Star Trek Discovery (Folge 5×09)

Wo versteckt man eine legendäre Technologie, die kein Unbefugter in die Finger bekommen soll? Zwischen zwei schwarzen Löchern. Drunter macht Star Trek: Discovery Staffel 5 es nicht. Außerdem gibt es ein letztes Rätsel, ein Tor ins Irgendwo und eine herannahende feindliche Flotte. Das Staffelfinale soll ja ordentlich Futter kriegen.

Inhaltsangabe

Warum hat Michael die Koordinaten so schnell den Breen überlassen? Weil sie erfahren hat, dass es noch ein letztes Rätsel gibt, von dem Moll nichts weiß. Eine riskante Taktik, denn die notdürftig reparierte Discovery findet am angegebenen Punkt zwischen zwei schwarzen Löchern ein Artefakt, eine Metalltonne von der Größe eines kleinen Shuttles, doch bevor die Crew das Artefakt an Bord beamen kann, ist Moll mit ihrem Breen-Raumschiff vor Ort und schnappt es ihnen vor der Nase weg.

Andernorts haben die Breen-Primarchen vom Tod des Primarchen Ruhn erfahren, Primarchin Tahal wittert Morgenluft und entsendet eine Kampfflotte an den Ort des Geschehens. Die Föderations-Politiker um Präsidentin T’Rina mobilisieren ihrerseits die Sternenflotte, denken aber auch über einen Weg nach, mit Tahal ins Gespräch zu kommen, bevor die Lage eskaliert. Saru soll mit einem Shuttle zu Primarchin Tahal fliegen, um Verhandlungen einzuleiten.

Michael hat einen Plan: Zwei Teams tarnen sich als Breen-Soldaten und fliegen unbemerkt in einem Shuttle zum Breen-Raumschiff. Team A, Adira und Gen Rhys, schleicht sich auf die Brücke und hackt sich ins Computersystem, um die Schilde zu deaktivieren, Team B, Michael und Book, machen das Artefakt ausfindig. Das funktioniert zunächst, Team A schafft es auf die Brücke, Team B zum Artefakt, das Moll mittlerweile geöffnet hat. Aus einer Tür strahlt grelles Licht, Breen-Soldaten, die hineingeschickt werden, verschwinden spurlos. Ein Tor in eine andere Dimension? Doch Michael und Book werden enttarnt.

Rayner versucht, ihnen Zeit zu verschaffen, indem er Moll kontaktiert, die Verhandlungen brüsk ablehnt. Doch Michael gelingt es, ihm eine verschlüsselte Botschaft zukommen zu lassen: Fliege mit der Discovery in den Shuttle-Hangar des Breen-Schiffes, beame uns und das Artefakt an Bord, wenn wir ins All hinausgesogen werden. Moll weiß nicht mehr weiter und tritt durch das Portal, Michael folgt ihr. Rayners Manöver hat Erfolg, doch als das Artefakt aus dem Breen-Schiff geschleudert wird, scheint es zu explodieren.

Mission: Infiltriert das Breen-Raumschiff!

Sich in Verkleidung ins Hauptquartier des Feindes schleichen, dort unerkannt für Verwirrung sorgen, sich in der ungewohnten Rolle immer wieder gewitzt durchlavieren, bis man dann doch ein Detail verpatzt und enttarnt wird. Ein Klassiker, bei Star Trek und auch anderswo. Das gibt es, wie so viele Genre-Versatzstücke, die Star Trek: Discovery im Laufe der Staffel eingesetzt hat, woanders vielleicht größer, eindrucksvoller oder pfiffiger, aber für eine Folge Star Trek reicht es allemal, denn das gute alte Stück ist routiniert eingebaut. Episoden-Regisseur Jonathan Frakes (Star Trek: Das nächste Jahrhundert (Darsteller)), der alte Star Trek-Haudegen, weiß, was er tut. Eigentlich ist es recht leicht, sich als Breen durchzumogeln, dank Uniform und Helm unterscheiden sich Breen nur durch ihre Rangabzeichen. Und da sie stramm militärisch-hierarchisch organisiert sind, fährt man gut, wenn man Rangniedere im Unteroffiziers-Ton zusammenbrüllt. Dass sich da auch mal ein kleiner Flirtversuch zwischen Waffenbrüdern einschleicht, ist schon für eine Überraschung gut. Den Blick auf die Gesichter hinter den Visieren kennt man aus Iron Man. Währenddessen tut Moll, was Schurkinnen so tun. Untergebene verheizen, etwa. Angesichts einer rätselhaften Tür ins Nichts schickt sie einen Soldaten nach dem anderen hinein, mal sehen, was passiert. Im Weltraum nichts Neues also, aber Spaß macht es trotzdem.

Emotionales zwischendrin

Viel Zeit für Charaktermomente ist in Folge 9 bei all dem Anschleichen, Verstecken, Rennen, Kämpfen und Ertapptwerden nicht. Aber es gibt sie doch, diese zuckerniedlichen Star Trek-Emotionsmomente, die einem die Figuren so richtig ans Herz wachsen lassen. Saru, T’Rina und die Komplikationen von Liebe und Pflicht. Stamets, der zum besorgten Papa wird, wenn Adira auf ihre erste Außenmission geht und am liebsten selber Breen-Rechner hacken würde, obwohl Adira das viel besser kann. Rayner, der nervös über die Brücke tigert und den Kommandantensessel auffällig meidet. Und ausgerechnet Tilly zu seiner Nummer Eins beruft, was vorhersehbarerweise zu besonders hübschen Momenten führt. Im Vergleich zu Folge 8 ist hier die Dosierung sehr viel gekonnter, ein Hauch Emotionalität zwischen Spionage und Kampf kommt deutlich besser als zu viel Seelenleben auf Kosten der Spannung.

Fazit

Nach der eher wortlastigen Folge 8 bietet Star Trek: Discoverys Staffel 5 in Folge 9 auf der langen Geraden zum Finale viel Action. Infiltrieren, tarnen, rennen, schießen. Das tut gut, Michael und Book, die Breen-Soldaten austricksen, machen deutlich mehr Spaß als Michael und Book beim Wälzen von Beziehungsproblemen. Wenn man den Überblick behält, wer gerade wo ist und was macht, ist es eine spannende Folge. Selbst, wenn man dem nicht so viel abgewinnen kann, ein verliebter Saru mit einem Blumenstrauß für T’Rina in der Hand macht die Folge allein schon sehenswert.

© Paramount

wasabi

wasabi wohnt in einer Tube im Kühlschrank und kommt selten heraus.

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