Vinland Saga

Start: 7. Juli 2019 ‑ 30. Dezember 2019
Episoden: 24
Genre: Action, Historie, Drama
Regie: Shuhei Yabuta
Studio: Studio Wit

Inhaltsangabe: Im Jahr 1002 herrscht ein harter Winter auf Island. Für den Jungen Thorfinn besteht der Tag daher aus vielen Arbeiten, damit er und seine Familie über den Winter kommen. Doch eines Abends erzählt der erfahrene Seemann Leif Erikson von dem weit entfernten fruchtbaren Ort Vinland, den der Junge nie wieder vergisst. Eines Tages ankert ein Wikingerschiff im kleinen Hafen und der Kommandant an Bord Floki, spricht mit seinem Vater Thors. Wie sich herausstellt, war dieser einst ein gefeierter Held der Jormswikinger, doch Thors desertierte. Da aber der dänische König bald Krieg gegen England führen möchte, setzt sein ehemaliger Anführer seine Strafe aus, wenn er sich daran beteiligt. Thors bricht wenig begeistert einige Tage später mit einem Schiff und ein paar jungen Männern auf. Mit an Bord: sein Sohn Thorfinn, der sich in einem Fass versteckte. Floki beauftragt indessen die Söldnergruppe rund um den schlauen Askeladd dazu, Thors umzubringen, was diese durch eine Falle auch hinbekommen. Geschockt schwört daraufhin Thorfinn Rache an Askeladd, nichts ahnend, welche Reise er damit anfängt.

Folge 1: Irgendwo anders als hier, Folge 2: Das Schwert & Folge 3: Der Troll

Wir schreiben das Jahr 1002 und befinden uns auf der kleinen Insel Island. Ein Wikingerdorf trotzt dem harschen winterlichen Wetter und alle Bewohner kommen gerade so über die Runden. Genau das ist die ganze Welt des kleinen Thorfinns, und nur durch die Erzählungen des Händlers Leif Erikson bekommt er einen Einblick in die große weite Welt. So erfährt der blonde Junge von Vinland, einem Land, das weit weg liegt und eigentlich nicht existieren dürfte, ein Ort ohne Sklaven, mit grünen Wiesen und reichlich Rohstoffen. Doch für Thorfinn steht erst einmal ein anderes großes Ereignis bevor. Ein Kriegsschiff ist im Hafen eingelaufen und der Kommandant fordert eine Unterredung mit seinem Vater Thors. Wie sich herausstellt, war dieser einst ein gefeiert Krieger der Jomswikinger, bis er desertiert ist. Floki, der Anführer der fremden Männer, fordert Thors dazu auf, in der Schlacht gegen die Engländer Seite an Seite mit ihm zu kämpfen. Seine Bestrafung für seine Flucht wird dafür ausgesetzt. Sollte er sich jedoch weigern, würden die Krieger das Dorf auseinander nehmen und die Leute abschlachten. So in die Enge getrieben, bleibt Thors keine andere Wahl als einzuwilligen. Zusammen mit ein paar jungen Leuten aus dem Ort bringt Thorfinns Vater ein Kriegsschiff auf Vordermann und segelt dann zusammen mit Leif nach Norwegen. Mit an Bord Thorfinn, der sich klammheimlich aufs Schiff schlich. Was die Besatzung aus Island nicht weiß, auf Thors Kopf ist eine Söldnergruppe angesetzt, und deren Anführer Askeladd ist schon sehr neugierig auf den ehemaligen Helden der Jomswikinger.

Die ersten drei Folgen wurden gleichzeitig veröffentlicht und erzählen einen eher ruhigeren Anfang. Wir lernen Thorfinn kennen, einem ganz normalen Jungen der damaligen Zeit. Viel interessanter sind daher hier die Dinge, die rund um Thors passieren. Dieser ist nämlich kein normaler Wikinger mehr. Er verabscheut das Töten und auch die Sklaverei, alles Dinge, die für die Kämpfer des Nordens normal sind. Seine Wertvorstellungen kollidieren daher mit denen seiner Mitmenschen und selbst sein Sohn versteht ihn nicht. Daher wird es gerade auf der Reise interessant, denn schon am Ende der dritten Folge treffen die Söldner rund um Askeladd auf das Schiff aus Island. Wie der Konflikt ausgehen wird, erfahren wir leider erst ist drei Wochen. In der Zwischenzeit können wir die Folgen ja noch mal anschauen, immerhin laden die wunderschönen Landschaftsaufnahmen dazu ein. Der wenige Einsatz von CGI ist daher schnell vergessen und gerade der große Kampf am Anfang der ersten Folge ist so spektakulär, dass sich ein mehrfaches Anschauen lohnt. Hier legte sich Wit Studio richtig ins Zeug und brachte ein paar grandiose Kampfchoreografien aufs Papier. Optisch sind die Folgen wirklich wunderbar umgesetzt und noch mehr begeistert bin ich von der Klangwelt. Der Soundtrack ist der Zeit angepasst, das rockige Opening führt uns perfekt in die Folgen und das ruhige schöne Ending von Aimer bildet den traurigen Abschluss. Ich bin wirklich mehr als zufrieden von den ersten drei Folgen von Vinland Saga, daher hoffe ich, dass das Niveau so hoch bleibt.

Folge 4: Ein wahrer Krieger

Thors stellt sich den Piraten entgegen. Doch anstelle seines Schwertes setzt der große Mann nur seine Fäuste ein, und das sehr effektiv. Selbst Björn, Askeladds rechte Hand, kommt nicht gegen ihn an. Nachdem ein gegnerisches Schiff damit Schachmatt gesetzt wurde, wendet sich Thors dem anderen zu. Dieses versucht gerade, das Schiff aus Island zu kapern, doch gerade rechtzeitig stellt sich Thors ihnen entgegen. Um seine Leute vor der Sklaverei zu retten, fordert er den Anführer Askeladd zum Zweikämpf. Er fordert, dass seine Leute weiterreisen dürfen, wenn er gewinnt. Der feindliche Anführer stimmt zu. Ein schneller Kampf entbrennt und selbst als Thors gewinnt, kann er seinen Gegner nicht töten, da er seinen Eid nicht brechen möchte. Daher entsteht eine Pattsituation. Thors bleibt schlussendlich nur noch ein Weg: Er fordert Askeladd auf, seinen Sieg anzuerkennen, gibt ihm dafür aber sein Leben. Der blonde Mann stimmt zu und damit geht ein Pfeilregen auf Thors nieder. Thorfinn ist am Boden zerstört und versteckt sich später im Schiff, welches die Piraten an sich nehmen. Er schwört, dass er Askeladd töten wird, und damit beginnt seine ungewollt Reise.

Endlich geht es mit Vinland Saga weiter und das mit einer sehr kämpferischen Episode. Es ist wirklich erstaunlich, dass Thors sein Schwert erst gegen Askeladd zieht und vorher mit Leichtigkeit seine Feinde niederstrecken. Vergnügen hat er dabei nicht und so kann er einem nur leidtun, dass er am Ende doch noch dazu greifen muss. Askeladd hingegen kämpft mit Köpfchen und ist wirklich recht flink. Gerade das wird animationstechnisch perfekt in Szene gesetzt. Die Stelle, als das Segel runterkracht, führt zu einer wunderbaren Kamerafahrt, die sich wirklich sehen lassen kann. Zu denken gibt uns das Verhalten des feindlichen Hauptmannes auch. Wie ernst er Thors fragt, ob dieser nicht der neue Anführer werden möchte. Für einen Moment wirkt es nämlich so, dass er es wirklich ernst meint, und dass er nur den Zusatz „ Es war ein Witz“ dran hängt, weil er weiß, dass Thors nicht annehmen wird. Askeladd hat Respekt vor Thors und vor allem vor dessen Entscheidung, sich zu opfern. Daher hält er sich an sein Versprechen und tötet keinen der anderen, einschließlich Thorfinn, der ihm eine Morddrohung an den Hals wirft. Damit hat sich Askeladd als ein vielschichtiger Charakter vorgestellt, auf den wir gespannt sein können, was er noch zu bieten hat. Vor allem seine Worte, dass sein Ahne Arthorius sei, machen einen sehr neugierig. Was Thors angeht, so musste ich das zweite Mal in meinem Leben mit den Tränen kämpfen, denn sein Tod ist heftig. Er opfert sich, und selbst in seinen letzten Minuten bedenkt er die Lage seiner Mitmenschen. Das Thorfinn Rache schwört, ist verständlich, doch wäre seine Vater damit nicht einverstanden, schließlich wünscht er sich ja nicht, dass seine Sohn zum Schwert greift. Es bleibt daher spannend, was nun aus dem Jungen wird.

