Anime Fall Season 2024 / Woche #6
In diesem wöchentlichen Format begleiten wir 365 Days to the Wedding, DAN DA DAN, Mecha-Ude: Mechanical Arms, Nina the Starry Bride und Yakuza Fiancé von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redaktionsmitglieds. Weitere Besprechungen diverser Anime-Serien befinden sich in unserem Episodenguide.
Titel: 365 Days to the Wedding
Start: 3. Oktober 2024
Genre: Romanze, Komödie
Animationsstudio: Ashi Productions
Episode 6
Die Reiseagentur steht vor neuen Herausforderungen. Der Sommer naht und somit die anstehenden Sommerurlaube. George mit seinen Hawaiihemden ist da voll in seinem Element. Zwischen Takuya und Rika herrscht eine angespannte Stimmung und Takuya fragt sich, ob er beim Besuch seiner Familie etwas Falsches gesagt hat, weshalb sie sich zurückzieht. Auf einmal steht ein kleiner Junge im Büro und stellt sich als Sohn des Mitarbeiters Shinshi vor. Hideos Eltern haben sich am Morgen gestritten; der Vater ist fortgegangen und er will ihn finden. Takuya wird damit beauftragt, sich dem Jungen anzunehmen und gemeinsam mit ihm nach Shinshi zu suchen. Hideo bringt einen ganzen Ordner voller Visitenkarten mit, die als Anhaltspunkt für den Aufenthaltsort dienen könnten, doch ohne Erfolg. Takuya nimmt Hideo mit in einen Burger-Imbiss. Der Kleine bricht vor ihm in Tränen aus, da er das Wort Scheidung von seinen Eltern gehört hat. Takuya schafft es irgendwie, ihn zu beruhigen und die restlichen Kolleg:innen kommen zu Hilfe. In einer Bar finden Sie Shinshi, der völlig neben sich über einem Scheidungsformular hängt. Er ist kaum ansprechbar und ergreift die Flucht. Sie schaffen es, dass wenigstens Hideo seinen Vater nicht in diesem Zustand sieht.
Beziehungsprobleme bietet 365 Days to the Wedding nicht nur bei Rika und Takuya, die in Wahrheit ja nicht mal eins, sind sondern auch bei einer andern Familie, worunter der Sohn leidet. Takuya schafft es mit seiner ruhigen Art, einen völlig verzweifelten Jungen zu beruhigen. Gerade dabei fallen ihm die Worte seines Vaters ein, dass er endlich ein Mann werden soll. Auch Rika hat bei der Scheidungsgeschichte ihre eigenen Eltern vor Augen. Es wirkt, als wäre dieser Teil eingebaut worden, um die Nichtverlobten wieder zusammenzuführen. Mal schauen, ob das klappt. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Takuya seine Gefühle ausgesprochen hätte, die er beim Heimatbesuch empfunden hat. Beide trauen sich nicht, den Mund aufzumachen, um sich auszusprechen. Hideo kann einem Leid tun, aber zum Glück hat Rika ihn davon abgehalten, seinen Vater so zu sehen. Es wirkt übertrieben, wie Shinshi als Affe vor der Belegschaft davon rennt und auf einen Baum klettert. Das sorgt leider dafür, dass eine wirklich emotionale Folge diese Gefühle auf den letzten Metern verliert. Wenigstens eine Figur kann völlig glücklich gemacht werden. Und das ist Kama, Takuyas Katze, die wieder zu Hause ist und auf den ersten Blick keine Berührungsängste mehr zu haben scheint. Takuya besticht sie ja aber auch mit leckerem Essen.
