Ein Geek backt eine Guardians of the Galaxy-Donauwelle

Sind eure Cumbercookies bereits für ein paar Sherlock-Fans aufgepimt? Check! Und für einen Stranger Things-Marathon habt ihr einen Fankuchen gebacken? Abgehakt! Es wird daher höchste Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und was gibt es da Besseres, als einen Geburtstagskuchen für eine liebe Geek-Freundin. Daher wärmt den Herd und eure Hüften auf, steckt den Walkman an den Gürtel und legt Awesome Mix Vol. 1 ein, denn wir backen eine Guardians Of The Galaxy-Donauwelle.

Für den Rührkuchenteig:
500 g Mehl
250 g Zucker
4 Eier
¼ Liter Milch
250 g Margarine
1 Pk Backpulver
1 Pk Vanillezucker
1 großes Glas Kirschen (entkernt)
2-3 Löffel Kakaopulver
Für die Creme:
ca. 500 g Mascarpone
etwas Milch
1 Pk Vanillezucker
Deko:
250 g grüner Fondant
Schokostift hell oder weiße Kuvertüre
Dunkle Kuvertüre

Geburtstage sind doch einfach etwas Schönes! Vor allem, wenn man wie ich gerne backt und anderen mit etwas Süßem eine Freude bereiten kann. Doch diesmal war es gar nicht so einfach, sich für etwas zu entscheiden, da ein paar Faktoren beachtet werden mussten:

1. Ich musste den Kuchen/Torte durch Bus und Bahn transportieren können.
2. Die Vorlieben des Geburtstagskindes sollten natürlich bedacht werden.
3. Ich wollte ein Motiv wählen, was sie erkennen und lieben würde.

Und so überlegte ich eine ganze Weile bis ich auf die Idee kam, mich einmal an einer Donauwelle zu probieren. Nicht der Backversuch dieser Torte, sondern die vielen Dekoideen stellten die eigentliche Herausforderung dar. Ich selbst bin kein Fan von Fondant, aber um eine Figur herzustellen, musste es dann doch in meinen Haushalt wandern. Wie und was ich genau angestellt habe, könnt ihr in folgendem Artikel nachlesen und vielleicht nachbacken. Um in guter Stimmung zu sein, gibt es zusätzlich ein paar Musikempfehlungen aus den beiden Guardians of the Galaxy-Soundtracks.

 

Teil 1: Dekovorbereitungen

Musikempfehlung: “Fooled Around And Fell In Love” von Elvin Bishop, “The Chain” von Fleetwood Mac und “Come A Little Bit Closer” von Jay & The Americans

 