Folge 5: Der Sohn des Trolls

Askeladd und seine Männer überfallen ein englisches Dorf in der Nähe des Flusses Humber. Dort kann er seine Belohnung für die Ermordung von Thors einkassieren und seinen Männer eine ruhe Phase gönnen. Der kleine Thorfinn ist angeekelt von den Schrecken, die die Wikinger verbreiten, reißt sich aber am Riemen und versucht nachts den Mörder seines Vaters zu töten. Es wäre aber nicht ehrenhaft, daher senkt der Junge die Klinge. Am nächsten Tag fordert er Askeladd hingegen zu einem Duell, welches er jedoch schnell verliert, aber mit dem Leben davon kommt. Beim Versuch im näheren Wald zu überleben, muss Thors Sohn einsehen, dass er mit dem Langschwert nicht weit kommt. Das Kurzschwert seines Vaters hingegen ist wie für ihn gemacht, jedenfalls nach etwas Training. Leif und die jungen Männer sind mittlerweile zurück in Island und überbringen Helga und Ylva die schlechten Neuigkeiten. Es fällt dem Seemann nicht leicht, aber er verspricht, egal wie lange es dauert, den verschwundenen Thorfinn zu finden. Für die zwei Frauen beginnt eine schwere Zeit, doch gerade Ylva stürzt sich in die Arbeit, um ihre Trauer zu vergessen. Als Askeladd und seine Männer zusammenpacken, fordert Thorfinn den Anführer erneut zum Duell. Diesmal stellt er sich besser an, verliert aber trotzdem. Doch anstatt getötet zu werden, verspricht Askeladd ihm, dass er sich erneut einem Duell stellen wird, wenn er sich in der Schlacht bewiesen hat.

Eine sehr interessante fünfte Folge von Vinland Saga, vor allem sogar für Kenner des Mangas. Während nämlich in der Vorlage einfach ein paar Jahre übersprungen werden und wir einen jugendlichen Thorfinn kennenlernen, der im Kampf eine gute Figur abgibt, erfahren wir hier, wie es dazu kommt, dass er an der Seite von Askeladd bleibt. Ich persönlich finde dieses neue Stück Story wirklich klasse, denn so wird eine richtig Brücke geschlagen, die einige Antworten liefert. Der kleine Thorfinn schwört Rache und doch besteht er auf ein offizielles Duell, um seinem Vater Ehre zu bringen. Das Ganze funktioniert aber auch nur, weil Askeladd den Jungen nicht einfach tötet. Das lässt ziemlich tief blicken, denn der blonde Mann hätte mehrere Gelegenheiten und müsste vor allem nicht versprechen, Thorfinn sich jeder Zeit zu stellen, wenn dieser die Bedingung erfüllt hat. Ansonsten freuen mich die kleinen Siege des Jungen: Sein erster richtiger Fang und damit einen vollen Bauch, bzw. überhaupt wieder was zu trinken zu finden. Das Kurzschwert ist wirklich nicht beeindruckend, aber es passt zu ihm. Das Opening zeigt ja schon, dass er später mit zweien bewaffnet in den Kampf zieht, was schon sehr stylisch ist. Ansonsten tun mir die Frauen sehr leid, gerade Ylva, die sich keine ruhige Minute gönnt, nur um nicht über den Verlust zu trauern. Mal sehen, ob Leif wirklich auf seiner Suche erfolgreich sein wird! Neben der gut fortgesetzten Handlung sind es aber auch die tollen Hintergründe in dieser Episode, die mich begeistern. Dieser Herbstlook ist einfach wunderschön.

Folge 6: Der Beginn der Reise

Im Jahr 1002 griffen englische Soldaten auf Befehl ihres Königs die dänischen Siedlungen in England an. Das hatte zur Folge, dass der dänische König seine Soldaten zur Vergeltung schickte und ihm dabei die Wikinger unterstützen. In dieser Zeit sieht Askeladd seine Zeit für gute Geschäfte und reist mit seinen Männer nach Gaisborough. Von da aus schlägt er sich mehrere Jahre mit seinen Männern als Söldner durch das Land. Nach anfänglichen Problemen schafft es Thorfinn, seinen ersten Mann zu tötet. In den nächsten Jahren verfeinert er seine Techniken und wird zu einem richtigen Mitglied von Askeladds Truppen. Doch er vergisst nie, warum er das alles macht, und sein Racheobjekt auch nicht. So stachelt Askeladd den Jungen immer wieder an. Als Thorfinn nach einem Erkundungsauftrag verwundet am Fluss liegt, finden ihn zwei Frauen und päppeln den Jungen wieder auf. Die Freundlichkeit der beiden bringt sogar Thorfinn dazu, ihnen zu sagen, dass sie abhauen sollen, denn am Strand zündet er ein Lagerhaus an, damit Askeladd und seine Männer das Dorf angreifen können.

Vinland Saga verknüpft geschickt fiktive Handlungsstränge mit geschichtlichen Ereignissen. Die Angriffe auf die dänischen Siedlungen gab es wirklich und auch die daraus resultierenden Folgen. Es passt daher sehr gut, dass in solchen Zeiten Askeladd seine große Chance zieht und in England auf Beutezug geht, was viele andere auch taten. Für den kleinen Thorfinn beginnt dadurch die Zeit, sich zu beweisen. Seine anfänglichen verständlichen Probleme wandeln sich und so wird der Junge immer mehr zum kaltblütigen Krieger, dem ein Menschenleben nicht viel wert ist. Eine traurige Entwicklung, wenn wir bedenken, wie sehr sein Vater das Töten verabscheut hat. Doch bei dem Umfeld wundert es nicht und so ist es nachvollziehbar und realistisch dargestellt. Für Mangakenner bietet die Folge neues Erzählmaterial, was wirklich interessant ist. So erfahren wir, wie Thorfinn zu seiner Zweiklingentechnik kommt. Der Abschnitt mit der englischen alten Frau und ihrer Tochter stammt dann wieder aus der Vorlage und ist eine 1:1-Umsetzung. Gerade die letzte Szene am Strand geht unter die Haut, denn die Angst der Leute überträgt sich auf die Zuschauer. Erschreckend, wie der Junge sich schlicht damit abfindet, diese Engländer in den Tod geschickt zu haben. Einige Kamfpszenen sehen nicht ganz so sauber animiert aus, wie wir es aus den vorangegangen Folgen gewohnt sind. Ich denke mal, dass man vor allem die bekannten Kämpfe, die bald kommen werden, wieder besser umsetzt. Immerhin Thorfinns äußerliche Veränderungen werden deutlich dargestellt, gerade an den Augen.

Folge 7: Die Normannen

Da der dänische König Sven den Vormarsch seiner Armee in England einstellt, als der Winter naht, haben Askeladd und seine Männer keine Beute mehr. Doch ihr schlauer Anführer führt die Gruppe nach Frankreich. Dort streiten sich gerade zwei verfeindete fränkische Lager und Askeladd bietet einer Gruppe seine Unterstützung an. Thorfinn soll als Unterhändler eine Nachricht überbringen, weigert sich zuerst aber. Für seine Arbeit fordert er das Recht zu einem Duell, sonst geht er nicht. Ganz so einfach macht es ihm Askeladd dann aber nicht, sondern er fordert den Kopf des Hauptmannes, was keine leichte Aufgabe ist. Doch der junge Isländer willigt ein, überbringt die Nachricht und stürmt beim Angriff am nächsten Tag mit auf den Festungswall. Aber wo bleibt die Verstärkung durch die Normannen? Gerade rechtzeitig stoßen die Drachenboote vom Landesinneren her auf die Festung zu. Askeladd ließ die Männer die Schiffe über den Berg tragen, was für ein paar seltsame Drachengeschichten bei den Franken sorgte. Thorfinn schlägt währenddessen eine blutige Schneise durch die Gegner und schlägt dem Hauptmann den Kopf ab. Leider fällt der ins Wasser, wodurch Thorfinn hinterher muss. Als die anderen Franken endlich durchs Haupttor durchbrechen, hat Askeladd bereits alle Schätze auf seine Schiffe gebracht. Bevor dieser jedoch weiter rudern lässt, schafft es Thorfinn, zum Boot zu schwimmen und sein Duell einzufordern. Da jedoch ein Pfeilregen der wütenden, betrogenen Franken auf sie niedergeht, wird erst einmal die Flucht ergriffen.

Was für eine geile Folge! Anders lässt es sich fast nicht beschreiben, denn Vinland Saga hat hier einiges präsentiert. Ich persönlich bin froh, dass dieses Abenteuer noch nachgeholt wird. Eigentlich ist dies der Anfang des Mangas und erst danach wird erzählt, was es mit Thors und Thorfinns Racheplänen auf sich hat. Daher hatte ich Sorge, dass dieser Teil vielleicht unter den Tisch fällt. Zum Glück wurde er gezeigt, denn ich liebe es, wie Askeladd hier alle Register zieht. Die Boote über Land zu bringen ist eine schlaue Idee, und ich musste so lachen, als der Drachenkopf vor dem Mond erscheint und die Franken dachten, ein Monster kommt, um sie zu fressen. Genauso amüsant ist es, als die Schiffe rechtzeitig durch das Dickicht stoßen, um beim Angriff dabei zu sein. Thorfinn hingegen ist hier eine gefühlte Ein-Mann-Armee, wie er sich durch die überraschten Franken schlägt. Sein Sprung über den Graben sah auf jeden Fall klasse aus und wird für mich nur getoppt, wie Askeladd und Björn mit der fetten Beute ein perfektes Grinsen für ihre eigentlichen Verbündeten übrig haben. Ich glaube, Naoya Uchida, Sprecher unseres schlauen Anführers, hatte hier besonders viel Spaß bei der Vertonung. Ein bisschen schade ist es für Thorfinn, der wieder warten muss, bis er sein Duell bekommt.

