Weltenwanderer-Trilogie (Band 1): Vier Farben der Magie

Der erste Band Vier Farben der Magie der Weltenwanderer-Trilogie von V.E. Schwab, im Fischer-Tor-Verlag im Mai 2017 erschienen, entführt den Leser auf eine magische Reise. In der Welt des Magiers Kell existieren vier völlig unterschiedliche Welten nebeneinander, die jedoch eine Gemeinsamkeit haben: London. Wer über die seltene Gabe der Antari-Magie verfügt, ist in der Lage, zwischen den Städten und innerhalb der Welten zu wandern.

Kell ist einer von zwei verbliebenen Magiern, die über die seltene Gabe der Blutmagie – die Kraft eines Antari – verfügen. Das auffälligste Kennzeichen dieser Macht: Ein schwarzes Auge, das als Zeichen der Magie den Träger kennzeichnet und ihm ermöglicht, mithilfe seines Blutes zwischen den Welten zu wandern. So selten diese Gabe ist, so gefürchtet wird sie auch von anderen. In Kells Leben existieren insgesamt vier Welten mit ein- und derselben Stadt – zumindest dem Namen nach. Doch von ihrer Lebensweise könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Um sie unterscheiden zu können, hat Kell ihnen Namen gegeben. Er selbst lebt im Roten London im Königspalast und dient der Königin und dem König als Bote und Mittler zwischen den anderen Königreichen. Zugleich ist er der Ziehbruder des Prinzen Rhy. Im Roten London lebt die Magie; alles ist von ihr durchzogen. Das Weiße London hingegen wird von ihr verzehrt und steht stets an der Schwelle des Untergangs. Machtkämpfe, Tod und die eisige Hand der dort herrschenden Dane-Zwillinge machen das Leben an diesem Ort nicht sehr angenehm. Das Graue London ist vollkommen magiefrei. Die meisten Menschen glauben nicht einmal an die Existenz von Magie. Und das Schwarze London schließlich wurde vor langer Zeit sich selbst überlassen. Die Magie hat alles in sich aufgesaugt, sodass ein Leben dort nicht mehr möglich ist. Um eine Ausbreitung der Magie in die anderen Welten zu verhindern, wurden die Tore zwischen den Welten versiegelt und nur noch einem Antari ist es möglich, die Grenze zu überschreiten.

Eine Diebin und ein Schmuggler

Kell hat eine geheime Leidenschaft. Um zwischen den Welten zu wechseln, bedarf es stets eines Gegenstandes aus der jeweiligen Welt, in die man reisen möchte. Doch Kell hat es sich zur Angewohnheit gemacht, den einen oder anderen Gegenstand aus dem Grauen London im Austausch gegen etwas aus dem Roten London mit in seine Welt zu bringen. Dafür hat er sich eigens eine, nur ihm zugängliche Kammer geschaffen, in der er seine Schätze aufbewahrt. Nur sein Bruder Rhy weiß von Kells heimlichem Hobby, denn ein Schmuggel zwischen den Welten ist strengstens verboten. Nicht umsonst wurden die Tore versiegelt. Natürlich kann Kells geheimes Treiben nicht ewig gutgehen und er gerät in große Schwierigkeiten, als er sich überreden lässt, einen Gegenstand aus dem Weißen London mitzunehmen. Als Kell feststellt, dass er nach Annahme des Schwarzen Steins verfolgt wird, ist ihm schnell klar, dass dieser nichts gutes bedeutet. Er rettet sich in das Graue London, in dem er prompt der Diebin Lila begegnet. Delilah Bard ist ein abgemagertes, verwegenes Mädchen, das sich seinen Lebensunterhalt als Diebin verdient und dabei von einer Karriere als Piratin mit eigenem Schiff träumt. Dabei nimmt sie sich, was sie kriegen kann und schreckt vor kaum etwas zurück. Schneller als Kell schauen kann, hat sie auch schon den schwarzen Stein in ihren Besitz gebracht und verschwindet damit lautlos in die Nacht. Doch auch Lila bemerkt schnell die dunkle Macht, die in dem unscheinbaren Stein schlummert und sich alles und jedem aufzwingen will. Von da an sind Kells und Lilas Wege untrennbar miteinander verbunden. Sie beschließen, den Stein gemeinsam dahin zurückzubringen, wo er hingehört und er keinen Schaden anrichten kann: In das Schwarze London.

Eine Reise durch die Welten

Originaltitel A Darker Shade of Magic
Ursprungsland USA
Jahr 2015
Typ Roman
Bände 1 / 3
Genre Fantasy
Autor V.E. Schwab
Verlag Fischer-Tor

Um dieses Ziel zu erreichen, ist es nötig, eine Welt nach der anderen zu durchschreiten. Natürlich geht diese Reise nicht ohne Hindernisse vonstatten. So stellt sich ihnen Holland, der zweite noch lebende Antari, der dem Weißen Königreich dient, mehr als nur einmal in den Weg. Denn die Dane-Zwillinge verfolgen ihre ganz eigenen Interessen. Doch auch der Stein selbst führt ein Eigenleben. Die Magie breitet sich wie ein Virus aus und Lila und Kell müssen sich beeilen, bevor es ihren Welten genauso ergeht, wie einst dem Schwarzen London. Hinzu kommt, dass Kell mittlerweile öffentlich im Roten London gesucht wird. Sein Verschwinden ist nicht unbemerkt geblieben, denn als Angehöriger des Königshauses fällt es auf, dass er ausgerechnet am Geburtstag des Prinzen nicht auftaucht. Als Kell schließlich aufgegriffen wird, wird ihm schnell klar, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Astrid Dane hat sich mithilfe eines Amuletts des Körpers des Prinzen bemächtigt und droht nun, diesen umzubringen, wenn Kell ihr den Stein – und sich selbst – nicht aushändigt. Die Ereignisse überschlagen sich und Kell ist gezwungen, sein eigenes Leben an das seines Bruders zu binden, um Rhys Leben zu retten.  Nach der Flucht aus dem Roten London in das Weiße London, gibt es ein Wiedersehen mit Holland und den Dane-Zwillingen. Der alles entscheidende Kampf wird hier stattfinden. Kell kann sich schließlich gegen Holland, die Dane-Zwillinge und die Magie des schwarzen Steins durchsetzen. Indem er den im Sterben liegenden Holland zusammen mit dem schwarzen Stein in das Schwarze London schickt, statt selbst zu gehen, kann er zusammen mit Lila zurück in seine eigene Welt kehren.