Das Schöne an Fondant ist, dass man ihn gut und gerne schon ein paar Tage vorher in Form bringen kann. Man legt die fertigen Teile später dann einfach in einen Plastikbehälter und stellt diesen in den Kühlschrank. Ihr müsst nur aufpassen, dass keine kleinen Waschbärhände ihn aus diesem herausklauen! Da die Geburtstagsfeier an einem Samstag stattfinden sollte, habe ich mich bereits donnerstags an die niedliche Groot-Figur gemacht. Wer noch nie mit diesem Material gearbeitet hat: Es ist vergleichbar mit der guten alten Knete. Da die Zuckermasse am Anfang ziemlich hart ist, brecht ihr euch ein Stück ab und knetet es erst einmal, bis es weicher wird. Ich hatte mir überlegt, mit dem Kopf anzufangen, da ich so auch beim Zeichnen vorgehe; da klappt es bei mir einfach besser mit den Proportionen. Nachdem ihr die Kopfmasse formbar gemacht habt, rollt ihr sie zwischen euren Handflächen zur Kugel. Ihr könnt gleichzeitig auch die Hüften kreisen lassen, sodass ihr für das nächste Dance Battle gut vorbereitet seid. Wenn ihr mit Form und Größe zufrieden seid, dann kann die Murmel zur Seite gelegt werden. Als nächstes geht es an den Körper. Gleiches Prinzip: Etwas Fondant vom Block abbrechen, kneten und dann in Form bringen. Passt der Körper, könnt ihr die Kopfkugel vorne draufsetzen und, falls nötig, weiter anpassen. Als nächstes sind die Beinchen dran. Hier ist es einfacher, wenn ihr vom Block zwei gleich große Stücke abrupft. Wer es sich nicht traut — spürt den vernichtenden Blick des Star Lords! — kann einfach beide Beinchen ausgestreckt lassen. Da ich eine niedliche Pose im Kopf hatte, habe ich eines der grünen Würstchen angewinkelt. Mein kleiner Groot sollte ja gechillt auf dem Kuchen liegen. Bei den Armen bitte daran denken, dass die ungefähr die gleiche Größe wie die Beine haben sollten. Ich habe ein Ärmchen unter den Kopf geformt und das andere ebenfalls angewinkelt. So sieht mein Kleiner Guardian aus, als würde er den Kopf abstützen. Man spart sich bei dieser Pose, den Übergang zwischen Körper und Kopf fein ausarbeiten zu müssen. Wenn ihr findet, dass die Figur so von den Proportionen her passt, könnt ihr an die Feinarbeiten gehen. Ich habe beim Gesicht angefangen, da das sitzen muss, denn sonst ist die ganze Figur nichts wert. Für die Arbeiten habe ich ein Holzstäbchen genommen und damit die Augen und den Mund in den Kopf gestochen (sorry Groot!). Danach werden am restlichen Körper Linien gezogen, umso das Muster der Baumteile nachzuempfinden. Zum Abschluss habe ich mit einem schwarzen Zuckerstift die Augenhöhlen mit Zuckermasse ausgefüllt. So kommt Lebens ins Spiel, Baby! Der fertige kleine Groot wird dann auf Eis gelegt, damit er und seine Formen nicht weglaufen können.

Teil 2: Der Teig

Musikempfehlung: “Mr. Blue Sky” von Electric Light Orchestra, “I Want You Back” von Jackson 5 und “Cherry Bomb” von The Runaways

Da ich am samstagmorgens nicht genug Zeit hatte, habe ich den Kuchen bereits am Vorabend gebacken. Keine Sorge, euer Werk verträgt das und schmeckt immer noch sehr gut. Stellt euch alles, was ihr für den Kuchen benötigt, bereit und schaltet den Herd auf 180 Grad Umluft, damit er vorheizen kann. Die Kirschen aus dem Glas abtropfen lassen und beiseite stellen, damit sie für den späteren Cherryangriff bereit sind. Den Saft können wir hier leider nicht verarbeiten, daher füllt diesen ab, um ihn im Kühlschrank für etwas anders aufzuheben (vielleicht für einen Belohnungs-Cocktail? Passen Kirschen in einen Piña Colada?). Der erste Schritt beim Teig ist es, die Margarine, Eier, Vanillezucker und Zucker zu mischen und schaumig zu rühren, bis eine dicke, helle und gleichmäßige Masse entsteht. Vermischt das Mehl mit dem Backpulver und gebt diese trockene Kombination zusammen mit der Milch abwechselnd zur Ei-Fett-Zuckermasse hinzu. Es sollte ein glatter, geschmeidiger Teig herauskommen und denkt an die Regel: Lieber etwas länger rühren als zu kurz. Eine Welt lässt sich schließlich auch nicht in einer Minute retten! Die Hälfte des Teiges füllt ihr dann auf euer vorbereitetes Backblech und streicht die Masse schön glatt. Der restlichen Masse gebt ihr ein paar Löffel Kakaopulver hinzu und verrührt das Ganze gut. Sollte der Teig zu dick werden, einfach ein kleinen Schuss Milch dazu kippen. Seid lieber etwas vorsichtiger und gebt erst einmal nur etwas Kakao hinzu bis ihr mit der Schokointensität zufrieden seid. Die dunkle Masse kommt dann über den hellen Teig. Achtet darauf, auch hier alles schön glatt zu verstreichen, sodass überall ungefähr dieselbe Menge Kuchenteig ist. Jetzt kommen die Kirschen ins Spiel: Setzt diese versetzt auf den Teig und drückt sie ein klein wenig nach unten. Den Rest erledigt der aufgehende Kuchenteig, denn der verschluckt die Kirschen wie der Abilisk in Guardians of the Galaxy 2 die Anulax-Batterien. Jetzt geht es ans backen! Kuchen rein in den Ofen und die Eieruhr erst einmal auf 30 Minuten stellen — das entspricht ungefähr 3/4 von Guardians of the Galaxy: Awesome Mix Vol. 1, dessen Laufzeit 44:32 Minuten beträgt. Die gesamte Backzeit variiert stark, da es darauf ankommt, wie dick der Teig ist. Daher lieber einen Blick mehr hineinwerfen, als das der Kuchen verbrennt.