Folge 8: Jenseits des Endes des Meeres

Askeladds Schiffe legen in ihrem Heimatdorf an und verteilen die Beute. Dank des Raubzugs in Frankreich kommen alle Männer reich nach Hause und können es sich so im Winter gut gehen lassen. Für Askerladd wird es Zeit, sich dem wütenden Thorfinn im Zweikampf zu stellen. Der kleine Isländer kann sich anfangs auch gut schlagen, denn seine Schnelligkeit bringt ihn immer auf sichere Distanz zu dem Hauptmann der Wikinger. Doch wie immer kämpft Askerladd mit dem Kopf. Er reizt Thorfinn mit dem einzigen Thema, bei dem der Junge rot sieht: Dem Mord an seinem Vater. Blind vor Wut greift er daher an und wird von dem Seeräuber auf den Boden befördert. Damit ist der Kampf zu Ende und die Feier kann anfangen. Thorfinn übernimmt die Wache auf den Schiffen, um einen kühlen Kopf zu bekommen. Im Traum erscheint ihm sein Vater, und dieser erklärt ihm, dass er keine Feinde hat, doch dass er das wohl selbst lernen muss. Mit der Sklavin, die ihm Essen bringt, unterhält er sich und erzählt ihr, dass sie fliehen soll. Doch wohin? Überall herrscht Krieg und Sklaverei. Da fällt dem jungen Krieger die Geschichte über Vinland ein. Die Jahreszeiten bewegen sich weiter und König Sven greift nun mit seiner Armee England an. Mit dabei sein Sohn Knut, der noch keine Kampferfahrung hat. Doch ihr Angriff kommt in der Handelsstadt Londinium, später London, ins Stocken. Ihnen stellt sich der große Wikingerchef Thorkell entgegen.

Historisch sehr korrekt zeigt diese Folge von Vinland Saga, dass die Wikinger früher oder später nach erfolgreichem Raubzug in ihr Heimatdorf zurück segeln, die Beute verteilen und sich dann auf den harten Winter vorbereiten. Da nun alles perfekt ist, stellt sich Askerladd endlichThorfinn zum ehrsehnten Duell. Wie nicht anders zu erwarten, stellt sich der junge Isländer am Anfang nicht schlecht an. Er ist schnell, wendig und kann den Angriffen seines ungewollten Chefs ausweichen. Das Askerladd aber sich nicht einfach besiegen lässt, ist klar, und wie nicht anders zu erwarten wendet der schlaue Fuchs eine fiese Technik an. Er ist schade, dass Thorfinn sich provozieren lässt und dann das Duell mit dem nächsten Angriff vorbei ist. Interessant das Askerladd den Jungen aber nicht tötet, sondern von Björn zusammenflicken lässt. Wieder so eine seltsame Sache, denn der Isländer ist eine potenzielle Bedrohung. Der Traum mit Thors ist wirklich traurig und zeigt, dass Throfinn im Herzen noch ein Kind ist, dass den Verlust nicht verarbeitet hat. Schön, dass der Junge aber Vinland nicht vergessen hat und es wohl auch nie wird, klingt dieser Ort doch nach einem richtigen Paradies. Gegen Ende der Folge beginnt der nächste große Storyabschnitt, denn die Invasion von England beginnt. Damit lernen wir auch die nächste historische Figur kennen, die wirklich lebte: Knut, hier mit wunderschön gearbeitetem Helm mit Flügeln, eine Figur, auf die mich schon sehr freue. Wer sich mit der englischen Geschichte gut auskennt, wird bei dem Namen aufgehorcht haben. Hier wird aber vorerst noch nicht viel verraten, denn erst einmal geht es nach London. Auf die nächste Folge bin ich sehr gespannt, denn da darf der Riese Thorkell wüten. Wir könnten ihn bis jetzt am Anfang der ersten Folge Vinland Saga einmal erleben, daher können wir uns gut vorstellen, was für ein zäher Brocken er ist.

Folge 9: Der Kampf an der London Bridge

Im Oktober 1013 versuchte die Armee von König Sven London einzunehmen. Doch die Engländer heuerten den starken Wikinger Thorkell an, ihre London Bridge zu verteidigen. Selbst nach einem guten Angebot des Königs lehnte der Riese ab, denn es macht viel mehr Spaß gegen die Wikinger zu kämpfen als gegen die schwachen Engländer. Auch Askeladds Schiffe liegen vor der Brücke und wie immer hat der Fuchs einen Plan. Er lässt sein Boot kurz vor der Brücke wenden, so dass der wendige Thorfinn herüberspringen kann. Natürlich verlangt der Isländer dafür erneut ein Duell, jedoch muss er dafür den Kopf von Thorkell holen. Thorfinn bemerkt schnell, dass er in diesem Kampf kein leichtes Spiel hat. Sein Gegner ist extrem groß und daher liegen die besten Stellen für einen Angriffe weit oben. Doch er schafft es einen Treffer zu landen, jedoch kann ihn dadurch Thorkell packen und anfangen durch die Gegend zu schleudern. Gerade so schafft es Thorfinn zu entkommen, ins Wasser zu springen und sich weiter weg an Land zu schleppen. Die Schiffe vor der Brücke rudern langsam zurück, denn der Sieg ist aussichtslos. Selbst König Sven sieht ein, dass er die Stadt nicht einfach einnehmen kann und dass es Wichtigeres gibt. Er bestimmt, dass sein Sohn Knut die Belagerung Londons übernehmen soll, obwohl dieser keinerlei Erfahrungen hat. Die Soldaten auf der Brücke können beobachten, wie der Feind abzieht und freuen sich über den Sieg. Alle bis auf Thorkell, der lieber weitern kämpfen möchte. Durch Glück findet der verletzte Thorfinn die weiterziehenden Wikinger, unter ihnen Askeladd.

Nicht nur Mangakenner dürften nach der neunten Folge von Vinland Saga begeistert sein. Die Versuche der Wikinger die London Bridge einzunehmen, sind in gewaltigen Bildern eingefangen. Getoppt wird dies nur durch Throfinns Einzelangriff, bei dem Wendigkeit auf Kraft treffen. Wit Studio hat hier ganze Arbeit geleistet. Thorfinns Angriffe sind ein Genuss für die Augen, doch auch der Riese hält dagegen. Thorkell selbst ist eine interessante Figur, denn er lehnt das Angebot schnell ab, weil er lieber gegen starke Gegner kämpfen will. Ein Mann mit Prinzipien! Schade nur, dass er Thorfinn nicht mehr wegen dessen Vater ausfragen kann, als er diesen nach seinem Namen fragt. Es wäre interessant gewesen zu wissen, was er zu dem Sohn seines ehemaligen Gefährten sagt. Die Geschichtsfans unter uns werden ebenso in der Folge ihre Freude haben. Neben der London Bridge von den Römern erbaut, steht sie heute ja immer noch an der gleichen Stelle, kann man wunderbar sehen, wie Angriffe abgewehrt werden konnten. Doch auch das Verletztenlager zeigt ein paar Dinge, die früher harte Realität waren. Waren die Innereien verletzt, gab es keine Möglichkeit mehr, den Krieger zu retten. Daher auch die ausgerufene Zwiebelsuppe, die der Patient einnehmen musste und bei der man später riechen konnte, ob es Verletzungen im Buch bzw Gedärmen gibt. Mögen die Walküren sich dieser Männer dann annehmen. Ob Knut die Belagerung hinbekommt, ist sehr fraglich. Wie wir nun erfahren haben, ist er sehr christlich erzogen worden. Es bleibt aber auch packend, wie es mit dem verletzten Thorfinn weitergeht.

Folge 10: Ragnarök

Das Hauptheer ist zwar abgezogen, doch Prinz Knut soll zurückbleiben und London weiterhin belagern. Aber zu Thorkells großer Enttäuschung greift Knut ihn nicht an, sondern verbringt seine Zeit mit Beten. Askeladds Trupp zieht währenddessen scheinbar ziellos durch das Land und überfällt Dörfer. Unmut macht sich breit, denn die Männer haben sich das anders vorgestellt. Thorfinn setzt sich wie immer ab und träumt von einer friedlichen Zeit mit seiner Familie. In seinem Traum will Thors ihn auch von seiner Rache abbringen. Doch dann erreicht Askeladd die Nachricht, dass Thorkell die Belagerung durchbrochen und Prinz Knut gefangen genommen hätte. Nun ist er sogar auf dem Weg in Richtung Norden, um dem Hauptheer in den Rücken zu fallen. Askeladd tut das, was er am besten kann: Er nutzt diese Entwicklung für seine eigenen Zwecke.