Eine buchstäbliche Schwarz-Weiß-Zeichnung

Vier Farben der Magie lässt sich schnell durchlesen, da sich der Schreibstil recht flüssig gestaltet. Kell ist ein recht angenehmer Zeitgenosse, der teilweise zwar etwas zu arrogant wirkt, was sich aber durch Lilas Gesellschaft relativiert. Diese ist zwar noch weitaus mehr von sich selbst überzeugt – zumindest tut sie so –, kann dadurch aber für den einen oder anderen Schmunzler sorgen. Allerdings kann man nicht gerade sagen, dass die Geschichte sehr innovativ wäre. Die Einteilung in Gut und Böse ist einfach gehalten. Letztendlich ist es eine typische Schwarz-Weiß-Zeichnung, was umso passender erscheint, wenn man an das Weiße und das Schwarze London denkt. Die beiden anderen Farben verblassen daneben fast. Vor allem das Graue London verschwindet beim Lesen gedanklich im Nirwana. Dabei hilft es auch nicht, dass stets betont wird, dass Magie nun einmal Magie sei und im Grunde weder böse noch gut wäre. Der erste Band ist in sich abgeschlossen. Man kann also dem zweiten Band, Die Verzauberung der Schatten, durchaus eine Chance geben.

Ich habe mir das Buch zugelegt, da ich den Klappentext recht interessant fand. Ich muss zugeben, das ich bei der Erwähnung von London schon gecatched war. Und dann auch noch vier London! Da musste ich es einfach kaufen. Ich habe mir allerdings mehr erhofft und bin etwas von der sehr seichten und vorhersehbaren Story enttäuscht. Die Charaktere sind zwar nett, aber so richtig einen Bezug konnte ich zu Lila und Kell auch nicht aufbauen. Mir fehlen die Emotionen, dieses, dass einen ein Buch richtig in seinen Bann zieht. Die Feinde sind auch sehr eindimensional. Bei Holland wird versucht, ihn mehrschichtig zu zeichnen, aber so richtig gelingt das auch nicht. Sein “Dilemma” hat mich total kalt gelassen. Das Ziel der Gegner ist langweilig und schlicht 08/15. Es fehlen die Überraschungen, die Mehrschichtigkeit der Charaktere. Insgesamt fehlt es an Spannung. Ich hoffe sehr, dass Band 2 mit einer spannenderen und innovativeren Story aufwarten kann.

Zweite Meinung:

Wie gut muss ein Klappentext klingen, um mich sofort zu catchen? Diese Frage ist schwer zu beantworten, aber der von Die vier Farben der Magie hat es sofort geschafft. Ich fühle mich von dem Buch auch gut unterhalten und fand es beim ersten Lesen ziemlich gut. Doch nachdem ich vor kurzem den dritten Band beendet habe, überschattet der die ersten beiden Teile. Mir fielen einige Dinge verstärkt auf, wie zum Beispiel die teils etwas gezwungene Charakterisierung beziehungsweise Interaktion der Personen. Auch wenn mit Teil 2 neben Kell und Lila noch einer meiner favorisierten Charaktere auftaucht, konnte ich im Endeffekt dann eigentlich schnell nur noch bei Lila mitfiebern. Denn sie verhält sich als jemand, der aus dem Grauen London, welche Welt unserer entspricht, noch am natürlichsten und ich liebe ihre Art, mit den neuen Entdeckungen umzugehen. Die Handlung ist durchgeplant ohne allzu viele Überraschungen, aber eine Stärke von V.E. Schwab liegt in den Details. Dass die Welt des Roten London nach Rosen riecht zum Beispiel und der König des Grauen London sich immer über eine Münze aus Kells Welt freut, weil sie ihm beweist, dass es noch mehr da draußen gibt. Das eine oder andere Buch der Autorin befindet sich noch in meinem Stapel ungelesener Bücher und ich bin gespannt, wie mir diese Geschichten gefallen werden.

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Prinzessin Blaubeere

Prinzessin Blaubeere studiert aktuell noch Geschichte im Hauptfach, möchte aber nach ihrem Abschluss Polizistin werden und schwitzt deshalb seit Neuestem im Fitnesstudio, in das sie ihr Einhorn Kurt (Cobain), das sie sich schon lange vor dem großen Boom angeschafft hat, leider nicht mitnehmen darf. Sie liest überwiegend Fantasy und suchtet allerhand Filme und Serien mit den unterschiedlichsten Themen - Zombies und Rosamunde-Pilcher-Kitsch dabei am unbeliebtesten. Darüber hinaus schreibt sie gerade selbst an einem Fantasyroman, in dem natürlich auch ein Einhorn vorkommt.

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