Hawkeye (Folge 1×04)

“Wir sind Partner, oder?” fragt die vierte Folge von Hawkeye und sorgt dafür, dass sich die ansonsten eher gemächliche und dialogreiche Folge gen Ende in Sachen Dramatik überschlägt.

Inhaltsangabe

Jack wartet mit dem Degen auf Clint. Wie sich herausstellt, ist auch Eleanor zu Hause. Die Situation entspannt sich schnell und Kate stellt Clint ihren Eltern vor, die es zwar sonderbar finden, dass ihre Tochter mit einem Avenger herumhängt, aber im Grunde verstehen sich alle. Trotzdem versucht Kate Eleanor weiterhin vor Jack zu warnen, stößt jedoch auf kein Gehör. Clint verspricht Eleanor, auf Kate gut aufzupassen, als diese ihre Bedenken äußert, Kate könnte wie Black Widow enden.

Clint bittet seine Frau Laura, ihm bei der Recherche über die Sloan Ltd. zu unterstützen, welche sich als Scheinfirma der Tracksuit-Mafia herausstellt. Laura kann herausfinden, wo sich die Rolex von der Auktion befindet und lässt Clint die GPS-Daten zukommen. Gleichzeitig bemerkt sie aber auch, wie körperlich und nervlich angeschlagen ihr Mann ist.

Kate stattet Clint einen Besuch ab, für den der Film-Marathon mit seiner Familie entfällt, und bringt einige DVDs mit. Beide verbringen einen geselligen Abend miteinander, schauen Fernsehen, üben ein paar Tricks und sprechen auch über Clints Pfeile. Diese wurden zu einem Großteil von der Polizei beschlagnahmt, weshalb ihm nur noch wenige Trickpfeile bleiben. Auch nachdenkliche Themen werden angestimmt und Clint spricht über sein Dasein als Ronin sowie seinen schwierigsten Pfeil, nämlich den, der Black Widow verfehlen sollte. Auch wird thematisiert, dass er ohne Auftrag zum Ronin wurde, da seine Familie vom Blip ausgelöscht wurde.

Am nächsten Morgen trennen sich die Wege zunächst: Clint will Kazi einen Besuch abstatten, während Kate beauftragt wird, die LARPer im Park aufzusuchen, um Pfeile zu beschaffen. Sie nimmt Pizza Dog mit und kann mit den LARPern einen Deal aushandeln, der allerdings besagt, dass sie Kate und Clint unterstützen, woraufhin sie mit in Kates Wohnung kommen.

Clint hat derweil Kazi aufgesucht und versucht diesem bewusst zu machen, dass Maya einem Geist hinterherjagt und er nicht der Ronin sei, den sie sucht.

Kate und Clint befinden sich auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses, zu dem der Sender der Rolex führt. Kate schleicht sich entgegen der Absprache in die Wohnung und findet dort Blitzlichter vor sowie Notizen zu Clints Familie. Clint ist wütend, dass Kate auf eigene Faust agiert, warnt sie jedoch, dass die Blitzlichter Alarmmeldet für Taubstumme seien. Zu spät: Er wird auf dem Dach von einer maskierten Person angegriffen, während Maya in der Wohnung Kate bemerkt hat und auf sie losgeht.

Kate kann sich zurück auf das gegenüberliegende Dach flüchten, gefolgt von Maya. Die unbekannte Angreiferin in Schwarz geht auf alle drei los und es folgt ein wilder Schlagabtausch, bei dem Kate vom Dach stürzt, jedoch von einer Lichterkette gehalten wird. Clint kann Maya in die Flucht schlagen, als er sie mit einem Pfeil trifft. Doch die zweite Angreiferin ist hartnäckiger und offenbart ihre Identität: Es ist Natashas Schwester Yelena (Florence Pugh), die dank Valentina (Julia Lewis-Dreyfus) der Auffassung ist, dass Clint für Natashas Tod verantwortlich sei. So schnell, wie sie aufgetaucht ist, zieht sie sich wieder zurück, während zwischen Clint und Kate ein Streit entbrennt, bei dem er sich von ihr als Partnerin trennt und zukünftig alleine vorgehen will. Er hat Tränen in den Augen und ist schockiert, zu was die Black Widows fähig sind.