Thorkell ist einfach nur besessen vom Kampf. Manchmal ist mir das echt zu abgedreht. Kein Wunder, dass er sich etwas Neues überlegt, als von den Belagerern kein Angriff mehr kommt. Er ist gerade wegen dieser Besessenheit und seiner Stärke kein Gegner, den man unterschätzen sollte. Auch Askeladd hat noch keinen konkreten Plan, wie er mit ihm im Kampf begegnen wird. Doch darum macht er sich Gedanken, wenn es soweit ist. Genauso sieht er zwar Thorfinn in ferner Zukunft in einem ihrer Duelle siegen (Askeladd wird schließlich nicht jünger), doch auch davon lässt er sich nicht stressen. Er behält einen kühlen Kopf und das ist vermutlich genau das, was im Kampf gegen Thorkell gebraucht wird. Der lässt sich schließlich vollkommen von seinen Emotionen leisten. Ansonsten ist es eine eher ruhige Folge, die Vinland Saga hier präsentiert. Askeladd wird sogar regelrecht philosophisch, als er über Römer, Sachsen und den Untergang der Welt, den die Christen für in 20 Jahren prophezeien, nachdenkt. Doch mir gefällt es, dass Vinland Saga ihm an dieser Stelle eine weitere Facette gibt. Untermalt wird das noch mit einem idyllischen Sonnenaufgang.

Folge 11: Eine Wette

Thorkell will nur eines: König Swen dazu bewegen, gegen ihn zu kämpfen. Daher bricht er mit seiner Armee und dem gefangenen Prinzen Knut Richtung Hauptarmee auf. Dabei kommt es unter seinen Männern zu einer Diskussion über das Christentum. Doch als Knut gefragt wird, ob diese besser ist als die Götter rund um Odin, weigert sich der junge Mann etwas zu sagen. Plötzlich wittert Thorkell etwas und wie sich herausstellt haben ihn die Männer von Ragnar umstellt. Jedoch empfindet der Riese Freude, denn endlich kommt es zu einem blutigen Kampf. Unglücklicherweise einem der schnell vorbei ist, denn seine Gegner sind allesamt zu schwach. Rauchwolken ziehen auf, so dass sich das Schlachtfeld zu einem dunklen Irrgarten verwandelt. Alles läuft genau nach Plan von Askeladd, der Thorfinn mit einem Pferd losschickt den Prinzen zu retten. Der junge Isländer findet diesen auch, doch stellt sich ihm Thorkell entgegen, der jedoch erst einmal reden möchte. Schließlich kennt er Thorfinns Vater, da dieser der einzige stärkere Mann als er selbst ist. Für viele Worte bleibt keine Zeit, denn das Feuer kommt immer näher. Thorfinn kann daher mit dem Prinzen abhauen und diesen bei Askeladd abliefern.

Das Prinzen-Roulette beginnt in der elften Folge von Vinland Saga, denn erst befindet sich dieser bei Thorkell, der uns Zuschauer einen Einblick in die Religion der Wikinger zeigt. Es ist interessant, wie sehr sich diese vom Christentum unterscheidet. Doch so ruhig bleibt es in dieser Episode nicht, denn Ragnars Armee greift an. Knut wird freigelassen und wechselt das Lager, wobei seine Männer nicht sehr lange für ihn da sind! Thorkell ist nämlich nicht nur stark, sondern weiß auch wie er seine Gegner provoziert. Etwas was wir ihm nicht unbedingt auf den ersten Blick zutrauen würden, da er mehr nach Muskelberg aussieht. Die kleine Schlacht ist gut in Szene gesetzt, doch sehr kurz. Da überzeugt dann Askeladds Plan schon mehr, da der Gute wie immer seinen Kopf einsetzt, um aus seiner geringen Truppenstärke viel herauszuholen. Doch ich finde Bjorn spricht ein wissenswertes Thema an: Askeladd vertraut auf Thorfinn; und der zeigt sich wieder einmal als sehr nützlich. Schade ist, dass sich der Junge nicht länger mit Thorkell unterhalten kann. Schließlich kennt dieser seine Eltern und damit Dinge, die er nicht weiß und vielleicht nicht erfahren wird, in Hinblick auf seinen Vater. Das Finale der Folge hat es dann in sich. Nicht weil es einen Kampf gibt, sondern weil wir endlich Knuts Gesicht einmal komplett sehen, da er seinen Helm abnimmt. Na ja, das hat es dann in sich oder wie Bjorn es richtig anspricht: Ist das nicht eher eine Prinzessin? Eine berechtigte Frage, bei den langen blonden Haaren und dem femininen Gesicht.  

Folge 12: Das Land am anderen Ufer

Um Thorkell zu entkommen, müssen Askeladds Männer einen Gewaltmarsch hinlegen. Die Motivation sinkt mit jedem Tag immer weiter in den Keller. Selbst Björn ist verunsichert und spricht eines Abends mit seinem Anführer. Dieser erklärt ihm, dass sie Hilfe bekommen werden, jedoch nicht von Svens Männern. Nach einem anstrengenden Marschtag erreicht die Gruppe im dichten Neben eine alte Ruine. Dort warten zwei Männer, die sich als die Unterstützung herausstellen, denn sie haben Schiffe dabei, die die Gruppe auf die andere Seite bringen: nach Wales. General Gratianus, dient dem walisischen Königreich Morgannwg und er unterstützt die Gruppe. Eine Bedingung hat er jedoch. Knut soll versprechen, dass wenn er König ist, dass England Wales nicht mehr angreift. Der junge Prinz ist jedoch zu schüchtern, um darauf zu antworten. Das wiederum enttäuscht Gratianus doch er hilft der Gruppe. So setzt sich der Marsch fort und damit Ragnar beruhigt ist, wird Thorfinn zu Knuts Bodyguard. Der junge Isländer hat wenig Lust darauf, doch Askeladd verspricht ihm ein erneutes Duell. Weit kommt die Kolonne unglücklicherweise nicht, denn im Nachbarkönigreich werden sie umzingelt.

Auch wenn es in der zwölften Folge von Vinland Saga keine Kämpfe gibt, bleibt es trotzdem spannend und vor allem interessant. Da Thorkell Askeladd im Nacken sitzt, muss sich dieser etwas einfallen lassen. Für uns Zuschauer bedeutet das ein paar neue Informationen über den schlauen Fuchs. Denn von Anfang an fiel auf, dass Askeladds Rüstung, sein Brustpanzer und sein Schwert, eher etwas Römisches an sich haben. Die Erklärung folgt dann auch, denn er hat Verbindungen zu den Walisern. Hoffentlich wird es in diesem Punkt noch ausführlicher, denn ich mag den alten Fuchs. Ansonsten lernen wir den weiblich wirkenden Knut auch besser kennen. Ein Charakter, der mir in dieser Folge sehr auf die Nerven ging, denn sein schüchternes Gehabe ist absolut nicht würdig für einen Prinzen. Das Thorfinn nicht begeistert ist, gerade jenen beschützen zu müssen, kann ich nachvollziehen. Die beiden Jungs sind wie Tag und Nacht und ich denke, da wird es ordentlich Konfliktpotenzial geben. Vorausgesetzt Askeladd kann die Situation am Ende der Folge friedlich regeln. Der Trupp, der sie umzingelt hat, ist nämlich im Vorteil und dürfte eine harte Nuss sein. Noch schlimmer ist jedoch, dass Thorkell auch nicht untätig bleibt. Es ist daher ärgerlich, dass die Folge an dieser fiesen Stelle zu Ende ist. Wobei der kleine Ausblick zu Leif, der immer noch nach Thorfinn sucht, wirklich schön war. Mit der nächsten Episode wird es ein neues Opening und Ending geben. Ich bin sehr gespannt, denn es wird schwer werden, das erste musikalische Set zu übertreffen. Apropos Musik: Die Hintergrundstücke sind diesmal sehr passend auch wenn ich mit dem Dudelsack eher Schottland verbinde.