Titel: DAN DA DAN
Start: 3. Oktober 2024
Genre: Action, Fantasy, Science-Fiction
Animationsstudio: Science Saru
Episode 6
Die Suche nach Okaruns Eiern geht weiter. Dank der Turbo-Oma wissen Okarun und Momo zumindest, dass sie wegen einer Schicht aus Turbo-Omas Geisterkraft wie goldene Kugeln aussehen. An dem Ort, an dem sie sein sollten, sind sie aber nicht mehr zu finden und somit müssen sie vorerst die Suche abbrechen. Am nächsten Tag in der Schule ist viel los. Vor allem ist ein Gerücht im Umlauf, das besagt, Momo sei “einfach zu haben” und “würde jeden ranlassen”. Als Okarun das hört, brennen kurz die Sicherungen mit ihm durch und im Turbo-Oma-Modus legt er sich sogar mit einem Klassenkameraden an. Besagte Turbo-Oma hat sich übrigens in seinem Rucksack in die Schule geschlichen. Einerseits weil ihr langweilig ist und andererseits, weil sie eines von Okaruns Eiern spürt. Die derzeitige Besitzerin ist auch schnell gefunden. Es handelt sich um Aira, die mittlerweile glaubt, Momo sei ein Dämon. Sie hat nämlich durch Okaruns goldene Kugel die Fähigkeit, übernatürliche Phänomene wahrzunehmen. Sie und ihre Freude überraschen deswegen Momo und wollen den Dämon besiegen. Leider ist ein anderer Geist hinter Aira her und es kommt zum Kampf. Auch Okarun stößt dazu und gemeinsam können sie den Geist einigermaßen in Schach halten. Allerdings ist dieser Geist kein leichter Gegner.
Für Menschen, die der japanischen Sprache nicht mächtig sind, wirkt es vielleicht seltsam, dass Okaruns Eier jetzt goldene Kugeln sind. Allerdings wird “Kintama”, wortwörtlich für “goldene Kugel”, im Japanischen gerne als Umschreibung für die Hoden eines Mannes verwendet. Abgesehen davon hat diese Folge einmal wieder alles, was auch die zuvor schon bietet. Die Animationen sind auch beim Kampf gegen den Geist Acrobatic Silky phänomenal. Die Tränen, das Verschlucken von Aira, Okarun und Momo oder das Anzünden ihrer Haare. Die Acrobatic Silky selbst ist wieder diese interessante Mischung aus schräg, gruselig und doch irgendwie witzig. Dieser Rückblick mit Aira als Kind bringt sogar noch eine Prise Tragik mit. Wo wir bei Aira sind: Sie ist schon etwas seltsam. Sieht sich als Mittelpunkt der Welt und dank Okaruns Ei sogar als Auserwählte. Sie kommt jetzt noch ziemlich nervig und egoistisch rüber, aber wenn wir an Momo und Okarun denken, werden wir wohl bald noch mehr von ihr lernen. Lustig ist auch, wie die Turbo-Oma ihre neue Rolle als Winkekatze nutzt, um unsere Protagonisten zu unterstützen. Ihre vielen Gesichtszüge, passend zu jeder Szene, sind einfach die Kirsche auf der Torte.
Titel: Mecha-Ude: Mechanical Arms
Start: 04. Oktober 2024
Genre: Action, Science-Fiction
Animationsstudio: TriF Studio
Episode 6
Aki will Hikaru zwingen, ihr zu folgen, ändert dann aber ihre Meinung. Sie kehrt ohne Hikaru und Alma zu Fubuki zurück und wird von dieser und Amaryllis stark unter Druck gesetzt. Mittlerweile finden Quen und Kayano Informationen zu Amaryllis, indem sie sich in das System der Kagami Group hacken. Amaryllis hat seit dem Vorfall im Labor Fubuki unter Kontrolle und benutzt sie nun, um durch Aki an Alma heranzukommen. Als sie ihre Maske fallen lässt, gerät Aki in Bedrängnis. Hikaru trifft gerade noch rechtzeitig ein, muss sich aber jetzt Amaryllis stellen, die ihm und Alma ihr Arbitrium entzieht. Mit Aki als Geisel hat Amaryllis die Oberhand, doch Hikaru und Alma schaffen es dennoch, Aki zu befreien. Jun nutzt seinen Mecha-Ude, um Amaryllis von Fubuki zu trennen, dann zerstören Alma und Hikaru sie. ARMS kümmert sich um Fubuki, auch Aki wird in der Organisation bleiben und weiterhin Hikaru beschützen. Unterdessen schreiten die Pläne der Kagami Group, ein Gate zur Welt der Mecha-Ude zu öffnen, weiter voran. Dafür wird nur noch Alma benötigt, der Trigger Arm.