Teil 3: Die Creme und die Deko

Musikempfehlung: “Lake Shore Drive” von Aliotta Haynes Jeremiah und “My Sweet Lord” von George Harrison

Normalerweise kommt auf den Kuchen eine Buttercreme, aber da das Geburtstagskind diese nicht so mag, habe ich mir eine Alternative überlegt: Eine Mascarponecreme. Während der Kuchen im Ofen backt, kann man diese gut vorbereiten. Daher den Doppelrahm-Frischkäse aus dem Kühlschrank in eine Schüssel geben, Vanillezucker und etwas Milch dazu schütten und das Ganze dann in Draxmanier kräftig verrühren, bis eine geschmeidige Creme entsteht. Wenn der Kuchen fertig gebacken und ausgekühlt ist, kommt die Creme oben drauf und unser Werk darf kalt gestellt werden. Ist die Masse fest, schmelzt ihr dunkle Schokolade im Wasserbad und könnte diese auf dem Kuchen verteilen. Ist alles gut verteilt, heißt es abwarten, aufräumen, eine Welt retten, den Infinity-Stein loswerden, um dann, wenn die Schokolade ausgehärtet ist, die Dekoelemente darauf zu verteilen. Ich habe weiße Schokolade geschmolzen und mit einem Schokoschreiber einen frechen Rocket auf den Guss gemalt. Mein Ziel war es, dass das Motiv aussieht, als hätte unser kleiner Groot es gezeichnet. Für den Transport musste ich unseren Baumfreund noch einmmal herunter nehmen, aber vor dem Servieren habe ich ihn wieder auf den Kuchen gesetzt und so den Gästen und vor allem der Gastgeberin präsentiert.

Da hatte ich mir ja was überlegt: Noch nie habe ich eine Donauwelle selbst gebacken und auch noch nie aus Fondant eine ganze Figur geformt. Aber für gute Freunde nimmt man auch Herausforderungen auf sich. Mit dem Endergebnis bin ich ganz zufrieden, auch wenn ich es schade finde, dass der Guss nicht schön glatt geworden ist. Auch bei der Grootfigur gibt es einiges zu bemängeln aber für den ersten Versuch war es mir wichtig, dass man ihn überhaupt erkennt und das wurde er! Dafür gab sogar ein paar „Oh, wie niedlich“. Tja Peter, so schleicht man sich in die Herzen der Frauen!

Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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Iruka
Iruka
9. Juni 2018 18:06

Daumen hoch für diesen tollen Backartikel. Da bekommt man ja schon beim Lesen direkt Hunger, bzw. schwingt gleich den Löffel im Takt. XD Ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass der Kuchen sehr lecker war und Minigroot einfach nur niedlich war.

Ayres
Redakteur
6. Juli 2018 16:50

Sieht wieder einmal sehr lecker aus 🙂 Musste aber erst einmal googlen, was Fondant ist 😀