Folge 13: Kind eines Helden

Für Askeladd ist klar, dass die Umzingelung nur Show ist. Daher soll Knut zum feindlichen Anführer Asser sprechen, um so das Spiel weiterzuspielen. Jedoch ist dieser wieder einmal zu schüchtern, den Mund zu benutzen. Daher bleibt Askeladd keine Wahl, als seinen großen geheimen Plan offenzulegen. Dafür unterhalten sich er, Gratianus und Asser weit abseits aller Männer, was gut so ist, denn bei diesem Gespräch kommt einiges ans Tagelicht. So entpuppt sich der blonde Däne als Nachfahre des römischen Generals Artorius und als Halb-Waliser, der die Dänen über alles hasst und Knut dazu benutzen möchte, eine politische Stellung am Hof zu bekommen. Dadurch würde er dafür sorgen, dass die Dänen Wales in Ruhe lassen. Ein sehr gewagtes Manöver, doch er wird von Asser unterstützt. Die Gruppe kann daher das nächste Königreich passieren. Knut, der von Thorfinn ständig als Prinzessin betitelt wird, platzt der Kragen. Der junge Prinz fängt auf der Strecke ein heftiges Streitgespräch an, bei dem alle Leute endlich seine Stimme hören können. Ragnar ist geschockt, denn es ist das erste Mal, dass der eingeschüchterte Prinz mit einem anderen redet und noch dazu so heftig.

Im Grunde bräuchte ich nur zu schreiben, dass es sich um eine tolle Folge Vinland Saga handelt, weil einfach endlich ein Stück Hintergrundgeschichte von Askeladd gezeigt wird. Immer wieder gab es die ersten Hinweise darauf, weshalb die Überraschung nicht ganz so groß ausfällt, dass er nur Halb-Däne ist. Eher schockierend fällt die Tatsache aus, dass er die Dänen, und damit seine eigenen Leute, wie die Pest hasst. Das lässt ziemlich tief blicken, in wie weit der blonde Mann seine wahren Gefühle verbergen kann. Es bleibt fast nichts anderes zu sagen, als dass Askeladd mit Abstand die interessanteste Figur darstellt. Doch immerhin wird Knut langsam lockerer, was wir Thorfinn zu verdanken haben. Der zeigt halt null Respekt und gibt ordentlich Konter, was wir ihm aber auch nicht verdenken, so weinerlich, wie sich Knut gibt. Die Diskussion auf dem Karren fällt daher sehr unterhaltsam aus. Mal sehen, wie sich dieses Verhältnis weiterentwickelt und ob Knuts Art auch auf Thorfinn abfärbt. Mit der 13. Folge bekommen wir ein neues rockiges Opening, das dahingehend überrascht, dass es zu Beginn schlicht das Leben der damaligen Zeit zeigt. Wir sehen Schiffe, die Seerouten der Wikinger, ein damaliges Brettspiel und vor allem alte Zeichnungen. Ansonsten gefallen mir außerdem die mit eingearbeiteten Manga-Cover, sowie der Song. Das Ending von milet schafft es unglücklicherweise nicht, mich zu begeistern. Aimers Song ist einfach unerreichbar, da er vor allem eine passende Stimmung erzeugt und optisch was hermacht. Die recycelten Bilder tun leider ihr übriges, das zweite Ending nicht gerade ansprechend zu machen.

Folge 14: Das Licht der Dämmerung

Ein junges Mädchen in einem kleinen Dorf überlegt, ob es noch in den Himmel kommen wird. Beim letzten Marktbesuch stahl es einen wunderschönen Ring. Der Priester, der Prinz Knut begleitet, stellt sich hingegen die Frage, ob er den Wikingern die wahre Liebe näherbringen kann. Neugierig lauscht er den Versuchen der Männer, ihre Vorstellung davon zu diesem Thema zu erklären. Doch nur als einer der Männer von Thors erzählt, wird der Priester neugierig. Ein Sturm zieht auf und Ragnar wirft Askeladd vor, dass ihn sein Glück verlässt. Jedoch hat der alte Fuchs schon einen Plan, der für die Dorfbewohner des Mädchens nichts Gutes bedeutet. Seine Männer überfallen den kleinen Ort und richten ein Massaker an und nur durch Zufall überlebt das Mädchen. Warum Gott es wohl nicht holte?

Die Zeit der Wikinger war die Epoche brutaler Überfalle. Vinland Saga verschönert in diesem Punkt absolut nichts und zeigt in dieser Episode wie gnadenlos die Männer dabei vorgehen. Es ist traurig, wie die Familie des Mädchens ermordet wird. Nächstenliebe kennen die Dänen nicht und so wird der Priester wohl kein Glück haben, diesen Leuten das Thema Liebe näherzubringen. Wer sich geschichtlich auskennt, weiß daher, dass diese Folge wichtig ist, um einige spätere Entwicklungen der Epoche zu verstehen. Vor allem in Bezug auf Prinz Knut, der unter Dänen aufwuchs, aber dem Christentum angehört. Zunächst bleibt offen, ob Askeladd es mit seinen Männern überhaupt bis zum nächsten Ziel schafft. Der Winter ist eingebrochen und damit wird es ein beschwerliches Vorankommen. Optisch präsentiert sich die Folge trotz des Winterschnees in üppiger Pracht. Die Kirche, die wir in den Erinnerungen des Priesters besuchen, ist stimmungsvoll gestaltet und auch das Polarlicht gegen Ende fällt wunderschön aus. Dazu steht das Massaker im starken Kontrast, bei dem wir Zuschauer zum Glück vor allzu vielen Details verschon werden. Trotzdem reichen die Bilder, um die erschreckende Härte zu vermitteln.

Folge 15: Nach dem Julfest

Der englische Adel beschließt, sich dem dänischen König zu beugen und ihn anzuerkennen. Für Thorkell bedeutet das, dass der Krieg nun enden wird. Eine Katastrophe! Doch bevor der große Mann Trübsal blasen kann, erreicht ihn die Botschaft, dass ein Trupp Dänen ein kleines Dorf erobert hat. Für Thorkell ist klar, dass das nur Thorfinns und Prinz Knuts Gruppe sein kann, weswegen er sofort zum Abmarsch ruft. Askeladd erreicht ebenfalls die Nachricht, dass seine Deckung aufgeflogen ist. Mit einem fetten Hasen im Gepäck macht sich Thorfinn daran zurück in Lager zu marschieren. Ragnar sieht in mit seiner Beute und lädt ihn ein, diesen mit dem Prinzen zu teilen. Ganz überrascht muss der Isländer mit ansehen, wie der Prinz kocht. Das Essen was er serviert bekommt, schmeckt noch dazu köstlich. Jedoch wird das gemeinsame Essen von einem Boten unterbrochen, der darüber berichtet, dass die Männer in ein Gefecht verwickelt wurden. Wut kocht in Ragnar auf, denn wie konnte es passieren, dass die Feinde sie finden konnten, noch dazu, da für das Versteck, alle Dorfleuten starben. Er lässt sich von den Männern zu Askerladd bringen, um diesem seine Meinung zu sagen. Jedoch wird er in eine Falle gelockt und schwer verwundet, weit entfernt vom eigentlichen Schlachtfeld oder vom Dorf, wo der Prinz auf ihn wartet. Seine letzten Worte spricht der alte Mann zu Askeladd unter vier Augen und diese haben es in sich: König Sven möchte Knut tot sehen, nur deswegen brachte er ihn nach England.

Dass Askeladd über Leichen geht, wissen wir und es überrascht auch nicht, dass er Ragnar beseitigen lässt. Schließlich steht dieser ihm im Weg, um den Prinzen direkt zu manipulieren. Die Szenen am Esstisch verdeutlichen noch einmal die Beziehung, die Knut zu seinem Vater hat und daher löst es auch keine große Verwunderung aus, dass Sven seinen Sohn tot sehen möchte. Zwei Söhne bringen immer das Problem, dass nur einer Nachfolger werden kann. Außerdem wird hier noch einmal klar, dass Knut und Ragnar ein sehr vertrautes Band haben, daher wird der Verlust für den jungen Prinzen schwer werden. Der Tod des alten Kriegers ist auch für uns ergreifend, denn bis zuletzt denkt er an das Wohl seines Schützlings. Eine große Frage stellt sich jetzt auf jeden Fall, denn kann Askeladd Thorkell noch einmal entkommen? Seine eigenen Leute fangen an zu zweifeln und die letzte Botschaft Ragnars ist auch nicht ohne. Bei Vinland Saga ist alles möglich, denn Thorfinn ist ein entscheidender Faktor, der schlecht eingeschätzt werden kann. Die Spannung steigt auf jeden Fall in dieser Folge beachtlich an. Da geht es einem wie Thorkell, der am Anfang der Episode traurig in den Winterhimmel schaut und vor sich hin klagt, dass es keine Schlacht gibt. Ein sehr humorvoller Anblick, genauso wie Thorfinn, als er am Esstisch Platz nimmt. Solche Szenen sind wirklich selten, was aber auch eher zur Geschichte passt.

