Lockwood & Co. (Band 3): Die Raunende Maske

Im Jahre 2015 erschien der dritte Band der Reihe Lockwood & Co. namens Die Raunende Maske. Dieser Titel ist zwar etwas irreführend, denn eine richtige Maske sucht man in dem Band vergebens. Dafür sorgt der größte Geisterschwarm, den London je gesehen hat, für großen Ärger und auch eine neue Kollegin hält Lucy auf Trab, sodass es nie langweilig wird.

Seit mittlerweile 1 ½ Jahren arbeitet Lucy bei Lockwood & Co., die nach wie vor die kleinste Agentur zur Geisterbekämpfung Londons ist. Doch nach der Zeit merkt man deutlich, dass die Zusammenarbeit mit Lockwood und George wesentlich besser geworden ist. Nach einigen bemerkenswerten Erfolgen, die es auf die Titelseiten der Zeitungen geschafft haben, sind die drei Agenten mittlerweile so gefragt, dass sie kaum noch Zeit zum Ausruhen haben. Da sollte die Erweiterung des Teams doch eigentlich eine willkommene Erleichterung bieten. Doch Holly Munro, eine bezaubernde junge Frau, die das Team als Sekretärin unterstützt, macht Lucy das Leben nur noch schwerer. Dass ausgerechnet zu dieser Zeit auch noch der größte Geisterschwarm auftaucht, der London je heimgesucht hat, macht alles nur noch schlimmer.

Zwischenmenschliche Beziehungen

Originaltitel Lockwood & Co. – The Hollow Boy
Ursprungsland Großbritannien
Jahr 2015
Typ Roman
Bände 3 / 5
Genre Horror
Autor Jonathan Stroud
Verlag cbj

Auffällig ist, dass bei aller Geisteraktivität diesmal das Zwischenmenschliche ganz klar im Vordergrund steht. Holly sorgt bei Lucy für starke Rivalität und Eifersucht, und das nicht nur wenn es um die Aufmerksamkeit Lockwoods geht. Auch bei der Arbeit als Agentin konkurriert Lucy mit Holly, was sich schon daran zeigt, dass sie ihre Arbeitstaschen immer nachkontrolliert. Dabei wird nie wirklich deutlich, weshalb Lucy eigentlich so ein Problem mit Holly hat, obwohl die Geschichte wie gehabt aus ihrer Perspektive erzählt wird.
Doch auch Lucys Gaben des Hörens und Fühlens werden immer stärker und sorgen dafür, dass sie mit Geistern kommunizieren kann. Der Schädel, zu dem sie mittlerweile so etwas wie ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, ist nach wie vor der einzige Geist vom Typ Drei, der zu einem richtigen Gespräch in der Lage ist. Doch durch ihre Sensibilität versteht Lucy mittlerweile auch immer öfter, was andere Geister ihr mitteilen wollen, sodass sie einen völlig neuen Ansatz der Geisterbeseitigung verfolgt.

Ungewöhnliche Kooperationen

Im Fall des Geisterschwarmes fährt die BEBÜP schwere Geschütze auf. Alle Agenturen Rang und Namens werden aufgefordert, zusammen an einer Lösung des Problems zu arbeiten. Das ausgerechnet seine Agentur nicht um Mitarbeit gebeten wird, setzt Lockwoods Stolz arg zu. Als jedoch ein Mitarbeiter von Kipps Team, die nach wie vor in starker Rivalität zu Lockwoods Team stehen, stirbt, ist ein Wendepunkt erreicht. Als George schließlich einen Hinweis auf die Quelle des Schwarmes findet, passiert das bis dahin Undenkbare: Beide Teams arbeiten zusammen. Und auf einmal ist es schwer, die Teammitglieder von Kipps nicht mehr zu mögen, denn plötzlich sind sie mehr als nur Namen. Es sind Menschen, die genauso trauern und ihre Arbeit machen wie Lucy und ihre Kollegen auch.

Wenn sich die Ereignisse nicht gerade um zwischenmenschliche Beziehungen drehen, geht es Schlag auf Schlag. Gerade die Parade zur „Rückeroberung der Nacht“ bietet viel Action, wenn Anschläge abgewehrt, Attentäter verfolgt und tödliche Angriffe pariert werden müssen. Aber auch die offenen Fragen kommen in diesem Band nicht zu kurz, diesmal habe ich jedoch das Gefühl, dass sie immer differenzierter werden. So stellt sich mir mittlerweile die Frage, wer oder was die Orpheus-Gesellschaft eigentlich ist und warum man nur so wenige Informationen über sie bekommt. Aber auch warum ausgebildete Agenten einen Anschlag auf Penelope Fittes, die Leiterin der gleichnamigen Agentur, ausüben, bleibt ein Rätsel. Hat dieser Anschlag gar etwas mit den aufgestachelten Geistern zu tun, die jemand ganz gezielt aufhetzt?  Am beeindruckendsten fand ich jedoch die Geschichte des Kaufhauses Aickmere. Die Beschreibung der Pestgruben, des Gefängnisses und schließlich der Katakomben sind so bildlich, dass ich das Gefühl habe, selbst da unten gewesen zu sein. Leider geht in all dem Trubel der Tod des Agenten aus Kipps Team etwas unter, das finde ich ziemlich schade. Doch dafür wurde ich durch die Vorkommnisse im Kaufhaus mehr als begeistert.

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Centy

Centy ist den Großteil des Tages am und mit dem PC beschäftigt. Als Ausgleich ist sie gerne draußen unterwegs und wandert, fährt Fahrrad oder entspannt sich auf dem Balkon. Sie ist weniger der kreative Typ als der konsumierende. Über Kino, TV bis hin zu Büchern, Comics und Games interessiert sie alles, was eine interessante Geschichte erzählt. Dabei ist sie auf keine Genres festgelegt, auch wenn ihr Liebling der Cyberpunk ist. Nur Horror und Liebesgeschichten meidet sie wenn möglich - wobei für sie oft nicht ganz klar ist, wo da der Unterschied ist.

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