Miraculous – Die Abenteuer von Ladybug und Cat Noir

Manchmal bringen Titel für eine junge Zielgruppe auch eine hohe ältere Fangemeinde hervor. Ein solcher ist zweifelsohne Miraculous: Die seit 2015 laufende Animationsserie aus Frankreich kommt nicht nur bei Kindern gut an, sondern besitzt auch einige erwachsene Fans. Durch den großen Erfolg ist es kein Wunder, dass aus der Serie mittlerweile ein ganzes Franchise entstanden ist. Merchandise, Comics und Specials gehören bereits zum Reportoire des Universums. Im Sommer 2023 sollen die titelgebenden Superhelden Ladybug und Cat Noir sogar ihr Leinwand-Debüt feiern! Auch aus Japan, das dank des Studios Toei Animation auch an der Serie beteiligt ist, erscheint seit 2021 eine Umsetzung des Stoffes in Form einer Manga-Reihe. Das Label Panini Manga veröffentlichte den ersten Band von Miraculous – Die Abenteuer von Ladybug und Cat Noir am 13. Dezember 2022.

 

Die Pariserin Marinette Dupain-Cheng hat ein Geheimnis: Mithilfe ihres Kwami, einem magischen Wesen namens Tikki, verwandelt sie sich in die Superheldin Ladybug. Gemeinsam mit ihrem Partner Cat Noir verteidigt sie Paris vor dem Bösen. Kämpft Marinette aber nicht gegen Bösewichte, so ist sie eine normale Schülerin, die unsterblich in Model und Klassenkamerad Adrien Agreste verliebt ist – Nichtsahnend, dass dieser ihr Superhelden-Partner Cat Noir ist! Werden die beiden weiterhin Paris vor dem Bösewicht Hawk Moth beschützen können?

Komplizierte Beziehungen

Originaltitel Miraculous: Ladybug and Chat Noir
Jahr 2021
Band 1 / ?
Genre Action, Abenteuer, Romanze
Autor Warita Koma
Mangaka Riku Tsuchida
Verlag Panini Manga
Veröffentlichung: 13. Dezember 2022

Miraculous stellt zwei Charaktere in den Mittelpunkt: Die Bäckerstochter Marinette und das Model Adrien, die jeweils als Ladybug und Cat Noir verdeckt Paris vor dem bösen Hawk Moth beschützen, der die negativen Emotionen von Menschen nutzt, um sie zu akumatisieren (und somit in ein Monster zu verwandeln). Hawk Moths Ziel ist es, die Miraculous der beiden Superhelden in die Finger zu bekommen. Denn die Kwamis sind an diese Miraculous, Accessoirs wie Ohrringe oder Ringe, gebunden. Dabei ist Marinette in Adrien verliebt und Cat Noir in Ladybug. Problem: Niemand darf wissen, wer die Superhelden wirklich sind. Ihre Geheimidentität muss um jeden Preis gewahrt werden und das gilt auch unter ihnen selbst. Im Prinzip also ein scheinbares Liebesviereck, das eigentlich gar keines ist. Der erste Band zeigt das aber lediglich durch Marinettes durch Herzchenaugen unterstrichenen Schwärmereien und Cat Noirs offensives Flirting. Interessant ist dabei der Kontrast zwischen der zivilen Identität und der des Superhelden, so zeigt sich Adrien als zurückhaltend, was man von seinem Alter Ego Cat Noit nicht behaupten kann.