Folge 16: Geschichte der Bestien

Knut kann es nicht glauben. Gerade eben saß Ragnar noch mit ihm am Esstisch und nun ist er tot. Doch Zeit zum Trauern bleibt keine, denn Thorkell ist auf dem Weg. Selbst die Folter eines englischen Soldaten bringt Askeladd keine nützlichen Informationen, weswegen nun noch mehr Männer der Meinung sind, dass ihrem Anführer das Glück verloren ging. Es bleibt nichts weiter als die Flucht, doch Knut weigert sich, denn Ragnar wurde noch nicht beerdigt. Die Backpfeife die er sich von Askeladd einfängt, bringt ihn zum Schweigen, jedoch fängt der Prinz an nachzudenken. Einige Männer verlassen die Gruppe, was Askeladd nicht stört. Glück haben sie bei Thorkell dennoch nicht, denn der metzelt sie nieder, da er sie als Feiglinge ansieht, die er nicht in seiner Gruppe braucht. Auf ihrer Flucht überqueren Askeladd und seine Leute eine Brücke. Er befiehlt, diese zu zerstören, doch nutzen ein Teil der Männer dies, um über Verrat zu sprechen. Allerdings ist Askeladd kein Idiot und trifft Vorkehrungen, um den Prinzen nicht zu verlieren. Am Hang entdecken die Männer in diesem Augenblick Thorkell und seine Armee.

So langsam rückt Askeladds Ziel in dieser Episode von Vinland Saga in weite Ferne. Alles fängt an schief zu laufen, und im Grunde hat er nur noch zwei loyale Männer an seiner Seite, wovon einer Thorfinn ist, der ihn auch nur tot sehen möchte. Da er die Dänen ebenfalls nur für seine Machenschaften missbraucht, könnte man meinen, es geschieht ihm Recht. Jedoch macht es der Anime einem schwer, nicht doch auf seiner Seite zu sein. Dafür wurde er einfach zu sehr charakterisiert und besitzt einen gewissen Charme. Was allerdings keine so gute Idee war, dem Prinzen eine zu verpassen. Ganz so dumm ist der Junge nicht, denn schließlich hat er zu Hause allerhand beobachten dürfen. Die Frage ist aktuell aber, ob er überhaupt etwas planen kann, so wie die Dinge gerade stehen. Thorkell feiert seinen zweiten großen Auftritt, und das mit einem spektakulären Speerwurf, der extrem überzeichnet ist. Das passt zwar nicht ganz zu dem doch sehr realistischen Anime, doch es gab von Anfang an so ein paar Szenen, die aus dem Raster fielen. Ansonsten ist diese Episode besonders brutal, wenn wir uns die Foltermetoden von Askeladd anschauen, oder wie Thorkell sich durch die Reihen schlägt und dabei Körperteile durch die Gegend fliegen. Diese Folge von Vinland Saga endet an einer megafiesen Stelle und die Spannungskurve ist gerade so schön hoch.

Folge 17: Der Diener

Die Rebellion beginnt und Askeladd erklärt seinen Männern nun ganz offen, dass er sie alle abgrundtief hasst. Damit fängt er an, sich durch die Reihen Männer zu schlagen, während Björn mit dem Schlitten abhaut. Begleitschutz gibt ihm Thorfinn, doch nach einigen Kilometern werden sie von Reitern eingeholt. Die Männer greifen jedoch Askeladds rechte Hand nicht direkt an, sondern die Pferde. Woraufhin sich der Schlitten überschlägt und alles von Bord geschleudert wird. Thorfinn nutzt die Gelegenheit, einen der Männer umzubringen, sich das Pferd zu stehlen und zurückzureiten, da seine Beute noch nicht nachgeritten kam. Der Prinz ist auf jeden Fall am Leben, doch auch Björn kämpft sich unter dem Schlitten hervor und erklärt den Männern, dass er sie nach Walhalla schicken wird. Währenddessen marschiert Thorkells Armee auf die Streitereien auf der anderen Flussseite zu, während Askeladd eine Lücke bei den Angreifern sucht. Leider verliert er die Beherrschung und zeigt sein wahres Können. Seine Gegner bekommen es daher mit der Angst zu tun und greifen ihn mit einem Pfeilhagel an. Bevor sie ihren ehemaligen Boss gefangen nehmen können, um diesen gegen den Prinzen einzutauschen, steht Thorkell hinter ihnen. Bis auf Askeladd erlaubt er seinen Männern, alle andere umzubringen. Doch bevor sich der Hüne mit dem verletzten Halbdänen beschäftigen kann, kommt Thorfinn angeritten und fordert Thorkell heraus.

In dieser Folge von Vinland Saga geht die Post ab, denn gleich zu Beginnt fliegen die ersten Köpfe durch die Gegend. Kein Wunder, mit Askeladd legt man sich besser nicht an. Im Grunde eine Stelle, auf die ich lange warten musste, doch ab jetzt wird es teilweise ziemlich durchgedreht, aber sehr unterhaltsam. Schaut man direkt auf Thorfinn, ist dessen Verhalten schon sehr unüberlegt. Schließlich hätte er von Anfang an bei seiner Beute bleiben sollen, damit ja kein andere diese umbringt. Stattdessen muss er mühselig zurückreiten und sich dann auch noch gegen den Riesen stellen. Da ist selbst Askeladd geschockt von so viel Dummheit. Immerhin Thorkell freut sich, denn der war schon sauer, als er bemerkte, dass da auf der anderen Seite vom Fluss ohne ihn gekämpft wird. Er bleibt sich wirklich treu, denn selbst als er ankommt, sich die fremden Männer ergeben, befielt er diesen ihre Waffen wieder aufzunehmen, damit er sie bekämpfen kann. Dass einem aber beim Anblick solcher Mordlust, die Seele abhandenkommt, verwundert nicht. Wie sich Thorfinn schlagen wird, erzählt uns diese Episode nicht mehr. Unglücklicherweise auch nicht, wie Björns Kampf verlaufen wird. Immerhin einen seiner Berserkerpilze nahm er schon einmal ein. Das heißt, auch dort wird einiges an Blut fließen. Und Knut? Noch ist er bewusstlos, doch was wird er unternehmen? Das Feuer namens Spannung wird hier wirklich ordentlich angefacht, hoffentlich nicht umsonst. Schade nur, dass die Animationen leicht unsauber sind, gerade bei Askeladds Kampf.

Folge 18: Raus aus der Wiege

Das Duell zwischen Thorfinn und Thorkell ist entbrannt. Für die Männer des Hünen ist es kaum vorstellbar, aber der kleine junge Krieger hält mit ihrem Boss mit. Doch mitten im Kampf fragt Thorkell seinen Kontrahenten, was für ihn ein wahrer Krieger sei. Für Thorfinn einer der Momente, an seinen Vater zu denken, denn auch dieser stellte sich diese Frage. Doch trotz den Erinnerungen greift Thorfinn hartnäckig weiter an. Immer wieder fügt er dem Riesen neue, aber nur leichte Wunden zu. Bei einem frontalen Angriff passiert jedoch das Überraschende und Thorfinn wird durch einen Triff von Thorkell hoch in die Luft geschleudert. Beim Sturz kracht der Junge in die Bäume und unsanft in den Schnee. Während des Duells verteidigt Björn den bewusstlosen Prinzen. Knut selbst möchte gar nicht erwachen und träumt von einem Abschied mit Ragnar. Als erwacht und sich mit dem Priester über Liebe unterhält, fasst der junge Prinz einen endgültigen Entschluss.

Wer dachte, dass die 18. Folge von Vinland Saga zu einer kompletten Duellfolge werden würde, hat sich geschnitten. Natürlich enthält die Geschichte uns das spannende zweite Gefecht zwischen Thorfinn und Thorkell nicht vor, aber es ist auch nicht kompletter Dreh- und Angelpunkt. Viel eher geht es auch hier wieder um die philosophische Frage, was einen wahren Krieger ausmacht. Etwas, das bei Thorfinn emotionale Bilder hervorruft. Schließlich ist diese Frage eng mit seinem Vater verknüpft. Für einen Moment können wir daher wieder den traurigen Jungen erblicken, bis sein Hass ihn wieder vorantreibt. Parallel zum Kampf verläuft Knuts Entscheidungsphase. Eine ziemlich geschickte Erzählweise, da die Themen miteinander verbunden sind. Knuts Überlegungen hinsichtlich Gottes Liebe führen nämlich zu einem überraschenden Ergebnis und zu einer meiner Lieblingsstellen in diesem Arc. Im Grunde sagt sich der junge Prinz nämlich, dass ihn Gott mal kann und er selbst auf Erden ein Paradies schaffen wird. Wenn wir zurückblicken, wie schüchtern er mal war, ist das eine 180 Grad Wendung. Ein richtiges Erwachen, denn danach gibt er sich auch endlich wie ein richtiger zukünftiger König. Es wird daher jetzt erst recht spannend, wie Thorkell auf diesen Prinzen reagieren wird. Was aus dem verwundeten Askeladd wird und ob Thorfinn sich schwer verletzt hat. Da ich mich an die nächsten Ereignisse nicht mehr erinnern kann, sondern erst wieder an das Finale des Abschnitts, wird es auch für mich richtige interessant.