Jun ist einfach cool. Der zieht sein Ding durch, ohne sich um irgendwelche Konsequenzen zu kümmern. Ihm dürfte klar sein, dass Amaryllis, die ihm durchaus ein Begriff ist, wesentlich stärker ist als er selbst, dennoch stellt er sich ihr in den Weg. Und er schafft es, Hikaru wieder auf die Spur zu bringen, als dieser sich von Akis Worten beeinflussen lässt. Aki schafft es ja wirklich gut, andere von sich zu stoßen, indem sie ihnen irgendwelche haltlosen Dinge an den Kopf wirft und Selbstzweifel auslöst. Doch Amaryllis übertrifft Aki in diesem Punkt bei weitem. Die Art, wie sie Fubuki benutzt hat, um Aki dazu zu bringen, fast ihren Freund (auch wenn sie es da noch nicht zugegeben hat) zu verraten, war schon mies. Und selbst in ihrer Niederlage gibt sie Alma noch die Schuld an Yakumos Tod und dass sich die Mecha-Ude nun in diesem Zustand befinden. Ob das der Wahrheit entspricht, wird sich zeigen. Auf jeden Fall hat sie nicht auf eigene Faust gehandelt, konnte sich aber angesichts des köstlichen Arbitriums nicht zurückhalten und wurde von jemandem ihr bekannten endgültig ausgelöscht.
Titel: Nina the Starry Bride
Start: 10. Oktober 2024
Genre: Fantasy, Romanze
Animationsstudio: Signal.MD
Episode 6
Nina erholt sich von ihrer Wunde und spaziert wieder draußen herum. Als sie dort darauf aufmerksam wird, dass der Kommandant der Garde sich an den Zofen vergreift, handelt sie und kann die Zofe retten. Später stellt sie dem Kommandanten eine Falle. Sie gibt sich als Zofe aus und tatsächlich fällt er darauf rein. Doch als er handgreiflich wird, offenbart Nina sich als Prinzessin und lässt ihn wegen seiner Taten einsperren. Nach seiner Rückkehr ist Sett etwas ungehalten über ihren Alleingang, es folgen aber keine Konsequenzen. Stattdessen überträgt er Nina die Pflege Nienas. Später wird entschieden, dass Nina Sett ins Kernland begleiten soll. Doch auf dem Weg dorthin stürzt Ninas Kutsche eine Klippe hinunter. Nun auf sich gestellt, irrt Nina durch den Wald, auf der Suche nach Hilfe, aber auch nach Niena, die davongeflogen ist. Stattdessen findet sie allerdings einen Tiger.
Da erlebt Nina mal wieder eine ganze Menge. Wie sie dem lüsternen Kommandanten das Handwerk legt, ist nicht nur clever gemacht, sie gewinnt damit auch die Sympathie sämtlicher Zofen und Wächter. Denn der Kommandant quält zu gerne seine Mitmenschen, vor allem die Frauen. Gut, dass er jetzt kein Unwesen mehr treiben kann. Hilfreich ist da auch die Selbstverteidigungstechnik, die Hikami Nina beibringt. Ein gut platzierter Schlag und schon liegt der so viel stärkere Kommandant da. Später darf Nina den Vogel Niena pflegen. Irgendwie läuft es mehr darauf hinaus, dass sie und Niena streiten. Andererseits spricht diese Aufgabe auch dafür, dass Sett Nina mittlerweile einiges an Vertrauen entgegenbringt. Der Vogel bedeutet ihm schließlich sehr viel. Als es auf große Reise geht, wird Nina the Starry Bride auf einmal sehr dramatisch und gefährlich. Wie durch ein Wunder überlebt Nina den Sturz nahezu unverletzt. Doch nun ist sie ganz alleine in der Wildnis.