Superhelden-Action mit Teenie-Schwärmereien

Neben dem romantischen Subplot bietet die Manga-Reihe vor allem Action in bester Superhelden-Manier. Cat Noir heizt den Schurken mit seinem Stab und der zerstörerischen Attacke Kataklysmus ordentlich ein, während Ladybug mit ihrem sogenannten “Glücksbringer”, einem zufälligen Gegenstand, der ihr hilft, zu gewinnen, den Tag rettet. Dabei ist jedoch ihr kluges Köpfchen gefragt, denn wie genau dieser Gegenstand zu nutzen ist, ist keinesfalls sofort ersichtlich. Die ersten Kapitel präsentiert sich dabei zunächst noch etwas episodisch und folgen einem ähnlichen Konzept, bei dem Hawk Moth jemanden akumatisiert und die Superhelden den Schurken bezwingen. Dabei werden aber immer wieder neue Charaktere vorgestellt, wie etwa Adriens bester Freund Nino oder Manon, die Marinette regelmäßig als Babysitter betreut. Das hilft also, um zunächst einmal den Alltag der beiden Hauptfiguren vorzustellen. Erwähnenswert ist hierbei, dass neue Leser sich teils selbst zusammenreimen müssen, was denn die Miraculous oder die Kwamis sind, da die Reihe eben nicht mit einer Origin-Story beginnt, also die Protagonisten bereits als etablierte Helden präsentiert.

Was für einen Mehrwert bietet die Manga-Reihe?

Eine Frage, die sich Fans bei der Manga-Umsetzung vor dem Kauf stellen werden, ist natürlich, inwiefern diese einen Mehrwert bietet. Das ist schnell beantwortet, denn der erste Band setzt die Handlung der Episoden um die Schurken Stormy Weather, Bubbler und Evilliustrator um. Änderungen im Vergleich zur Serie fallen erst gegen Ende des Bandes auf, deuten aber schnell wichtige Enthüllungen in der Handlung an. Damit scheint die Manga-Umsetzung weniger episodisch zu sein als die erste Staffel der Serie, was aber nur Sinn ergibt, wenn keine zig Bände geplant sind. Positiv anzumerken ist hingegen klar die zeichnerische Umsetzung, denn die Charaktere haben einerseits in ihrer Manga-Version einen eigenen Charme, sehen aber andererseits auch nicht zu anders aus. Cool ist auch, dass die Manga-Umsetzung stark an die Manga-Panels erinnert, die hin und wieder in Marinettes Vorstellungen in der Serie vorkommen.

Erster Eindruck

Miraculous – Die Abenteuer von Ladybug und Cat Noir
 führt im ersten Band gelungen die Charaktere ein und erzählt in einer spannenden Mischung aus Superhelden-Action und alltäglichen Schulschwärmereien eine unterhaltsame Geschichte. Schön auch, dass sich bereits Entwicklungen in der Handlung gegen Hawk Moth andeuten, die so in der Vorlage erst viel später kommen. Marinette und Adrien sind dabei zwei spannende Hauptfiguren, die nicht nur mit Sympathie punkten können, sondern eben auch durch den Kontrast zu ihrem Alter Ego interessant sind. Für Fans von Helden mit magischen Tranformationen mit einem romantischen Einschlag à la Sailor Moon ist Miraculous damit auf jeden Fall einen Blick wert. Spannend wird nur sein, ob die Manga-Umsetzung langfristig auch als eigenständiger Titel unterhalten kann, insbesondere da die Serien-Vorlage selbst noch kein Ende hat. Wer die Serie mag, wird hingegen natürlich auch mit der Manga-Fassung Spaß haben – ob einem das aber die knapp 8 Euro pro Band wert ist, sollte man sich wohl gut überlegen.

© Panini Manga


Veröffentlichung: 13. Dezember 2022

Ayla

Ayla ist Schülerin und beschäftigt sich hobbymäßig mit allen möglichen Medien, ohne dabei Beschränkungen zu kennen. Dennoch ist sie vor allem ein Serien- & Game-Junkie und liebt besonders actionreiche und dramatische Inhalte, wobei sie gleichzeitig für viele kindliche Themen zu haben ist, weshalb sie weiterhin großer Disney-Fan ist. Abseits ihrer Leidenschaft des Sammelns ihrer Lieblingsmedien schreibt Ayla gerne selbst Geschichten oder zeichnet Bilder, um sich so zu entspannen.

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