Folge 19: Gemeinsamer Kampf

Thorfinn überlebte den Sturz, doch ist einer seiner Arme gebrochen. Das stört ihn zuerst nicht und er möchte sich sofort auf seinen Gegner stürzen. Thorkell ist jedoch so nicht an einer Fortsetzung des Kampfes interessiert, erst soll sich der junge Krieger etwas erholen. Askeladd nutzt die Gelegenheit, um Thorfinns Arm zu schonen und Thorkell erzählt dem Verletzten bei der Gelegenheit eine Geschichte über dessen Vater. Geschockt lauscht der Isländer den Worten und erfährt so, wie seine Mutter geholt wurde, sowie dass Thorkell mit ihm verwandt ist. Nachdem Thorfinn verarztet ist, heckt Askeladd einen Plan aus, um den Riesen zu Fall zu bringen. Dafür schauspielert der Junge ein wenig, sodass Askeladd Thorkell mit dem Schwert blenden kann. Daraufhin kann Thorfinn zuschlagen, den Hühnen zu Boden bringen und sich eines seiner Augen vornehmen. Das können die Männer von Thorkell nicht mitansehen und stürzen sich auf ihn. Das ist zu viel für Thorkell und er rastet aus. Sein Stolz als Wikinger ist verletzt, da das Duell besudelt wurde. In genau diesem Augenblick taucht Knut auf und schafft es mit seinen Worten nicht nur die Situation zu retten, sondern auch Thorkell zu seinen Vasallen zu machen.

Runde zwei des spannenden zweiten Duells von Thorfinn und Thorkell in der 19. Folge von Vinland Saga und es ist überhaupt ein Wunder, dass unser junger Krieger den Sturz überlebt hat. Dass es nicht sofort weitergeht, ist eher ungewöhnlich. Jedoch zeigt sich hier wieder die ehrliche Seite von Thorkell, der ein faires Duell möchte. Wobei es sogar Sinn macht, wenn man bedenkt, dass Thorfinn von seinem Blut ist. Der kleine Rückblick zu Thors ist nicht nur interessant, weil wir sehen wie er Helga abholt, sondern auch, weil klar wird, wie sehr der Hühne Thors als Krieger verehrt hat. Doch der Kampf geht trotz der Familienbande weiter. Packend geht es zu, denn wie wird Askeladd seinem Retter unter die Arme greifen? Kein ganz fairer Trick, doch Thorkells Männer verhalten sich auch nicht ehrenvoll. Dass Thorkell da sauer wird, ist verständlich dargestellt, denn damit ist seine Ehre verletzt. Zu allem Überfluss taucht dann noch Knut auf, der kein Blatt vor den Mund nimmt und sich dadurch Thorkell zum Verbündeten macht. Es ist schon eine geniale Szene, als Thorkell Knut mit der Faust treffen möchte und der Prinz zuckt nicht mal mit der Wimper. Doch die größte Überraschung legt Askeladd hin: Der erklärt dem Prinzen seine Treue und dass er Ragner ermordet hat. Ob Knut ihm das in irgendeiner Form heimzahlen wird, bleibt erst mal offen, liegt aber im Bereich des Möglichen, so wie der Prinz sich verändert hat.

Folge 20: Die Krone

Knut erreicht Gaisborough zusammen mit Thorkell, Askeladd und Thorfinn. Dort werden sie von Floki und seiner Armee empfangen, was erst mal ein Eklat auslöst, da dieser seine Leute komplett bewaffnen ließ. Der junge Prinz wirft ihm daher vor, die Hand gegen königliches Blut zu erheben, weswegen sich Floki schnell herausredet und einen angekündigten Angriff als Ausrede benutzt. Der Anführer der Jormswikinger kann es nicht glauben, wie sehr sich der junge Prinz verändert hat. Da Knut weiß, dass er aktuell einen schweren Stand hat, befiehlt er Thorkell, sich mit den anderen Generälen gut zu stellen. Knut selbst will seinem Vater einen Besuch abstatten, mit dabei Askeladd als Berater und Thorfinn als Bodyguard. Schon am Eingang der königlichen Halle bemerken seine Helfer, dass die Halle voller versteckter, bewaffneter Männer ist, die wohl nur darauf warten, den Prinzen zu ermorden. Doch Knut lässt sich auf das Spiel ein und tritt seinem Vater entgegen. Nach einem kurzen Wortwechsel bemerkt der König, dass Knut nun seinem jüngeren Ich entspricht. Da Svens Strategie, seinen Sohn abzuschieben, nicht funktioniert, lässt er die bewaffneten Männer vorschnellen. Gerade so kann Askeladd die Situation entschärfen, jedoch ist damit der Kampf um die Kröne erst eröffnet.

Dass Vinland Saga einmal so politisch werden würde, hätte am Anfang keiner gedacht. Doch hier baut sich ein interessantes Ränkespiel auf, bei dem unser junger Held Thorfinn nur eine der kleineren Schachfiguren darstellt. Wobei es eh ironisch ist, dass er erst meint, er lässt sich nichts befehlen, und dann schützt er den Prinzen ja doch. Grund dafür ist immer noch Askeladd, der gerade in der Folge seine Maske für einen Moment fallen lässt. Die Erwähnung seiner Mutter bringt selbst ihn zum Kochen, was aber nicht verwunderlich ist. Die Bedeutung seines Namens spricht schon Bände und es bleibt abzuwarten, ob Thorfinn darauf einmal eingeht, um es vielleicht in einem Duell zu benutzen. Auf jeden Fall gestaltet sich das Gespräch in der Halle als sehr packend, denn es war nicht klar, wie es ausgeht und ob nicht Blut fließen wird. Nach diesem ersten Aufeinandertreffen bleibt abzuwarten, wie das baldige Fest verlaufen wird. Der Abschluss der Folge zeigt hingegen, wie einsam Askeladd nun ist. Alle seine Männer sind weg, Björn liegt im Sterben und nur noch Thorfinn ist ihm geblieben, der nur seinen Kopf will. Ein trauriger Anblick, der sich uns da bietet, denn dem charismatischen Mann wünscht man wieder eine Gruppe zum befehligen.

Folge 21: Wiederbegegnung

Im Jahr 1014 erreichen Knut und sein Gefolge die Stadt York. Dort wird ein Attentat auf den Prinzen verübt, welches Askeladd aber vorhersah. Im Gegenteil: es gehört alles zu seinem Plan, dafür zu sorgen, dass bei der nächsten Versammlung König Sven die Hände gebunden sind. Denn es würde Knut schaden, wenn er und Thorkell weit entfernte Ländereien geschenkt bekommen, um so weniger gut operieren zu können. Daher inszenierte der schlaue Fuchs selbst den Angriff auf den Prinzen. Da York ein großer Sklavenumschlagplatz ist, sucht Leif hier nach Thorfinn und kann es kaum glauben, als er diesen schließlich nach all den Jahren der Suche findet. Doch der ehemals fröhliche Junge ist verbittert und kommt nicht mit nach Hause. Erst muss Askeladd tot sein. Daher fordert er den alten Mann zum Duell. Jedoch muss er sich hinten anstellen, da zuerst Björn seinen letzten ehrenvollen Kampf bekommt. Askeladd stellt sich seiner rechten Hand, die ihm noch viel zu erzählen hat.

Eine emotionsgeladene Folge von Vinland Saga, bei der es schwer fällt anzufangen, bei so vielen einzelnen Geschichten. Leif, der all die Jahre seine Schuld gegeben über Thors begleichen will, indem er Thorfinn nach Hause bringt. Dann findet er den Jungen und kann diesen nicht überzeugen mitzukommen, da dieser vor Hass zu verblendet ist. Der Anblick des zurückgelassen Leifs bricht einem fast das Herz. Dann natürlich das Attentat, das zum Glück nicht Knut trifft, weswegen wir aufatmen können. Wobei es nicht überraschend kommt, dass es fehlschlug, denn mit Askeladd an seiner Seite hat Knut geballtes Wissen in der Tasche. Diesen Mann dürfen wir wirklich nicht unterschätzen, denn alles verläuft genau nach seinem Plan, und wir können nun wirklich gespannt sein, wie König Sven reagieren wird. Doch zum Abschluss hebt sich die Folge den größten Klumpen Emotionen auf. Björn hat in der kompletten Serie zwar nur eine Nebenrolle gespielt, legte dabei aber eine Treue an den Tag, die ihm viel Respekt von unserer Seite einbringt. Daher ist es ein trauriger Anblick, wie er sich seinem Anführer das letzte Mal stellt, um wie ein echter Krieger im Kampf zu sterben. Das tut er aber nicht, ohne noch vorher ein paar Dinge zu offenbaren. Bei einigen seiner Blicken war schon fast klar, dass Björn wusste, dass Askeladd die Dänen hasst. Tja, und er wusste es! Viel mehr schockt aber der Fakt, dass seine Treue darauf basierte, dass er Askeladd nur ein Freund sein wollte. Da wird dann zum Glück aber auch der alte Fuchs einmal ehrlich und gibt zu, dass er ihn als solchen anerkannt hat. Da können einem fast die Tränen kommen, bei dieser Szenenabfolge. Der Kampf gegen Thorfinn wird nun wirklich spannend, denn beide Seiten sind emotional geladen. Ob Knut da verhindern kann, dass einer der beiden stirbt, ist fraglich.