Titel: Yakuza Fiancé
Start: 11. Oktober 2024
Genre: Komödie, Romanze, Krimi
Animationsstudio: Studio Deen
Episode 5
Yoshino wacht nicht im Krankenhaus auf, sondern bei sich zuhause. Kirishima hat die ganze Nacht bei ihr gewacht, als ob es ein drohendes Yakuza-Attentat zu verhindern gälte. Eine Mathe-Prüfung rückt näher, vor der Yoshino verzweifelt und Kirishima ist nur bedingt hilfreich. Yoshino fährt nach Yokohama, zu ihrer Cousine Tsubaki. Natürlich ist Kirishima mit dabei. Zu dritt bummeln sie durch die Stadt und gehen in Yokohamas Chinatown chinesisch essen. Dabei entspinnt sich leichter Smalltalk mit gewissen Flirt-Obertönen, was Yoshino gewaltig auf die Nerven geht, obwohl es ihr doch eigentlich ganz egal sein sollte. Als Yoshino wegen Problemen bei ihrer Mathematik-Klausur zurück nach Tokio muss, fahren Kirishima und Tsubaki mit dem Riesenrad wie ein verliebtes Pärchen und reden Tacheles: was war da mit Yoshinos Niere? Als Kirishima ihr einst kaltschnäuzig gesagt hatte, sie solle doch die Kosten, die sie verursacht, mit ihrem Körper verdienen, hatte sie ihm einige Tage später eine Tüte voller Geldscheine in die Hand gedrückt und erklärt, sie habe eine Niere verkauft, um das Geld aufzutreiben, denn die andere Möglichkeit, Sex-Arbeit, käme nicht in die Tüte. Hatte Tsubaki mit ihren Verbindungen zum korrupten Teil des Gesundheitswesens die Hand im Spiel? Yoshino hat eine Operationsnarbe, davon hat sich Kirishima in der Nacht an ihrem Krankenbett überzeugt. Aber hat Tsubaki tatsächlich eine Niere entnehmen lassen oder Yoshino nur in diesem Glauben gelassen?
Wieder eine neue Figur in der wachsenden Welt von Yakuza Fiancé. Was eine Frisur alles über einen Charakter aussagen kann! Cousine Tsubaki aus der illegitimen Nebenlinie trägt ihr Haar wie eine altjapanische Prinzessin, meterlanges, glattes Haar, akkurat gestutzte Stirn- und Seitenfransen. Ganz einfach eigentlich. Damit verkörpert sie Perfektion, Traditionsbewusstsein, zeitlose Eleganz und generiert damit, bevor sie noch ein Wort sagt, bei Yoshino jede Menge Neid, Minderwertigkeitsgefühl und Eifersucht. Doch bei einer kurzen Gesprächspause stellt sich heraus: die scharfsichtige Tsubaki hat Kirishima völlig durchschaut, und nein, sie hat ebenso wenig Interesse an ihm wie er an ihr. Nur eins will er ganz genau wissen und der Zuschauer will es auch. Die Niere aus Folge 1. Man hätte es für einen Bluff halten können. Aber Yoshino hatte in den weiteren Folgen sichtlich unter Nachwirkungen eines Eingriffs zu leiden, auch, wenn sie allein gezeigt wurde. Also doch Organhandel aus verletztem Stolz? Folge 5 dreht die Frage gleich zwei Umdrehungen weiter. Ja, Yoshino hat sich operieren lassen. Nein, Tsubaki hat die Niere nicht entnehmen lassen, sondern nur eine Menge Blut abgezapft und Yoshino dann die gewünschte Summe ausgehändigt. Das ergibt eine Folge von 1. Ja, 2. Nein, 3. Ja, 4. Nein, 5. Irgendwie schon, aber anders. So wie die Beziehung von Yoshino und Kirishima. Ganz schön verzwickt, was Yakuza Fiancé da entwickelt.