht, dann ist sie zur Stelle. Eben eine Frau, die sich schnell zu einer Rettungsaktion verleiten lässt. Jedoch muss Riko mit der Zeit feststellen, dass in dem geretteten, zu Beginn schweigsamen Kind übernatürliche Fähigkeiten einer Art Pflanze schlummern. Obendrein können zu dem Jungen keinerlei Daten gefunden werden, außer dem Namen ”Eight”. So wirklich offiziell existiert Eight gar nicht und da fangen die Schwierigkeiten für Riko erst richtig an. Der aus einem Institut geflohene Junge, wird von der Armee verfolgt und soll eliminiert werden. Die Folge davon ist, dass beide zusammen in die Schusslinie geraten.

Noch mehr Kinder als Versuchsobjekte

Es stellt sich heraus, dass es noch weitaus mehr Kinder gibt, die sich als geheime Versuchsobjekte in einem Institut aufhalten. Die Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten werden ”Adou” genannt und eine Flucht stellt sich für diese als eher schwierig heraus, da sie alle Halsbänder mit GPS-Funktion tragen. Es wird im Verlauf aufgeklärt, wie Eight die Flucht gelang, denn dafür musste er das Halsband abbekommen. Die Armee, die auf der Jagd nach Eight ist, scheint auch kein Problem damit zu haben, Zivilisten zu töten. Das Geheimprojekt der Regierung nicht auffliegen zu lassen, scheint hier höchste Priorität zu haben. Die Vorgehensweise der Armee stellt sich als ziemlich brutal heraus, denn hier wird mit aller Kraft versucht ein Kind zu töten. Nicht verwunderlich, wenn Riko darüber entsetzt ist und das Kind beschützen möchte. Für die Jagd nimmt sich die Armee mit dem Jungen Renji noch einen weiteren ”Adou” zur Hilfe. Dieser freut sich auf seine Erkundungstour durch die Stadt und köpft dabei den einen oder anderen Menschen. Seine Abneigung gegenüber lügenden Personen wird dabei deutlich.

Ein kleiner Blick in die Zukunft

In Adou wirft Mangaka Jaku Amano das strenge Einwanderungsgesetz Japans über Bord, denn hier sind schon seit 25 Jahren viele Ausländer ins Land eingewandert, was zur Unzufriedenheit in der japanischen Bevölkerung führt. Dies erinnert gleichzeitig an die Konflikte, die auch so in unserer realen Welt vorhanden sind. Wie beispielsweise die Behauptung, Ausländer würden Arbeitsplätze stehlen. Nebenbei fällt die Technologie in der Serie auf, die schon um einiges fortgeschrittener ist als unsere. Die Computertechnik mit Hologrammen ist eine gänzlich andere und die Polizei kann leicht mit nur einem speziellen Armband die Identität eines Individuums prüfen. Doch auch in der Stadt sind die Menschen ganz modern aufgestellt, indem es sowas wie eine ”Bar Car” oder ”Music Live Car” gibt. In die fahrende Bar kann jedoch nicht jeder hinein, denn Minderjährigen und Personen ohne Identitätsnachweis wird der Zutritt verwehrt. Wer sich für die Anfänge von Adou interessiert, findet in der Collector’s Edition von Altraverse zusätzlich ein Booklet mit Storyboards und früheren Entwürfen. Auf dem ersten Blick wirkt der Manga zeichnerisch noch etwas unscheinbar, aber hier hat Amano noch genug Zeit, um dies zu optimieren.

Fazit

Adou erfindet das Rad nicht wirklich neu, denn es gibt schon viele Titel, die sich mit Kindern als Versuchsobjekte beschäftigen. Dennoch bietet die Serie im ersten Band einen spannenden und actionreichen Auftakt. Die Hauptcharaktere machen einen sympathischen Eindruck, denn Riko möchte Eight einfach nur beschützen und er selbst will sie nicht in Gefahr bringen. Trotzdem hat sich hier ein Duo gefunden und man will wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Die Verfolger werden sicher nicht einfach so aufgeben und ihnen scheint jedes Mittel recht, um den Jungen auszulöschen und die ganze Sache zu vertuschen. Zudem ist da noch der gefährliche Junge Renji, der doch ziemlich unberechenbar wirkt. Hier bleibt abzuwarten, ob dieser noch einen Charakterwandel hinlegt. Nebenbei wäre es interessant, noch die anderen Kinder im Fokus zu sehen, worin meine Hoffnung für die nächsten Bände liegt. Nach dem ersten Eindruck ist der Manga für Fans von Ajin: Demi-Human und Akira einen Blick Wert, aber auch generell für Liebhaber von actionreichen Werken.

© Altraverse


Im Handel erhältlich: 

Alva Sangai

Alva Sangai beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Medien verschiedenster Art. Egal, ob Serien, Filme, Anime oder Manga. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Produktionen stammen, denn Alva ist da sehr weltoffen. Des Weiteren hört sie gerne Musik, schreibt Geschichten und zeichnet ab und zu. Ein Tee oder ein Cappuccino darf dabei natürlich nicht fehlen. Nebenbei beschäftigt sich Alva mit den vielen Funktionen von Clip Studio Paint EX, denn sie möchte sich in der Zukunft an einem Web-Comic versuchen. Der Name Alva Sangai setzt sich aus dem Vornamen der Protagonistin ihrer ersten längeren Geschichte, sowie ”Sangai”, Hirschen die nur in Manipur (Indien) zu finden sind, zusammen. Sangai spielt also auf ihre Bollywood-Artikel an.

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