Die Fortführung der Black Widow-After Credits

Schon das Ende von Black Widow offenbarte, dass Clint das nächste Ziel von Yelena Belova sein würde, und es galt schon lange als gesetzt, dass Florence Pugh in Hawkeye zu sehen sein würde. Während die Handlung selbst also den Plot in dieser Folge kaum vorantreibt, setzt hier (endlich) wieder einmal einer der Hauptstränge an und Clint werden die Augen geöffnet. Für ihn ist diese Folge so oder so hochemotional, denn mit jedem Gespräch kommt stärker zum Vorschein, wie gebrochen er ist. Etwas, das in allen MCU-Serien bislang thematisiert wird: Trauer. Wanda trauert um Vision, Falcon um Captain America, Loki um Asgard und Clint um Natasha. Ein roter Faden, der die Figuren weitaus dreidimensionaler macht, als sie es in den Filmen überhaupt sind. Und davon profitiert vor allem Clint, bei dem es wohl kaum jemanden wundern würde, wenn er sich nach dieser Serie endgültig in den Ruhestand begibt. Der Konflikt mit Yelena erscheint dabei wie etwas, das final geklärt werden muss, damit er seinen Frieden findet.

Ein Fall für sich: Familie Bishop

Auf jede soziale Interaktion, mit der Kate Pluspunkte sammelt, wie ihr liebevoller Besuch bei Clint, folgt immer eine unbedachte Aktion, die wieder hervorkehrt, dass sie eben doch noch recht jung ist. Ihr Alleingang in dieser Folge verärgert Clint zu Recht und sie schmückt sich auch noch damit, mit einem Avenger abzuhängen. Im Kampf ist sie jedenfalls das schwächste Glied des Vierergespanns. Sonst kann Kate in dieser Folge nur bedingt als Kämpferin punkten, was aber auch auf Maya zutrifft, über die es keine neuen Erkenntnisse gibt. Merkwürdig ist wieder einmal das Verhältnis der Bishops. Eleanor scheint einfach alle Probleme überhören zu wollen, während Jack in dieser Folge mit seinen falschen Sprichwörtern fast schon sehr menschlich porträtiert wird. Das Gespräch mit Clint am Tisch mag auf den ersten Blick herzlich wirken, bringt aber viel unangenehmen Subtext hervor.

Fazit

Eine klasse Folge, die ein hohes Maß an Interaktion bietet, wie es sich Fans nur wünschen können. Die gemeinsam verbrachte Zeit von Clint und Kate ist Gold wert, auch wenn das Ende der Episode zunächst einmal getrennte Wege verspricht. Wohl kaum jemand glaubt, dass es dabei bleiben wird. 
Die Action-Szene auf dem Dach ist an Dramatik kaum zu übertrumpfen und bringt endlich einen neuen Stein ins Rollen.
Wovon man bloß Abstand nehmen sollte, ist die krude Darstellung der LARP-Gruppe. Wohl kaum jemand findet deren Darstellung authentisch, oder? Die Figuren wirken weder glaubhaft besetzt, noch nimmt man ihnen ab, dass sie ernsthafte LARPer sind. Ein nett gemeinter Versuch, der aber nach hinten losgeht.

© Disney

Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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Ayla
Redakteur
9. Dezember 2021 13:04

Endlich ist Yelena aufgetaucht *-* Zwar noch ein sehr kurzer Auftritt, aber ich freue mich trotzdem sehr und bin gespannt, was man von ihr in den nächsten Episoden erfahren und sehen wird.

Auf jeden Fall wieder eine sehr starke Folge, wobei ich die Action in Episode 3 noch besser fand. Auch gut, dass man Kate eben schon anmerkt, dass sie noch recht jung ist und ein sehr idealisiertes Bild vom Leben als Superheldin hat. Clint ist da schon abgehärteter und weiß, was damit alles verbunden ist (Gefahr für die Familie, eigene Verletzungen, traurige Verluste …). Schade, dass man zu Maya/Echo nicht mehr erfahren hat, aber die letzte Episode hatte da ja schon gute Vorarbeit geleistet.

Die LARP-Gruppe mag ich übrigens auch nicht, die wirken einfach sehr deplatziert (und warum sehe ich LARPs in letzter Zeit so oft? Life is Strange: True Colors hatte einen ganzen Spielabschnitt damit) und eben wenig authentisch. Die könnte man sich auch schlicht sparen.