Folge 22: Der einsame Wolf

Björn ist tot und Askeladd stellt sich Thorfinn zum Duell. Doch diesmal ist die Stimmung ganz anders als sonst, denn der Söldner macht diesmal ernst. Dafür nutzt er nicht einmal sein Schwert, sondern prügelt den Jungen bis zur Bewusstlosigkeit windelweich. Als er zum Gnadenstoß ausholt, geht zum Glück Knut dazwischen. Heute soll nämlich keiner mehr sterben. Nachdem Throfinn das Bewusstsein wiedererlangt hat, erzählt ihm Askeladd, was es wirklich heißt, einen Mordplan zu haben. Daher erzählt er ihm von seiner Kindheit, der Herkunft seines Namens, seiner Mutter und seinem Vater, dem ersten Menschen, den er eigenhändig tötete. Und vor allem von dem Unterschied, warum er erfolgreich war und Thorfinn ihn niemals besiegen wird. Zum Abschluss dankt Askeladd Thors noch, denn dank ihm hat er einen praktischen Untergebenen. Knut, der alles mitanhörte, fragt am Ende, warum er nicht selbst König werden möchte. Doch zu aller Überraschung erklärt Askeladd, dass Knut ein viel besserer Herrscher sein wird, als er oder als der amtierende Sven.

Der Titel der 22. Folge von Vinland Saga lautet „Der einsame Wolf“. Es lässt sich jetzt streiten, ob damit Thorfinn oder der alte Askeladd gemeint ist, denn nach dem längeren Rückblick wissen wir, dass auch Letzterer ein recht einsames Leben führte. Im Grunde kann er einem nur Leid tun, denn seine Mutter hatte so ein Leben nicht verdient und dass er daher zum Schwert griff, ist kein Wunder. Mich würden jetzt noch andere fehlende Teile in seinem Leben interessieren, denn wir wissen nur, dass einer seiner Brüder von der Erbfolge wegfiel. Doch wie trickste er die anderen aus? Leider wohl eine Frage, die offen bleibt, denn mehr gibt Askeladd erst einmal nicht von sich preis. Mich überrascht aber seine Offenheit gegenüber Knut, denn damit gibt er sogar so viel zu verstehen, dass er mehr als nur eine Marionette in ihm sieht, die er benutzen kann. Die letzten Worte an Thorfinn sind heftig und dass der Junge sich seine letzten vergeblichen Jahre noch einmal vor Augen hält, macht ihn zu einem einsamen Wolf. Einem, dem ich in dem Augenblick nur sagen würde, dass er mit Leif nach Hause fahren und seine Rache vergessen soll. Tja, dass Ende lässt es jetzt offen, ob er weiter hinter Askeladd herlaufen wird. Vielleicht siegt ja doch endlich die Vernunft?

Folge 23: Fehleinschätzung

Thorfinn schleppt sich verletzt zurück zu dem Ort, wo er zu seinem Pech ein paar Leute verärgert, sich in einen Kampf verwickeln lässt und am Ende im Knast landet. Dort kann er sich zwar ausruhen, doch seine Ruhe wird bald gestört. Der alte Seemann Leif hat von ihm erfahren, weswegen er sich aufmacht, noch einmal mit ihm zu sprechen. Thorfinn ist jedoch nicht interessiert, trotzdem redet Leif weiter. Er erzählt von seiner Ehre als Seemann, seinem Versprechen Throfinn zurückzubringen und gemeinsam mit ihm Vinland zu besiedeln. Während Thorfinn von den Worten des Seemanns berührt wird, beginnt in der großen Halle die Versammlung der Stammesoberhäupter. Die Gerüchteküche brodelt, denn wem soll man sich anschließen? Für Askeladd läuft anfangs alles wie geplant, bis König Sven auf eine Thema zu sprechen kommt: Die Eroberung von Wales. Im Gehirn des Söldners beginnt es zu rattern, denn wie kann er diesen Schachzug kontern? Als er plötzlich vor den König gerufen wird, scheint er jedoch eine Idee zu haben.

Schon die letzten Folgen von Vinland Saga weichen von der Mangavorlage leicht ab. Oft sind es nur Umstellungen von Ereignissen, doch diesmal gibt es komplett neues Material. Im Manga will Thorfinn einfach nicht in die Halle und futtert sich draußen den Magen voll. Hier landet er jedoch im Knast, wodurch es zu einem emotionalen Monolog von Leif kommt. Ein interessanter Schachzug, da so das Gespräch auf Vinland zurückkehrt und das sogar den verbohrten Thorfinn wachrüttelt. Die ständigen Szenenwechsel zur Versammlung sind geschickt gesetzt, denn dort baut sich ein sehr großes Problem auf: Askeladd und seine Heimat. Dass er da nicht ruhig bleiben kann, ist verständlich und noch mehr, dass er alle möglichen Ideen durchgeht. Doch was kann er schon tun? Selbst mit Knut fehlt ihm Macht. Da raucht es auch in unserem Kopf, denn es gibt nicht wirklich einen Ausweg. Oder doch? So wie Askeladd am Ende grinst, hat er wohl einen Plan aber wie wird der aussehen? Die Folge endet jedoch ohne Genaueres und verschiebt alles auf das große Finale. Wir können gespannt sein!

Folge 24: Ende des Prologs

Zum Dank für die Rettung Knuts bekommt Askeladd eine Kiste voll Silber und die Aufgabe, beim Angriff auf Wales sein Bestes zu geben. Doch der blonde Mann erklärt vor versammelter Menge, dass sich ein Krieg nicht lohnen würde. Zu bergig und dann auch noch die erschöpften Reserven wegen des zehnjährigen Krieges gegen England, so seine Argumente. Der König dankt ihm dafür, flüstert ihm aber zu, dass er den Krieg nur abbläst, wenn Askeladd Knuts Leben beendet. Für den Söldner gibt es daher nur einen Ausweg: er köpft König Sven. Geschockt stürzen sich Flokis Männer auf ihn, doch ein Befehl von Knut hetzt auch alle anderen Männer im Saal auf den durchgedrehten Askeladd. Knut erkannte nämlich, dass nun seine Chance gekommen ist und dass es der Wunsch des Söldners ist. Obwohl Leif Thorfinn zum Boot bringt, haut dieser ab, um gerade noch rechtzeitig bei der Haupthalle zu sein. Dort muss er jedoch mit ansehen, wie seine Beute wie eine Bestie um sich schlägt. Als er Askeladd zur Hilfe eilt, schreit dieser ihn an, er solle wegbleiben. Genau in diesem Augenblick sticht Knut mit einem Schwert zu. In den Armen von Thorfinn stirbt Askeladd, jedoch mit den Worten, dass er ein neues Leben finden soll, weit weg von hier, weiter als Thors Welt es war. Als Knut den verwirrten Thorfinn beruhigen will, greift ihn dieser an. Mehrere Männer müssen den Jungen aus der Halle zerren, dabei verliert Thorfinn den Dolch seines Vaters.

Es ist für mich das dritte Mal, dass ich diesen Abschnitt von Vinland Saga konsumiere. Doch egal, wie oft ich ihn sehe, er löst immer noch so viele Emotionen aus. Es ist schon eine Überraschung, dass Askeladd Sven den Kopf abschlägt und dann einen auf Bestie macht, um als durchgedreht abgestempelt zu werden. Dadurch bekommt Knut die Gelegenheit, zum König aufzusteigen und den Krieg gegen Wales zu verhindern. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Doch der Nachteil: Er muss sterben. Im Grunde ist Askeladd eine wirklich faszinierende Person, denn er besitzt so viele Schichten einer Persönlichkeit, das es einen die Tränen in die Augen treibt, ihn sterben zu sehen. Seine letzten Worte sind herzergreifend, denn er gibt Thorfinn sein Leben zurück und stupst ihn sogar noch in eine Richtung, in die Richtung von Vinland. Doch Thorfinn sieht sein bisheriges Leben in Trümmern, ist verwirrt und ziellos, was nachvollziehbar ist. Das er Knut angreift ist verständlich, und auch der neue König zeigt, dass er nicht auf den Kopf gefallen ist. Nein, Knut hat durchschaut welches Spiel Askeladd treibt und was in Thorfinn abgeht. Ich gönne es ihm daher, dass er sich die Kröne aufsetzt. Das Ende lässt uns Zuschauer mit vielen Fragen zurück, denn was wird nun aus unserem jungen Isländer? Was wird Leif unternehmen? Für mich ist vor allem der Ausblick auf Figuren er nächsten Storyabschnitte ein Lichtblick, der vielleicht schon ankündigt, dass eine weitere Staffel irgendwann folgen wird. Ich würde mich sehr freuen, denn der Blick auf Gudrid, Einar und Hildr hat mich schon begeistert.